Vorwort. 7* aus den Tropen geliefert, die ich in langer Reisepraxis erzielt habe. Die Platten waren teils Lumieresche, teils Schleußn ersehe; sie wie die Filmse wurden auf der Hin- und Rückreise in mit Guttaperchapflaster verklebten Blechbüchsen befördert und erst in der Heimat entwickelt. Von unseren mehr als 500 Aufnahmen sind ca. 3 /t brauchbar ausgefallen, fast sämtlich von Objekten, die vorher noch niemals photographiert worden sind. Stübel hat auf seinen Ecuadorreisen keine Photographien auf genommen, sondern teils wundervolle große Panoramen mit Bleistift gezeichnet, die der topographischen Ausarbeitung zur Basis dienen sollten, teils große Ölbilder durch seinen Begleiter R. Troya malen lassen. Von photographischen Aufnahmen wollte er nicht viel wissen, weil „die Camera nicht zu individualisieren vermöge“. Ich bin Stübels Methode nicht gefolgt, weil ich nicht, wie er mit seinen Zeichnungen, „gewissermaßen perspek tivische Karten“ schaffen wollte, sondern richtige Abbilder der Land schaft und ihrer Einzelheiten; und weil ich gerade das subjektive Moment ausschalten wollte, das in Zeichnungen, wie den Stübelschen, stets in den Vordergrund tritt und nur das betont, was der Zeichnende sieht oder sehen will. Die photographische Technik und Kunst leistet heutzutage sehr viel mehr als zu Stübels Zeiten. Aber auch ich habe ihre Leistungen durch Zeichnungen ergänzen lassen, wenn und wo es mir einmal auf Betonung einer Eigenschaft, auf Hervorheben eines charakte ristischen Details ankam; und selb verständlich mußte zum Pinsel gegriffen werden, wenn es sich um die farbige Wiedergabe eines landschaftlichen Ob jektes oder Eindruckes handelte. Neben den Spezialzwecken darf der geographische Reisende nie seine allgemeine Aufgabe, die Feststellung und D arstellung der allgemeinen Landschaftsphysiognomie, vergessen und muß sie im Wort wie im Bild zu möglichst plastischer Anschauung zu bringen suchen. Als Begleiter hatte ich für diese Reise Herrn Maler Rudolf Resch reitet aus München gewonnen, der nicht nur ein tüchtiger Künstler, sondern auch ein gewandter und erfahrener Alpinist ist und wesentlich zum Gelingen der Expedition beigetragen hat. Dafür und für seine allzeit gute Kameradschaft spreche ich ihm auch an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aus. Seine oft unter den schwierigsten Verhältnissen im Hochgebirge selbst ausgeführten Zeichnungen und Bilder sind besonders dadurch wertvoll, daß sie künstlerische Darstellung mit voller Naturtreue und Richtigkeit der Details vereinen. Auch einen tiroler Bergführer hatte ich