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Md diese« heißt : vetzicht der MpMeditten auf ihre Ansprüche, wofür ihnen dck« confiscirte Vermögen MSckerstattel werden wird. Verzichten sie nicht, nun -- dann nicht! ES ist da- absolut ihre Sache. Wer aber glaubt, daß da» deutsche Reich NordschleS- Wig nur zu dem Zwecke herauSgcben würde, damit der Prinz Ernst August ein wohlabgerundetcs Her« zogthäM «tabliren könne an der deutschen Grenze, der ist nicht recht bei Trost. Zurückgeben kann und wird Deutschland im pas senden Moment und unter passenden Bedingungen jene Distrikte; aber dem Welfenstaate, der da in'» Dasein gerufen werden sollte, würde cS wahrhaftig auch nicht durch die Abtretung einer halben Quadrat weile die Hindernisse au» dem Wege räumen. Da» ganze Projekt hat überhaupt weder Hanv noch Fuß; eine Vermehrung der Duodezstaaten ist in der Gegen wart an sich nicht denkbar und außerdem versteht es sich wohl von selbst, daß, völlig abgesehen von der deutschen Politik und ihren natürlichen Tendenzen, das schwache Dänemark sich zu einer solchen Selbst zerlegung und Selbstverstümmelung niemals entschlie ßen würde. Endlich giebt es ja noch eia dänisches Volk und dieses würde ohne Zweifel auch ein Wört chen drcinreden, wenn die Ländertheilungs-Combina- tion mehr als phantastische Erfindung wäre. Prinz Ernst August würde demnach nicht in Gefahr kom men, als regierender Herzog von Jütland-Schleswig in Conflict mit dem deutschen Nachbar verwickelt zu werden; er darf ruhig seine Prinzessin Thyra heim führen und sich mit ihr niederlassen, wo es ihm be sagt; die Politik wird ihn in seinen Freuden und seinem Glück nicht stören, vorausgesetzt, daß er nicht selbst bemüht ist, die „Widerwärtigkeiten" seiner Lage sich durch resultatlose politische Jntriguen und Agi tationen in überflüssiger Weise zu verbittern. /X Deutsches Reich. Dresden, 23. Oct. Se. Majestät der König wird, wie das „Dr. I." berichtet, am 24. d. M. Vom Jagdschloß Wermsdorf nach der Billa Strehlen zurückkehren. — Ihre Majestät die Königin haben Sich gestern Mittag nach Meißen begeben, um den Dom und die Albrechtsburg in Augenschein zu nehmen und Se. Königl. Hoheit Prinz Georg ist gestern früh ^1 Uhr nach Sibytlenort abgereist. Z itt a u,21.Ocl. Gestern traf Ihre Maj. die Köni gin Carola im strengsten Inkognito hier ein, um von dem Fräulein-Stift Joachimstein aus dem Berg Oybin einen Besuch zu machen. Sic reiste nach kurzem Aufenthalte nach Dresden zurück. Bischofswerda, 23. Oct. Gestern fand die feierliche Einweisung des hiesigen neuen Herrn Ge richtsamtmann ManitiuS, zeither in gleicher Stellung in Rötha, durch Herrn Bezirksgerichts direktor Gateis aus Bautzen im Gerichtsamte allhier statt. Zu dieser Feierlichkeit hatten sich daselbst die Mitglieder des hiesigem Königl. Gerichtsamtes, Üne DeMiÜer de» StadtratheS, sowie die Herren FriedenSrichvr de« Bezirk», diy Richter und Gemeinde vorstände de» GerichtSsprengelS eingefundem - Se. Majestäst der Könh Häven dem fächerigen autzerordenikkchen 'Gestuckten and bevollmächtigten Minister ack/den Höftn zu Münchens Stuttgart stad Darmstadt, Geheimen LegationSraih Grastm v. Kön neritz, di« «rbeteNd Elttlaffunff äkl» dem MaatSdienste zu bewilligen, demselben auch bei diesem Anlasse den Charakter eine« Geheimen Rath« allergnädigst bei zulegen geruht. Se. Königl. Majestät haben dem der Kreishaupt mannschaft zu Bautzen beigezebenen KircheNrathe Heinrich Adolph Jentsch den Charakter und Liang eine« Geheimen Kirchenraths in der Nk. Nässe der Hofrangordnung zu verleihen gnädigst geruht. Nächsten Montag, den 26 d., findet in Gaußig die Weihe der daselbst neuerbauten Kirche in feierlicher Weise statt. Am 19. Oktober ist in den Räumen der Kin derbewahranstalt zu Kamenz die Eröffnung der Kin- derbcschäftigungSanstalt erfolgt. Daß die Anstalt einem wirklichen Bedürfnisse entgegenkommt, geht aus dem Umstand hervor, daß 49 Kinder, im Alter von 6-13 Jahren, zu dieser Anstalt angemeldet worden waren. In Wurzen wäre es am 17. Octbr. beinahe zu einem Butter-Crawall gekommen. Bei einer an die sem Tage auf dem Markte vorgenommenen GewichtS- revision der Butter wurde nämlich eine große Menge Butter als unterwichtig gefunden Und confiscirt. An manchen Stücken fehlten sogar 59 Gramm — 3j Loth am Gewicht. Daß dieses besonders für di« Hausfrauen bedeutungsvolle Ereigniß nicht ohne Auf sehen vorüberging, war vorauSzusehen. Die ängstlich harrenden und sich nicht recht sicher fühlenden Ver käuferinnen suchten mit ihrer Butter das Weite zu gewinnen oder sich in Häufet zu flüchten; aber über all tönte ihnen ein „Hall" entgegen; laßt die nicht fort, bringt die heraus, erst muß gewogen werden! lautes Rufen, Weinen, Lachen an allen Markraus gängen und auf dem Markte selbst. Bravorufe be gleiteten die Transporte confiscirter Butter bis zum Rathhause, während die Inhaber derselben mit nicht gerade schmeichelhaften Ausdrücken beglückt wurden. Mit dem oft prophezeiten Steinkohlen-Mangel scheint es doch gute Wege zu haben, noch immer werden neue Flöhe erteuft — nur die Preise wollen nicht wieder zurückgehen. Ende voriger Woche wurde auf dem Steinkohlenwerk „Concordia" in Nieder- Oelsnitz ein Dankfest gefeiert, denn im glücklichen Abteufen, ohne daß ein Unfall an Menschenleben oder eine erhebliche Betriebsstörung je eingetreten wäre, wurde i-m Monat August nach über 3jähriger Arbeit in einer Tiefe von beinahe 1100 Ellen ein Steinkohlenschatz gefunden, so reich und so schön, wie er sich nur selten zeigt: es wurden 2 Flöhe, daS eine 4 Ellen, da« andere 12 Ellen stark, in kaum dagewesener Reinheit und Vorzüglichkeit erschlossen — Auf dem Morgenschacht ll. in Reinsdorf ist dieser Tage bei 740 Ellen Teufe das erste, 3^ Ellen mächtige Steinkohlenflötz mit 3 Ellen 3 Zoll bester Pechkohle erteuft worden. Am 19- Nachmittag find die beiden Schulknabru Orkar Liebing, Sohn de» Gutsbesitzer« Beding in Mtzschillen b. Rochlitz, 9 Jahreält,-.und der '7Mt. Sohu des SchmiedrmeisterS Webe« dhsselbst-bet Lid bich in die Oberstu-d! «ad - Stubenkrmiaem gegächtv «ck habea fich , jedenfalls u« zu-isptzlm, i4ndSd