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cyMsianelle Gesetz und glelchzcitigdie Antwort der Bischöfe auf die Päpstliche Enchclicä und die Er widerung des Papstes. — Die Bischöfe erklären, nur den mit dem Concordat übereinstimmenden Ge- setzeSbestimmungeu Gehorsam zu leisten. — Der Papst dankt den Bischöfen für die Vertheidigung der Kirche durch die ihrerseits im Herren Hause gehaltenen Reden. — Die Presse erblickt in diesen Publika tionen die Proclamirung des ConflictS zwischen Kirche und Staat. Au« Bern wird unterm 1. Juni geschrieben: Der Nationalrath hat Feer-Herzog (Canton Aargau) Lu seinem Präsidenten gewählt. Die Wahl des Vicepräsidenten wird wahrscheinlich auf Buckonnet fallen. Der Ständerath hat Köchlin (Canton Basel) zum Präsidenten gewählt. Vom spanischen Kriegsschauplätze wird unterm 31. Mai aus Sanrander telegraphisch gemeldet: Der Carlistenführer Lizarraga hat die Verbindung zwischen Hernani und San Sebastian unterbrochen. Zwischen der Garnison von Hernani und den Car listen fanden lebhafte Scharmützel statt, wobei beide Theile nicht unerhebliche Verluste hatten. Bei der Soldaten-Parade in Woolwich in Eng land rief Kaiser Alexander, als die Cadetten auf- marschirten, den Prinzen Louis Napoleon aus dem Glieve zu sich heran, ließ ihm ein Pferd geben und behielt ihn an seiner Seite. Dem Gerücht, als ob Lulu durch'« Examen gefallen sei, wird entschieden widersprochen und von den militärischen Lehrern wird seiner Befähigung kein ungünstiges Zeugniß ausgestellt. Die englische Flotte hat in letzter Zeit unge wöhnliches Unglück gehabt und in einer einzigen Woche vier Unfälle erfahren, von denen einer sogar mit dem gänzlichen Verluste des Schiffes endete. Die Schaluppe „Niobe", (1574 Tonnen und 5 Kanonen) ist einem Telegramme der neufundländischen Regierung zufolge, gänzlich verloren gegangen, während die Mannschaft glücklicherweise gerettet wurde. Außer diesem Seeunglück ist vor einigen Tagen der Aviso dampfer „Livelh" auf der kurzen Fahrt von der Themse nach der Insel Wight gestrandet und be schädigt worden. I» dem Meerbusen von Palermo kam die glänzende Fregatte „NarcissuS" zu Schaden. (Der NarcissuS hat 3548 Tonnengehalt und führt 28 Kanonen.) Schließlich wurde auch der „Endy- mion" beinahe gleichzeitig mit dem letzteren schwer beschädigt. Rochefort ist in Begleitung von zwei Freunden am 30. Mai Abends in New-Jork eingetroffen. Sachsen. Dresden, 1. Juni. Der Großherzog und die Großherzogin von Baden sind heute Mittag hier eingetroffen. Dieselben wurden vom König und der Königin auf dem Leipziger Bahnhofe empfangen und nahmen ihr Absteigequartier im königlichen Palais. Nachmittags findet Familientafel bei den Majestäten in Strehlen statt. Morgen Abend werden der Groß herzog und die Großherzogin von Badea nach Berlin abreisen. Wie man hört, gedenkt auch unser König die bevorstehende internationale landwirthschastliche Aus stellung in Bremen, für welche bereit« di« großartigsten Vorkehrungen getroffen werden und an welche sich der vom Berliner Union-RenNclNb veranstaltete Congreß deutscher Pferdezüchter anschließen wird, mit seinem Besuche zu beehren und während der Dauer seines dortigen Aufenthalt» im Hause de« sächsischen Eonsuls Leupold Wohnung zu nehmen. Im klebrigen soll auch einer der bedeutendsten Ver treter des dasigen Handelsstandes, der vow Reichs tag her al» scharfsinniger und hervorragender Redner bekannte Kaufmann H. H. Meyer, bei seiner jüngsten Anwesenheit in Bremen Seiner Majestät die pracht vollen Räumlichkeiten seiner Villa, in welcher auch der deutsche Kronprinz abtreten wird, zur Verfügung gestellt haben. -fDresden, 31. Mai. Während die zweite Kammer unserer Ständeversammlung in voriger Woche noch Ferien sich gönnte, hat die erste Kammer zwei neue Differenzpunkte in'S Leben gerufen. Zunächst handelte es sich um das Gesetz wegen Errichtung einer neuen OberrechnungSkammer, da die jetzige Institution durchaus nicht für die Controle aller Staats rechnungen ausreichend ist. Der dicserhalb von der Regierung den Ständen vorgelegte Entwurf hat auch mit wenigen Abänderungen die Genehmigung der zweiten Kammer gefunden, während ihn die erste Kammer ablehnte und an die Staatsregierung den Antrag richtete, „dieselbe wolle in Erwägung ziehen: ob die von ihr beabsichtigte Reorganisation der Ober rechnungskammer nicht auch ohne Erlaß eines be sonderen Gesetzes, sondern einfacher dadurch erzielt werden könne, daß die Instruction vom 3. Februar 1842 abgeändert, die Zahl der Räthe-Calculatorcn vermehrt und dem Vorstande eine selbstständigere Stellung gegeben wird." Der zweite Differenzpunkt betrifft die Novelle zum Fischereigesetz, wobei die erste Kammer auf Antrag des Kammerherrn v. Metzsch folgenden Zu satz zu Z. 2 beschloß. „Ergiebt sich, daß durch Ableitungen aus landwirthschastlichen oder gewerb lichen Anlagen, welche bei Erlaß dieses Gesetze« bereits vorhanden waren, der Fischbcstand der Gewässer vernichtet oder erheblich beschädigt wird, so kann der Inhaber der Anlage auf den Antrag der durch die: Ableitung betheiligten Fischereiberechtigten im Ver waltungswege aufgcgeben werden, solche Vorkehrungen zu treffen, welche geeignet sind, den Schaden zu heben oder doch thunlichst zu verringern. Die Kosten der Herstellung sind dem Inhaber der Anlage vop den Antragstellern zu erstatten. Die letzteren find ver pflichtet, auf Verlangen vor der Ausführung Vor schuß oder Sicherheit zu leisten" Bischofswerda, 1. Juni. Auch die Finanz» Deputation der ersten Kammer hat dieser den Beitritt zu dem Beschlüsse der zweiten Kammer, die Petition, betreffend den Bau der Eisenbahnlinie Bischofswerda-Neukirch, der Regierung nicht nur zur Kenntnißnahme, sondern zur Erwägung zu überweisen, anempfohlen. Hoffentlich wird die erste Kammer dem Gutachten ihrer Deputation beitreten und viel leicht noch im Laufe dieser Woche. Herr Präsident vr. Schaffrath, sowie Herr Friedensrichter PLß« ler haben sich für den Bau dieser für unsere Stadt und Umgegend hochwichtigen Bahnlinie bei hex hAe-