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754 Deutsches Reich. Nach Mittheilungeli des „Dr. Journ." ist von Seiten der k. StaalSregierung der 1. Oct. für den Wiederzusammentritt unseres Landtags in Aussicht genommen. B Neukirch, 18. Sept. Am 7. d. M. Abends entstand beim Kleingärtner Pietsch im Niederdorfe allhier Feuer und wurde dasselbe durch das schnelle Erscheinen der Feuerwehr noch im Entstehen ge dämpft. Gestern gelang es nun Herrn Gendarm Heine, den Brandstifter in einem 12 Jahre alten Knaben Namens Zosel zu entdecken, derselbe hat die Thal eingestanden und ist an das Kgl. Gerichtsamt Bischofswerda abgeliefert worden. Kamenz, 17. Sept. Es ist bekannt, daß der am 7. April d. I. verstorbene Graf Casus Stolberg-Brauna den Ruhm eines getreuen Jüngers der katholischen Kirche mit in das Grab genommen. Derselbe hat auch mit seiner edlen Gattin, der am 1. März 1871 verstorbenen Gräfin Stolberg, geb. Frciin von Loö, das gläubigste Familienleben gepflegt, aber eine Folge der eignen religiösen Anschauungen im Schloß Brauna war der Eintritt der Comtessen Alex und Marie Agnes in den viel Aufopferung fordernden Orden der barmherzigen Schwestern zu Aachen. Jetzt, nach der Eltern Tode und der erfolgten Erbregu- lirung, wobei sehr ansehnliche Summen walteten, hat auch die älteste Comtesse Sophie, eine moralisch ausgezeichnete und geistreiche Dame, welche in der Zeit von 1859—66 bei Ihrer Majestät der verw. Königin Marie Hofdame war, das Schloß Brauna verlassen und ist am 18. August zu Cöln a. R. in den strengen Orden der Carme liter- Barfüßerinnen eingetreten. (B. N.) Bautzen, 16. Sept. Zur heutigen Wahl zweier Abgeordneten der Oberlausitzer Ritterschaft für die Erste Kammer hatten sich im Ständehause 77 Stimmberechtigte eingefunden. Gewählt wurde an Stelle des ausgeschiedenen Adv. Deumcr auf Schwepnitz mit 51 Stimmen Gras Schall-Riaucour, Majoratsherr auf Gaußig rc. (von den übrigen Stimmen waren 19 aus von Hartmann-Döbra gefallen), und an Stelle des verstorbenen Ritter gutsbesitzers Sahrer von Sahr auf Prietitz mit 46 Stimmen von Watzdorf-Solschwitz (von den übrigen abgegebenen Stimmen hatten unter Anderen erhalten 14 von Hartmann-Döbra, 12 l)r. Pfeiffer-Burkers dorf). Die Gewählten haben die Annahme der Wahl erklärt. (B. N.) Am 13. Sept, feierte der Minister des königl. Hauses und Staatsminister a. D. vr. Freiherr von Falkenstein das 50jährige Jubiläum seines Eintritts in den öffentlichen Dienst unseres engeren Vater- kandeS. Am 13. Sept. 1824 als Oberhofgerichts rath in Leipzig verpflichtet, wurde der Jubilar 1827 Am Hof- und Justizrath in Dresden, 1834 zum Geh. Negierungsrath im Ministerium des Innern find 1835 zum Kreisdirector in Leipzig befördert; itn Jahre 1844 übernahm er unter Ernennung zum Staatsminister das Ministerium des Innern, sodann 1853 das des Cultus und öffentlichen Untenfichls. Im Jahre 1871 wurde ihm, nach seiner nachge- Mwartct vl suchten Pensionirung, vom hochseligen Könige Johan»Dsilh haupi da» Ministerium des kgl. Hauses übertragen. I, Wanden, i dieser Stellung empfing er am 13. d. M., in Be-MZwickau gleitung eines Handschreibens Sr. Majestät deM bestehend König- Alberts, eine mit Brillanten reichbesetzieDwnant ui Tabatiöre mit dem Bildnisse des Königs, und