(5305 m), dann der Riesenkegel des Cotopaxi (6005 m), daneben der kleinere Sincholagua (4988 m) mit verhältnismäßig wenig Firn, weiter öst lich die große Stumpfpyramide des Antisana (5756 m), darauf nach langem Zwischenraum der niedrigere, aber stark vergletscherte Sara-urcu (4725 m) und zuletzt der dem Chimborazo ähnelnde, mehrgipfelige, von Eisströmen übergoßne Cayambe (5840 m). Der nördlichste der ecuatorianischen Schneeberge, der Cotacachi (4966 m), ist von Quito aus nicht zu sehen. In dem großen Halbkreis dieser ragenden Schneehäupter hatte ich mit dem Iliniza und dem Cotopaxi schon nähere Bekanntschaft gemacht. Von den anderen imponieren der Antisana und der Cayambe am meisten. Der letztere übertrifft den Antisana noch ein wenig an Höhe und Breite; aber dieser, den wir schon auf der Quilindana-Tour vom Hato Toruno aus wie ein fernes Märchenbild vor uns erblickt hatten (s. S. 269), zog mich mit magischer Gewalt an. Und da er vor dem Cayambe noch den Besitz einiger großer junger Lavaströme voraushat, so entschied ich mich für den Antisana als nächstes Expeditionsziel. Für eine Besteigung und Untersuchung des Antisana gibt es nur ein geeignetes Standquartier am Fuß des Berges, den Hato Antisana an der Westsüdwestseite. Die Reise dorthin von Quito läßt sich in zwei Tagen über den Rio San Pedro und die Orte San Rafael, Hacienda Rosario, Pintac, Hacienda Pinantura und den Paß Puerta de Guamani machen. Da im Hato Antisana nur ein paar indianische Hirten hausen, ist es nützlich, mit einem Empfehlungsbrief des in Quito wohnenden Besitzers des Antisana- Hato ausgerüstet zu sein. Diese Empfehlung gilt auch für die demselben Besitzer gehörende Hacienda Pinantura, wo am ersten Tag genächtigt wird. Mit Hilfe unsres zuvorkommenden Konsuls in Quito, des Herrn Architekten Schmidt, gelang es mir nach langem Suchen, den jetzigen Besitzer der Hacienda in Person einer alten Dame ausfindig zu machen und ihr eine Empfehlung abzuschmeicheln gegen das bündige Versprechen, alles, was ich dort in Anspruch nehmen würde, bar zu bezahlen. Da es unterwegs nur in den am Anfang gelegnen Ortschaften Cono- coto und Sangolqui ein paar armselige Kramläden gibt, versah ich mich schon in Quito für die achttägige Reise mit dem gewohnten Proviant unsrer Touren und brach am 26. Juli früh mit Reschreiter und meiner alten Tropa von drei Einheimischen und zehn Mulas nach Osten auf. Zuerst führt die Straße, die theoretisch auch zum Fahren bestimmt ist,