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t s TheilNahme legt« die farbige Einwohnerschaft an dem Tag, welche in dem Verstorbenen einen ihrer Be freier ehrt. , Neueste Nachrichten. Pest, 16. März. Der „Pester Lloyd" schreibt r: Dem Zustandekommen des CoalitionSministerium* stellen sich Schwierigkeiten entgegen, so daß dio Bildung desselben unwahrscheinlich ist. TiSza ver langt die Ermächtigung zu der Erklärung, daß ihm. gestattet worden sei, im Verfassung-Wege Vorschläge zur Abänderung des staatsrechtlichen Ausgleichs nach Ablauf der Frist für den letzteren der Krone vor zulegen, vorausgesetzt die Zustimmung aller gesetz gebende« Faktoren ; während die Regierung von. Tisza die Erklärung verlangt, so lange er Minister sei, aus die Geltendmachung divergirender Anschau ungen in der staatsrechtlichen Frage Verzicht leisten zu wollen. — Sennhey ist geneigt, in das Cabinet einzutreten, wenn TiSza ebenfalls eintritt. — Lonyay hat ein Schreiben an den Grafen Andrassy gerichtet^ in welchem er die Nothwendigkeit betont, an dem- staatsrechtlichen Ausgleiche unbedingt festzuhalten. Paris, 16. März. Eine aus Barcelona hier- eingetroffene Depesche meldet, daß die unter dem Befehl von Tristany stehende carlistische Abtheilung bei Vimbodi (Provinz Tarragona unweit Mout- blanch) von den Regierungstruppen geschlagen worden- ist. Die Eisenbahn zwischen Manresa und Cervera ist bei Calaf von Tristany zerstört worden. Konstantinopel, 21. März. Der Sultair- hat dem deutschen Gesandten v. Eichmann da» Großkreuz des Osmanieordens verliehen. Die „N. A.-Z." bezeichnet an hervorragender Stell« die seit einiger Zeit coucsirenden Gerüchte von einer längeren Reise des Prinzen Friedrich Carl als auf Erfindung beruhend. Plymouth, 15. März. Durch den Dampfer „Moselle" ist die Nachricht hier eingetroffen, daß die Stadt Panama am 19. v. M. von einer großen Feuersbrunst heimgesucht wordru ist. Der dadurch^ verursachte Schaden wird auf eine Million Dollar* angeschlagen. Musikalisches. Bischofswerda, 17. März. Am vergangenen Freitag fand, wie in diesem Blatte angekündigt war, im hies. Schießhause das 4. Abonnement-Concert unter Leitung des Herrn Musikdir. Köhler aus Bautzen statt. Trotz der unfreundlichen Witterung hatte sich eine zahlreiche Zuhörerschaft eingeftrnden, um die schon wiederholt aus früheren Concerten her noch wohllautenden Borträge dieses tüchtigen und mit ausgezeichneten Kräften versehenen MusikcorpS zu hören. War schon das Programm de» Sinfonie- ConcertS ein sehr gewähltes, so war auch die Aus führung der mitunter sehr schwierigen Pibcen durchweg eine sehr gelungene, und von großem Beifall begleitet.. UeberauS reichen Applaus erntete auch der Diolinen- virtuoS Herr Striegler durch seinen Solovortrag- Ohne auf weitere Details einzugehen, rufen wir dem Wackern Corps und dem trefflichen Director Herrn Köhler gewiß im Namen aller Anwesendcw für den bereiteten genußreichen Abend dm herz lichsten Dank zu. Vermischte-, — (Line vergessene Kugel.) Im Kriege von 1870 wurde ein baierischer Soldat von Pari« nach Elberfeld gebracht, welchem eine Kugel unterhalb der Brust in den Leib gedrungen war. Es galt eine kühne Operation auszuführen, um dem Manne da» Leben zu retten. Der Baier, ein sehr kräftiger Sohn des Gebirges, litt unsägliche Schmerzen, ertrug aber dieselben mit Geduld und fügte sich allen Anord nungen der Aerzte. Der leitende Arzt, SanitätSrath Peiper», verordnete auf 14 Tage eine unbewegliche Lage auf dem Rücken, um die Kugel zum Sinken Und am Rücken zum Ausschnitt zu bringen. Nach Verlauf dieser Zeit schritt man zur Operation, indem man die zwei erforderlichen Canäle einschnitt. Die Kugel kam glücklich zu Tage, aber die Aerzte schüttel ten verwundert den Kopf; die Kugel ging bei ihnen von Hand zu Hand unv alle sahen, daß es eine preußische Kugel war. — Sind Sie mit Preußen zusammengerathen? wie kommen Sie zu dieser Kugel ? — Der Kranke schüttelte den Kopf und sagte: es sind nur Baiern und Franzosen im Gefecht gewesen. — Nachdenklich lag er einen Augenblick da und blickte die verwunderten Aerzte groß an, dann griff er an die Stirn und sagte: Ja, Herr Doctor, warten Sie; im Jahre 1866 habe ich bei Kissingen einen Schuß bekommen, Sie haben ja die Narbe gesehen — vielleicht ist es die preußische. — Den Aerzten ging ein Acht auf. Es war in der That, wie der Baier gesagt; man fand sofort die Spur der neuen, der französischen Kugel, die nach zwei Tagen ebenfalls herau-geschnitten wurde. Der Baier verließ nach sechs Wochen gesund das Lazareth. — Aus Pest, 12. März, schreibt man: In der Neupester-Affaire sind bis heute früh 24 Personen an das Criminalgericht eingeliefert worden. Ein größerer Nachschub steht noch in Aussicht. Die Untersuchung wird am Thatorte selbst gepflogen. »Gin Theil des verwendeten Militärs wurde bereit zurückgezogen; es befinden sich nur noch so viel Mann in Ncupest, als zur Bewachung der Ge fangenen nöthig sind. — Die Stadt Berlin hat es zu 920,000 Ein wohnern gebracht. — Der Norden von Schottland wurde ver gangene Woche von einem heftigen Schneesturm heimgesucht, der in vielen Gegenden den Eisenbahn verkehr hemmte. In London und anderen Theilen Englands fiel anhaltend Schnee und das Thermo meter wich 10 Grad unter den Gefrierpunkt zurück. — Der englische Dampfer „Laconia" ist am 13. d. mit 278 Mekkapilgern, die in ihr« algerische Hcimath zurückkehren, in Algier angekommea. In Alexandrien hatte er 395 Pilger an Bord genommen; 117 derselben sind jedoch bei einem großen Sturm durch eine Sturzsee verunglückt. — Wie man aus London unterm 14. März schreibt, ist da» Kauffahrteischiff „Elisabeth" mit Rei», Weizen, Häuten, Thee und 3588 Kisten Indigo von Calcutta unterwegs in der Nähe von Tarif« gescheitert. — Ncw-Aork, 13. März. Charles Sumner ist heute unter großartigem Gefolge zu Grabe ge tragen worden. Eine ganz außerordentlich tiefe