du D nach ihre Glückwünsche des königlichen Hauses, sowie die teM Aus obersten Hof- und Regierungskreise. - MSeptembi Nachdem am 15. d. die beiden Grenadier-Regi-W mit eine, meuter in Dresden eingerückt sind, folgten am lkWvo", Han Sept, das Schützenregiment und mehrere Batterien I Artillerie Divisions-Artillerie nach, so daß nunmehr die Gar- W und Gefe nison wieder voll belegt ist. Die 46. Brigade derW fihr ähn 23. Division (Regimenter Nr. 102 und 103) Istl mleressar per Bahn in ihre Standquartiere Zittau und Bautzen I Gäste ho zurückbefördert worden. I anzetrcte Das vom Albertverein zu Dresden zum Besten > 104. Re seiner Friedensthätigkeit projectirte große Gartenfest I i" Fuß wird, hoffentlich von schönem Wetter begünstigt, aml Uhr mit nächsten Sonntag stattfinden. > Aufentho Der zeitherige Postinspector zu Liegnitz p. Thusiusl Der ist zum Postinspector für den Bezirk der kaiserlichen I Tageblat Oberpostbirection zu Dresden ernannt worden und l von St< Se. Majestät der König von Sachsen hat ausW des 4. Grund Art. 50 der Verfassung des Deutschen Reichs W Monatei zu dieser Ernennung die landesherrliche Bestätigung W wird er ertheilt. V wenden. Die Beamten der Leipzig-DreSdner Eisenbahn W , In veranstalten unter sich auf allen ihren Stationen W m der eine freiwillige Sammlung für die abgebrannten W Gendari Eisenbahnbediensteten in Meiningen. Die Zahl W fallen N der Unglücklichen ist eine sehr bedeutende. Hoffen W wunden wir, daß die Betheiligung daran eine sehr erfreuliche W daraus werde, und daß dieser lobenswerthe Wohlthätigkeits-W biegend sinn auch bei anderen Bahnen Nachahmung finden W gebracht möge. M Am Ein recht betrübendes Zeugniß von dem Mangel W bei Sch des kirchlichen Interesses im größeren Publikum W unglücki liefern, wie der „L. Z." aus Zittau geschrieben wird, W dem St die bevorstehenden Kirchenvorstandswahlcn. Dem W und in geltenden Gesetze nach ist jeder selbstständige Mann,W Hilferu welcher das 25. Lebensjahr erfüllt hat, und sich vor- W 45 Jal her zur Wählerliste meldet, stimmberechtigt. NachW jährte statistischen Untersuchungen enthält Zittau mehr als W mußten 44 Tausend Stimmfähige, von diesen aber haben W mit an sich nur 116, also ungefähr 2,5 Procent, durch An-W An Meldung das Stimmrecht gesichert, und dies zu W Hilfsb, einer Zeit, in welcher die Neubesetzung des Prima- W seine 6 riates das Interesse an Kirchendingen in weiteren W tödtet. Kreisen erregt. Die herrschende Theilnahmlofigkeit W Jo macht es, nach der „L. Z ", zweifelhaft, ob die W ein im Forderung einer repräsentativen Kirchenverfassung W Sturn bei der Mehrzahl einem wirklichen Interesse an W von dr kirchlichen Dingen entstamme, oder nicht vielleicht W 4 bede nur der Ausdruck eines instinctiv und gedankenlos W W aus der weltlichen Politik übertragenen PrincipeS W bericht sei. — Ob nicht aber auch das Uebergewicht des W die K geistlichen Standes in der Zusammensetzung des W «iedey Kirchenvorstandes und die Schwerfälligkeit des Wahl- W gesetzes Schuld an dieser Theilnahmlofigkeit tragen? W Am 15. Sept. Abends gegen 11 Uhr kamen W derlu 440 Reservisten und zur Disposition Beurlaubte de» W Äser in Straßburg und Schlrttstadt in Garnison stehenden W d>e E königl. sächs. 6. Infanterieregiments Nr. 105, «- D