Volltext Seite (XML)
Wochenblatt Z für Bischofswerda, Stolpen und Umgehend« Amtsblatt Lev Königlichen Gerichtsamtes «nL Les KtaLtrathes za Kifchofsmerda Viele S-itschrist erscheiot wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabend«, und kotzet «nschtteßüch der Sann. abend« erscheinenden „belletristischen Beilage» vierteljährlich 15 Ngr. Inserate werden bi, Dienstag« und Freitag, früh v Uhr angenommen und kostet die gespaltene Sorpugzeile sd« derm Raum 1 Rgr. 63. Mittwoch, de» 8. Juli» j 1874 Conflicts zwischen Staat und Kirche bevorstehe. Möglich wohl, daß man von uktramontaner Seite aus der scheinbaren Thatsache Capital zu schlagen gedenkt, als habe der Staat die von der Kirch« dargebotene Friedenshand zurückgewiesen. Man wird aber dann immer nur an die Sprache zu erinnern brauchen, welche fast gleichzeitig mit der angeblichen Friedensconferenz Fulva's die Mainzer Katholiken versammlung und die gesammte klerikale Presse geführt'haben; eine Sprache, wie sie verwegener und herausfordernder während des ganzen Conflicts noch nicht geführt wurde. In der bairischen Kammer haben die Clrri- kalen noch einen zweiten Sturmlauf gegen den Minister Lutz gewagt, sind aber ebenso glänzend zurückgeschlagen worden, wie damals beim Bau-Etat des Cultusministeriums. In allen andern parla mentarischen Versammlungen ist es üblich, derartige Angriffe nur in Verbindung mit den wichtigsten politischen Fragen unternommen und ausgeführt zu sehen, den bairischen Clerikalen fehlte jedoch der Muth, eine große politische Entscheidungsschlacht zu wagen und deshalb wollten sie das ihnen verhaßte Ministerium mit einem Handstreich zu Boden werfen. Die Sache kam aber umgekehrt, denn durch das wohlwollende Handschreiben des Königs an Herrn v. Lutz ist die Niederlage der ultramontanen Fraktion auf das Glänzendste besiegelt. In Oesterreich würde ebenfalls völlige MH« in der Politik herrschen, machte der Zwiespalt im Lager der Czechen nicht dann und wann von sich reden. Die sogenannten Jungczechen haben jetzt ihren Wahlaufruf veröffentlicht. Das Schriftstück ist eigentlich nur eine Polemik gegen de» Aufruf der Altczechen und befleißigt sich einer ziemlich gemäßigten Sprache. Es erklärt, die Jungczechen hegen die Befürchtung nicht, daß durch den Eintritt Politische Weltschau. Die politische Welt schläft und in den Zeitungs spalten herrscht Oede und Leere. Die längst zu Ende gegangene Bischofsconferenz in Fulda bietet noch den einzig mageren Stoff zur Unter haltung des lcsebedürftigen Publikums. Aber was soll aus dieser zerquetschten Cikrone noch für Saft fließen? Es sind Muthmaßungen, in denen man sich ergeht und deren Richtigkeit oder Unrichtigkeit vorläufig dahin gestellt bieiben muß. Erst hieß es, die Bischöfe hätten sich am Grabe des heiligen Bonifacius zu einem energischen Protest gegen die neuen Maigesetze geeinigt; jetzt dagegen will man wissen, daß die Herren mir dem Krumstabe auf Mittel und Wege bedacht gewesen wären, um mit dem Staate ihren Frieden zu schließen. Angenommen, der preußische Episkopat wäre in seiner Gesammtheit oder wenigstens in seiner Mehrheit von friedlichen Absichten erfüllt, so ist doch kein Zweifel, daß Die jenigen, welche die römische Curie und die ultramon tane Agitation überall leiten, an diesen Absichten keinen Gefallen finden werden. Leider ist aber seit dem Jahre 1870 die Hoffnung nicht mehr gestattet, daß einer der heutigen deutschen Bischöfe jemals seiner eigenen Ueberzcugung und seinen patriotischen Gefühlen mehr folgen werde, als den Befehlen aus Rom oder der fanatischen Schreckensherrschaft der auf die Massen gestützten jesuitischen Kcrnschaar. Wenn also wirklich von Fulva Friedensvorschläge ausgegangen sind, so werden sich dieselben von dem bisherigen rein oppositionellen und negativen. Standpunkte kaum wesentlich unterscheiden. Daß aber der Staat seinerseits auf einen Frieden eingchen würde, der nach dem Gesagten ein sa nk er Frieden sein könnte, wird Niemand erwarten. Der Staat hat in diesem Kampfe nie etwas Anderes verlangt, als die freie , .. . Selbstbestimmung in seiner eigenen Sphäre; er kann der czechischen Abgeordneten in den Landtag da» diesen Standpunkt nicht aufgeben, ohne sich selbst sogenannte „böhmische Staatsrecht" vtrletzt werde, aufzugeben. Wie die Dinge sich einmal entwickelt Gerade nach den Bestimmungen diese» „Staats haben, befinden wir uns zur Zeit in einem der rechtes" sei der Landtag der einzige Boden für Vie größten Principienkätnpfe, welche unser Volk je gesetzgebende Thätigkeit im Lande und Niemand gesehen. Für eine gesunde Fortentwickelung des dürft e» den czechischen Abgeordneten verwehren,- Volksthums ift es durchaus nöthig, daß dieser Kampf wenn sie Hirse» Bode» betreten wollen. — Die gründlich jdlirchgekämpft wird. Sonach müssen wir Wählen fistden am 13. d. M statt. -i- Räch etz yäch M vor als höchst unwahrscheinlich bezrich- ungarischen Blättern ist dle Zurückriehuvg Le» daß H, rzächstets Zeil bereit« eiste Löiung de» Civilrhegesrtze» auf die Absicht vet ungatischestM-