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«r fäMch ßbach 1874 Mittwoch, den 3«. September li8ek kum mache ttfeder- ts bemüht Preise zu 4 Politijche Weltschau. Kaiser Wilhelm ist von den Truppenübungen wieder nach der Residenz zurückgekehrt. Seine Reisen erlangten diesmal eine Bedeutung, die über den un mittelbaren Zweck derselben hinausgeht. Die großen Herbstmanöver schließen gewissermaßen die militärische Arbeit des Jahres ab. Sie bieten den Truppen Gelegenheit, ihre Leistungsfähigkeit zu erproben. Zu gleich stellen sie den Befehlshabern taktische und strategische Aufgaben, wie sie sonst nur der Krieg bietet. Insofern kann man sie eine praktische Kriegs schule nennen. Alle Fortschritte der militärischen Technik werden in ihrer praktischen Anwendbarkeit, in ihrem harmonischen Zusammenwirken erprobt. Es ist daher erklärlich, daß der oberste Feldherr diesen Uebungen große Aufmerksamkeit zuwendet. In der sehr richtigen Erkenntniß, daß nur die Kraft behaupten kann, was kraftvoll erworben ist, hält sich deutsche Armee von dem Fehler fern, auf den Lor beeren der letzten Jahre auszuruhen ; alle kriegerischen Erfolge haben nur den Trieb nach Vervollkommnung gesteigert. Freilich ist'S nicht die äußere Kraft allein, was die Staaten gründet und zusammenhält ; ein Band des Vertrauens, der Liebe und des Wohlwollens muß die Glieder jedes Staates umschlingen; daraus entspringt das Bewußtsein der Einheit. Die An sprachen, welche der Kaiser in Hannover und Kiel hielt, sind ein sprechender Beweis dafür, daß auch in diesen neuen Provinzen da« Vertrauen und die Liebe zu Kaiser und Reich mehr und mehr zum Durchbruch kommen. Wenn der Kaiser in Kiel hervorhob, daß der begeisterte Empfang weniger seiner Person güte, al« der Sache, die er vertrete, so ist dies ein bescheidenes Wort, dem man wohl hiazu- fügra darf: der Empfang galt vor Allem dem greisen Reunundzwanjigster Jahrgang. Heldenkaiser, der diese Sache so herrlich vertreten und sie unablässig mit Umsicht und Treue bewacht. Von einer Anzahl Hervorragenter Personen ist soeben Einladung zu einer Besprechung über den Ersatz der Matricularbeiträge durch eine Reichseinkommeusteuer ergangen, in welcher eö heißt: „durchdrungen von der Ueberzeugung, daß die nach dem Kopf der Bevölkerung, ohne jede Rücksicht auf die wirthschaftlichen und finanziellen Kräfte der einzelnen Bundesstaaten erhobenen Ma- tricularbeiträge auf die Dauer vollkommen unhaltbar sind und der Ersetzung durch eigene Einnahmequellen des Reiches dringend bedürfen, daß aber bei der Schwierigkeit der Frage es Pflicht jedes verständigen Politikers ist, durch rechtzeitige Begründung eines klaren Urtheils übereilten gesetzlichen Maßnahmen vorzubeugen, laden die unterzeichneten Anhänger einer Reichseinkommensteuer ihre Gesinnungsgenossen im weiten Reiche ein, sich mit ihnen zu einer Be- rathung über die Möglichkeit und die Voraussetzungen der Einführung einer solchen Steuer zu vereinige». Es herrscht unter den Unterzeichneten Einverständ- niß darüber, daß diese erste Besprechung hauptsäch lich den Austausch der Ansichten über das verhält- niß einer Reichs-Einkommensteuer zu den Steuer- Systemen der Bundesstaaten im Allgemeinen bezwecken: solle, während die Verhandlung über die Fragen: der Progression der Steuerbefreiungen, der Besteuerung juristischer Personen der Selbsteinschätzung, der Zu sammensetzung der Steuerausschüsse, derReäamationeir und Strafen und dergl. auf die Tagesordnung einer späteren Versammlung zu verweisen sein möchte." Die Versammlung soll am 11. Ott. in Eisenach stattfinden. Zu welchen Resultaten sie führen wird, bleibt vorläufig abzuwarten. Wie jetzt verlautet, werden sich BundeSrath und Reichstag noch mit einem Civilehegesetz zu beschäftigen haben. Direkt interesfirt an einer mög- ? 77.s Mit nächster Nummer beginnt ein neues Quartal des „sächs. Erzählers", wozu wir zu neuen Bestellungen ergebenst einladen. Um keine Störung in der regelmäßigen Zusendung unserer Zeitung eintreten- zu lassen, ersuchen wir unsere geehrten Abonnenten, welche das Blatt durch die Post beziehen, das Abonnement bei den bctr. Postanstaltkn bald möglichst zu erneuern. Pie Expedition -es „sächj. Erzählers". Mast- das Pfd. mSdorf. >e frisches Rind- erfahren. r auf der Bischofs- Ung bei« «bzugebtu- Voigt ;e- msgtfbhti. oder außer leiten und uf3 Thlr. rzWer, 874. «er, . 116. weiblichen als auch haften abrik von Lewy cfeld. ide Arbeit. Kreit, 'gaffe 5. zekilke -Haftung Str. sofortigen 8ewp refcld. ren ist zu »markt. gelegenen hier ist 'rmiethkn für Bischofswerda, Stolpe» und Umgegend. Amtsblatt de» Königlichen Gerichtsamte» und des Stadtrathev zu Pischosswerda LIU« Seitschrift erscheint wöchentlich zwei Wal, Mittwoch» und Sonnabends, und koket einschließlich der Sonn abende erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich IS Ng«. Inserate werden bk« Dienstag« und Freitag« früh 0 Uhr angenommen und kostet die gespaltene LorpuSzeile »der deren Raum 1 Ngr.