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2un ksiokslsgsuuskl! MrrgbLatt 4. WSKIvi-! Was lehren uns die Reden des englischen Ministers Chamberlain, die Errichtung einer Xollsekutxmuuor um 6ie xosumtou euxlisedon N«sitx«llK»ll betreffend? Daß wir auf unserer Hut sein müssen bei Abschluß neuer Handelsverträge und — daß wir znfritden sein können mit den Beschlüssen des Reichstages in der Gelreidezollfragc. Der Aillimul- u»6 Mximulxoll soll«» Ull8 «ill« Waste 8«ill zur Bekämpfung solcher anmaßlichen Drohungen. Und doch droht uns von England her noch nicht die Hauptgcfahr! Anders ist es mit den Ländern wie Rußland, Amerika, Schweden, Norwegen u. s. w. Bei diesen Staaten verschiebt sich «Ins K»K«U8»itiK« <>«seliiist von -tulrp xu lulir uiokr /u unser«» kllxullst«». Amerika erhielt z. B. im letzten Jahr für 300 lililli«»«» Mark Waren, während es nns hcrüberschickte im gleichen Zeitrant» an 'Natur- und Jndustrieerzengnissen sage rind schreibe sür 1000 Ililliou«» Mark; illu«rli»lb 10 Inlii«» betrug «lus )l«br «l«r /u u»s beriib«rKesuii6t«ll IVurv» »»< bveislikk ilb«r 2'/- Uiliiur6v» Aurk. vus umvrikulliseb« X«Il8>sl«m belastet die einzuführenden Artikel mit «lureksebnittlieli 3 mni 8« I>oli«n Zoll«» »Is unser xukülllti^er Vurik vorsiebt! Das Erschwernis unseres Exports nach solchen Ländern liegt in den dortigen riesigen Eingangszöllen, den Zollchicanen und, bei Rußland, Schweden, Norwegen und Rumänien besonders in der hohen Besteuerung der Muster und der Handelsreisenden. Wir brauchen aber den Export, denn unsere 56 Millionen Einwohner können nicht allein vom Inlandsgcschäsr ernährt werden. Zudem ist bei uns ein Ueberschnß von Jndustrieprodnkten vorhanden, der im Ausland abgesetzl werden muß! Ein Glück für uns ist der Umstand, daß vir «iu Krosser kousumeut vou uuslü»6is<l>«ii .Vntiirpiockukten und; unser Bczng an Weizen, Korn, Reis, Kaffee, Petroleum n. s. w. ist ein ungeheuerer, nnd da der Deutsche als guter Zahler in der ganzen Welt bekannt ist, so suchen viele Länder unser deutsches Reich mit Vorliebe zur Absetzung ihrer Artikel auf. Sollen wir nun die Hände ruhig in den Schoß legen und uns mit fremden Waren überschwemmen, unseren Industrie- und unseren Bauernstand schädigen und dem Ruin entgegen führen lassen? ^»Kesiebts 6«r ullKÜnstiK«» -lustuustbsverliiiltniss« (wie bereits erwähnt Amerika 50V Mill. Export und tvvv Mill. Import, Rußland bietet ein noch schlechteres Zahlcnverhältnis) vir6 z«6«r veruiinftitz« )l«»scli sieb suxe» müsse», «lass es »lebt 8» veiter Kelien Kun», 6»8s vir etvus luu Nlüss«». UM snlebe Ilissverbültuiss« XU beseitiK«». Es ist unbegreiflich, wie cs in deut letzten Reichstag Leute geben konnte, die gegen den nur mäßig angesetzten Getrcidezoll stimmten. (Das republ. Frankreich erhebt einen höheren als wir). Der Bauernstand, eine der Hauptsäulen des deutschen Reiches, befindet sich in Not, weil die großen Getreide produzierenden Länder wie Ungarn, Amerika, Rußland, Argentinien so viel Waren auf den deutschen Markt werfen, daß die Preise heruntergehen und der Bauer nicht einmal mehr ans die Betriebskosten kommen kann. Die Majorität des deutschen Reichstages hat tiereelitiKkeit walten lassen uul'Ii KvKe» «lieseit 8tu»6. Die Sozialdemokratie, die Minderheit im Reichstag, kennt aber keine Gerechtigkeit; sie behauptet, der Konsument zahle den Zoll. Das ist irrig und ein besserer Beweis kann wohl kaum erbracht werden als der folgende: lM ckubre 1880, wo der LillALllAsroll 1 IVlurK betrug, kostete der Usvirvll ällrvdsvdllltllivd 10 Ml. SO kiß. per Veutllvr, im Jahre 1900 bei einem Zoll voll 3 INK. so kostete derselbe Vsirvll ckurodsvbllittliod lllir 7 INK. 58 ?sß. Ls LLbltv Lisa ÄL8 HuslLllck 6ik LoUckUvrellI und gab außerdem den Eentner noch UI» Einiges billiger ab. Was können nun die gescheiten Sozialisten dazu sagen? Vüdler! Laßt's Euch darum gesagt sein: cklv UollKurrelll sortzt heutzutage dafür, ckuss «Uv kreise llivkt ru dovd kowlllvll. Die Konkurrenz in Naturprodukten ist jetzt genan so groß, wie in Posamenten nnd Stickereien. Wollen ckio lauster mit ckew Ketrvicke-HebvrsvdllSS ihre Ware verfaulen lassen? Fällt ihnen gar nicht ein, sie verkaufen eillkrvd billiger! kille »eitere viebtiK« 8»ebe für eine umsichtige Regierung, sür eine gute Volksvertretung ist es, die ^UillNdsprOdUlritlll in Wecker IVeise xu beKiinstiKe». cken N»»6v«rke!