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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 07.10.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190210073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19021007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19021007
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-10
- Tag 1902-10-07
-
Monat
1902-10
-
Jahr
1902
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angegebene -r schweren Fußsteige« rchschlagen n. Außer oeise ohne mittelbarer ndeten die ischer'schen ein Brand hincn und >er Brand ii welchem brannten >r deshalb nder reich- und Bor- w. Ueber ermitteln. Menschen wkommniß cksbcsitzer« e, plötzlich h sei ver- tepper in lachte sich dann auf- n. Bald , betastete Kuh und l 7 andere ter, soviel ange, wie r erschien h meinte, verlangte. hoch er- e absolut e und der sucht und cenmeister im Jahre auf aus- c Alter«- pellen hriebenen en haben, cten. Um eres viel twalt und he wegen ren-Ange- ! bei der im Frci- e bis in i heftiger ii ersten geln und n gellen, um Theil er bevor, taufsteher Minuten man sich n nimmt Mondes nährt im Nebligen SO Min. ein Kind 's geben, ter, dem in Vater erst auf eigentlich die der Falkensee rochencS ein An 'r Thür, n Unbe- SohneS n einem Mutter, e Recht, ie zeugte Dingen er weiß, spielung geradezu Mutter, 1 seines ort, da« iren der in Frau u weißt geraden eng aus dagegen e ganze md zog, n Hau» daß der r wurde und Dorsleute wie da« Gesinde nach dem alten Baron keinen anderen Herrn al» ihn kannten und ihm gehorchten. Jasper war nur einmal eine kurze Zeit aus Falkensee, Du warst damals «in Knabe, etwa acht Jahre alt, und wirst Dich seiner gewiß noch erinnern, nahm er Dich doch tagelang auf seinen Spazier ritten und Slreifzügen mit.' Emil nickte nur leise mit dem Kopf, sein Auge forschte neugierig nach der Enthüllung der Familiengeschichte, die ihm werden sollte. »Damal»,' erzählte die Frau weiter, »hatte der Onkel schon geheirathet, — seine Wahl war keine glückliche gewesen. Eine bildschöne Jüdin batte sein Herz bezaubert, die Tochter eines reichen Bankier», Namen« Salomon Schönberg. Die Ehe war «ine höchst unglückliche, — die schöne junge Frau verstand ihren adeligen Gemahl so wenig, wie er sie. Als der erste Liebesrausch verflogen war — erkannten beide, daß sie einander tief unglück lich gemacht hatten. »E« mögen beide gute Menschen gewesen sein, — sie thaten sich Zwang an, sic lebten zwei Jahre lang vor den Augen der Welt in einem scheinbar beneidenswerthcn Band, aber im Innern herrschte eine schreckliche Zerrissenheit. „Onkel Jasper war ein Charakter, in welchem sich die Extreme begegneten. - Ein spielende« Kind voll wunderbar liebenswürdiger Gutmüthigkeit, in welchem Zustand er, sich selbst vergessend — zu Allem, leider auch zum Leichtsinnigen bereit war, — war er wiederum der bis zur Raserei au»artende jäh zornige Mensch.' „Zwei Jahre hatte die unglückliche Frau in ihrer unglücklichen Ehe ausgeharrt. Am zweiten Jahrestage ihrer Hochzeit verließ sie den Baron und floh vor ihrem jähzornigen Mann zu ihrem Vater, ihr einzige« Kind, die kaum einjährige Agne«, mit sich nehmend. „Der Baron that keinen Schritt, seine schöne Frau zu be wegen, in« elterliche Hau« zurückzukehren, — er mochte wohl einsehen, es sei so besser. Einen merkwürdigen Haß warf er auf seinen Schwiegervater, er wie« dessen Einmischung schroff ab, willigte aber darein, seiner Frau ein großes Kapital auSzusetzen. Drei Jahre nach der freiwilligen Trennung starb die schöne Jüdin! sie bezahlte den armseligen Titel „Baronin' mit ihrem Lebcnsglück, mit