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transport von neuem im großen Maßstab vor sich ging und die Schotter in den geweiteten Tälern auf Strecken geringeren Gefälles ausfüllend und ausebnend abgelagert wurden. Schließlich trat die postdiluviale Klima schwankung zum heutigen Zustand ein, in der mit zunehmender Trocken heit die Schuttablagerungen im Großen aufhörten und die Bäche die mäch tigen diluvialen Ablagerungen wieder erodierten und durch Steilschluchten in Terrassen zerschnitten. Stübel erklärt den Hiniza wie den Quilindana, den Sincholagua u. a. für einen „monogenen gegliederten Kegelberg (Strebepfeilerberg) mit zentraler Gipfelpyramide“, resp. „mit zwei fast gleichwertigen Gipfel pyramiden“ und lehnt die Annahme, daß Erosionswirkung die Gipfel pyramiden gestaltet habe, als „nicht im Einklang mit der übrigen Konfigura tion des Berges“ ab 1 ). Auch ich nehme die monogene Entstehung dieses Bergganzen im Stübel’schen Sinne an, aber ich sehe keine Schwierig keit, damit die Reiß’sche Annahme zu vereinen, daß die jetzige Gestalt der Gipfelpyramiden durch Erosion und — füge ich hinzu — durch Verwitte rung und Denudation hervorgebracht ist. Reiß ist der Ansicht, daß der Hiniza einst einen weiten Kraterkessel gehabt habe wie der Altar oder der Antisana, und daß die beiden Gipfelpyramiden die von der Glazial erosion übriggelaßnen Reste der alten Kraterwände seien. Das mag sein. Ebenso gut läßt sich aber aus der Form des Ganzen und aus der Schichten lagerung seiner Teile die Auffassung ableiten, daß der Hiniza ursprünglich ein kraterloser Domberg, ein gewaltiger Staukegel gewesen ist. Keinesfalls kann ich die beiden Gipfelpyramiden für Zentralpyramiden auf einem Staukegel halten, wie es die berühmte „Aiguillo“ auf dem „Cöne“ des Mont PeU war. So deutet sie Stübel. Die obeliskonartigo Felsnadel, die in kurzer Zeit aus dem Gipfel des Mont Feld hervorgepreßt wurde wie ein Farbpfropfen aus einer Maltube, war nach Lacroix 2 ) und Heilprin 3 ) eine homogene, poröse Lavamasse, und ähnliche Gebilde auf Vulkanen der Auvergne und anderer Vulkangebiete, denen man jetzt eine gleichartige Entstehung zuschreibt wie jener „Aiguille“, nachdem man sie lange für freigelegte Lakkolithenkerne angesehen hat, sind ebenfalls homogene, un geschichtete Lavamassen. Woher sollten auch Schichtung und Bankung, die ') Die Vulkanberge von Ecuador, S. 56. ’) A. Lacroix, La Montagne Pel^e et ses 4ruptions, Paris 1904, S. 143, 644. 3 ) Angelo Heilprin, The Tower of Pel^e, Philadelphia and London, 1904.