ca. 40000 engl. Fuß (etwa 12200 m) über Meeresniveau betrug, ist aber freilich nur halb so viel wie die 1883 zu fast 30000 m Höhe berechnete Rauchsäule des Krakatoa-Vulkanes. Um 10 Uhr, nach 4'/ 4 stündigem Steigen, hielten wir kurze Rast; wir waren mit 5278 m Höhe dem Gipfel, den wir am Tag vorher in 4 bis 5 Stunden zu bezwingen gedacht hatten, genau zur Hälfte nahegerückt: rund 700 m lagen unter uns bis zum Lager, rund 700 m über uns bis zum Krater rand. Noch waren wir gut bei Kräften, aber die Einwirkung der großen Höhe spürte ich doch in gänzlicher Appetitlosigkeit und in heftiger, auch beim Ausruhen fortdauernder Herzpulsation: 125 Schläge in der Minute. Dazu stellte sich bald ein anderer Feind ein, Nebel. Schon lange hatte die wachsende Sonnenwärme die Dünste der unteren Bergregion in wallende Bewegung gebracht. Langsam waren die Nebelschwaden bergauf vor gerückt, aber immer wieder vom Ostwind der Höhe zurückgeschlagen worden. Nun waren sie, während der Wind etwas nachließ, plötzlich da und gaben das eroberte Terrain stundenlang nicht wieder frei. Auf unseren vorherigen Hochtouren hatten wir die Erfahrung gemacht, daß man in den Gipfelregionen der Kordilleren zwischen 10 oder 11 Uhr vormittags und 4 Uhr nachmittags fast immer mit Nebel rechnen muß. Ein ganz klarer Tag ist eine außerordentliche Seltenheit, die uns auch in der besten Jahres zeit keinmal bescheert war. Hier aber auf dem Cotopaxi waren wir besser daran als auf den anderen Schneebergen, weil hier am Tage ein Irregehen im Nebel kaum möglich ist. Bei der ungemein gleichmäßigen Form des Bergkegels führt ein konsequentes Aufsteigen auf dem steilsten Firnhang sicher zum Ziel, falls die Kräfte ausreichen und falls man nicht auf offene brückenlose Spalten trifft, die in der Nähe des Kraterrandes häufiger werden. Wir hielten also unsern bisherigen Kurs auf dem steilsten Schnee hang 4 weitere Stunden voll mühseliger Steigarbeit ein, bis wir gegen 2 Uhr bei einem Aufreißen der Nebelhüllen nördlich von uns einige dunkle Wände aus dem Firn emporragen sahen, die wir schon am Morgen von unten als eine dem westlichen Oberrand des Berges ziemlich nahe liegende Felsmasse beobachtet hatten. Jetzt erkannten wir, daß von dort aus inmitten der Westseite die Erkletterung des Kraterrandes weniger schwierig war als auf unsrer Südwestseite, wo uns weiterhin große Spalten entgegendrohten. Also wurde vorsichtig über halbverwehte Firnklüfte dort-