ihrem Leben. . „Der Tod seiner Frau übte einen zerschmetternden Einfluß aus den Baron au«. Die verstorbene Gattin stand in ihrer vollen Schönheit stet« vor seinem geistigen Auge. „Der alte Bankier wandte sich schriftlich an seinen Schwieger sohn, er erbot sich, da« einzige Kind seiner unglücklichen Tochter erziehen zu lassen, in seiner Obhut zu behalten. „Jasper von Waldow muß schon damals in einer entsetz lichen GcisteSstimmung sich befunden haben, — er willigte me chanisch in den Wunsch seine« so bitter von ihm gehaßten Schwiegervater«, zog aber selbst nach Hamburg, wo er sich eine Billa kaufte und wie ein Einsiedler lebte. „Der Baron wurde eine Zeitlang — eine Art Löwe de« Tage«; alle Damen der Aristokratie, welche jeden Mittag im Frühling, Sommer und an schönen Herbst- und Wintertagen gleich nach der Börsenzeit ihre Rundfahrt um die Alster bis zur Uhlenhorst und weiter zu machen pflegen, kannten den finster drein blickenden Mann mit dem edel geschnittenen Profil, dem schönen Alabastergesicht, da« von einem tiefschwarzen Bart um rahmt war. — Einsam, allein, wie er lebte und wohnte, ging er auch spazieren, — er würde schwerlich einen Gruß erwidert haben, wenn Jemand es gewagt hätte, dem recht seltsame» Mann einen solchen zu spenden. „Der Baron in Trauer," so nannte ihn seine Nachbarschast; unter diesem Namen kannten die Spaziergänger den leicht auf fälligen Mann. „Der Baron in Trauer sollte nicht gar lange die Zielscheibe der Damen und Neugierigen sein. Eines Tage« erschien der ernste Mann nicht mehr zur gewohnten Zeit auf der Promenade und Tags darauf hielt der Wagen eines der bekanntesten Aerzte der alten Handelsstadt vor der kleinen, einsamen, lies in dichtem Baumdickicht gelegenen Villa des Baron«. „Der Wagen hielt dann eine Zeitlang täglich da. Der Arzt wurde von Bekannten bestürmt, doch Aufschluß über seinen inleressanten Patienten zu geben, — er wußte selbst wenig über denselben. „Der Baron heißt Waldow, ist Wittwer, er laborirt an einem gefährlichen Herzleiden," da« war Alle«, was man erfuhr. „Dein Vater eilte auf seinen Wunsch zu dem erkrankten Bruder, er weilte über einen Monat bei ihm. Während der Zeit traf auch der Schwiegervater, der Bankier Schönberg, bei dem Kranken ein, — dieser selbst hatte gewünscht, ihn zu sprechen, — die kleine Agne« zu sehen. „Das unschuldige Kindchen wurde der Engel der Versöhnung zwischen den beiden Männern, die sich zum ersten Mal ohne Groll die Hand reichten. „Der kranke Baron schloß noch einmal sein einziges Kind an sein Herz — acht Tage später war er todt. „Jein Bruder, wie auch sein Schwiegervater waren bi« an sein Ende bei ihm geblieben. Die Leiche wurde nach B. über führt, der Geburtsstadt seiner verstorbenen Frau — so hatte er e« gewünscht. Er wollte nach dem Tode an der Seite der schönen Frau ruhen, mit der es ihm nicht vergönnt gewesen war, im Leben glücklich die kurze Zeitspanne zu durchwandern, — Agne« blieb bei ihrem Großvater, dem alten Bankier, welcher un« nie mals besucht hat, mit dem aber der Vater eine, wenn auch nur gelegentliche Korrespondenz unterhielt. „Falkensee blieb unser. Ich wußte, daß der Vater nicht der rechte Erbe der Herrschaft war, — aber ich wagte kaum, ihn danach zu fragen. Hatte er schon früher, bei Lebzeiten seine« Bruder«, sobald ich nur andcutend diese« Thema berührte, in ab weichendem Tone stet« geantwortet i ich solle mich doch nicht um solche geschäftliche Angelegenheiten kümmern, — so fuhr er da« erste Mal, al« ich ihn fragte, ob denn nun die Tochter Jasper« die Erbin Falkensee« sei, in einer Weise auf, die ich nur in den seltensten Fällen an