Suche löschen...
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 25.11.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190211257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19021125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19021125
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-25
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»Daß unsere Hebe Geheimniß blieb, Hal seinen gar guten Grund, Arthur besitzt keinen Pfennig Vermögen", und sie fuhr fort, Agnesen von dem Onkel Weiberfeind und dessen verrücktem Testament da« zu erzählen, was wir bereit« Alle« erfahren haben. Agne« schloß jetzt die Freundin in ihre Arme, unter Lachen und Weinen sagte sie Adelen ihre schwache Hilfe zu, und beide junge Damen begaben sich dann in die GesellschastSräume de» alten Herrenhauses. Al« die beiden Mädchen in den GesellschastSsaal traten, eilte Emil ihnen entgegen; sein Herz jubelte, e« war der Komtesse also gelungen, da« Vertrauen seiner Cousine zu gewinnen. Ein Blick der schönen Komtesse, den er wohl verstand, bestätigte seine Bermuthung, Agne« wußte jetzt, daß er nicht die schöne, stolze Komtesse von Wiesen liebe und ihm war der Weg gebahnt, da» Herz seiner kleinen Cousine zu erobern. Die wenigen Stunden, die der Gesellschaft noch verblieben, schwanden rasch. Der junge Baron beschäftigte sich vor Allem, und da« zur besonderen Zufriedenheit seine» Vater», mit der Komtesse. „Hast Du Dich ihr erklärt?" hatte der alte Baron vorhin seinen Sohn gesragt, al» er diesem allein begegnete. „Ein Wort, ein Mann!" rief Emil fröhlich, „soeben habe ich den Sturm gewagt." „Nun und —" fragte begierig forschend der Alte. „Alle« steht gut, ich habe keinen Korb bekommen." „Was heißt da», keinen Korb bekommen? Sie hat nicht gleich eingeschlagen?" murrte der Vater. „Mein Gott, Papa, da» Lieben und Geliebtzuwerdcn ist doch kein Börsenhandel oder Strafprozeß in einer Sitzung. Da« Pi kante ist ja gerade da» Hangen und Bangen in schwebender Pein. Ach, Adele ist ein reizende», herrliche« Mädchen, sie ist bezaubernd, ein Engel, ein —" „Ja, all da« hättest Du ihr und nicht mir sagen sollen. Wie weit ist denn die Sache gediehen?" „Da« habe ich ihr ja auch Alle« gesagt, nicht gesagt, nein vordeklamirt habe ich e» ihr mit glühendem Redeschwung, bi« sie sagte: — Baron — sagte sie." „Nun, was kam denn da," polterte der Alte. „Baron," sagte sie, - und sie reichte mir ihre Hand, und täuschte ich mich nicht, so zitterte diese kleine, weiche Hand, — ach, Papa, ihre Hand ist so weich, so reizend, — in der meinen, indem ihr Mund sprach: Baron, erlassen Sie mir heute Abend die Antwort. Besuchen Sie un«, besuchen Sie un» bald, recht oft und Sie sollen binnen Kurzem bestimmt meine Antwort er halten." Der alte Baron von Waldow hatte hin- und hertrippelnd das Ergebniß der Liebeserklärung seines Sohnes vernommen. „Fatal — fatal!" brummte er, „mit derlei Herzensange legenheiten muß man rasch in Ordnung kommen. Da» ist Deine Schuld, in Dir steckt nicht der rechte Ernst. Die Komtesse mußte schließlich Deine ganze Erklärung für Scherz nehmen, ich sage Dir, schmiede da» Eisen jetzt, wo e« heiß ist." „Liebster Papa, glaube mir, Adele hat meine Erklärung sür heiligen Ernst gehalten, aber heute überstürzen sich die jungen Mädchen nicht. Sie lassen uns Männer zappeln, wie da» Fisch