-, «len ltuueru- u»6 «len irbeiterstunck nach Möglichkeit zn unterstützen, un<I 6umlt «lie Xuutkrutt <le8 Volkes xu stürke». Vom lusiun«! nnd besonders von Amerika <lrniit nns eine große Gefahr: <iie Hebers« bvemmunK mit InüustrieerxeUKnissen: 6«i neue von der Reichstagsmebrheit angenommene luiik soll uueli liier IVunüei s<Iiuls«n. Es sind sür «lie in Oet'nlir steile»«!«» Artikel bökere ki»lulirxöli« angcsetzt worden In dem 8ebutxv 6er I»Iu»6si>ro6uktio» ist aber die beste Eevülir tiir 6»s t>e«leilien unseres Ilun6verk«rst»ll<les geboten. Der Handwerkerstand hat mit dem Export zwar direkt nichts zn tun, sein« 8tiirku»K liegt in der Zlivelii 6er ituslünckiselieu kubrikule. Was wird nicht unter dem alten Tarif an 8kbubvureu, an 8ebl«88«rei»rtikein, an IVerkxeuK«» eingeführt? Ist das dem Handwerker nicht eine gefährliche Konkurrenz? Wenn die 8oxiu!6«m»krutie dem ganzen Zolltarif ein „Nein" entgegensetzt, so beweist sie und sie but es seliou ollen uusKesproeben, «lass kür sie uueb 6er Ilu»<lv«rkerstull«l l ull ist. Erlcichternngeu im einzelnen bleiben trotz des neuen Tarifs; Mr unsere» IVublKreis von großer Wichtigkeit ist es, daß die Mehrheitspartcien 6ie ,j«lxiK«u Ver- KUnstiKUneen 6er Ore»xbevoliuvr im xolllreie» luskuiiseli vou Kevisse» Ou-iutitüte» uueb tiir 6ie Xnkunlt beibebulte» wissen wollen. Der neue Zolltarif soll die Jnlandsproduktivn schützen und den Warenaustausch besonders mit denjenigen Ländern besser gestalten, wo wir seit Jahren eine beträchtliche Unterbilanz haben. Denn nur so kann nationale Arbeit nnd nationaler Verdienst bestehen. IVus uus ulle» not tut, ist «de» Kuter Ver6i«llst uu6 reKelmüssixe OeseliüttiKUNK t'iir ulle I>ro6uktiv«n 8tüii6<>. Wo kein Verdienst ist, kann auch nichts gekauft werden! lii« 8oxiuI6«mokr»1i« aber, die grundsätzlich gegen alles ist, was die Negierung bringt, vvrkeuut, 6uss 6ie NeKieruiiK 6«» Zollturil eiuKebruekt but xeru6e mit 6«n beste» 4bsiebt«n tiir 6us Eesumtvolil 6«s 6«utse!>«i> Volkes. — Wer kann das ernstlich bestreiten? Und wie haben sich die Vertreter der Sozialdemokratie bei ihrer Opposition im letzten Reichstag gebärdet? Die Erinnerung an ihr Benehmen im letzten Reichstage muß jedem anständigen Menschen, sei er boch oder niedrig, das Schamgefühl in die Wangen treiben. Die Sozialdemokratie hak das Parlament nnd seine Mehrheit mit Füßen getreten! Ilarum, II» Niibler, iolxt »lebt ibreu 8ebej»8iüu6e» u»6 ImekunKeo, beweist, Satz Glich daran gelegen ist, eilten MaUU als Vertreter z» wählen, der auf dem Boden des Gesetzes steht und sich Eurer wirklichen Interessen warm annimmt. Die Ordnungsparteieu bringen Euch in der Person des HerVN Ariedrith VkhwOldt ill Leipzig cinen solchen Mann. Herr Rehwvldt ist ein rukiKer uu6 inteIIiK«iit«r stlunn, er ist ein lu6us1rieller, wie Holtzmann einer war; er ist hervorgegangen uus «lein Il»»6verk«rst«ll6: durch seiueu Sohn, der Landwirt ist, hat er auch vexiebllNK«» xur lunstvirtsebukt: er vviss vi« seine Arbeiter so z«6e» Arbeiter xu sebütxell. Kurz, Herr Rehwoldt ist der einzig richtige Vertreter für alle Stände unseres Wahlkreises. Ans denn am 16. Juni! Geht alle an die Wahlurne nnd gebt Eure Stimme nur dem Mann der Ordnungsparteien Hcrri! Fr. Rchwvldt ans Leipzig. Ann aber-, den 4. Juni,l 903. Ter WkuMntz -er LriNnMrteien.