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arbeit bedarf. Um diesem. UMstande abzuhelfen, verlangt sie don den Neuen GeÄrbegesetzen ü. A. Folgender: 1. Linder seien vom Id. Lebensjahre an zur Fabrikarbeit zuzulaffen. 2. Die zulässige Zeit dauer der Kinderarbeit sei auf sechs Stunden täglich festzusetzen. 3. Die Beschränkung der Arbeits dauer junger Leute von 14 -16 Jahren aus 10 Stunden täglich sei aufzuheben. Man traut seinen Äugen kaum, wenn man diese Vorschläge liest. Würde nicht ausdrücklich gemeldet, daß sie von der Chemnitzer Handelskammer ausgehen, so könnte man sich zu der Annahme versucht fühlen, sie rühr ten von einem verkappten Socialisten her, der darauf ausgeht, die arbeitenden noch mehr gegen die be- fitzenden Classen der Bevölkerung aufzuhetzen. Wäh- imd jeder vernünftige Mann die Volksschulpflichtig- krit in Deutschland bis zum Ablauf des 14. Lebens jahres erstreckt wissen will, kommen die Notabel« der Handels- und Fabrikstadt Chemnitz und wollen von der Schulzeit 4 Jahre streichen, um die Kin der vom 10. Lebensjahre an in die Werkstätte oder in die Fabrik stellen zu können und verlangen außer dem, daß sie vierzehnjährige Knaben noch länger als täglich 10 Stunden in'S Joch der Arbeit spannen dürfen! Die Schule selbst scheinen diese Herren für etwas ganz Ueberflüssiges zu halten, denn eines ihrer weiteren Begehren geht dahin, daß für Kinder bis zum 10. Jahre Kleinkiuderbewahranstalten errichtet werden — aber beileibe nicht auf Kosten der Herren Fabrikan ten, sondern auf Kosten des Staates und der Ge meinden! Also Abschaffung der Volks- und Fort bildungsschulen ist das Ideal der betreffenden Chem nitzer Herren. Wir bedauern ernstlich, daß au« einer sächsischen Stadt solche Vorschläge gemacht werden konnten, hoffen jedoch zuversichtlich, daß sie kein Echo in unseren übrigen Handelskammern finden. Die österreichische Regierung macht während der parlamentarischen Ferien schüchterne Versuche, um die Ausführungen der konstitutionellen Gesetze anzubahnen. Ms jc ^ aber hat Herr v. Stremahr nur Spott und Hohn von allen Seiten geerntet, weil er es allen Parteien recht machen will und es daher mit jeder verdirbt. Den EpiScopat vermeint er zu überlisten, aber die Bischöfe lachen ihn nur aus. Die Untersuchung gegen den Bischof von Linz wegen einer politischen Predigt wurde eingestellt, weil die Regierung den Muth zum Durchgreifen verlor. Go behalten denn die Oesterreicher ihre schönen Gesetze nach wie vyr auf dem Papier und der Cleru« fühlt sich auf seine« fette« Pfründen sehr wohl Aus Jtalieri ist nur die Nachricht zu verzeich nen, daß der Papst aus seiner Umgebung alle Aus länder entfernt hat und nur von italienischen Prä laten noch umgeben ist. Wahrscheinlich ward diese Maßregel im Interesse einer etwaigen schnellen Pgpstwahl getroffen. Frankreich hat wieder einmal viel parlamen- tarifchen Lärm um nichts gehabt. Der Perier'sch« Antrag, welcher die Befreiung vom jetzigen Hrevi- nicht sein Ziel, son- die Mchechuna auf längere Zett. Die WsifsWNg der republikanischen StäatSfyrm wurde »an zur B, gäben WK UM ä. D Sremtz,Fr, Pf., Oberst 4 Thtt. 27 Stadt Bitz Thk., Goll 4 Thlr. A Rückersdorf IS Ngr. 5 Pf. Da nu lungen erw Summe vo Gemeinden Drittel an i dar zweite SchirgiSwal dagegen da Leipzig zug< August d. sammlung Deputirten Göda, Pa Pacht hier. Gedeihen u I Gemeinden l Herrn