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Treis (Borna, Pegau rc.) sind für den AmtShauptmann »on Mnneritz 7409 und für den socialdemokratische» Gegenkandidat Fink 6319 Stimmen abgegeben worden. Ersterer ist somit gewählt. Die „L. N." berichten über das Resultat der enger» Reichstagswahl im 13. Wahlkreisen Soweit sich bi» jetzt übersehe« läßt, erhielt 0r. Heine 5182 Stimmen, vr. Jacobh 7235 Stimmen. Die Socialdemokralen haben also auch hier wieder einen Sieg zu verzeichnen. — Bei der ersten Wahl erhielt der erstgenannte Caudidat ca. 3800, sein Gegner Jacobh dagegen ca. 4730, Prof. Birnbaum ca. L430; es scheint demnach die liberale Partei sich vielfacher Wahlenthaltungen schuldig gemacht zu haben. Den neu gewählten Reichstagsabgcordnelen sind, wie da» „CH. Tgbl." berichtet, bereits die Eiseubahn- Hreikarten zugegangen. Die Stadt Großenhain hat beim Reichsinvaliden- Fond eine Anleihe von 180,000 Thlr. gemacht, theils zur Erbauung de» RathhauseS, theilö zur Begleichung anderer Schulden. Bom 19. bis 22. Februar findet in Döbeln die dritte, von dem dortigen Geflügelzüchtverein ver anstaltete, mit Bcrloosung verbundene Geflügelaus stellung statt. * In der sächs. und preuß. Lausitz erscheinen gegenwärtig 6 wendische Zeitschriften, nämlich Ssvrdskv kiowing (Wendische Neuigkeiten), Lurivan (der Lausitzer), Ossvpis, Zeitschrift der wend, liter. Gesellschaft, llstdoiiski kostol (Katholischer Bote), blisionsili kostol (Missionsbote) und krsmborski Lerdski oasnik (Brandenburger wend. Zeitblatt.) * Im Jahre 1873 gab es in Dresden in den Bürgerschulen 2987 Kinder in 68 Classen; in den Bezirksschulen in 190 Classen 9385 Kinder; in den Gemeindeschulen in 82 Classen 3182 Kinder. Zur städtischen Schulverwaltung gehören 24 Schulen, nämlich 1 Gymnasium, 2 Realschulen, 1 höhere Töchterschule, 4 Bürgerschulen, 10 Bezirksschulen, 5 Gemeindeschulen, 1 Gestiftsschule, 1 Schule für Schwachsinnige, 1 Waisenhaus- und 1 Kinderbesse rungsanstalt. Wie man vernimmt, soll die Summe, die durch den EoncurS der thüringer Bankfiliale in Dresden resp. durch die schmachvollen Handlungen des Bankiers Victor Blachstein der Gesammt-Gläubigerschaft ver loren gegangen ist, nicht weniger als 1,300,000 Thlr. betragen. Zu dem Vermögen des Leipziger Consumvereins ist der ConcurSproceß eröffnet worden. Aus Leipzig schreibt man unterm 28. Jan.: Gestern wurden die sieben Leute, welche von dem letzten Schwurgerichte wegen Aufruhrs, Landfrieden bruchs und Diebstahls zu einer Zuchthausstrafe ver- urtheilt worden sind, nach Waldheim abgeführt und werden heute die 13 übrigen zu Gefängnißstraf« verurtheilten Theilnehmer an den Pleißengassen- «xcessen nach Zwickau eingeliefert werden. Bei dem heftigen Gewitter, welche« in den Morgenstunden des 27. Jan. über die Lausitz hin- wegzog, hat der Blitz in Zittau in die Spitze der Petri-Paulkirch« geschlagen und gezündet, dem Feuer, welche» erst einige Stunden später bemerkt wurde, ist jedoch durch die Beherztheit und Ausdauer der Feuerwehr in der oberen, mit Metall gedeckte» Kuppel über dem Glockeohause Einhaltgethanuwrden» ' so daß Nur der oberste Theil de» Thurm« eia Opfer der Flammen geworden und die Kirche selbst, sowie die auf dem Boden derselben befindliche Stavt- und Gymnafialbibliothek einer großen Gefahr ent gangen find. Der Vorstand der EinquartierungSbehörde zu Dresden, Premierlieutenant a. D. Raabe, siel aNr 27. Januar in der Breitestraße so unglücklich mit dem Hinterkopf auf da« Steinpflaster, daß er be wußtlos in da« Stadtkrankenhaus und später in seine Wohnung gebracht werden mußte, woselbst er nach wenigen Stunden verschieden ist. Auf dem Leipziger Bahnhofe in Dresden kam am 28. d. Mt«. früh ein Arbeiter beim Rangiren zwischen die Puffer zweier Wagen und wurde dadurch dermaßen zerquetscht, daß er auf der Stelle todt liegen blieb. In Strahwalde bei Löbau ist am 25. d. M. der 12jährige Sohn des daselbst wohnhaften Brief trägers Löwe, der sich mit drei Schulkameraden auf das Ei« de« dort befindlichen Teiches gewagt, ein gebrochen und ertrunken. Der Hühnerhund de« Gutsbesitzer« M. in GörSdorf bei Lengefeld hat vor wenigen Tagen viele andere Hunde, aber auch eine größere Anzahl Kinder und mehrere erwachsene Personen gebissen, darunter den Gasthausbesitzer B. in Mantenbüschel; diesem hatte das Thier die eine Hand so fest gefaßt gehabt, daß sie nur mit Gewalt befreit worden ist. Theils durch die bezirkSthierärztlicheUntersuchung, theils durch andere Umstände ist die Tollwuth de« ThkereS als constatirt zu erachten. Es herrscht dabei eine große Bestürzung unter der dortigen Einwohnerschaft. Auf Befehl des Kaisers Wilhelm wird nach Ablauf der ursprünglich bestimmten sechswöchentlichen Hoftrauer noch eine Reihe von Hoffestlichkeiten statt finden, welche am 30. d. M. mit einer Cour im. Königlichen Schlöffe, welcher ein Hofconcert folgt,, beginnen wird. Am 8. Februar findet bei dem Kronprinzen, dessen Rückkunft au« Petersburg zum. 6. desselben Monats erwartet wird, ein Ballfest statt- Die Gewerbtreibenden Berlins werden dem Kaiser? für diesen Befehl gewiß Dank wissen. Nach den Bischöfen von Posen und Breslau hat auch der Bischof von Trier Bekanntschaft Wit dem Executor gemacht. Die Herren sollte« bessere Be kanntschaft« und keine Schulden machen, sonder» sich lieber entschließen, dem Staate zu geben, wa^ des Staates ist. . » Die Postanstalten sind nunmehr veranlaßt, die durch Bundesrathsbeschluß von der Annahme bei den Staats- und öffentlichen Cassen ausgeschlossenen österreichischen und ungarischen Viertelguldenstücke von dem Publikum nicht mehr in Zahlung zu nebmcn und die etwa vorhandenen Bestände an österreichischen Viertelguldenstücken sofort an die Bezirks-Oberpost- cassen abzuführen. Bei der engeren Reichstagswahl im 6. Berliner Wahlkreise ist Schulze-Delitzsch gewählt worden mit 9285 Stimmen; Hasenclever erhielt 6042 St. — In Hamburg haben bei der am 27. Januar statt«