Volltext Seite (XML)
-SehenSwerthe« nicht enthalten, ferner keine Erlaub« Miß ertheilt und di« Aufstellung von Schank- und sogenannten Eaffee- üuh Kuchenboden nur noch bi« Mit der Michaelismesse 1876, und zwar auch nur gegenüber denjenigen Schankwirtheu und Viktualien händlern, welche bisher dergleichen Buden aufgestellt gehabt haben, geduldet und müssen auch sämmtliche Buden und Stände, sowie die Schaustellungen Abends 10 Uhr geschlossen werden. Am Sonntage wurde auf dem Wege von Crost witz nach Neschwitz bei Kamenz der Tagearbeiter Johann Teller aus Jeßnitz, 43 Jahre alt, todt aus gefunden. — An demselben Tage wurde zu Weißig die Ehefrau des Schänkenpachters Kolibabe ertrunken aufgefundcn. Der „Pirn. Anz." berichtet: Am 18. d. M. Abends in der 8. Stunde wurden aus der Dampf fähre, als dieselbe auf Kopitzer Seite gelandet war, die Pferde eines Herrn Herfurth in Kopitz gehörigen Wagens durch den Pfiff der Locomotive schell und prallten auf der Dampffähre soweit zurück, daß das ganze Geschirr mit dem Führer in die Elbe ging. Mur mit großer Mühe und Noch gelang es, den Knecht und ein Pferd zu retten, während das zweitem der Elbe seinen Tod fand. Auch vom Wagen ist nur ein Theil aus dem Wasser gezogen worden. Wie das „Meißner Tagebl." berichtet ist am vergangenen Sonntag Abend nach 10 Uhr auf dem Wege von Gröbern bis über den Tunnel ein in ^Großdobritz stalionirter Forstgehilfc von 2 Kerlen angefallen und mit drei Messerstichen verwundet -worden. Er hat sich aber mit seinem Hirschfänger gewehrt und einen der Räuber damit niedergehauen, -worauf der andere flüchtig geworden ist. Während er nun nach dem Gefallenen hat sehen wollen, ist ein dritter Kerl aus dem Walde gekommen, und der Angefallene hat nun für güt befunden, nach der Eisenbahn zu eilen und sich in Sicherheit zu bringen, um nicht der Uebermacht zu unterliegen. Berlin, 18. März. Ueber das Befinden des Reichskanzlers verlautet, daß Fürst Bismark bis Nachmittags 2 Uhr gut geschlafen hat. Eine aber malige Verminderung der Schmerzen ist zu constatiren ; der Patient ist im Ganzen ruhiger und etwas mehr bei Kräften. Die Feier des kaiserlichen Geburtstage« wird ^Seitens der Minister wie alljährlich durch ein Fest mahl gefeiert, bei welchem die Refsortchefs ihre sämmtlichen Rärhe vereinigen. — Der Präsident des ReichcauzleramtS veranstaltet ein Diner für die Mit glieder des BundeSratheS. Die Mitglieder de« Reichstages, und zwar ohne Unterschied der Fraktion, deranstalten zum ersten Male ihre Festtafel im großen Kaisersaale der Passage. Bei diesen Anlässen wird nur ein einziger Toast Seitens des Präsidenten auf den Kaiser ausgebracht. Berlin, 17. März. Die ConflictSzeiten scheinen wiederzukehren. Die „Neue Preußische Zeitung" bringt folgende Mitthrilung: „Man spricht von einer Auflösung d«S Reichstages im Falle der Ver werfung des 8 1 der Militärvorläge". Und' was daun? Der Reichstag wird in seiner Sitzung am 20. 4>. die Berathung übet das Preßgesetz fortsetzen, und den Antrag de« vr. Völk auf Einführung der 'Z Ctvilehe im deutsche» Reiche in erste und zweite Berathung nehmen. - Der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Aut- gabe von Reichscassenscheinen, istjetzt dem Reichstage zu, gegangen. Der 8 Paragraphen umfassende Entwurf läßt die Verausgabung von 120 Millionen Mmck Cassenscheinen in Stücken von 5, 25 und 50 Mark zu, welche nach den BevölkerungSzahlen unter die Bundesstaaten vertheilt werden. Da« bisher au«- gegebene Papiergeld wäre von den Bundesstaate» bis zum 1. Juli 1875 einzulöseu. Die „Provinzial-Correspondenz" schreibt unter Hinweis auf die Berathung des Reichs-Militär- Gesetzes Folgende«: „Die zweite Lesung in der Commission hat am Dienstag begonnen; dieselbe scheint wiederum längere Zeit in Anspruch nehm« zu sollen, und es ist kaum noch Aussicht vorhanden, daß die Berathung im Reichstage vor Ostern stickt- finden könne. Der Reichstag wird daher seine Arbeiten voraussichtlich noch neben dem zum 13. April wieder berufenen preuß. Landtage sortsctzeu". Die österreichischen BereinSthaler und BereinS- doppelthaler behalten nach einer Erklärung de» Regierungs-Commissars in der PetitionSrommisfion des Reichstages bis zu dem Zeitpunkte, wo ihnen auf Grund des deutschen Münzgesetzes die Eigen schaft als gesetzliches Zahlungsmittel entzogen wird, diese Eigenschaft. Die Erhöhung der Matricularbeiträge, welche nach Annahme des Militärgesetzes erforderlich ist, hat sich pro 1875 auf den Betrag von 8,635,000 Thlr. oder 6^ Sgr. pro Kopf der Bevölkerung herausgestellt. Für die süddeutschen Staaten stellt sich infolge der hier stattfindenden anderweitigen Berechnung der Betrag noch etwas höher. Für Baiern erwächst also ein Mehraufwand von ca. 1,200,000 Thlr., für Würtemberg von über 400,000 Thlr., für Baden von über 300,000 Thlr. u. s. w. Pro 1876 wird die Erhöhung noch weit beträchtlicher sein, da dem Jahre 1875 besonders die eben statt gehabte gute Rübenernte in Verbindung mit vielen anderen besonderen Umständen noch zu Statten kommt. Wir die „Germ." erfährt, ist in der letzten? Sitzung des Bundesraths das Gesetz, betr. den. Verlust der Staatsangehörigkeit bestrafter Religion«- diener in der vom Ausschüsse entworfenen Fassung: mit allen gegen eine Reuß'sche Stimme angenommen- Also auch Baiern hat für das Gesetz gestimmt. Braunschweig, 18. März. Bei her zweiten Berathung des Landtagswahlgesetze« in der heutigen Sitzung der Landcsversammlung wurden die in tz 2 und 5 der Vorlage, betreffend die Einführung de« allgemeinen, direkten und geheimen Wahlrechts in namentlicher Abstimmung mit 26 gegen 16 resp. mit 28 gegen 14 Stimmen abzelehot und sämmt liche vermittelnd« Anträge ebenfalls verworfen. In Sachen de- Erzbischof« Grafen LedochowSki wird die öffentliche Verhandlung de- kirchliche» Gericht-Hofe- am 1b. April stattfinden. Bon dem Metzer Zuchtpolizeigericht wurden vier zehn katholische Pfarrer, die durch Verlesung de« von dem Bischof von Nanch letzten Sommer erlassenen berüchtigten Hirtenbriefe« dem Canzelparagraphen