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auf die Schiene» gefallenen Postkarren wieder aüs- zuheben, von einem Rangirzuge erfaßt, überfahren und sofort getödtet worden. Derselbe hinterläßt eine Wittwe und zwei Kinder. Am letzten Sonntag Abend sind in Radeburg 7 Scheunen in der Nähe de» Brauhauses nieder gebrannt. Gegenüber den über die Versandung und See tüchtigkeit der Panzerfregatte „König Wilhelm" über haupt verbreiteten nachtheiligen Gerüchten verdient erwähnt zu werden, daß „König Wilhelm", nach dem er vor Kurzem in das Dock gegangen, am Montag eine 24stündige Fahrt in See unter nommen hat. England. London, 9. Juli. Nach hier eingegangenen Nachrichten haben seit gestern ca. 20,000 Kohlen bergwerks-Arbeiter in Süd-Iorkshire die Arbeit nieder gelegt, weil sie auf eine Herabsetzung der Löhne um 12^ Proc. nicht eingehen wollen. Es heißt indeß, daß dieselben eine Herabsetzung der Löhne um 10 Proc. anzunehmen geneigt seien. Türkei. Constantinopel, 6. Juli. Die „Agence Bordeau" meldet : Am Sonntag fanden in Galata und Stambul zwischen Griechen und Juden bedauer liche Conflicte statt. Ein Griechenkind wurde ge- tödtet und in das Meer geworfen. Die Polizei hat die Ruhe wieder hergestellt. — Bei dem Brande in TenedoS wurden 750 Häuser und Kaufläden ein Opfer der Flammen. Die englische Escadre in Beschika entsendete während des Brandes Hilfe nach TenedoS. Vermischtes. — In En'enach ist am vorigen Sonntag das große social-demokratische Arbeiter-Verbrüderungsfest gefeiert worden. Am Tage vorher war der Schuhmacher gesell Giffey, der dortige „Führer" verhaftet worden, am Festesmorgen theilten einige andere Partei genossen dieses Schicksal. Programm und Festlied wurden polizeilich mit Beschlag belegt. — * In einem Dorfe bei Muskau erhängte sich vor Kurzem ein Tagearbeiter, nachdem er vorher glücklich von seinen Mitarbeitern aus dem Wasser gerettet worden, in welches er auch in selbstmörde rischer Absicht gesprungen war, wobei er einem seiner Retter nicht unerhebliche Verletzungen mit dem Messer beibrachte. — Das Strike-Unwesen erhält durch folgenden Vorfall eine erschütternde Illustration. In New- Jork bestand schon seit einiger Zeit eine Strike unter den Faßbindern der Stadt. Einer der Küfer, Namens Michael Droher, war auf diese Weise mehrere Wochen arbeitslos geblieben und seine Familie lebte deshalb im größten Elend. Eines Abends kam er nach Hause und fand seine junge Frau m größt« Augst , wvt eisd /Bttudignag de» Strike» für diesen Tag erwartet wurde. Sie fragt ihn: „Nun Mike, ist der Strike zu Ende??' Droher antwortete, daß er nst am folgenden Morgen au» den Journalen den Beschluß des Comitees der Trabe» Union, dessen Sitzung »och nicht zu. Ende sei, erfahren werde. Die arme Frau geht mit ihren drei kleinen Kindern hungernd zu Bette. Am nächsten Morgen weckt sie ihren Mann und drängt ihn, sofort ein Journal zu kaufen. Droher kommt mit dem Blatte zurück und theilt ihr mit, daß der Strike fortdauere. Sie bestürmt ihn, sich von der Trabes Union loszusagen und für seine Familie zu arbeiten. Droher weigert sich , und sein Weib nimmt eine Hacke und erschlägt zuerst ihn und dann ihre drei Kinder und übergiebt sich der Polizei. — * Im Staate New-Jork können 189,000 Menschen weder lesen noch schreiben. Nach neuestem Beschlüsse der dortigen Volksvertretung sollen alle schulpflichtigen Kinder zum Besuche von Schulen angehalten werden. Die eingetretene Geschästsstockung legt Vielen die Nothwendigkeit auf, neue Absatzwege aufzusuchen, oder doch mehr denn sonst jede Möglichkeit auSzu- nutzen, aus der ein Geschäft resultiren kann. Wie viele Geschäfte sind aber seither verpaßt worden, weil dem Einzelnen die Mittel und Wege fehlten, sich rechtzeitig und genau zu informiren! Wie viel mehr ist dies jetzt der Fall, da die Creditverhältnisse vielfach schwer alterirt worden sind! — Unter solchen Gesichtspunkten erscheint es angezeigt, aus ein Bureau hinzuweisen, das nach Lage der heutigen Geschäfts- und Verkehrs-Verhältnisse als eine segensreiche, ja nothwendige Institution anerkannt werden muß; wir meinen das AuSkunfts-Bureau von W. Schimmelpfeng in Berlin, Frankfurt a. M., Hamburg, Dresden und Leipzig. Diesem Institut ist mit größeren Opfern eine weitverzweigte, gut durchgeführte Organisation zu Grund gelegt; es unterhält in allen Plätzen des Inlandes und den Handelsstädten des Auslandes vertrauenswürdige Correspondenten, durch welche Garantie für die Er langung einer raschen und zuverlässigen Information gegeben ist. Die Vertrauenswürdigkeit dieses Insti tutes ist von ersten Firmen und Handelskammern bestätigt und wird deshalb die Benutzung desselben sich für jeden Geschäftsmann empfehlen. Kirchliche Nachrichken. Zn hiesiger Stadtkirche predigen am 6. Sonntag nach Trinitatis: Bormittags: Herr Sup. U. Aschucke. Röm. 6, 3—6. Nachmittags: Betstunde. (Beichtrede um ^8 Uhr hält Herr Archiv. Rehbock.) Geboren: Den S. Juli dem Cigarrenarb. Döckert in Geiß mannsdorf eine T.; den S. dem hies. Luchm. Strunz eine T. Gestorben: Den 6. Juli eine T. des dies. Werkmstr. Teichert, 3 M. alt; den 6. ein S. des hies. Bäckermstr. Müller, 2 I. 10 M. alt; den 6. der hies Sattlermstr. Reichenbach s-n , 78 1.8 M. alt; den 10. eine T. des hies. Sattlermstr: Wentscher, IS L. alt. Vom 12. LllMt di» llltiwo verreist mvä. krwL.