ihm kennen gelernt hatte, und wie« mich mit den Worten ab: „Falkensee ist und bleibt unser; da« Mädchen, da« überhaupt stet« kränkelt, — wie die« immer Kinder solcher unglückseligen Mischehen thun, — Ist, fall« e« am Leben bleibt, ein- für allemal abgefunden. Du wirst aber gut thun, nicht wieder nach abgethanen Dingen zu fragen; überhaupt bitte ich, mich nicht an meinen Bruder zu erinnern, der seine dummen und tollen Streiche mit dem Leben gebüßt hat." Die Baronin machte eine Pause, — ein schwerer Seufzer hob ihre Brust. „Da» ist Alle», wa« ich überhaupt weiß,' fuhr sie dann fort, „ich habe kaum gewagt, den Namen de« armen Jasper zu nennen, und mag nicht de« Kampfe» gedenken, den ich hatte, al« c« galt, Agne« hierher zu nehmen. Der Himmel »ergebe mir,' fügte die Frau mit fast unhörbar leiser Stimme hinzu, „wenn ich dem Vater unrecht «huc, aber e« schien mir, al« ob er seine Einwilligung rascher, willfähriger gab, sobald er hörte, da« un glückliche Kind sei fast erblindet." Mutter und Sohn verharrten eine Zeitlang in Schweigen. — Beide mochten ihren eigenen und doch vielleicht denselben Ge danken haben. .Und,'liebe Mama," fragte endlich Emil, „hat Agne« nie ein Wort über Falkensee geäußert? Sie hat keine Ahnung, daß Herrschaft und Gut eigentlich, dem alten Rechte nach, ihr ge hören müssen?" „Ich wagte nie,' erwiderte die Baronin, „eine fragende An deutung zu machen. Der Vater erklärte, bei Agnescn« Ueber- siedelung hierher, mir nur kurz: Ja«par bestimmte mich zum Erben, hat mir Gut und LehnSrecht übertragen, er wollte, daß nicht ein schwächliches Kind, daS ja, wie Du nun sichst, ein elen der Krüppel, eine Blinde ist, die noch dazu mütterlicherseits einen jüdischen Namen trug, — sondern ein Mann, der seinen adligen Nomen «rüge, kurzum, er wollte, daß ich, sein einziger Bruder, sein Nachfolger und Besitzer der Herrschaft Falkensee würde." „Nun, und Agnes?" fragte der junge Mann, „was besitzt denn sie?" „Soviel ich weiß, hat der alte Bankier Schönberg ein be deutende« Vermögen hinterlassen, das zur Hälfte an Agne« fällt, ferner verblieb ihr wohl jene Summe, mit welcher ihr unglück licher Vater nach der Flucht seiner Gattin gewissermaßen deren Rechte abkauste." „Aber unter solchen Umständen wäre e« doch Papa« Pflicht gewesen, sich längst schon nm Agne« zu bekümmern und nicht erst den Tod ihres alten Großvater« abzuwarten," meinte der junge Mann. tFortfetzimg folgt.) Vermischte Nachrichten. — Neue Zeichen drohenden Einsturzes in Venedig? „Gaz. di Venezia" meldet: Am Kirchthurm von San Stefano sind wiederum Anzeichen drohenden Einsturzes bemerkt worden. Einer der im Sommer zur Feststellung etwaiger Lageveränderungen im Bau am Thurm angebrachten Marmor pfeiler wurde geborsten aufgefundcn. Gestern wurde ein neuer Pfeiler cingefügt, der abermals geborsten ist. — Leute, welche auf Bäumen leben. Wenn man mit der Eisenbahn eine einstündige Reise von Pari« aus macht, so kann man ein sehr merkwürdiges Dors kennen lernen, dessen Bewohner ihr Leben auf Bäumen zubringen. Auf der Landkarte findet man diesen sonderbaren Ort mit dem Namen Iceaux ver zeichnet, obgleich er den Parisern besser al« ,.I,o vrni /Zrtiri! ste Uuliiiiiiun' bekannt ist. Vor etwa fünfzig Jahren scheint ein gewisser GueScenin auf die Idee gekommen zu sein, ein Restaurant auf einem Baum zu erbauen. Er besaß ein Stückchen Land in Sceaux, auf welchem ein prächtiger, alter Baum stand. I» den Zweigen des Waldpatriarchen richtete er kleine Speisezimmer ein, welche nian durch ländliche Treppen erreichte. Die Aussicht von dieser grünen Höhe aus war einzig in ihrer Art. Herr GueScenin