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Ded am IS, Juli früh von Leipzig nach Gera Letzende ^PHofiiirzug ist nur' du^ch da« ritergische Einschreiten eitte« Batzinvärticktz W Mm schreck lichen Unglück bewahrt wordkn. Eit» 14jähriger Schulbube, Wilhelm aus Grüiia bei Köstritz, hatte bereits 6 große Kieselsteine auf den Schienenstrang geschleppt und war eben im Begriff, ren siebenten diesen hinznzufügen, als er bei seinem Beginnen ertappt wurde. Bei Ankunft des Zuges waren die Steine wirrer entfernt. — Das Bürschchen wird jedenfalls eine Bestrafung treffen, die ihm eine zweite solche Thal vergehen lüßt. In Wurzen wurde am 17. Juli bei mäßigem Lustzug ein heftiger Wirbelwind, oder eine Windhose, beobachtet. Eine Staubsäule in Kirchthurmshöhe bewegte sich etwa 30 Bieter entlang fort und raffte auf ihrem Wege gemähtes Getreire auf und ließ dasselbe erst aus beträchtlicher Höhe und nachdem sich die Säule aufloste, herabfallen. Beim Schützenfest in Strehlen a. d. E. wurde der Fleischermeistcr Lunkwitz daselbst außerhalb der Schußlinie durch einen Prellschuß durch den Kopf geschossen und gelödtet. — Am 19. ertrank bei Meißen in der Elbe ein Knecht, welcher mit 3 Pferden in die Schwemme geritten, sammt 2 Pferden. — Am 18. wurde in Göppersdorf bei Mittweida ein 7 Jahre alter Knabe überfahren und getödtet. — Bei Schnee berg wurden durch ruchlose Hand 15 Acker junge Fichtenwaldung weggebrannt. Die am 22. Juli erschienene „Prov.-Corr." hebt den herzlichen Characler hervor, welchen die Zu sammenkunft des Kaisers Wilhelm mit dem König von Baiern getragen habe, und fügt hinzu: Der Nation »le Sinn des Königs Ludwig, der aus hoch herzigem Antriebe zur Aufrichtung des deutschen Reiches die Hand geboten, habe sich in allen Prüfungen bewährt und verbürge vollständig, daß Baiern sich immer bereit finden werde, die Aufgaben der deutschen Politik zu fördern. Wenn wir berichteten, daß sich die Folgen des Kissinger Attentats schon in den Haussuchungen bei katholischen VercinSvorständrn bemerkbar machten, so haben wir heute von weit ernsteren Maßregeln zu melden, welche den Haussuchungen auf dem Schritt gefolgt sind. Zehn katholische Vereine sind in Berlin, wie das Polizeipräsidium anzeigt, auf Grund des 8 8 der Verordnung über die Verhütung eines die gesetzliche Freiheit und Ordnung gefährdenden Miß brauch« dcS Bersammlungs- und Vcreinigungsrechis vom II. März 1850, vorläufig geschloffen worden. Gleichzeitig bringt das Polizeipräsidium zur öffent lichen Kenntniß, daß die Beihriligung an einem auch nur vorläufig geschlossenen Vereine als Mitglied mit Geldbuße von 5 bis 50 Thlr. oder Gefängmß- strafe voy 8 Tagen bjs zu 3 Monqtrn 'bekegt wird. Da nun der Schließung ter Berliner Vereine vor aussichtlich auck die Schließung der Vereine in dhn preußischen Provinzen folgen' witv /'ja' vielleicht auch ein ReichSgesctz vorbereitet wird, welche« diese Maß regel auf das ganze Reich, auSzudeh«».gestattet, so Heben wir ' vox MA ^Msche votz^Dlgenscbwertt ^edeutung,"Hi^m ^itto Phase des deutschen Culturkampfe« gegen den MramontaniSmu«. Bisher hatte dieMgieküng älleik chre Wäfftu geM den Eleru« gerichtet , jetzt tritt sie In einen Kampf mit der ultramontanen Partei im Botte selbst ttrr. Verurtheilungen katholischer Geistlichen werde» aus Westfalen wieder in langbr Reihe gemeldE Die Geistlichen Fortkamp zu Seppenräde, Busch zu Rorup und Kemper zu Eggenrode sind auSgewicseN und die Pfarrer resp. Capläne Schröder zu Iserlohn, Röper zu Menden, DinSlage zu Menden, Köster« zu Menden, Degenhard zu Hemer, Rubarth zu Sümmern und Gerhards zu Halingen wegen Ver lesung de« Hirtenbriefes de« Bischofs von Paderborn zu acht Tagen Festungshaft verurtheilt. Spanien, Madrid, 21. Juli. Nach dem officiellen Be richte über die Einnahme von Cuenya durch die Carlisten wurde die Stadt erst genommen, nachdem am 13. d. drei Stürme auf die Vorstadt Carreteriä und, nach Räumung derselben, am 14. d. vier Stürme auf Cuenya selbst abgeschlagen worden waren. Die Beschießung der Stadt wurde darauf 56 Stunden lang fortgesetzt. Die Carkisten plün derten die Stadt; mehrere Häuser wurden nieder gebrannt und viele Einwohner ermordet. Die Carlisten waren, unter Führung von Freisia, des Pfarrers Flix und des Kanonikus Kelalain, 1100 Mann stark und hatten 150 Tokte und 700 Ver wundete. Nach carlistischen Meldungen hat Don Alfons von Bourbon bei der Einnahme von Cuenya 4 Kanonen erbeutet und 1000 Gefangene gewacht. Der Stakt ist eine Contribution von 3 Millionen Realen auferlegt. - Nach neueren aus Madrid untern» 22. Juli gemeldeten Nachrichten, hat der Brigadier Lopez die ganze in Cücnya gefangen ge nommene republikanische Division wieder befreit und dabei einen großen Theil ter dieselbe bewachenden carlistischen Mannschaften gefangen genommen. Don Carlos hat unter dem 16. d. M. ein Manifest an die spanische Nation erlassen. In dem selben wird zunächst darauf hingewiesen, daß Don: Carlos jetzt über eine zahlreiche und gut organisirle Armee verfüge. Dann heißt cS weiter: „Mein Klaube an die Macht des Rechtes hat mir da» Recht der Macht verliehen. Ich habe versprochen, Spanien zu retten, oder für mein Land zu sterben; ich werde weil» Wort haltep, die Rebellion unterdrücken und meinen Bülkeri» die wahre Freiheit geben. Ich werde ferner den religiöse« Grsinnimqen SpanitnS und der Neigung des Lande« für die legitime Monarchie Genüge thun, ober die Einheit dei katho lischen Glaubens wird nicht religiöse Verfolgungen und die Monarchie nicht den Despotismus zur Folge baden. Ich» werde hie Kalffer von Kirchengütcrn, nicht behelligen sind die Stimme de« Völkel durch die legitime Vertretung der Evrte« hören. Ich richte diesen Aufruf an mein« Freunde und an meine Feinde oüd entbiete sie zu mir; aber wenn die Äe- Kkllion nicht aükhilrt- werd« ich sie durch di« Gewalt d«e Waffen unterwerfen. Diejenigen, welche heute nicht die Bsk- söhnqng änmhmen, werden dann genöthigt sein, fich dm» GeseB: Sel Meger« zu unterwerfen." Der Gouverneur von Catalonien mölket, daß die Earlisttt» ISO gefäagene Soldaten erschossen haben. Der Kriegsmknister befahl, von den Carlisten eine auß<workk»tllkche LtMrMW»>ßik' «tWiH -MM Familien der Glschoffepew z» entschädigt.