Volltext Seite (XML)
Amts- Nil AiMbllltt für den Abonnement viertelj. 1 M. SO Ps. cinschlietzl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Wlk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionsprcis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. : - — 5». Zahrgang. - AL. Sonnabend, den 21. März Das Konkursverfahren über den Nachlaß des am 17. September 1001 verstorbenen Kaufmanns Li-N.t »»all «eknknrt in Eibenstock wird nach Abhaltung des Schluß- termines hierdurch ausgehoben. Eibenstock, den 16. März 1903. Königliches Amtsgericht. Gewerbliche Zeichenschule zu Eibenstock. Anmeldungen »um Eintritt« Ostern 1903 nimmt der Ttadtrat entgegen. Der Unterricht-plan der Zeichenschulc umfaßt: Geometrisches Zeichnen und Projektion im ersten Jahre, Jachzeichnen für die verschiedenen Berufsarten im zweiten und dritte« Schuljahre, Der Zeichenunterricht wird im Sommer mit 2 Stunden an einem Tage, im Winter mit je 2 Stunden an zwet Tagen der Woche erteilt Die Zeichenschüler sind vom Besuche der allgemeinen Fortbildungsschule befreit. Sie haben aber dafür an dem für sie bestehenden wöchentlich zweistündigen Fortbildungs unterricht in Deutsch und Rechnen teilzunehmen. Das Schulgeld beträgt jährlich 6 Mark. An die hiesigen Handwerker ergeht das Ersuchen, auf zahlreichen Besuch der aus ihre Veranlassung und in ihrem Interesse errichteten gewerblichen Zeichenschule hinzuwirken. Eibenstock, den 14. März 1903. Der Stadtrat. Hess«. Müller. Montag, den 23. März 1903, vormittag ' -10 Uhr soll im Grüne r'schen Gasthof zn Schönheiderhammer eine daselbst eingestellte Näh maschine an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 20. März 1903. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Klötzer im 2234 1279 1055 2418 1849 2076 11—15 em 16-22 „ 23-57 „ 7-15 „ 16-22 „ 23—53 „ von vormittags /jll Uhr an — die Stämme Gasthof „zur Sonne" in Sofa Mittenstärke, t « /in Abt. 48 (Kahl- Oberstärke u. 35 Overstarke, ^Durchforstungen), Bekanntmachung Da wiederholt die Bürgerschaft von Schwindlern heimgesücht worden ist, welche an geblich im Auftrage irgend welcher Behörde, Firma oder hochgestellten Persönlichkeit Gelder für gute Zwecke eingesammelt haben, wird davor gewarnt, an Personen ohne be hördliche Legitimation zum Zwecke angeblich milder Sammlungen Geld ,n verabfolgen, und gebeten, die Polizei auf derartige Sammler ungesäumt aufmerksam zu machen. Ttadtrat Eibenstock, den 18. März 1903. Hesse M. Holzversteigerung aus Sosaer Staatssorstrevier. Im „Ratskeller" in Aue sollen Sonnabend, den 28. März 1903, von vorm. ,9 Uhr an fichtene Stämme von und Montag, de« 30. März 1903, von vorm. ' M Uhr an 448^ 7 fiKn°kNr-n°Mer, in den obigen Abt., 880 ,. „ Stöcke, in den Abt. 20, 21, 32 u. 33, gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung erteilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Sofa und Eibenstock, am 19. März 1903. Kgl. Jorftrevierverwaltung. Kgl. Jorstrentamt. Kühne. Hertach. Der Besuch unsers Kaisers in Kopenhagen. Unser Kaiser wird am 2. April dem greisen König von Dänemark einen Besuch in Kopenhagen machen als Erwiderung auf den Besuch des dänischen Kronprinzen am kaiserlichen Hofe im vorigen Jahre. Erst hieß es, der Kaiser werde zum 85. Geburtstage des König» Christian IX. am 8. April nach Kopen hagen kommen. Da indessen der Tag in die Karwoche fällt, so wird sich die Feier wohl nur auf die nächsten Familien-Mit- glieder beschränken. Von den Töchtern de» Königs ist die eine die gegenwärtige Königin von England, die andere die Kaiserin- Mutter von Rußland, Witwe des Zaren Alexander» III., und die dritte mit dem Herzog von Cumberland, dem Haupt der welsischen Linie, vermählt. Al» der Besuch des Kaiser» in Kopenhagen angekündigt wurde, befanden sich die Cumberländischen Herrschaften am dänischen Hofe. In der Presse, namentlich der ausländischen, wurde daher auf ein Zusammentreffen unser» Kaiser» mit dem Herzog von Cumberland gerechnet, da- vielleicht für die Regelung der Thronfolge in Braunschweig von großer Bedeutung sein werde. Auch an Gerüchten über eine Verlobung des deutschen Kronprinzen mit einer Enkelin de» König» Christian