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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 20.09.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190209205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19020920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19020920
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-20
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
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Tage in Großenhain ei» gute« Geschäft gemacht haben, renn in der Hummer, die jene Anzeige enthielt, waren mindesten» acht Großenhainer Grundstücke au-geboten. Der mitgetheilte Fall mahnt immer wieder daran, daß man sich erst genau vergewissern muß, was inan unterschreibt, wenn die Unterschrift verlangt wird. — Grimma, >7. Scptbr. Nachdem sich gestern die 24. und 40. Division bei Leisnig vereinigt hatten, kämpfte heute da« gestimmte 19. Armeekorps unter Führung de« kommandirenden General« Sr. Exz. von Treitschke gegen einen markirten Feind. Da« Gefecht, da« einen sehr interessanten Verlauf nahm, spielte sich in nächster 'Nähe von Zschoppach ab. Große Schaaren von Zuschauern hatte e« in« Manöverfcld gelockt. In früher Morgen stunde traf auch Sc. Maj. König Georg, von Schloß Wermsdorf kommend, im Gelände ein. Der König sprach seine volle Aller höchste Anerkennung sowohl der Führung, wie auch über die Leistungen aller Truppen au«. Nach Schluß der Uebung fand ei» Vorbeimarsch vor König Georg statt. Heute Nachmittag und Abend wurden nun die Truppen mittel« Sonderzügen nach ihren Garnisonen zurückgebracht, und zwar von Lei«nig au« die Truppen der Garnison Chemnitz und die Untcrosfizierschüler, von Groß bothen au« die Truppen von Zwickau, von Grimma au« die Leipziger Regimenter. Mit dem ersten Truppensonderzuge fuhren Se. Exz. der kommandirende General von Treitschke mit seiner Begleitung, die Stäbe, sowie der Regimentsstab und da« I. und 2. Bataillon vom 106. Regiment. Die Transporte dauerten bis in die späten Abendstunden hinein fort. Die Umgebung de« oberen Bahnhofes war mit lagernden Soldaten besetzt und eine zahlreiche Menge pilgerte zu ihnen aus der Stadt hinaus, um sich de« kriegerischen Bilde« zu erfreuen. H. M—r. — Grimma, 18. September. Das Scharfschießen, da« die Artillerie-Regimenter alljährlich außerhalb de« Zeithainer UebungSplatzcS auf freiem Gelände abhalten, fand heute in allernächster 'Nähe Grimma« statt. Nachdem die beiden Abteilungen de« 78. Regiment« mit je 18 Haubitzen aufgesahren waren, begann da« Schießen und pfeifend, heulend durchschnitten die Geschosse die Luft. Da e« sich bei diesem Scharfschießen nur um ein CntscrnungScinschätzcn und schnelles Einschießen der Batterien handelte, wurden nur feststehende Ziele angcwendet. Mit Interesse verfolgte eine große Zuschaucrmenge da« kriegerische Schauspiel. H. M—r. — Papstleith en i. V., 17. September. Unweit Faß- mannSreuth wurde in der mondhellen Sonnlagsnacht versucht, böhmische Ochsen einzuschwärzen. Die Grcnzwachmannschast war jedoch auf dem Posten und cs gelang ihr, nicht nur zwei starke Ochsen contreband zu machen, sondern auch zwei Viehpascher au« Rehau, Vater und erwachsener Sohn, Wilsert mit Namen, fest- zunehmcn. — Ueber sächsische Kaisermanöver weiß die „Chem nitzer Allg. Ztg.", die sich freilich manchmal als nicht besonder« zuverlässig erwiesen