alljährlich großen Schwankungen unterliegt, ohne daß diese Schwankungen räumlich und zeitlich recht fixierbar wären, zumal in Ländern wie Ecuador. Aber es ist im vorliegenden Fall doch nützlich, zu wissen, daß sich die Höhe eines so gewaltigen Vulkanes wie des Cotopaxi innerhalb 30 Jahren trotz der seitdem stattgehabten mehrfachen Ausbrüche offenbar nur um den Be trag der Firnkrone vergrößert hat, die er sich in den letzten 20 Jahren auf sein felsiges Haupt gesetzt hat. Wilh. Reiß hat aus der Differenz der gegen Mitte des 18. Jahrhunderts von Bouguer und La Condamine vorgenomme nen Höhenmessungen des Cotopaxi mit dem von Reiß selbst 1872 er mittelten Höhenwert eine Höhenzunahme des Cotopaxi von 194 m in 130 Jahren abgeleitet. Diese Ableitung erscheint mir nicht unbedenklich, da die von Bouguer und Condamine berechnete Höhe ihres Nullpunktes Caraburo nicht ganz sicher ist, und weil damals der Cotopaxigipfel nach mehr als 200jähriger Ruhepause des Vulkans wahrscheinlich eine sehr dicke Fimhaube getragen hat, während Reiß’ Messung sich auf den schnee freien Felsgipfel bezieht. Meine Messung läßt auch erkennen, daß, wenn der Cotopaxi auf unsern neuesten Bildern stärker abgestumpft und am Oberrand breiter erscheint als auf den Bildern Stübels, Troyas und Whympers, dies nicht einem großen Substanzverlust infolge explosiver Absprengungen zuzuschreiben ist, sondern dem starken Wachstum dos Firnmantels, der 30 Jahre ungestört in die Dicke hat zunehmen können. Ob an diesen Verhältnissen die Eruption des Jahres 1904 (s. S. 213) etwas Wesentliches geändert hat, läßt sich noch nicht beurteilen. Ganz ohne Einfluß wird sie wohl nicht auf die Bergform geblieben sein; sei es auch nur durch Veränderung der Firnhaube. Neben dem nördlichen höchsten Schneegipfel erhebt sich auf dem Nordwestrand die erwähnte, in einen scharfen Firngrat auslaufende Schnee pyramide zu etwas geringerer Höhe. Der dritthöchste Punkt des Borges ist allem Anschein nach die prachtvolle runde, breite Firnkuppe auf dem Südrand, während der hochgewölbte schneeige Südwestrand, dessen felsige Unterlage zu Reiß’ und Stübels und der späteren Beobachter Zeiten der zweithöchste Punkt des Berges war (5922 m), jetzt etwa gleich hoch mit dem Nordostrand sein mag. Immerhin haben wir immer noch wie vor 20 (Whymper), 30 (Reiß) und 45 (Wagner) Jahren die beiden höchsten Bergeskuppen auf dem nördlichen und südlichen Quadranten des Krater randes und zwischen ihnen die langgestreckten tieferen Einschartungen auf der West- und Ostseite, Die niedrigste Stelle ist jetzt der Ostsüdost’