Sus I versammlui - 3. I zum Sonn I Haufe ans I Uhr hier I vor dem L I und derart I Gleich Vit I verunglückt I Haufe den I Eine Mtt I den im kr I — Ar I theils dur I thätigen P I ein neuer. I beschäftigt, I linken Hau I solge desset I lick abgeri 4 U, I Am 24.1 I zu Käme« I über die I I Gleis ges I Lessingssti I mord ode I mit Bcsti lichkeit K> I ungluckun I zu Techri I Teiche n D sichdtt St I tränkt, - W der Reichl D worden,- ebenso cMworfen, ich die gWKche -WWl«y der W Mac Michön'schen Gewalten »rw di« Auflösung der I Nationalversammlung. Die Zustände dauern daber I in der alten Schwebe fort. Die Zerfahrenheit der I Parteien und die Ohnmacht, etwa» Positives zu I schaffen, zeigten sich bei diesen Verhandlungen wo- I möglich noch greller, als jemals. Die Regierung hat I dadurch nicht an Ansehen gewonnen Md die Ke- schäftSwelt leidet unsäglich unter dieser Unwissenheit I über den nächsten Tag. Der Brüsseler internationale Congreß ! begann am 27. Juli unter Vorsitz des russischen I Bevollmächtigten, Baron Jomini, seine einleitende« I Sitzungen. Die Verhandlungen werden so geheim I gehalten, daß bisher kein Sterbenswörtchen darüber I verlautete. Wie es scheint, nehmen sich die Herren I vom Säbel die Herren vom Krummstab zum Muster. I Die Welt wird dabei nicht allzuviel verlieren. Die Nachrichten aus Spanien find, abgesehen I von einer blutigen Niederlage der Carlisten in Castellfullit, nicht sehr bedeutend. Seinen Greuel- thatev in Cuenca hat der CarlismuS eine neue Un menschlichkeit durch die Erschießung von 170 wehr- I losen Gefangenen in Olot hinzugefügt. Die Erbitterung gegen Frankreich, welches den Aufstaud nach Möglichkeit unterstützt, wächst im Lande und findet in der Presse ihren lauten Ausdruck. Auch in England beginnt man die Inter nationale Seite der spanischen Wirren mit Aufmerk samkeit zu verfolgen. Die öffentliche Meinung fordert die Anerkennung der Madrider Regierung. Das englische Parlament wird dieser Tage seine Ferien antreten. Sachsen. Bischofswerda, 3. August. Nachdem da» Gauturnfest des GauverbandeS für das Meißner I Hochland, sowie das Gesangsfest des Oberlaufitzer Sängerbundes allhier in glänzender Weise abgehal ten worden sind, rüstet sich unsere Stadt wiederum zu einem Feste und zwar zu einem allgemeinen I Schützenfeste größeren Umfanges. Es werden am ersten Tage desselben, nächsten Sonntag, den 9. Aug., die Schützencorvs von acht Städten und Ortschaften, als: Kamenz, Pulsnitz, Stolpen, Bautzen, Neustadt b. St., Neukirch, Radeberg und Elstra, in einer Gesammtstärke von ca. 800 Mann unsere Stadt in freundschaftlicher Weise occupiren. Der Fest- I zug, welcher viele Straßen und Plätze pasfirt, verspricht ein äußerst glänzender zu werden und wird auch der brillante Schmuck der Straßen und Plätze gegen den früheren Festen gewiß nicht zurückbleiben. — Die Pflasterung der oberen Bautzner Straße geht dies« Woche ihrer Fertigstellung entgegen und bilden die breiten Trottoirs, sowie da« schön ge- I wölhte Pflaster eine Zierde der Stadt mehr. — 3. August. Der hiesige Zweigverein der Gustav-Adolf-Stiftung hielt am 27. v. im Schieß hause allhier seine beschließende Jahresversammlung ab, Nachdem die Rechnung des vorige» Jahre», welch« eine Einnahme von 267 Thlr. lO Ngr. 7 Pf. und eine Ausgabe von 240 Thlr. 26 Rgr. ,1 Df. nachzuweisrn hatte, für justißrirt erklärt vmdr, Mz. s