Felswänden hinauf, worauf der Firn selbst mit 30° bis 43° Neigung folgt, aber oben wieder zu 24° abflacbt. Auch der nördliche Firnmantel des Westgipfels steigt von 30° bis zu 43° auf und flacht oben wieder stark ab. Zum Nordgipfel zieht der Firnhang über dem Sprucegletscher mit 33°, dann über dem Reißgletscher mit 27° hinauf. Am Mittelgipfel messen wir die steilsten Flanken der oberen Firn kuppel mit 18° auf der Nordostseite, 20° auf der Ostseite, 34° auf der Südostseite (Humboldt 56°); am Ostgipfel mit 20° auf der Ostseite und mit 32° auf der Südseite (Humboldt 59°), während von Nordosten in der Richtung der längsten Achse des ganzen Chimborazo der Berghang sich von 9° in der Moränenzone (Humboldt 16°) zu 18° im Firn und in diesem weiter zu 21° (an der Piedra negra) und 30° bis zu 47° auf der Nordostflanke (Humboldt 52°) des Ostgipfels aufschwingt. VonRiobamba gesehen, steigt die Tangente der Gipfel vom Ost- zum Südgipfel mit 10° an (Humboldt 39°). Von demselben Standort betrachtet, ist das Verhältnis der Bergeshöhe zur Bergesbreite, im Niveau der Whymperschen Aiguilles de Totorillas gemessen, gleich 1 : 5 (bei Humboldt annähernd 1 : 3). Die langsamste, allmählichste Hebung zur Region der Hauptgipfel geht auf der Nordseite des Chimborazo vom Paß Abraspungo aus über die Gletscher und Firne zwischen Mittel- und Nordgipfel hinan. Aber für eine Besteigung des höchsten, südlichen Chimborazogipfels ist dieser Weg zu lang, die Schwierigkeiten im zerklüfteten Eis zu groß. Die beste Anstieg route liegt vielmehr auf der Nordnordwestseite des Berges, wie wir nachher sehen werden. Bekanntlich ist es Alexander von Humboldt, der zuerst von allen wissenschaftlichen Reisenden eine bedeutende Höhe am Chimborazo be stiegen hat. Dies war im Jahr 1802. Humboldt galt dadurch für viele Jahre als „Höchstgestiegner“ der ganzen Welt, was zu seiner Popularität weit mehr beigetragen hat als seine übrigen Reisen und seine wissen schaftlichen Schriften bis zum Erscheinen des „Kosmos“. Er war sich seiner Chimborazo-Hochtour als einer für damalige Verhältnisse ganz außerordentlichen Leistung mit Stolz bewußt und schrieb noch 7 4 Jahr hundert später an Heinrich Berghaus (November 1828): „Ich habe mir mein Lebelang etwas darauf eingebildet, unter den Sterblichen derjenige zu sein, der am höchsten in der Welt gestiegen ist — ich meine am Ab hang des Chimborazo — und bin stolz gewesen auf meine Aszension! Mit