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üb 1H 1b th ar be gi' R be di, de N w, dr zu al Ä z« 'N kll bi A n< ^>e «e rv< <ii S B vö uv w« sei e» di, en S rin mi M ses vo NU Ai B de sic od m, ab P- be sch wi an kri I, S sn Soldaten verhindern und da- gavje Heer auf die prima plana reduciren zu können. Sie versichert allerdings gleichzeitig — und die Aufrichtigkeit dieser Versicherung.darf Niemand in Zweifel ziehen — daß sie von diesem theoretischen Rechte in der Praxi» nie Gebrauch machen, sondern daß sie vielmehr von Jahr zu Jahr so viel Soldaten bewilligen werde, als Patriotismus und Klugheit gebieten. Aber sie will ihr theoretisches Recht wahren. Hier liegt der Sitz der Krisis des Conflicts. Diese Lage des MilirärgesetzeS veranlaßte den Kaiser, der zur Ge- burtstags-Gratulation.'erschienencn Generalität gegen über seine Besorgniß auszusprechen, daß über der Armee-Organisation, die sein eigenstens Werk ist, um deren Durchführung er vier Jahre lang schwer gerungen, jetzt wiederum eine „Krisis" zu schweben scheine. Freilich wird im Reichstage selbst wie in ganz Deutschland jenes Ergebniß der Militär- Commission als ein lediglich vorläufiges aufgefaßt, indem eine Mehrheit der Commission keineswegs die Aufstellung einer ausreichenden Friedenspräsenzziffer aus dem Gesetze auszuschließen, vielmehr nur dem Plenum die Ermittelung derselben vorzubehalten ge meint war. Aber auch so bleibt es bedauerlich, daß die Commission nach wochenlangem Berathen sich noch nicht in der Lage befunden hat, einen festen Entschluß zu fassen. Leichter dürfte ihr das geworden sein, wenn nicht der einzige verantwortliche Reichs minister, Fürst Bismark, noch immer an sein Schmerzenslager gefesselt und aller parlamentarischen Thätigkeit entzogen geblieben wäre. Erst in den letzten Tagen verlautet von einem Nachlassen der Schmerzen und einer Steigerung der Kräfte infolge zunehmender Stunden beruhigten Schlafes, der indeß meistens noch durch Arzneimittel bewirkt werden muß. Mit dem Beginn der Osterferien am vorigen Sonnabend, die bis 9. April dauern, erreichte der Reichstag den ersten Abschnitt der diesmaligen Session. Neben den verschiedenen Interpellationen und Deklamationen der Ultramontanen, Socialisten und Elsaß-Lothringer sind in dieser Zeit — vom 5. Februar, bis 28. März — eine ganze Reihe praktischer Aufgaben erledigt, oder in Angriff ge nommen. Der Postvertrag mit Brasilien, der AusliefcrungSvertrag mit der Schweiz und der An trag Schulze-Delitzsch auf Gewährung von Diäten an die Reichstagsabgeordneten passtrten alle drei Lesungen. Das Jmpfgesetz und die Strandungs ordnung sind ebenfalls dreimal berathen und ange nommen worden; die Gesetze über Errichtung eines Allgemeinen Deutschen Rechnungshofes und die Verwaltung der Ausgaben und Einnahmen des Reiches harren noch der letzten Ueberarbeitung. Das Contract- bruchgesetz ist in erster, das Preßgesetz in erster und zweiter Lesung erledigt. Diese beiden Vorlagen werden mit dem Militärgesetz nach dem Osterfeste den Reichstag zv- ächst beschäftigen. Endlich wurde noch in den letzten beiden Sitzungen das Gesetz über die Reichs- caffenscheine in erster, der Völk'sche Entwurf über die Einführung der Civilehe im deutschen Reiche in dritter Lesung angenommen. In Oesterreich sind die Debatten über die konfessionellen Gesetze geschloffen. Leider sollen nach Nationalversammlung, die sich ebenfalls vorigen einem Beschlüsse des Abgeordnetenhauses an der Sonnabend, aber bi- zum 24. Mai vertagte, galterr 2S4 Innsbrucker Universität die Jefuiten ' ckuf Losten de»- Staate« fort gezüchtet werden, um der aufwachsenderr Jugend zu lehren, wie man dem Staate und seinen Gesetzen eine Nase dreht. Das Ministerium Auers perg scheint sich trotz des erhaltenen Sieges sehr unbehaglich zu fühlen, denn e» erklärt in seinen Organen: „Die Lehren der Jesuiten-Profefforen iw Innsbruck werden dem Staate nicht mehr gefährlich sein, wenn die konfessionellen Entwürfe durch die endgültige Zustimmung des ReichSratheS und die Sanktion der Krone Gesetzeskraft erlangt haben werden und der Regierung die Macht gegeben sein wird, die Uebertragung dieser Lehren aus der Theorie in die Praxis zu verhindern. Die Lösung der Jesuitenfrage wird sich dann von selbst ergeben^ während man heute Gefahr liefe, durch Schein erfolge im Einzelgefechte den Erfolg in der Haupt schlacht in Frage zu stellen." — Außer der öster reichischen Reichsvertretung tagte vorige Woche auch ein schwarzes Nebenparlament, zusammen gesetzt aus Erzbischöfen und Bischöfen, die ihre Kriegserklärung gegen die konfessionellen Gesetze schleuderten. Der erhobene Protest läßt sich in die Worte zusammen fassen: „man muß Gott mehr gehorchen, als den Menschen." Das andere Bibclwort: „Jedermann sei unterkhan der Obrigkeit u. s. w." geht natürlich die römischen Schwarzröcke nichts an. — Das neue ungarische Cabinet hat sein Programm ausgestellt. Es gipfelt in dem Satze: Aufrechterhaltung des staatsrechtlichen Ausgleichs vom Jahre 1867 und Beseitigung des furchtbaren Deficits durch Reformen der Verwaltung und möglichste Beschränkungen im Ausgabebudgets. „Die Botschaft", sagt der Dichter, „hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube." Immerhin zeigt wenigstens das Ministerium guten Willen, wenn flugs seine Thaten hinter demselben zurückbleiben werden. Ungarn leidet zu sehr am Großmachtskitzel, als daß es sich auf bescheideneren Fuß einrichten sollte. In der Schweiz steht demnächst die Volksab stimmung über die Bundesrevision zu erwarten. Der Bundesrath hat daher eine Proklamation an die Eidgenossen gerichtet, worin er ihnen die Annahme des Entwurfs empfiehlt. Es kann Wohl auch als ganz sicher angenommen werden, daß diesmal alle Künste der Schwarzen und der Rothen an dem gesunden politischen Sinne der Schweizer scheitern werden. Italien feierte am Beginn der vorigen Woche das 25jährige Regierungsjubiläum Bittor Emanuels. Daß von den fürstlichen Höfen der ganzen bewohnten Erde Glückwünsche einliefen, ist selbstverständlich», höheren Werth für den Schöpfer der italienischen Einheit hat es, daß das Fest unter der begeisterten Theilnahmd der Bevölkerung aller Provinzen verlief. — Das Ministerium legte dem Parlament das Budget für 1875 vor. Daffelbe weist allerdings noch ein Deficit von 120 Millionen Franken auf, welches aber, Falls keine Zwischenfälle eintreten, für das folgende Jahr auf 75 Millionen herabsinken - würde. Die letzten Verhandlungen der französischem