fehlte er nicht. Jenen Vermutungen ist schon dadurch der Boden ent zogen, daß inzwischen der Herzog und die Herzogin von Cumber land durch die Nachricht von der Erkrankung ihre« Sohne« an den Masern nach ihrem ständigen Wohnsitz in Gmunden bei Wien zurückgerufen worden sind. Aber auch wenn e» zu einer Begegnung unser» Kaiser» mit dem Herzoge von Cumberland gekommen wäre, so würde die» ebenso wenig wie ein frühere» gelegentliche» Zusammentreffen in Wien zu einem politischen Er- gcbnl», wie der Besteigung de» Braunschweiger Throne» durch den Sohn de« ehemaliger. König- von Hannover, geführt haben Der Herzog von Cumberland hat bisher ebenso wie sein Vater die durch den Krieg Hannover« gegen Preußen 1866 ver wirkten Ansprüche auf Hannover aufrecht erhalten, und e» ist nicht zu erwarten, daß er die Reichsverfassung im vollen Umfange d. h. Hannover al» Gebietsteil de« Bundesstaates Preußen an erkennen werde. So lange die» nicht geschehen ist, kann von einer Zulassung zu dem Braunschweiger Thron überhaupt keine Rede sein; e« wäre auch eine politische Torheit sondergleichen, sich ein Centrum welfischer Agitationen in Braunschweig ein richten zu lassen. Die Aulstreuungen über ein in Kopenhagen zu erzielende» Einverständnis wegen de« Anfall» von Braun schweig an den Herzog von Cumberland scheinen auch von »el fischen Kreisen in Hannover ausgegangen zu sein. Indessen denkt der deutsche Kaiser und König von Preußen nicht daran, sich auf ein solche» Experiment einzulassen, und die Bedeutung de» Kopen hagener Besuch» liegt lediglich darin, daß er ein erfreuliche» Zeugnis von den guten Beziehungen zu dem dänischen Nachbar ablegt und die lohale Ueberwindung der dänischen Schmerzen wegen Schleswig zu fördern verspricht. Tagesgeschichte. — Deutschland. Am Mittwoch trat in Berlin der Deutsche Han del »tag zu der 29. Vollversammlung zu sammen. Nach dem von der Versammlung auSgebrachten Kaiser toast hielt Staatssekretär Gras Posadowskh eine Begrüßungs ansprache. Er stellte fest, daß die deutsche Industrie während der Schwüle der letzten Jahre sich in hohem Maße widerstands fähig gezeigt habe, und wie» darauf hin, daß der HandelStag gerade zu dem Zeitpunkte zusammentrete, wo nach schwierigen Verhältnissen für Industrie uno Handel wieder günstige Aussichten sich zeigten. »Wir dürfen unserer industriellen Zukunft mit Ver trauen entgegensetzen." Der Staatssekretär berührte dann die Frage der Erneuerung der Handelsverträge und führte au», in diesem Kampfe der Interessen werde jeder zu gunstcn der andern erhebliche Selbstbeschränkung üben müssen. Alle ErwcrbSstände sollten aber die Uebcrzeugung teilen, daß die heimische Regierung die Interessen unser» Erwerbsleben» mit derselben Sachkenntnis u. dem selben Nachdruck vertreten werde, wie die» von den fremden Regie rungen zum Besten ihrerLänder vorausgesetzt wird. Auf dem Bankett de» Handel-tageS hielt der Handelsminister Möller eine be merkenswerte Rede, worin er unter andern! ausführte: „Seien Sie überzeugt, daß bei den Regierungen genau dasselbe Bedürf nis für langfristige Handelsverträge vorliegt wie bei Ihnen. Nur ist der Abschluß dersel^n nicht so leicht wie 1894. Die wirt schaftlichen Beziehungen in der ganzen Welt haben sich verschärft. Man hat den deutschen Regierungen die Schuld daran zuge schrieben. Ich fühle mich gedrungen, die verbündeten Regierungen dagegen zu verwahren. Sie sehen, wie in der Schweiz dieselben Strömungen herrschen, wie sic bei uns vorbanden sind. Sie gehen eben durch die ganze Welt; sie sind auch nicht bei uns, sondern außerhalb entstanden. . . Ich gehöre nicht zu denen, die da meinen, daß ein höherer Schutzzoll als absolut nötig ersprieß lich ist. Ich werde daher auch nie für überhöhe Schutzzölle ein treten. In den Ländern, in denen man diese einführt, wird man sich überzeugen, daß eine überhöhe Schlitzung kein Segen für da» Land ist." — Die „Köln. Ztg " spricht die Meinung au», da« Zentrum wolle gegen die Aufnahme einer Anleihe zur Deckung de« Fehl- betrageS de» ReichShauShalte» für 1903 stimmen und dafür Antreten, daß der Fehlbetrag durch Matrikularumlagen gedeckt werde. Dadurch glaube da» Zentrum einen