hat. Folgendes zu berichten: Nachdem König Georg seine Zustimmung gegeben hat, werden die nächstjährigen großen Herbstmanöver im Königreich Sachsen stattfindcn. Die erforderlichen Vorarbeiten sind bereits im Gange. Die Manöver werden aber nicht (wie in Chemnitz gerüchtweise verlautet) im Erzgebirge stattfindcn, da dort das für große Truppcnoperationen nöthige Gelände fehlt, vielmehr dürsten sie, falls nicht noch an dere Bestimmungen getroffen werden, in der großen Ebene Leipzig-Magdeburg abgehallen werden. Voraussichtlich wird das 4. preußische Armeecorps (Magdeburg) hinzugezogen werden und das 19. ArmeecorpS (2. Sächs.) getheilt werden, und zwar so, daß eine Division dem 12. (I. Königl. Sächs.) und eine dem 4. preußischen ArmeecorpS zugcwiesen wird und die weiteren Vorgänge sich dann zwischen den beiden letzten Corps abspielcn werden. - Das „Leipz. Tagebl." schreibt unterm 18. dS. bereits im Gegensatz hierzu: Einem Chemnitzer Blatte wurde aus Dres den gemeldet, die Kaisermanöver würden im nächste» Jahre in Sachsen, und zwar in der Nähe von Leipzig abgehalten werden ; die Vorarbeiten dazu seien schon im Gange. Wie wir aus Dresden erfahren, entbehrt diese Meldung jeglicher Unterlage; Auch lieA der Termin noch in weiter Ferne, an welchem in der Regel die Oertlichkeitcn für die Kaisermanöver bestimmt werden. — Noch wenig bekannt dürfte c« sein, daß Se. Majestät König Georg ein ebenso tüchtiger Waidmann ist, wie cS sein hochseliger Vorgänger in der Regierung war. Auch König Georg sucht und findet nach seinen verantwortungsvollen Re- gierungSgcschäften seine Haupterholung im Wald und auf der Haide und man sah den hohen Herrn in der jagdlosen Zeit oft in Begleitung Ihrer Königl. Hoh. Prinzessin Mathilde und um geben von zwei flotten Terrier« in den stillen Jagdwegen am PorSbcrgc lustwandeln, während er jetzt bei dem Anfänge der Jagd eifrig dem edlen Waidwerk obliegt. Die thcilwcise schon erfolgte Ausgabe von erpachtctcn Privatrevicren durch den König liegt also keineswegs in einem geringen Interesse an der Jagd, sondern lhcilS in materiellen Gründen, hauptsächlich aber darin, daß auf den Staaissorslrcvieren ein weit stärkerer Abschuß des Rothwilde« erfolgen muß, damit sich die Waldungen gedeihlich weiter entwickeln können. Bekanntlich ist e« der Stolz eines jeden JagdbesitzerS, einen möglich! starken Wildstand auf seinem Gebiet zu besitzen und wenn König Georg in solcher Hinsicht Konzessionen macht, so geht au« einer derartigen Handlungs weise hervor, daß er seine Person dem Staatswohl unterzuordnen versteht, wenn e« wirklich nothwcndig wird. Die Strcckenberichte der bisher abgehaltencn Hosjagden liefern den Beweis, daß der stärkere Abschuß bereit« seinen Anfang genommen hat und da« Jagdprogramm für die laufende Saison läßt auf eine energische Innehaltung dieser Richtung schließen. Auf der Jagd ist König Georg im Verkehr mit seiner Umgebung höchst.leutselig; die kapitalen Hirsche schießt er jedoch mit sicherem Auge und ruhiger Hand selbst, während die Jagdgäste an dem schon unter König Albert geübten Brauche, ohne Allerhöchste Erlaubniß keinen Hirsch von mehr als sechs Enden zu erlegen, sesthalten. Der Pacht, welchen der Monarch an den Staatssäckel für die Benutzung der hohen Jagd auf den StaatSsorstrcvieren au« der Civilliste bezw. seiner Privalschatulle zahlt, wird nach Hektaren berechnet