Dem Anblick der großen Zahl seiner Beschauer entrückt und am wenigsten bekannt ist die Ostseite des Berges. Sie ist die steilste und kürzeste Seite, da ihre Basis schon bei 3800 m dem vor- und untergelager ten Fußgebirge aufsitzt. So große Aschenfelder wie auf den anderen Seiten des Berges, gibt es hier nicht, denn die vorherrschenden östlichen Winde tragen die leichten Auswürflinge des Gipfelkraters nach Westen. Aber um so gewaltiger ist hier die Überflutung von Lavaströmen, da der östliche Kraterrand etwas eingeschartet ist und die flüssige Glut am ersten über treten läßt. In neuerer historischer Zeit hatten sich die Laven mehr nach der Westseite ergossen, aber gerade dadurch ist jetzt der Westrand des Kraters wieder höher geworden als der Ostrand. Nicht nur die Lava ströme haben die Hänge dieser Ostseite wild zerrissen und, am Abhang er kaltend, ohne den Bergfuß selbst zu erreichen, zahllose Dämme aufge baut, sondern auch die von den plötzlichen Schneeschmelzen horabge- sandten Wasser- und Schlammströme haben diese Bergseite tief gefurcht und ihre großen Massen von Gesteinstrümmern ostwärts ins weite Hochtal Valle vicioso gewälzt. Aber nur in den unteren Teilen der Ost gehänge treten diese Zerstörungen und Neubildungen zu Tage, in den oberen, größeren Partieen umhüllt den Kegel jetzt ein mächtiger Firn- und Eismantel, dessen Randgletscher hier infolge der von Osten kommenden starken atmosphärischen Niederschläge sich weiter bergab (bis ca. 4300 m) ausdehnen als auf den anderen Seiten. Der Firnmantel ist aber in der Mitte seiner ganzen Vertikallänge etwas eingebogen und verdeckt dort mit Eis und Schnee die breite steile Bahn, die von den über den Krater rand quellenden und am jähen Berghang abstürzenden Lavamassen im Massiv des Kegels ausgefahren ist. Frühere Besteiger haben diese For mation auf der Ost- wie auf der Westseite ohne Schneebedeckung gesehen. Weniger tief als auf der Ostseite reicht auf der Südseite die Firn- und Eisbedeckung herab. Sie endet ungefähr in 4650 m Höhe am Fuß der Folsmasse Picacho, die schroff, verwittert, ruinenhaft aus dem Südhang dos Berges hervorragt und, als vereinzeltes Überbleibsel des älteren, vom Cotopaxi verschütteten vulkanischen Fußgebirges, zum Cotopaxi dasselbe genetische Verhältnis hat wie die Somma zum Vesuv. Auch von jüngeren Lavaströmen, Schlammströmen, Wasserrissen bemerkt man auf dieser Bergseite relativ wenig, da der hochgewölbte südliche Kratorrand seit lange ein Überfluten der Laven nach Süden verhindert hat. Flach läuft