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waren rrinvcr, vrvr. wvigr, Proc. ver ehelichte und lOjtz Proc. verwittwete Personen. Im Jahre 1773 wurden in der Stadt 35 und in den ringepfarrten Ortschaften 18 geboren, 1823 aber zählte man in der Stadt 70 und in den ringepfarrten Ortschaften 24 Geburten, 39 bez. 12 Sterbefälle, 12 Trauungen und 1713 Communicantcn. Die hiesigen Schulen wurden am Schlüsse des Jahres 1873 von 674 Kindern besucht, wovon 480 (236 Knaben und 244 Mädchen) auf die erste und 194 (91 Knaben und 103 Mädchen) aus die zweite Schule kommen. Nach einer dem „Dr. Anz." zugegangenen Nach richt ist seit 14 Tagen ein nener Erkrankungsfall an der Rinderpest in Wiednitz an der sächsisch-preußischen Grenze nicht eingetreten. Das Vieh der in Wiednitz von der Rinderpest inficirten drei Gehöfte, gegen 30 Stück, ist seiner Zeit bei Beginn der Krankheit er schossen, die Ställe sind gegen 3 Ellen tief ausgegrabcn und mit frischer Erde wieder aufgefüllt worden. Auch hat man zur Probe seit einigen Tagen in einem der inficirt gewesenen Ställe eine gesunde Kuh eingestellt, und scheint sonach die heimtückische Krankheit im sitz?, gegtnübtt — wer will des KanipfrS Ende ab sehen? Mit Energie und Entschlossenheit fährt die 2 Wackersdorf übertrifft die der Sterbefälle nur um 29 oder Z Proc. der VölkSzahl. Das von den 138 Regierung de« Kaisers Wilhelm mit der Zurück- -Verstorbenen erreichte mittlere Lebensalter beträgt Weisung römischer Uebergriffe fort; die neuen noch nicht ganz 26 Jahr ; 54s- Proc. derselben Kirchengesetze sind kräftige Axthiebe gegen das giftige waren Kinder, 8^ Proc. ledige, 26,^ Proc. ver unkraut, welches die geistige Freiheit des Menschen- ' . geschlcchts zu überwuchern droht. Klug berechnend unterstützt der Staat die altkatholische Bewegung, welche durch die Wahl des Bischofs Reinkens zu einer festen Organisation gelangt ist. Um den Ver irrungen, welche die renitente Priesterschaft in das bürgerliche Leben hineinzutragen beflissen ist, wirksam entgegen zu treten, hat der kämpfende Vorstaat Deutschlands sich endlich zur Einführung der obli gatorischen Civilehe entschlossen. Damit ist der stärkste Hebel der geistlichen Macht gebrochen. Die römischeWelt- anschauung, die nur eine mumienhafte Erstarrungin den , Banden blmren Glaubens gelten läßt, Stück für Stück zu zertrümmern, das ist die Aufgabe unserer Zeit, an der jeder wahre Freund des Vaterlandes und der BolkSfreiheit mitzuwirken hat. Wie aus den Ruinen der alten Zeit das Mittelalter erstand, so muß auch die neue Zeit sich aus den Ruinen mittelalterlicher Zwingburgen ausbauen. Dafür im neuen Jahre nach Kräften mitzuwirken, ist unsere Pflicht und ernsteste Aufgabe. Darum sei unsere Parole: „Durch Kamps zum Sieg, aus dunkler Nacht zum Licht!" /X DeutfchesReich. Bischofswerda, 1. Jan. Die „Kirchlichen Nachrichten aus der Parochie BischofSwcrdä auf das Jahr 1873" enthalten folgende Mitlhellungen: Geburten kamen in der Parochie 173 vor, davon 140 in der Stadt, 8 in GeißmannSdorf, 5 in Pickau, 1 in Kynitzsch, 8 in Belmsdorf und 11 in Weickers dorf. Es wurden überhaupt 100 Knaben und 73 Mädchen geboren. Verstorben sind 133 Personen (76 männlich und 57 weiblich), davon kommen auf die Stadt 114 Personen, auf Geißmannsdorf 11, auf Pickau 3 und auf Belmsdorf 5. Getraut wurden 49 Paar und zwar aus der Stadt 40 Paar, aus Geißmannsdorf 6 Paar und aus Belmsdorf 3 Paar. Die Zahl der Comm unicant en betrug 1563, darunter 10 Haus-Communionen. Unter den Gcbornen befinden sich 3 Zwillingspaare und 22 uneheliche Kinder (15 auf die Stadt, 2 auf Geiß mannsdorf, 1 auf Kynitzsch und 4 auf Weickersdorf). Von den Gebornen sind 32, einschließlich 8 todt- geborner Kinder, bereits wieder gestorben. Es wurden überhaupt 4 Kinder weniger geboren als 1872. Unter den Verstorbenen würden nur 128 hier beerdigt und es befandet sich unter denselben 2 Verunglückte und 1 Selbstmörder. Es sind 44 Personen mehr gestorben als 1872, so daß diese Zahl der Sterbe fälle wahrscheinlich noch nie in hiesiger Parochie in solcher Höhe aufgetreten ist, ausgenommen 1813, wo 159 Todte verzeichnet sind. Aufgeboten wurden im verflossenen Jahr 85 und mit Goldbach 92 Paar. Trauungen waren 16 mehr als 1872. Con firmanden waren 84 und zwar 36 Knaben und 48 .Mädchen, davon kommen 76 auf die Stadt, 1 auf GeißmannSdorf und 2 auf Belm-korf. Die Zahl der Geburtsfälle in der Kirchfahrt ohne Erlöschen zu sein. Trotzdem besteht in Wiednitz noch absolute Ortssperre. Das Dorf ist vollständig durch militärische Wachen cernirt und gegen jede Art des Verkehrs, mit Ausnahme legitimirter Personen und unumgänglicher Bedürfnisse für die Ortseinwohner, gesperrt. Behördlich-angeordnet ist ferner, daß der Verkehr der Bewohner unter einander auf das Un vermeidliche zu beschränken ist, Gottesdienst, Schule, und andere Versammlungen dürfen nicht abgehalten werden, die Schänken und Gasthöfe sind geschlossen und die durch den Ort führenden Straßen sind einst weilen verlegt. Die Räuber, welche am 4. April in das Schloß zu Niederplanitz bei Zwickau cingebrochen waren, über 44,000 Thlr. an Geld, Werthpapieren und Sparkassenbüchern geraubt, den größten Tbril der Beute jedoch auf der Flucht theilS verloren, theilS weggeworfen hatten, sind von den Zwickauer Ge- schwornen für schuldig befunden und die 5 Haupt angeklagten je zu 10 Jahren Zuchthaus, zwei andere wegen Begünstigung zu 2 Jahren oder 2 Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Das Complott war von einem gewissen Weiß ausgegangen, der von 1861—62 als Gärtner in Planitz gearbeitet, sich dann nach Berlin gewendet und mit seinen Berliner Spießgesellen die Thal verabredet hatte. Der „R.° u. St.-A." berichtet unterm 31. Dec.: „Die Besserung in dem Befinden Sr. Maj. des Kaisers und Königs macht ununterbrochen erfreuliche Fortschritte." — Berliner Blätter erzählen, der Kaiser sei ganz erstaunt gewesen über die Menschen masse, die sich einige Tage vor Weihnachten infolge der schlimmen Krankheitsgerüchte vor dem Palais angesammelt hatte, und als er den Grund erfahren,, habe Se. Majestät geäußert: „Ich bin jetzt sieben