und macht eine ganz beträchtliche Summe au«, zu der noch Futterkasten und andere Ausgaben treten. — Da« königliche Ministerium de« Innern hat neuerding» in Bezug auf die Schützengesellschaften Bestimmungen und Grundsätze ausgestellt, denen wir als von allgemeiner Wichtigkeit da» Folgende entnehmen: Die Schützengcscllschaften bedürfen der staatlichen Genehmigung und unterliegen al« Ver eine den Bestimmungen in Absatz II de« VercinSgesetze«; sie sind entweder eigentliche Schlltzengesellschastcn oder Schicßgcscllschaften. Al« Schiebgesellschaften gelten die nach Maßgabe der Verord nungen vom 24. März und >9. August I86b von den vormaligen Kreisdirektionen und den Kreishauptmannschaften genehmigten Schützcngesellschaften. Alle übrigen Schützengesellschasten sind eigentliche Schützengesellschasten. Zu letzteren gehören insbeson dere diejenigen Schützengesellschasten, die entweder bereit« vor dem Mandate vom 1. Februar 1817, die Errichtung einer Armee reserve und die zweckmäßigere Organisation der städtischen Schützen korps betreffend, bestanden, oder sich im Genüsse sogenannter Schützcnbenefizien befunden oder für sich und ihre Statuten die Bestätigung der Oberbehördcn erhalten haben. Sie waren in früherer Zeit Kraft gesetzlicher Vorschrift zur Leistung polizeilicher Dienste verpflichtet, gehörten zum Theil auch noch in früherer Zeit der HeereSverfassung beziehentlich dem städtischen Defension«- wesen an. Der ihnen deshalb ehedem beigemessene öffentlich- rechtliche Charakter kommt jedoch gegenwärtig nicht mehr in Be tracht, da eine gesetzliche Verpflichtung nicht mehr bestehl und solche Dienste da, wo sie noch geleistet werden, als freiwillig übernommene anzusehen sind. Zur Neuerrichtung eigentlicher Schützengesellschasten oder zur Umbildung von Schießgesellschasten in derartige Schützengesellschasten, die zu genehmigen seit Mitte de« vorigen Jahrhunderts da« Ministerium sich Vorbehalten hatte, wird künftig Genehmigung nicht mehr crtheilt werden. Hiergegen soll die Errichtung neuer Schießgesellschasten auch künftig zulässig sein. Zur Ertheilung der Genehmigung sind, wie seither, die KrciShauptmannschaften bi« auf Weitere« ermächtigt. Die Ge nehmigung darf nur aus Widerruf, unter Hinweis darauf, daß die Schicßgescllschaft den Vorschriften de« VereinSgesetze«, so weit sie nicht durch die Genehmigung von den Bestiminungen in den 88 II und 23 entbunden ist, Genüge zu leisten hat, sowie unter der Bedingung ertheilt werden, daß die Einführung militärischer Einrichtungen, namentlich militärischer Bewaffnung mit Bajonett und Seitengewehr oder militärischer Hebungen, unterbleibt. Ge suche von Militärvereincn, Schießübungen abhalten und insoweit auch al» Schießgesellschasten bestehen zu dürfen, sind abzulehnen. Bei Ertheilung der Genehmigung ist die betreffende Gesellschaft ausdrücklich als „Schießgesellschast" zu bezeichnen. — Die sonst igen Bestimmungen betreffen das Uniform- und Wafsentragen, Veranstaltung von Umzügen usw., sowie die Bogensckmtzengcscll- schaften, zu deren Errichtung c» keiner besonderen ministeriellen Genehmigung bedarf. — Für die Abschaffung der GerichtSsericn will die Leipziger Handelskammer in einer Eingabe an das Justizministerium eintreten, indem sie es ersucht, für die Zukunft die völlige Beseitung der GerichtSfcrien ins Auge zu fassen, schon jetzt aber beim Bundesrathc eine Aenderung des GerichtSver- fassungSgcsctze« beantragen, nach welcher dem 8 202 dieses Gesetzes (zu beschleunigende Sachen) auch diejenigen Sachen hin zugefügt werden, die voraussichtlich im ersten Termin durch An- crkennmiß- oder Versäumnißurtheil erledigt werden können. Des Weiteren möge das Justizministerium die Justizverwaltungen an weisen, dem Begriffe der zu beschleunigenden Sachen nach 8 202, Absatz 2, Satz 1 de« angezogencn Gesetze« eine möglichst weite Auslegung auch im Uebrigen zu Theil werden zu lassen. Die Kammer ist der Ansicht, daß die jetzige Einrichtung der Gerichts ferien, deren Beseitigung aller Wahrscheinlichkeit nach erst all- mählig und bei besserem Finanzstandc des Reiches zu erreichen fein werde, mit der modernen Rechtsordnung und dem Interesse de« Publikum«, namentlich der gewerbtreibenden Klassen, unver einbar sei. Wenn die richterliche Cognition in streitigen Civil- sachcn von Gesetzeswegen mitten im Jahre auf volle zwei Mo nate unterbrochen werde und nahezu vollständig still stehe, so müßten die Parteien und damit die Allgemeinheit, in deren Dienste der Richter stehe, nothwcndiger Weise vielfach benachthciligt wer den. Abhilfe sei dringend geboten. — Die kürzlich von uns gebrachte Mittheilung über da« Eintreffen der Rekruten sei durch die folgenden erweiterten Angaben ergänzt: ES haben einzutreffen am I. Oktober die Re kruten für die BezirkSkommanvo« und das Bekleidungsamt (Oekonomiehandwerker), sowie die Krankenwärter. Am II. Ok tober: Die Rekruten für die Kavallerie, reitende Artillerie und Train. Am 21. Oktober: Die Rekruten für die Eisenbahn- und Telegraphcn-Truppen. Am 22. Oktober: Rekruten für das 10». Infanterie-Regiment in Straßburg, das Fußartillerie-Regiment in Metz. Am 30. Oktober alle sonstigen Rekruten der Infanterie, Artillerie, Pioniere und Jäger. Amtliche Mittheilungen ans der Hitzung des Stadtrathes zu Eibeustock vom 28. August >902. und die Unternehmer Gallo nach Maßgabe ihres Kostenanschlages damit beauftragt werden. Der Rath hofft aber, daß der Fiskus zu den gelammten Her- gethan zu sehen. 2) Die Reparatur des Kriegerdenkmales beschließt man Herrn Bildhauer Kober hier zu übertragen. Man verwilligt hierzu den Reparalurauf- 3) Die Eingabe der Fuhrwerksbesitzer Alban Meichsner und Genossen über den Zustand der Bahnhofstraße soll dem Königlichen Finanzministerium überreicht werden. 4) Die Erhöhung der Maximalgrenze der Sparkaffen - Einlagen von >500 bez 3000 Mark auf 3l>tO bez. 5000 Mark wird genehmigt und der Fassung des aufgestellten Rachtragsentwurfes zum Sparkaffen-Regulative zugestimmt. , 5) Aus das Ersuchen des knchenvorstandes um käufliche Ueberlassung eines Theites des alten Gottesackers zum Diakonatsgrundstücke beschließt man, vom Verkauf des eben getauften Areals abzusehen, aber mit Rücksicht aus die Wünsche des Diakonatsinhabers einen Pachtvertrag mit dem Kirchenvorstande abzuscbließen und den jährlichen Pachtbetrag aus nur tO Mark scstzusetzen. Die Stadtverordneten sind um Mitent- schließung zu ersuchen. 6) Tas Sedansest soll in diesem Jahr- in üblicher Weis- gefeiert we-den. 7) Die Kündigung des Schutzmannes Lindner wird angenommen. Sein- Stelle soll ausgeschrieben werden. 