nannte seinen Baum „Robinson". Der Ruf des Baumes ver breitete sich schnell — da« ganze gesellschaftliche, lilterarische und künstlerische Pari« veranstaltete dort mit Vorliebe kleine Dejeuner« und Diners in den raschelnden Blättern. Bald erschienen Nach ahmer auf der Bildfläche, und heute ist Sceaux thatsächlich ein ganze« auf Bäumen erbautes Dorf. E« befinden sich dort mehr al« 20 Bäume mit geräumigen Speisezimmern, viele besitzen auch Schlaf- und Wohnräume, welche sinnreich auf starken Baumzeigen angelegt sind. Der höchste Baum kann mit einem dreistöckigen Hause verglichen werden. Aus demselben befinden sich drei über einander erbaute Zimmer. Sceaux ist zweifellos ein reizender kleiner Ort und wird während der Sommermonate sehr von den wohlhabenden Parisern begünstigt. Tausende von jungen Ehepaaren verleben dort jede« Jahr ihre Flitterwochen. Der Gründer des Dorfes Herr GueScenin, soll ein große« Vermögen durch seine origi nelle Idee gewonnen haben — weit mehr als Defoe mit seiner welt berühmten Erzählung „Die Abenteuer des Robinson Crusoe", nach welcher da« Dorf benannt ist. Eine sehr hübsche Baumwohnung findet man auch am Fuße de« Mount Temalpais in der 'Nähe de« Dorfe« Mill Valey, nicht weit von San Francisco in den Vereinigten Staaten. Die Wohnung befindet sich in einer Höhe von mehr al« k>0 Fuß über dem Boden, rings um den Stamm eines Sandclholzbaume« angelegt. Sic besteht au« zwei Zimmern und einer kleinen Küche. Auch ein Balkon legt sich um dieselbe herum. Die Wohnung ist ganz in japanischem Stil gehalten; sie wurde von Japs nach Angaben des Besitzer«, Herrn George Marshland erbaut. Dieses kleine Heim wurde vor zwei Jahren von dem Eigenthümer in der Absicht ausgeführt, dort mit seiner jungen Frau die Flitterwochen zu verleben. Aber da« Paar war so entzückt von dieser Wohnung, daß cs dieselbe seither nicht ver lassen hat. — Wenn man die Hausnummer vergißt. In der Mittwoch Nacht, so erzählt der „Bcrl. Börs.-Cour.', erschien ein Herr vor seiner Hausthür. In der Thürnischc stand ein elegant gekleideter junger Mann in langet» schwarzen Ucbcrzieher nnd Chlinder und zog die Portierglocke. „Ich habe meinen Hausschlüssel vergessen", so ungefähr sagte er, und der Dazuge kommene läßt ihn unbedenklich eintreten. Harmloser konnte auch Niemand aussehen, als dieser elegant gekleidete, osscnbar noch sehr junge Herr mit dem kleinen blonden Bärtchen. Er bedankte sich höflich, zündete ein Streichhölzchen an und leuchtete sich die Treppen hinaus, indcß der Einlaßgewährcnde seine Parterre wohnung aufschloß. Nach einer längeren Weile hörte man star ken Lärm im Hause und am folgenden Morgen erfuhr man folgende Geschichte: Der eingelassene Mann entdeckte, daß er in ein fremde« Haus gcrathen war. Er irrte treppauf, treppab und klingelte schließlich stark und anhaltend an der Wohnung der ersten Etage. Der hier wohnende Hausherr sprang erschreckt an die Thür, sah den Fremden, glaubte einen Einbrecher zu erwischen, packte ihn kräftig, band den verwirrten und wenig sich sträubenden Menschen an beiden Händen fest und warf ihn in eine Kiste. Der hcrbkigcrufenc Portier hatte inzwischen einen Schutzmann zur Stelle geschafft, der den jammernden und gefesselten Mann au« der Truhe befreite und zur Wache brachte. Hier stellte sich heraus, daß man es mit einem Studenten zu thun habe, der in einer ganz anderen Straße wohnte und sich verirrt hatte. — In Gedanken. Ein heitere» Vorkommniß trug sich an einem der letzten Sonntage in der Kirche eine« vorderpfälzischcn Dorfe» zu. Als der Geistliche seine Predigt beendet hatte, er scholl au« dem Munde