lei» am Angelhaken. Ich gebe Dir die Versicherung, innerhalb vier Wochen habe ich die bündige Rückantwort auf meine Liebes erklärung." Vater und Sohn wurden durch da» Dazwischenkommen einer Person au» der Gesellschaft gestört. War der alte Baron mit dem erzielten Resultat auch nicht ganz zufrieden, er hatte doch die Gewißheit, daß da» Herz der Komtesse noch frei war, es konnte jetzt nicht fehlen, und er selber wollte bei erster Gelegen heit mit dem Grafen von Wiesen, dem Vater Adelen», über da» Projekt sprechen. Die erste Morgenstunde trennte die Gesellschaft. Die warme Sonunernaibt war die schönste, welche sich renken läßt. Schweig sam lagen die dunklen Parlparticn da, kein Hauch regte sich, die Himmelsdecke lag wie ein GottcSmantel von unbeschreiblicher Schönheit über die weite Erde auSgebreitet, wie unzählbare Brillanten flimmerten und funkelten die Sterne au» seinem tief blauen Grunde hervor. Emil begleitete die Komtesse an den Wagen, der alte Gras folgte in Begleitung de« Ehepaare» von Waldow. Die Eltern sahen, wie die vor ihnen dahinschreitenden jungen Leute sich an gelegentlich unterhielten, beide Köpfe näherten sich, al« ob sie sich ganz Besondere», und gar vielleicht Heimliche» zu sagen hätten. Als Adele mit ihrem Vater den Wagen bestiegen, rief sie Allen nochmals eine herzliche gute Nacht zu, dann sagte sie laut: „Baron Emil, vergessen Sie nicht, recht bald zu komme» und bringen Sic mir den kleinen Trotzkopf, Ihre allerliebste Cou sine mit." Der Wagen rollte dahin, es war der letzte der Gäste und die Familie von Waldow war allein. „Siehst Du, Papa," ries Emil stolz, „ich bin gut vorgerückt, meine Auserwählte nennt mich schon beim Vornamen." „Wenn Du morgen oder übermorgen nack> Wiesen fährst, daß Du Agne« nicht mitnimmst," warf der alte Baron ein, „was soll sie dort, sie ist Euch nur zur Last und Dir in Deinem Vorhaben hinderlich." Die drei Personen «raten in« Hau». Die Dienerschaft war bereit» mit dem Auslöschen der Lampen, mit Hinwegräumen, soweit die« für jetzt nöthig war, beschäftigt, und der alte Baron begab sich in sein Schlafgemach. Die Baronin ordnete noch die« und jene» an, um dann auch nach de» Abend» Last und Mühen auSzuruhen. Emil küßte seine Mutter beim „gute Nacht" sagen und ant wortete auf ihre Frage, be.resfS der Komtesse v. Wiesen: „Ach, liebe Mama, mir ist da» Herz so voll, so voll, mor gen stehe ich Dir Rede. Ich will noch einen Gang durch den Garten machen und dann zu träumen suchen. Gute Nacht auf morgen!" Er schritt durch den Saal, durch die Nebengemächer, dann über die Säulenveranda in den Garten. „Wo sie nur weilt?" fragte er sich, vergeblich hatte sein Auge Agne» drinnen im Hause gesucht. Wie wundcrmild und labend war die Nacht, ein Heller Glockcnschlag vom Thurm verkündete, daß die zweite Morgen stunde zur Hälfte dahingeschwunden war. Im fernen Osten dämmerte ein lichterer Streifen, während, so weit da» Auge sonst blickte, die laue Sommernacht mit ihren Sternen-Augen lag. Wie heißt e» im alten Bolk«liede: Ein Weidcnbaum steht einsam Aul einer fernen Höh', Darunter weilt ein Mägdelein Mit ihrem Liebe«weh. Nicht auf einer Höhe, wohl aber am Wege aus dem Rasen senkte ein mächtiger Weidenbaum träumend fein dichte« Zwcig- blätterdach bi» auf die Erde. Und unter der alten Weide saß auch hier ein schöne» Mädchen allein — vielleicht auch mit ihrem Liebe»weh. Welch' süße« Geheimniß lebt im Herzen diese» schönen Kin de« ? Ihr Mund lächelt, und ihr Auge ist auf die HimmclSdecke gerichtet, al« könnte e» lesen in dem großen Schicksalsbuch der ewigen Sternenschrift. Agne« von Waldow war die einsam Träumende unter dem Weidcnbaum. Langsam kam Emil daher, jetzt stand er kaum zehn Schritte von seiner Cousine entfernt: Er trat näher, indem er zugleich, um da« blinde Mädchen nicht zu erschrecken, sprach: „Agne«, ich bin'« — aber warum weilen Sic, allerliebste Träumerin, hier denn ganz allein, fürchten Sie sich denn nicht ein wenig?" „Warum sollte ich mich fürchten?" fragte sie zurück mit weicher Stimme. „Der Abend ist so schön, so lind, ich könnte die ganze Nacht hier sitzen und — wie Sic sagen — vielleicht auch träumen." Emil war dem seltsamen Mädchen ganz nahe getreten, er beugte sich zu ihr hinab und sein Auge betrachtete mit Entzücken ihr liebliches Gesicht. — „Sie sieht ja nicht, sie ist blind," dachte Emil. Aber Agne» fühlte in diesem Augenblick, wie ihr Herz heftig zu schlagen beginnt, sie fühlt seine Nähe, seine Stimme klang so schön, sie klingt wie eine sanfte Zauberwcise an ihr Ohr. — Und Emil beugt sich näher, so daß die Locken der beiden jungen Leute sich einander drücken. Da wendet Agne» ihr Gesicht zur Seite, von ihm, aber im selben Augenblick ergreift der junge Mann ihre Hand und sie hört die Worte: „Meine liebe Agne«, wenden Sie Ihr Köpfchen nicht so grausam von mir ab!" Und voll unendlicher Wchmuth schmeichelt er weiter, indem er sich neben sie setzt: „Ach, vermöchten Ihre lieben, lieben Augen in die meinen zu sehen, sie würden all' die Liebe, die ich sür Sie hege, darin erblicken. Und dann würden Sie nicht mehr so hart sein." Emil hielt inne, erwartete er eine Antwort, eine Zurück weisung ? — Agne« schwieg und diesen Augenblick de« Schweigens benutzte wie ein Siegesbewußter der junge Mann, indem er jetzt sein Gestandniß beendete: „Agnes, meine geliebte Cousine! Ich kann ja nicht ohne Sie leben, sprechen Sie ein einziges Wort und Sie machen mich mit diesem einen Wort zum Glücklichsten der Sterblichen, sagen Sic: — Ich verzeihe Ihnen diese Liebe, Emil, und ich will mich Ihnen nähern, will mein Herz befrage», ob es Ihrer Stimme Ton vor allen Andern gern ha«, und ihn ganz verstehen lernt. Sagen Sie mir nicht, daß Sie mich lieben, — nein, nur, daß Sie sich fragen wollen, — ob Ihr schönes Herz mich vielleicht einmal lieben könnte?" Agnesen» Mund findet keine Antwort, er bleibt stumm, aber die kleine Hand, welche Emil in der seinen hält, fühlt er leis' erzittern, er wagt e», mit seiner Linken ihr Gesicht zu wenden, so daß cs ihm zugekehrt ist, und er schaut in ihre großen offenen Augen, woraus ihm jedoch statt liebender Blicke zwei glänzende Demantperlen entgegen strahlen. Da löst sich rasch seine Liechte, sein starker Arm legt sich um ihre schlanke Taille, er zieht die leis' Erschauernde an sich, er küßt ihr die Thränen von den Augen, er küßt den süßen, klei nen Mund und sie — sie senkt leis' da» Köpfchen und ruht an seiner wogenden Brust. Ein seltsame» Flüstern geht wie ein Geislerhauch durch die stille Nacht. — Der Zephyr trägt zwei Namen: „Emil, Agnes," von Blume zu Blume, und da« zärtliche Geheimnis; weiß bald der ganze Wald. So sitzen sie lange, lange da, die beiden schönen Herzen, berauscht von deni ganzen, vollen Glück der ersten, keuschen Liebe. Wie wunderbar schön ist die ganze Welt umher! Der dunkel blaue HimmelSdom mit den strahlenden Perlen, welche die Augen der Seligen sein sollen, welche sich freuen mit den Glücklichen, weinen mit den Elenden, die laue Nachtluft, welche sanft kühlend die Stirn umfächel«, da» Aroma der Waldblumen und Gräser, — wie verbindet sich Alle« mit der Liebe der beiden Glücklichen. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Kohlenlager in Alaska. Die Natur sorgt auch bei scheinbarer Ungastlichkeit in manchen Ländern wunderbar sür den Menschen. AIS die großen Goldfelder in Alaska entdeckt wurden und der große Abcntcurerzng nach Klondike begann, da mußte Jeder, der von den klimatischen Verhältnissen Alaskas etwas wußte, den Untergang einer großen Zahl von Menschenleben vor- auSschen. Diese Befürchtungen haben sich ja auch bestätigt, aber in Zukunft wird cS vielleicht besser gehen, denn man hat Kohlen dort oben gesunden. ES ist die« nicht da» einzige Beispiel für da« Vorkommen größerer Lager von Kohlen in Gegenden, die jetzt von fast ewigem Ei« bedeckt sind. In Spitzbergen, da« ja noch erheblich viel nördlicher liegt al« Alaska, sind die Kohlen lager längst bekannt und gehen jetzt vielleicht sogar ihrer Ber- werthung entgegen. Die Kohle von Spitzbergen ist allerdings auch weit besser, al« die von Alaska, jene ist nämlich Steinkohle, diese nur Braunkohle; außerdem giebt eS in dem nordamerika nischen Gebiete nur hier und da ctiva» bituminöse Kohle und noch seltener einen Anthrazit zweiter Güte. Die wichtigsten Lager befinden sich am Aukonfluffe und am Kap Nome, die besten im Südostcn und im Südwesten. Wegen des leichten Zugänge« vom Meere her könnte eine Versorgung der örtlichen Schifffahrt und de» Hausbedarf« wohl mit geringen Kosten erfolgen. Die Kohlen de« Uukon werden über den Lokalmarkt sicher nie hinauSkommcn, da sic sür die Ausfuhr zu minderwerthig sind. Am Bergwerk werden sie mit 60 Mark für die Tonne bewerthet, am Kap Nome kosten die Kohlen 150 bi« 180 Mark im Durchschnitt, aber mit großen Schwankungen im Preise. Da im Jahre 1900 au« den Vereinigten Staaten 13 000 Tonnen Kohle nach Alaska verschifft wurden, au« Britisch Columbien wahrscheinlich noch erheblich mehr, so läßt sich annehmcn, daß die Kohlenlager den Ansiedlern in Alaska recht gelegen kommen werden. — Radien ohne Doodtca. Man erinnert sich noch der beiden „siamesischen Zwillinge" Radica und Doodica, die in Pari« getrennt wurden und von denen letztere starb. Radica be findet sich jetzt in Hyäne« an der französischen Riviera in ärzt licher Behandlung. Bon der Operation ist nicht« zurückgeblieben, e« sei denn die Narbe der Naht. Ihr Befinden ist gut, jedoch, wie bei allen Tuberkulösen, den Temperaturschwankungen unter worfen. Man hofft, daß Radica, die gegenwärtig >3 Jahre alt ist, vollständig geheilt wird. Sie hat ihre Zwillingsschwester in keinem übermäßig guten Andenken, denn sic war die stärkere, und dieser Umstand brachte für Radica täglich eine Menge kleiner Leiden mit sich. Dagegen hat Radica nach dem Zirkus, dem sic angehörtc, Sehnsucht und kehrte am liebsten sofort in ihn zurück. Frau Colman, ihre Vormünderin, wünscht jedoch, obgleich sie Radica gern wiederhabcn möchte, daß sie noch möglichst