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'-S M sächsisch« '>^1'5 86 1874 Sonnabend, den 3L. October Ä LUMM ss MM alle e Tafek Huntz und billig ist, wollen wir an einigen Beispielen! nachzuweisen suchen. Wenden wir uns zunächst den Fleis chprciscn zu. Ihre Erhöhung beruht allerdings mit auf dem größeren Consum, der infolge des verbesserten Ein kommens der arbeitenden Elasten eingetreten ist. Denn je größer die Nachfrage nach einer Waare, desto höher steigt ihr Werth. Allein feit Jahres frist sind die Fleischpreise auf den Schlachtvieh märkten eher etwas gesunken, als gestiegen. Wir belästigen die Leser hier nicht mit Zistern, find aber gern bereit, für unsere Behauptung auf Erfordern den statistischen Nachweis zu liefern. Trotz alledem fordert z. B. in Dresden und annähernd auch ander wärts der Fleischer für das Pfund Rindfleisch 7 bis 8 Ngr., für die übrigen Fleischsorten pro Pfund 1 bis 1H Ngr. weniger. Er kennt beim Verkauf nur einen Preis, während beim Einkauf auf dem Schlachtviehmarkt die Preise nach der Qualität der Waare sich richten. Der Preis des Rindfleisches differirt pro Centner Schlachtgewicht von 22 bis 10 Thlr. Der Verkaufspreis wird aber gestellt, als kaufe man nur Waare erster Qualität. Die Frage liegt nahe, wo in diesem Falle das Schlachtvieh zweiter und dritter Qualität bleibt. Aber selbst angenommen, dieses würde auf deir Dörfern consumirt, so bezahlt der Fleischer daS- Vieh auf dem Markte nur nach dem Fleischgewicht^ d. h. er bezahlt nur das Fleisch des Thieres^ nicht auch Knochen, Blut, Fell, Hörner und sonstige Abgänge. Das Fleischgewichl veranschlagt Man un gefähr auf H des Gesammtgewichts. Heißt es also: auf dem Schlachtviehmarkte wird pro 100 Pfund Rindfleisch erster Qualität 20 Thlr. gezahlt, so kommt dem Käufer natürlich das Pfund auf 6 Ngr. zu stehen. Nun soll z. B. ein solches Rind 700 Pfund wiegen, so bezahlt der Fleischer H des Ge- sammtgewichtS, also 400 Pfund mit 80 Thalern, die anderen 300 Pfund bekommt er umsonst. Er hat demnach das Pfund Fleisch wirklich zu 6 Ngr. eingekauft, aus den nicht bezahlten 300 Pfund pro- fitirt er aber so viel, daß ihm dgs Pfund aus 3^ Ngr. zu stehen kommt. Äei dem Schlachtvieh geringerer Qualität derripgerl sich der Preis noch mehr. Ist es nun ju rechtfertigen, daß im Detail verkauf dir Preis um 90 bi« 100 Proceat höher geschraubt wird, als der Einkauf gewesen ift? Ist e- Die Steigerung der Lebensmittel. Es ist nicht nur eine örtliche Erscheinung, daß I sämmtliche Lebensbedürfnisse eine sehr merkliche I Steigerung des Preises erfahren haben, sondern die I Dertheuerung der nothwendigsten Lebensmittel wird I von der Bevölkerung der Städte wie des flachen I Landes gleich hart empfunden. Ein Keil treibt den I andern, was Wunder also, wenn wir heute die I Früchte ernten, welche die Sozialdemokratie mit I ihren fortwährenden Lohnerhöhungen gesäet. Es I gehört fürwahr kein großer Verstand dazu, um zu I begreifen, daß der Einzelne den Werth seiner Arbeit I auf dem Weltmärkte allein nicht bestimmen kann, I sondern daß dieser Werth von unzähligen Einflüssen I abhängig ist. Und trotz dem — was thaten die I einzelnen Gewerke? Fiel es einem Maurer ein, daß ! er zu wenig Lohn bekomme, so decretirte er: sämmtliche I Maurer müssen so lange müßig gehen, bis der übrige Theil der menschlichen Gesellschaft unsere Forderungen I erfüllt. War dies geschehen, so kam ein Herr mit I dem Barbierbeutel und erklärte: Das Scheeren des I Bartes muß besser bezahlt werden, und bis dies I geschehen, werden alle Rasirmesser in Ruhe ver wiesen. Hattte die betheiligte Gesellschaft sich gefügt, dann ordnere ein Schuhmacher, Schneider, Bäcker, Fleischer, Zimmermann u. s. w., jeden Tag ein anderer, die Arbeitseinstellung an, bis ihren An sprüchen Genüge geleistet war. Nun liegt doch klar I genug zu Tage, daß, wenn sämmtliche Arbeitskräfte, ß welche zur Herstellung der Lebensbedürfnisse thätig 1 find, höhere Löhne erzielen, auch die Lebensmittel um so viel theurer werden müssen, wie die Lohn erhöhung ausmacht. Wenn beispielsweise der Land mann sonst dem Zimmergesellen täglich 20 Ngr. für den Bau seiner Scheune bezahlte und im Hand umdrehen 1 Thlr, pro Tag geben mußte, so hütete er sich natürlich, das Plus von 10 Ngr. aus der eigenen Tasche zu zahlen; er steigerte einfach die Preise seiner Producte, um sich schadlos zu machen. So ist es gekommen, daß wir nach und nach zü der enormen Höhe der Lebensmittelpreise gelangten, über die jetzt allerwärtS geklagt wird. Die Löhne find nun zwar fett geraumer Zeit im Rückgänge begriffen, aber die einmal hochgeschraubten Preise unserer Ernährungsfactoren werden mit unerschütter licher Festigkeit aufrecht erhalten. Ob die« recht Rpmundpxuqigster Jahrgang. LH , infwarten wird hmann. - ' - H >rmm ültate der vom enen Sämereien. Baumgärtel über k Schweine". Vorstand. rage. on eines Jagd- ?n, ohne Jagd- einem solchen Villers blvS bei chcuy ezegM«? 23. Oktober 1874. uner 60—69 Thlr., iLhlr. Hafer loc« 22. Oktober 1874. 15 Ngr, Roggen esti 4 Hü. 15 Rgr. » Ngr. bi« 3 Thlr. 'L - 2-. Oktober 1874. Tbt.^6 Ngrt Pf. b - <^6 - 5 r 1t - 4 - l - 12 'f,bit32NgrHf. - >. . ischostwerda. für Bischofswerda , Stolpen und Umgegend. Amtsblatt desKövi-lichrn Gerichtsamteo und des Stadtrathes zu Kischasswcr-a. Viele Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, MittwockS und Sonnabends, und kotzet einschließlich der Sonn abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 15 Ngi. Inserate werden bi« vien«rag« und Kreirag« , früh 0 Uhr angenommen und kostet die gespaltene Sorpuszeile »der deren Raum 1 Rgr. >rn 1. November, realer« rnr Balle. Der Vsrftthtr. ekuttl jeden ^enilkl. t., Nachm. 4 Nhr. n g: