Volltext Seite (XML)
S V <r n t e v. Admiral Toptte hat die Uebernahm« des P-rtser GesandtschaftSpostenS definitiv abgclehnt. — De« Vernehmen nach wird der Finauzmi«ift«r Eamshb seine Vorschläge zur Regelung der finanziellen An gelegenheiten dem Mlnisterrathe in all« Kürze unterbreiten.^ : i - General Concha hat , ein Truppen - Corps von 26,000 Mann mit 64 Geschützen zusammengezogen uNd um Biloria eoncentrirt. — Die Dyssentrrie, welche bei der Nordarmee grasfirte, ist in der Ab nahme begriffen. En g t a n d. Die Meldung, daß die Königin von England dm Besuch des Kaisers von Rußland im August er widern werde, ist richtig. Die Königin Victoria wird bei dieser Gelegenheit auch einige Tage in Berlin verweilen. - (Eingesandt) Der zunehmende Luxus einerseits, besonders aber der durch Lehr- und Bildungeanstalien der verschie densten Art, unter denen auch die so belehrenden zoologischen Gärten und Aquarien zu nennen find, immer mehr gehobene Sinn für ein eingehendere« Studium der Natur, endlich die an Ausdehnung ste tig wachsende Schifffahrt, der von Jahr zu Fahr ein ausgedehnteres Küstengebiet erschlossen wird und welche die fernsten Gestade uns immer näher und näher zu rücken «Wo- bestrebt ist, .hsthch mehr in neuerer Zeit eine Passion in der ganzen gebildet^ Welt erweckt und gdoßgezogen, die ehedem nur ganz vereinzelt bei besonders vermögenden Leuten» und da selbst blos al« schwache,meist mißlungene Versuche angeiroffen wurde. Ich meine die Passion, fremd ländische Thiere der verschiedensten Gattungen nicht nur in einzelnen Exemplaren zu halten, sondern ihre Fortpflanzung zu stupiren. - Auf diese Weise Werden - Blicke in Lebensbilder ermöglicht, die sich im fernen, den Meisten von uns unzugänglichen Gegenden ab spielen. Natürlich hat auch die Literatur sich bestrebt, gleichen Schritt zn halten mit dieser von Natur freunden eingeschlagenen Richtung, indem sie Werk in'« Leben rief, die dem Vogelzüchter unentbehrliche Winke Und Rdthschlige ertheilen, ihm Bezugsquellen eröffnen, Absatzgrlegenheiten vermitteln und Tausch»,,- geschäfle ermöglichen. Letztere Vcrtheile gewähren namentlich einige von kundigster Feder geleitete Heit-ss schristen, unter denen ich nur die in Berlin von I)r. Ruß herauSgegebene Wochenschrift „Die gefiel derte Welt" hervorhebe, die de- Belehrenden Und WisseuSwerthen für den strebsamen Vogelfreund gar viel bringt und ihm die Möglichkeit des Verkehrs mit Gleichgesinnten bietet. .. . Wie groß rinn auch die Zahl der durch Gesang, Farbenpracht^ amysithigeB Benehmen oder bssonber« interessantk- ,Verhakten beim Federwechsel oder Rest-' bau ausgezeichneten ausländischen Vögel .ist, dj« fast , alljährlich itz unseren HqfevstSdten anlangt, und Von dorther die Bogelstuben vv«r Käfige der Liebhaber zuL hrvStkerckWegt, einige Gattungen sind ihr« Au«. . Hauer, Zahmheit und tzWaheit wegen M'Aeüer«" Hrst chK Vorliebe gehakten worden, besonders veUss zu obigen Eigenschaften sich dieeiserlrichteu For^ Mnznnck grsellt», die bi-hed Wffich hei MNW» Exoten (Ausländern^ vergeblich erstrebt WUrdeAd Fällen aM wohllchwcrlichsrdrreichr wer- den dürfte. Zu Men bei iMleich^brütkNden Vö- geln gehören die au« Australien stammenden und voy dort alljährlich in bedeutender AWHk bnpor« tirten i Wellenfitkige öder Papageien- staargrvßh lieb lich utaigrün, gelb und Violet gefärbte und durch ein- welleMrmige Zeichnung auf Rücken, Flügeln, und Nacken markirte (daher ihr lateinischer Name ks. Ulltlulülns) Vögel, die wir alle ihre Gattungs genossen spechtartig hehle Bäutne, einige auch Felsttd- spaltest und Erdlöcher zu Brutplätzen wählen und sich fast ausschließlich von dem Saamen gewiffer Gräser nähren/ Einsender, dem e« längst bekannt war, daß mit mehr oder weniger günstigem Erfolg hie Zucht dieser Vögel selbst im Großen, namentlich in Belgien, betrieben worden war und Mer Um ständen sich sogar lohnend gestaltet hatte, räumte vergangenen Winter diesem seltenen Industriezweige seinen großen, unbenutzten Schloßsaal zu Rammenau ein und hatte, nachdem unter seiner Leitung alle nö- thigen Einrichtungen getroffen waren, da» Vergnü gen, Mitte März die zahlreichen Sitzbäume von Ein hundert aus London bezogenen Wellensittigcn belebt und in letzter Zeit eine Thäkigkeit sich entfalten zu sehen, wie sie dem Naturfreunde nur hoheß,Interesse gewähren kann. Zwar traten anfangs einige Ber- lustGein, indem unvorhergesehene Falle de» Tod einiger Böget herbeisührtcn, während es etlichen zu HhtzM Verderben gelang, auf Nimmerwiedersehen das Fkeio zu gewinnen ; aber es schritten doch «stlr Paare nach bald erfolgterEingewöhnung zur Fortpflanzung, so Täß augenblicklich eine Menge der zahlreichen Brut- höhleN kheil« junge Vögel, theikS bi« zu acht Stück Sier enthalten. Dennoch kann der Erfolg noch nicht ass gesichert betrachtet werden, da diese Vögel.oft Mre fast flüggen Jungen einer neu beginnenden Brut holbd'r vexnachlässigen und dw. junge Aufzucht auch sonst manchem Mißgeschick ustterworfeu ist. Es gereicht nundrm Untcrzeichneten zum Ver gnügen, diese in Sachsen einzig dastehende größer« Papagcienzuckt Liebhabern derartiger Einrichtungen sehtn zu lassen, und würden dieselben sich in dessen Abwesenheit npr beim Gursverwalter zu melden Ha- Bey' Bemerkt sei aber schließlich noch, daß 'ÄWer dich gedachten Wellensittigen der Vogclsaal keinerlei Vögel, »ufweist, was in der Schwierigkeit der Ver pflegung nicht gleichartiger Vögel seine Begründung findet. Als weitere Sehenstvürdigkeit bietet das Rittergut noch eine in mehreren besonder« dazu angelegten Teichen betriebene Goldfischzucht. ! ? Graf Hvffmannsegg , auf Rittergut Rammenau. . HirchD ! : ! In hiesiger StzadhkSrche prWlgG am Trinitatisfeste: -Mprmttta g«: Herr Archiv. Stehbock. Röm. > l,S3 36. RachMitläg«: Herr Dtac. Schubert. 2«h. Ll^tü IBeichtrrde Uhr hält H.rr Archiv. OdbBe» Setrau0 »en 2§. Mai de- »ehrr «Wr-äbs-Mtznib, 2ggs-, M't 2gkr. Brramann v»U hier: . . « eb »r en: den 23 Mai dem hi.s. Hutmachrrmstd. »isch-r«, V.» den 24. dem hiff/WfchEftr. mRk^aratem-MM-eL,« r. - -.7. '--