8) Bon allen denjenigen Personen, welche wegen rückständiger städtischer Leistungen auf die ErinnerungSIistc gesetzt sind, soll künftig die Er innerungsgebühr auf alle Fälle erhoben werden, gleichviel ob etwa nach Herausgabe der Erinnerungsliste die Zahlung an die Kaffe erfolgt, sodaß 8) Mit dein Ankauf- von besonderen Spritzenschläuchen für städtische und event. auch Privatzwecke erklärt man sich einverstanden. Für etwaige Verleihungen der Schläuche an Privat- soll in jedem Falle eine Vergütung erhoben werden, welche der Abnutzung entspricht. I0> Der Entwurf zu einen, Freibankslatute wird genehmigt, sofern sich bei der Circulation des Entwurfes nicht noch Einwendungen dagegen ergeben. 1I> Den Abschluß eines Vertrages mit dem Kirchenvorstande wegen Ueber- führung ausgegrabener Knochenreste vom alten nach dem neuen Fried- die konsistorielle Verordnung vom^IÜ. März 1802 bedingte Verfügungs beschränkung an dem Areale des alten Gottesackers. 12) Mit der Berufung des LhemikerS l)r. Falk in Zwickau als NahrungS- mittelchemiker für den amtshauptmannschastlichen Bezirk ist man ein verstanden. 13) Man nimmt Kenntniß von den Verordnungen a. die Anzeige außerordentlicher Ereignisse beim Königlichen Ministerium des Innern, t>. die Revision der Feuerwehren, o. den Verkehr mit Kraftfahrzeugen auf öffentlichen Wegen b-tr. 14) Die zweite Rate de« Bauaufwandes für den neuen Gasbehälter soll vorläufig gegen Verpfändung mündelsicherer Papiere des städtischen Disposilionswnd« und einhalbjährliche Kündigung au« der Sparkasse entnommen werden. Fortsetzung der Sitzung am 30. August 1902, Vorm. II Uhr. lj Vom Ergebnisse der^dies jährig en Inspektion der hiesigen Feuerwehren jt) Zu der Jahresversammlung >802 des Verein« sächsischer Schuldirektoren wird Herr Schuldirektor 0r. Kändler abgeordnet. 3) Weiter wird von dem Srgebnisse einer Besprechung der Königlichen Amtshauptmannschast mit den Vertretern der umliegenden Gemeinden über die Lage de« Bahnüberganges zur projektirten Muldenüberbrückung Kenntniß genommen. 4) Die Lieferung der Eisenkonstruktion für die »rückenverlängerung an der Brückenstraße überträgt man der Königin Marienhütte in Cainsdorf. 5) Von der Genehmigung der durch die Theodor Keil-Stiftung übernommenen bleibende» Verbindlichkeit nimmt man Kenntniß. «> Von den Prüsungiergedniffen der Sportelkaffrn-Rechnuna für 1801, der Armenholzkaflenrechnung für 1801,1802 und der Kaffenübersicht der Sparkaffe für Juli 1802, sowie vom Protokoll, de» Kreistages 1802 der Erzgebirgischen Kreisstände nimmt man gleichfalls Kenntniß. 7) Aus Vorschlag des BauausschuffeS soll die Schulstraße vom letzten Hause derselben ab dis zur Muldenhammerstraße provisorisch auSgebeffert werden. 8) Es wird sodann ein Theil der diesjährigen Zinsen von der Ficker- Merschen Stiftung vergeben. 81 Der südliche Fußweg der Hauptstraße zwischen Postplatz und Wiesen- straße soll — soweit dies noch nicht derelts geschehen ist — mit Granit platten belegt werden. 10) Der Herr Vorsitzende giebt darnach bekannt, daß er in letzter Zeit eine unvermuthele Revision der Krankenkassen habe vornehmen lassen, wobei die Kaffen in Ordnung befunden worden seien. In den beiden Sitzungen gelangten ferner zur Beschlußfassung 8 Bau , 8 Steuer-, 4 Straf, und 13 verschiedene andere Sachen. Wo der Schuy drückt. Eine einfache Erzählung aus der Gegenwart. Unsere Zeitungen und Journale beuten jetzt freilich den Tag und seine Erzeugnisse au«, wie es früher nie geschehen. Wie eine Kompagnie, die