eine» anscheinend in Träume »crsuntenen Bäuerlein» ein laute» „Bravo", zum nicht geringen Erstaunen der andächtigen Menge. Der Geistliche, der über diese Störung de» Gottesdienste» nicht wenig ungehalten war, stellte den Bauers mann nach der Kirche zur Rede, und dieser entschuldigte sich damit, daß er geglaubt habe, noch in der landwirthschaftlichen Versammlung am Abend vorher zu sein. Der Pfarrer hat ihm daraus in einer eingehenden Standrcde den Unterschied zwischen Politik und Religion etwa« klarer gemacht. — Vierlinge. Einen überraschenden Familienzuwach» hat, wie der „Schwäb. Merkur" berichtet, ein Hausdiener Beck in Stuttgart erfahren. Seine Frau beschenkte ihn am 24. Sep tember mit vier munteren Kindern, drei Mädchen und einem Knaben. Der Wahrer Linsende Note, dieser vollsthümlichste aller Kalender, hat seinen alljährlichen Rundgang von Neuem anaetreten und findet überall freundliche Ausnahme, da er auch Heuer wieder allerliebst zu erzählen weiß. Der Kalender siir IÜV3 ist gleich feinen Vorgängern reich an Bildern und schönen Geschichten. Höchst zeitgemäß ist dir spannend« Erzählung „Ber kaust" von Balduin Möllhausen, dem rühmlichst bekannten Reis« und Romanichriststeller; in ihr wird der abscheuliche Mädchenhandel beleuchtet, zu dessen Beseitigung erst vor wenigen Wochen eine internationale Konserenz ,n Paris tagte. Eingeleitet wird der Kalender von einem schwungvollen packenden Gedicht von FritzLienhard. Der Hinkinde erscheint m drei Ausgaben lzu -tst Pf., bl) Ps. und l Mk), von denen die größte, der „Große Bolkskalender", nicht weniger als IS längere oder kürzere Geschichten enthält, darunter di« reizende Erzählung „Der Eieb'ng'scheite" von Ottokar Staus von der March, eines der schönsten Erzeugnisse der Heimathkunst. Standesamtliche Nachrichten »an Schönheide vom 28. September bis mit 4. Oktober 1902. Geburtsfälle . 316) Dem Bürstenfabrikarbeiter Franz Rudolph Schäd lich hier 1 S. 317) Dem Kutscher Franz Louis Schädlich in Schönheide» Hammer 1 S. 318) Dem Schieferdeckermeister Friedrich Emil Schädlich hier IS. 319) Der led. Bürstenfabrikarbeilerin Minna Bretschneider in Neuheide 1 S. 320) Dem Feuermann Julius Richard Fritzsch hier 1 S. 321) Dem Bürstenfabrikarbeiter Richard Gustav Häußler in Neuheide 1 T. Aufgebote: a) hiesige: 72) Eisenformer Anton Höhlig in Mylau mit Bürsteneinzieherin Auguste Elise Maschke hier. 73) Bürgerschullehrer August Paul Biegling in Falkenstein mit Anna Helene Unger hier. 74) Bürsten fabrikarbeiter Rudolph Baumann hier mit Bürstenfabrikarbeiterin Auguste Marie Baumann hier. d) auswärtige: Vacat. Eheschließungen: 62) Schlachtsteuereinnehmer Ernst Adolf Blumberger in Lunzenau, Wittwer, mit Antonia Franziska verw. Hesse geb. Müller hier. 63) Maurer Franz Hugo Leistner in Neuheide mit Bürsteneinzieherin Emma Marie Grummt daselbst. 64) Bürstenfabrikarbeiter Eduard Max Löscher hier mit Bürsteneinzieherin Emma Elise Oschatz hier. 65) Bürstenfabrik arbeiter Alwin Max Andrä hier mit Bürstenfabrikarbeiterin Anna Minna Schädlich hier. Sterbcfälle: 147) Bürstenfabrikarbeiter Friedrich Ewald Gehrisch hier, Ehemann, 28 I. 2 M. 148) Karl Kurt, S. des Handarbeiters Karl August Jähn hier, 7 I. 4 M. 149) Fritz Walter, S. des Bürstenfabrikarbeiters Franz Emil Schmidt hier, 2 I. 1 M. 150) Kurt Alfred, S. der led. Bürstenfabrikarbeiterin Emma Männel hier, 2 M. 151) Friedrich Paul, S. des Kürschnermeisters Karl Paul Windisch hier, 15 T. 152) Martha Emilie, T. des Pinselmackers Eduard Unger hier, 6 M. Kirchliche Nachrichten ans der Narochie Eibenstock. Mittwoch Uhr: Atbelstunde, Herr Pastor Rudotph. Shcmrritzer Marktpreise am 4. Oktober 1L02. Weizen, fremde Sorten, 8 Mk. 30 Pf. bis 8 , sächsischer, 7 , 55 - . 