lange an der Nivicra bleibt. — Eine hübsche Trinkergeschichte finden wir in süddeutschen Blättern. Ein Engländer, der die Frage der Konser- virung der Gesundheit und Kraft eifrigst studirte, Halle gehört, daß e« an der Mosel außergewöhnlich viel alte, rüstige Leute geben solle. Er reiste dorthin und kehrte in dem weinberühmten Städtchen B. ein. Der Hotelwirth, von dem Engländer um Auskunft ersucht, zeigte diesem vom Fenster au« einen 75jährigen Mann, der rüstig im Weinberg schaffte. Sofort ging der Eng länder hinüber, erklärte dem alten Winzer den Zweck seine« Kommens und fragte ihn über seine Lebensweise au», wobei er erfuhr, daß der Winzer in der Woche fast nie Wein getrunken habe, sondern sich nur am Sonntag Nachmittag „so zur Gesell schast" ein Schöppchen leiste. Da« wurde gewissenhaft notirt und dann wurde weiter gefragt, ob der Winzer auch noch Ge schwister habe? O ja, einen Bruder, der noch um etwa zwei Jahre älter sei. Den müsse er auch sprechen, meinte der Eng länder. Da zog der Winzer seine Uhr, verglich sie mit dem Stande der sich dem Horizonte nähernden Sonne und erklärte dann: „Für heute ist e« schon zu spät, Herr, um diese Zeit ist mein alter Bruder schon immer voll." Als dem Engländer die Bedeutung diese» Wörtchens in solchem Zusammenhang klar wurde, schüttelte er bedenklich den Kopf, machte sein Notizbuch zu und stellte weitere Forschungen an der Mosel ein. Ein strenges Gesetz gegen Junggesellen ist nach Berichten englischer Blätter vor Kurzem in einem Staate der Argentinischen Republik verkündet worden. Da« Heirath»- alter in Argentinien beginnt mit 80 Jahren. Wenn ein Mann von der Zeit an bi» zum 30. Jahre unverheirathct bleibt, muß er monatlich 80 Mark bezahlen. In den nächsten fünf Jahren wächst die Abgabe um IOO Proz. Zwischen 35 und 50 Jahren zahlt er eine monatliche Geldstrafe von 80 Mk., von 50 bis 75 Jahren 180 Mk. monatlich, und erst nach 75 Jahren wird die Abgabe auf 40 Mk. jährlich ermäßigt. Nach dem achtzigsten Jahre bezahlt der Junggeselle nicht» mehr. Wittwer dürfen drei Jahre trauern, und müssen sich dann wieder verheirathen. Wer in einem Jahre nachweisbar dreimal eine» Korb bekommen hat, wird von der Steuer befreit. Da« Gesetz soll Wunder wirken. Standesamtliche Nachrichten von Schönheide vom 16. bis mit 22. November 1902. Gcburt-fälle: 365) Dem Werkmeister Karl Albin Pammler hier l T. 366) Dem Holzschleifereiarbeiter Friedrich Hermann Baumann hier I S. 367) Dem ans. Schlosser Gustav Haas hier 1 T. 368) Der led. Bürsten fabrikarbeiterin Frieda Klara Wunderlich in Neuheide 1 S. 369) Dem Sticker Max Lenk hier I T. Aufgebote: Vacat. (Eheschließungen: Vacat. Sterbefälle: 184) Otto Johannes, S. des verstorb. Bürstenfabrik arbeiters Richard Ficker hier, 4 M. 185) Handelsmann Fran; Hermann Leistner in Neuheide, Ehemann, 47 I. 10 M. 186) Todtgeb. S. des HilfS- Weichenstellers Emil Kleider hier. 187) Holzdrechsler Karl Traugott Koch hier, Ehemann, 75 I. 9 M. 1S8) Emma Auguste, T. des Zimmermann- Carl Emil Dressel hier, 7 M. Kirchliche Nachrichten aus der Narochie Kivenstock. Nächsten Mittwoch, Abends */,9 Uhr: Kibetüunde, Herr Pastor Rudolph. 