Untersuchungen von petrographisch definierten Kohleproben aus vollständigen Flözprofilen der Tagebaue Kleinleipisch und Klettwitz auf Brikettier- und Verkokungseigenschaften
Titel
Untersuchungen von petrographisch definierten Kohleproben aus vollständigen Flözprofilen der Tagebaue Kleinleipisch und Klettwitz auf Brikettier- und Verkokungseigenschaften
36 Brikettiei'ung und Verkokung der Faziesproben nend. Hier müssen diffiziler aufgeschlüsselte Sporomorphengruppen zur Beurteilung herangezogen werden. Im übrigen ist die Indikation beider Kohletypen auf physikalisch-chemischem Wege einfacher vorzunehmen. Abschließend kann gesagt werden, daß die Bestimmung des Angiosper men-Konifer en-Verhältnisses von allen bisher angewandten Untersuchungs verfahren die beste Faziesindikation abgibt. Diese Methodik gewinnt vor allem in den Kohlenfeldern an Bedeutung, die zur BHT-Koks-Her- stellung in Frage kommen, da hier (wie sich noch zeigen wird) eine quanti tative Abgrenzung der Faziesgruppen „ug —sg“ und „g —x“ von praktischer Bedeutung ist. 8. Brikettierung und Verkokung der Faziesproben 8.1. Ziel der Untersuchungen Die bereits im Jahre 1956 durchgeführten „Untersuchungen von Schlitz proben des Tagebaues Kleinleipisch — Koyne auf Brikettier- und Ver kokungseigenschaften“ [2] ließen keine eindeutigen Beziehungen zwischen der Beschaffenheit des Rohstoffes und der Qualität der aus ihm hervor gegangenen Briketts und Kokse erkennen. Nunmehr schien es angebracht, auf der Grundlage der geschaffenen petrographischen Klassifikation erneut an das Kohle-Brikett-Koks-Problem heranzutreten. Zu diesem Zwecke standen 115 Kohleproben zur Verfügung. 28 davon entfallen auf die ungeschichtete, 40 auf die schwachgeschichtete, 27 auf die geschichtete und 18 auf die xylitische Kohle. Die tonig-sandige und doppleritische Fazies ist je einmal vertreten. Analog zur petrologischen Untersuchung erfolgte die Bearbeitung der örtlich auseinanderliegenden Tagebaue getrennt. Die Besprechung der Untersuchungsergebnisse geschieht in der Form, daß die Schwankungen der Versuchswerte innerhalb ein und derselben Fazies (getrennt nach Tage bauen) erläutert werden, ebenso der jeweilige Mittelwert (Tabelle 12 bis 16). In Anbetracht der relativ geringen Probenanzahl scheint uns diese Maß nahme die verläßlichste Aussage über die grundsätzlichen technologischen Eigenschaften des betreffenden Kohlentyps zu geben. Zur Feststellung eventueller regionaler Abhängigkeiten der Versuchswerte werden weiterhin die Profilmittelwerte der vier untersuchten Fazies über der Strossenlänge aufgetragen und besprochen (Bild 22 bis 46). Schließlich verfolgt die Arbeit das Ziel, Beziehungen zwischen den verschiedenen Kenngrößen und der Abhängigkeit von der jeweiligen Fazies zu finden. 8.2. Untersuchungen an der Rohkohle Es ist anzunehmen, daß die Breite des Korngrößenbandes der Rohkohle und die Verteilung der Anteile des Gekörnes auf die Intervalle innerhalb dieses Bandes schon im Flöz mehr oder weniger vorgeprägt ist. Insoweit