Druck auf die Regierungen auSzuüben, um diese für die Aushebung de» 8 2 de« Jesuitcngesetze« umzustimmen. In ZentrumSkrcisen, so schreibt da» Blatt weiter, sieht man die Frage mit sehr getrübter Brille an, wobei man kein Hehl daraus macht, daß da» Vorgehen de« Biscbof« Korum bei vielen Regierungen den Widerstand gegen die Aufhebung de« 8 2 hervorgerufen und gestärkt hat. — Die erste Rate der deutschen Entschädigungen ist von Venezuela gezahlt worden. — Rußland. Unter den au»wärtigen Ereignissen der zu Ende gehenden Woche ist ohne Zweifel da« Manifest de« Kaiser« von Rußland al« da» hervorragendste zu bezeichnen. Die jetzt im genauen Wortlaute vorliegende Willensäußerung de» russischen Herrscher» wächst Lurch ihr programmatische« Gepräge weit über die Bedeutung einer bloßen Kundgebung hinaus und stellt sich al» ein Ercigni» von unabsehbarer Wirkung dar. Da» Manifest enthält Reformvorschläge, welche die Kultu«frage, die Besserung der Lage der orthodoxen Landgeistlichkeit, die Entwick lung der staatlichen Bodenkredit-Anstalten, die Förderung der ört lichen Selbstverwaltung, die Erleichterung des Austrittes der Bauern aus dem Genieindeverbandc, die Aufhebung der gemein schaftlichen Haftung der Bauern, sowie endlich die Reform der Provinzial- und Kreisvcrwaltung betreffen. Wenn man sich bei Beurteilung des Manifestes nicht westeuropäischer Maßstabe be dient, sondern die russischen Bedürfnisse zu Grunde legt, so muß man zngcstehcn, daß dasselbe den richtigen Weg weist. Die be geisterte Ausnahme, welche das Reformprogramm des Kaisers Nikolaus in Rußland gesunden hat, zeigt denn auch, in welchem Maße eS den Stimmungen des Landes entspricht. — Portugal. Infolge anhaltender Aufregung unter der Bevölkerung soll der Kriegszustand über das ganze Land verhängt werden. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Unter Bezugnahme aus den Artikel „Das Gesetz über die Fleischschau" in voriger Nr. d. Bl. wer den wir ersucht, berichtigend mitzuteilen, daß gemäß 8 2 der am 27. Januar 1903 erlassenen sächsischen Verordnung zur weiteren Ausführung de« Reichsgesetzes, bctr. die Schlachtvieh- und Fleisch beschau vom 3. Juni 1900 auch die Hausschlachtungen der Beschau unterliegen. — Morgenröthe-Rautcnkranz. Der Schul vorstand hiersclbst beabsichtigt die alten Schulen in Morgenröthc und Rautcnkranz zu verkaufen. — Die Gütcrvcrwaltung Rauten kranz ist nunmehr auch an da« Fernsprechnetz angeschlosscn worden. — Anfang April soll hiersclbst ein neuer Industriezweig eingesührt werden und zwar soll in die frühere Sündcrhauf'fchc Fabrik Ledertuchfabrikation gelegt werden al« wie: Herstellung von Schürzen, Tischdecken, Taschen u. s. w. — Dresden, >8. März. Der Kaiser hat gestern dem Oberbürgermeister Bc- .ler-Dre-dcn zugesagt, am l. September d. I. die deutsche Städteausstellung zu besuchen. Da am 2. September in Dresden ein deutscher Städtetag abge halten werden soll, ist anzunehmen, daß am 1. September zur Begrüßung de« Kaiser» Vertreter aller größeren deutschen Städte in Dresden anwesend sein werden. — Dresden, 19. März. Se. Majestät der König und Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde sind gestern abend wohlbehalten in Gardone eingctrofsen. — Se. König!. Hoheit d.e K „nPrinz ist, von seinem persönlichen Adjutanten Hauptmann v. Zeschau und dem Major z. D. Keil begleitet, heute vormittag nach Neapel abgereist, woselbst ein längerer Aufenthalt und Ausflüge in die Umgebung, auch nach Sizilien, geplant sind. Die auf etwa vier Wochen berechnete Reise erfolgt im strengsten Inkognito. — In dem Befinden Sr. König!. Hoheit de» Prinzen Friedrich Christian ist die Besserung so weit vorgeschritten, daß ihm heute die erste Ausfahrt gestaltet worden ist. — Dresden, 19. März. Der König hat da« Gnaden gesuch des Straßenbahnführer« Lerch, der vom hiesigen Schwur gericht wegen Morde« zum Tode verurteilt wurde, nicht bestätigt. Demnach dürfte die Hinrichtung Lerch» binnen kurzem erfolgen. — Leipzig, 18. März. Da« Urteil im Prozeß Exner ha«, da weder Staatsanwalt noch Verteidiger Revision einlegten, heute Rechtskraft erlangt. — Ocl« nitz i. V., 18. März. Von der B r a u t f a hr t