3 2 3 K Z.ZS «hemnitzer Marktpreis« am 88. November 1908 Weizen, fremde Sorten, 8 Mk. 45 Pf. bis 8 Mk. 90 Pf. pro 50 Kilo - 7 7 6 7 8 7 6 7 10 ' sächsischer, Roggen, nieder!, sächs. - preuß. - diesiger » fremder, Braugerste, fremde, » sächsische, Futtergerste Hafer, inländischer Kocherbsen Mahl« u Futtererbsen 8 Heu , verregnetes Stroh, Flegeldrusch, » Maschinendrusch, 1 Kartoffeln 2 Butter 2 . 35 , . 7 , 55 » - . 25 « » 7 . 40 » , » 25 « . 7 » 40 , , . 90 , , 7 , 20 « » « 3kV » , 7 » 45 » , , — , . 9 , 40 , , » 25 , , 7 « 75 . , , 25 , « 6 » 75 . , , 25 . « 7 - 50 . » » — - . 11 , 50 . « , 50 « , 9 . — - - , 70 . « 4 - 20 , , , 50 . , 3 » — i , , — > » 3 » 50 » » . 90 » , 2 , 40 « , , 25 , » 2 - 35 , . , 20 . , 2 , 70 - , Neueste Nachrichten. (Wolfs'« Telegraphisches Bureau.) — Berlin, 84. November. Die Blätter berichten: Gestern früh überfiel der Klempner Moser aus Chemnitz den Bankbeamten Salzwedel in der Filiale de« Bankhauses Schwerdtfeger -L Co. am Bahnhof Friedrichstraße, um die Kasse zu berauben. Der Thäter verwundete den Beamten durch Dolch stiche und entfloh, als ihm der Dolch entfiel. Auf die Hilferufe de« Ueberfallenen wurde Moser verfolgt. Er sprang, als seine Verfolger ihm in der Nähe der Spree hart aus den Fersen waren, ins Wasser, wurde aber lebend herauSgezogen und verhaftet. — Salzburg, 83. November. Der Kronprinz von Sachsen, dessen Befinden vollkommen zufriedenstellend ist, reiste heute Mittag über München nach Dresden ab. Zur Verabschiedung waren Erzherzogin Joses und Erzherzogin Germana aus dem Bahnhof erschienen. — Bern, 83. November. In der heutigen Volks abstimmung wurde die Versassung»rcvision, nach welcher die Eidgenossenschaft den Cantonen sür die Förderung der Volks schulen Beihülfen verabfolgen soll, mit rund 858 000 gegen 76000 Stimmen der Bürger und mit 81', gegen Canton Stimmen angenommen. — Tours, 84. November. Al» gestern Abend in einer Singspielhalle ein Sänger ein Lied sang, in dessen Refrain da« Militär verspottet wird, pfiffen mehrere in Civil anwesende Offi ziere ihn au». Die übrigen Anwesenden protcstirten dagegen und e» kam zu einer Prügelei, bei welcher mehrere Personen verletzt wurden. Die Polizei mußte die Ruhe wiederherstellen. — Barcelona, 34. November. (Meldung der Agence HavaS.) Die Polizei hat hier eine Art Handelsagentur entdeckt, deren Hauptzweck e» war, Ausländer zu prellen. Sie schickte Circulare au«, in welchen versteckte Schätze, nur in der Ein bildung bestehende Goldminen und andere schwindelhafte Dinge angcboten wurden. Die an der Spitze stehenden Unternehmer, ein Oesterreicher, ein Deutscher und ein Spanier, sind verhaftet worden. — Rom, 84. November. Der König hat >00 000 Franc« für da« Findelhau« und einen gleichen Betrag sür da« Krankenhaus für Arme gespendet. — Peking, 34. November. Mit der „Chinese Enginee ring and Mining Company" in Verbindung stehende Chinesen hißten vor Kurzem über den Kohlenminen von Tong-Schan die chinesische Flagge und stellten Soldaten al» Wache auf, um ihre Wiedercntsernung zu verhindern. Der englische Gesandte traf am Freitag in Tong-Schan ein und wie» den Kommandanten der englischen Garnison an, die chinesische Flagge durch die englische zu ersetzen. Die« geschah ohne Widerstand der Chinesen. Der Vertreter der belgischen Interessen hatte versucht, die chine sische Flagge herunterzuho.en und an ihre Stelle die belgische zu setzen, war aber durch die chinesischen Soldaten daran gehindert worden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)