7 Roggen, nieder!, sächs. 7 35 7 7 , 35 , , 7 6 , 90 . » 7 7 , 50 , , 7 8 » — - , 9 7 . 25 - , 7 6 , 25 - , 6 7 » 25 . » 7 10 . 11 Mahl. u. Futicrerbsen 8 » 50 , » 9 Heu 3 » 60 » * 4 » altes, _ , — , , — . « verregnetes 2 » 50 * - 3 Stroh, Fleaeldrusch, 8 » — - » 3 » Maschinendrusch, 1 - 90 - » 2 Kartoffeln 2 » — » » 2 Butter 2 , — , » 2 - preuß. » biesiaer » fremder, Braugerste, fremde, . sächsische, Futtergerste Hafer, inländ., neuer - auSländ. alter, Mk. 90 Pf. pro 50 Kilo , 90 55 55 25 60 40 75 75 60 50 10 50 . » 40 » , 25 . « 75 - . 1 Neueste Nachrichten. (Wolffls Telegraphisches Bureau.) — Dresden, 5. Oktober. König Georg besuchte heute Vormittag den Gottesdienst in der Schloßcapelle zu Pillnitz. Nachmittag» fand beim König in der Billa zu Hostcrwitz Fa- milicntasel statt, an welcher die Königin-Wittwe sowie die Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses thcilnahmen. — Berlin, 5. Oktober. Der Konkursverwalter Hegert au« Spandau, der nach Verübung zahlreicher Veruntreuungen flüchtig geworden war, ist, dem „Lokalanz." zufolge, aus französi schem Boden ergriffen worden. — Budapest, 5. Oktober. ^Meldung de« Ungarischen Teleg.-Corr.-Bur.) Die Conserenzcn zwischen den ungari schen und österreichischen Ministern fanden den ganzen heutigen Tag über statt. Bezüglich zahlreicher schwebender Meinungsverschiedenheiten gelang e«, zu einer Einigung zu kom men, bei verschiedenen Fragen konnte die Conferenz jedoch zu keinem Abschluß gelangen. Die Mitglieder der österreichischen Regierung reisen heute Abend nach Wien zurück. Minister präsident von Szell begiebt sich morgen nach Wien, um dem Kaiser Bericht zu erstatten. — Sebastopol, 5. Oktober. Der Kaiser und die Kai serin sind heute von hier nach Jalta abgereist. — Lievin, 6. Oktober. Eine Versammlung von 2500 Bergarbeitern nahm einstimmig eine Tagesordnung an, in welcher der Ausstand gutgeheißen wird. — Vatencienncs, 6. Oktober. 5ö Delegirte von Syndikaten verschiedener Gruben, die 5000 Mitglieder vertraten, beschlossen cinmüthig, die Arbeit sortzusetzcn und einen Aufruf zu veröffentlichen, in welchem die Bergarbeiter aufge fordert werden, den Versuchungen der Ausständigen, wenn nöthig mit bewaffnetem Arm, Widerstand zu leisten. — New-Jork, 6. Oktober. Ein Telegramm aus Willemstad berichtet, Maio« habe an Castro geschrieben und ihn darum ersucht, da« Heer der Aufständischen zu besichtigen, um sich selbst von der Unmöglichkeit eine« erfolgreichen Wider stande« zu überzeugen. — New-Jork, 5. Oktober. Au« Manila wird ge meldet: Die Truppe de» Obersten Pcrsching hat den Maciu- Moro« eine völlige Niederlage beigebrachl; etwa 100 derselben sind gefallen oder verwundet. 40 befestigte Stellungen der Ein geborenen sind genommen und zerstört. Der Sultan von Cabu- gatan ist an seinen Wunden gestorben. Auf Seiten der Amerikaner gab e« nur zwei Verwundete. General Davis hat Einstellung der Feindseligkeiten angcordnct, um den bisher feindlich gesinnten Sultanen Gelegenheit zu geben um Frieden zu bitten. — Pietermaritzburg, 5. Oktober. (Meldung de« „Reuterschen Bureau«'.) Mit gewissen Beschränkungen für die unter KricgSrecht Verurtheiltcn wurde da« Kriegsrecht in Natal gestern aufgehoben. — Johannesburg, 6. Oktober. Gestern Abend fand hier eine Versammlung statt, welcher 2000 Personen beiwohnten. E« wurde beschlossen, eine politische Bereinigung zu gründen zu dem Zweck, die Ansichten der Bewohner von Johannesburg zur Sprache zu bringen.
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