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Leipzig wahrend der Beförderung zwischen Metz und Leipzig abhanden gekommen. Der Inhalt de» Briefes bestand in 140 Karat geschliffener Brillanten in der Größe von durchschnitüich —tz Karat da» Stück, zum Gesammtwrrth von 8000 Thlr. oder 30,000 Franc». Der Absender hat die Bewilligung einer bedeutenden Prämie aus die Wiedererlangung der Brillanten in Aussicht gestellt. — Au» München wird unterm 8. Mai geschrieben: Gestern hat Clara Ziegler zum ersten Male nach ihrer langen Krankheit Wieder die Bühne betreten. Sie spielte in dem Stücke: „Der Weg zum Frieden" die Rolle der MonteSpan vor dem König Ludwig ganz allein, und zwar mit der alten oder besser mit verjüngter Kraft. Der Hals der Künstlerin hat seine frühere etwas bedenkliche Stärke verloren, ist jetzt normal, und die früheren AthmungS-Beschwerden sind gänz lich verschwunden. Außer zwei RiesenbouqetS erhielt Fräulein Ziegler vom Könige einen Amethhstschmuck von bedeutendem Werthe nebst einer sehr schmeichel haften Gratulation zu ihrer Genesung. — In Hüll haben 2000 Maschinenbauer die Arbeit eingestellt, weil ihnen von ihren Principalen eine Lohnerhöhung von 15 Proc. abgeschlagen wurde. Wie eS heißt, ist das Verlangen nach Lohn erhöhung von ihrem Gewerkvereine, der sowohl reich als mächtig ist, sanctionirt, weshalb keine Aussicht auf eine baldige Beilegung des Strikes vorhanden ist. — Das Neueste ist, daß Prinz Lulu in Wool wich durch das Lieutenants-Examen gefallen ist. Seine Frau Mutter ist außer sich und er selbst weint die hellsten Thränen, weil er noch so einen westen Weg zum Kaiserthron hat. * Dem neuen Stadtschulrathe zu Berlin sind 77 Gemeindeschulen mit 50,000 Kindern und ca. 12 Privatschulen untergestellt. Oertliches. So freudig man seiner Zeit die Einführung der Gasbeleuchtung begrüßte, so große Mängel stellen sich schon seit längerer Zeit in Bezug der Beleuch tung der Stadt selbst heraus. Mag es nun sein, daß man einen befriedigenden Rechnungsabschluß er zielen will, oder mag das Sparshstem auch hier am unrechten Platze angewandt werden, so viel steht fest, daß bei den dieft Woche gehabten regnerisch«, stock finster» Nächten man nicht die Hand vox den Augen' sehr» konnte, und daß schon mancher von oder nach dem Bahnhof gehende Passagier auf der Bahnhof* straße und auf dem Markte an den eisernen Säulen der Gaslaternen, die sehr unpraktisch stehen, wenn sie umnachtet, sich nicht unbedeutende Verletzungen des Körpers beigebracht hat. Weit schrecklicher müßte eS sein , wenn in einer so finstern Nacht einmal Feuer ausbrechen sollte, was Gott verhüten wolle; die Verwirrung würde eine fürchterliche sein und ohne Unglücksfall unmöglich vorüber gehen könne», denn welche Zeit wäre nöthig, um die nothwendigsten Laternen anzuzündeN, da be kanntlich der Laternenanzünder außerhalb der Stadt wohnt! . Dieser Zustand der sehr mangelhaften Beleuchtung möchte nothwendiger Weise dahin geändert werden, daß die Bahnhofflraße des Nachtzuges wegen, nament lich aber der Markt und die Hauptstraßen des etwa pasfirenden Fuhrwerks, resp. Vermeidung von Unglücksfällcn wegen, bis mindestens eine Stunde vor Sonnenaufgang mit halber Beleuchtung erhellt bleiben müssen. Daß man schon unzählige Mal das so mangelhafte BeleuchtungSshstem in verschiedene« Kreisen scharf getadelt, ist Schreiber dieses Zeuge; dasselbe mag aber gewiß auch manchem mit dem Nachtzuge ankommenden Fremden oder den die Stadt pasfirenden Fuhrleuten in schlechter Erinne rung stehen, was im Allgemeinen nur auf die Stadt zurücksällt. Möchte dieser Zustand recht bald besser werden! Kirchliche Nachrichten. In hiesiger Stadtkirche predigen am Sonntag Exandi: Vormittags: Herr Sup. U. Sschucke. Ephes. 2, 4—7. Nachmittag«: Herr Schubert. Joh. lS, 26 bis 16, 4. (Beichtrede um 48 Uhr HLlt Herr Diac. Schubert.) Getraut: Den 10. Mai der hies. Töpfermstr. Hentschel, 2ggs-, mit Jgfr. Grohmann von hier; den 10. der hies. Hutmacher Hofmann mit A. W. Kunert von hier. Geboren: Den 8. Mai dem hies. Steinsetzer M. Aöde eine L.; den 12. dem Maurer u. HSuSler May in GeiKmannS- dors eine T. Bekanntmachung. Der von Nieder-Hauswalde nach Frankenthal führende CommunicationSweg wird wegen eines vorzunehmenden Brückenbaues für den Fährverkehr bis auf Weiteres gesperrt und letzterer über Mittel- Hauswalde resp. Frankenthal auf die Bischofswerda-GroßröhrSdorfer Chaussee verwiesen. Bautzen, am 13. Mai 1874, Königliche Amtshauptmannschaft d a s e l b st. - von Salza. ' ' ' . ' . Otto. Neue ächt Rigaer u. Peruaner Kron-Sä-Leinsaat, - - Schlesische Sack-Lein-Saat empfiehlt bestens - —ü—'.l . --—' ——'N. "°n wohlbekannter GütL-au» der Kunstmühle zu Bautzen empfehle zu 11V Ulll^t s 111v "1 herabgesetzten Prefftn.' Auch liegen dürre Bret« :«nd: aller Art Brennholz zu möglichst billigem Preis zum Verkauf. August »agutt in Burkau.