ein Bergioerk auf dem sogenannten „Raub bau" bewirthschastet, schärfen, schlagen, graben, schmelzen sie, wo eine glänzende Aber zu Tage komm«, ohne an da« „Morgen" zu denken und wovon unsere Nachkommen leben sollen; man kann sagen, die Consumtion zerstört mehr al« sie genießt. Ich meine nicht, daß wir dadurch der Geschichte vorgreifen, im Gegentheil, wir arbeiten ihr vor; sie wird e« verstehen, au« dem wüsten Vorrath da« ihr Dienliche herauSzunehmen, wenngleich die Arbeit der künftigen Historiker dadurch um ein gutes Theil mühsamer wird. Aber da« nur scheint mir verfehlt, daß unsere Zeitungs schreiber, in der Jagd auf da« Pikante, nur da» Erschütternde, Grausame, Grelle, mehr die Unglücksfällc, als die Glücksfälle, für einen glücklichen Fund halten. In Berlin giebt e« dafür eine eigene Schriftstellerklasse, die sogenannten Reporter. Diese durch streifen, im Dienst der Zeitungen, welche dort unendlich viel Stoff täglich verzehren, die Straßen, Kneipen, Ausladeplätze, Märkte, um Vorfälle zu sammeln, die flugs nicdergeschriehen, nachher in die ZeilungS-BureauS getragen und dort Zeilcnwei« verkauft werden. Solchen Beobachtern stößt natürlicherweise mehr Rohe« al« Gesittetes auf. Unnatürliche Contraste lassen sich leichter pikant verarbeiten, als die stillen Züge der Humanität, die nicht zu Tage liegen, die ein Studium der Charaktere, ein Einragen in die Familienkreise, an den bescheidenen Herd der Häuslichkeit fördern. Summirt man alle diese ZeitungSbcrichle von Grausam keiten und gräßlichen Vorfällen, so sollte man meinen, die Welt sei eine Mörderhöhle, ein Strudel und Wirbel von Jammer und Elend; und das nicht in Berlin allein, in jeder großen Stadt. Gott sei Dank, so ist e« nicht. ES geschieht so viel Gutes, Edle«, Glückliches, jetzt wie ehedem in der Welt. Der Tüchtigen, Red lichen giebt e« überall, welche ihr Pfund nicht vergraben und im Wohlthun ihre Freude setzen; und eben so wenig ist die Vorseh ung zu einem gransamcn Schicksal geworden, welches blind, hart hörend, nur Unglück über Unglück häust. Dian kann e« schon noch aushallen in der Welt, und in jedem Verhältniß, wenn inan nur selbst mit redlichem Willen und offenen Augen für das Gute sich in den Verhältnissen zurecht findet. Darum aber wäre eS Pflicht aller Wohlgesinnten, solche er freulichen Begebenheiten und Züge au« dem Leben nicht für sicv zu behalten, sondern was an ihnen, sie zu verbreiten; und die Schriftsteller verdienen, wenn keinen Menschen- doch einen Gottes lohn, die ihre Feder dazu verwenden, ihre Leser statt zu erschrecken und abzuängstigen, durch Erzählung solcher erfreulichen Vorfälle zu erquicken, und ihr Vertrauen an Gott und Menschen und eine gütige Vorsehung zu beleben und stärken. Wer da« recht ernst haft will, der wirb überall Stoff finden. Freilich läßt sich da« nicht immer so hübsch und kur; erzählen, al« ein gräßliche« Nacht stück und eine furchtbare Kriminalgeschichte, man muß weiter auS- holen, und auch dem Unbedeutendsten, da« man sonst am Wege liegen läßt, Achtung schenken; aber der Lohn bleibt nicht au«,' wenn es auch nur der ist, den unser Bewußtsein uns zollt. Ich will hier eine Geschichte erzählen, die sich in einer der größer» Städte unser« Vaterlande« zugetragen. Sie ist sehr einfach. Manchem möchte sie vielleicht ordinair Vorkommen; denn c« ist gar nicht« Glänzende« und wenig Pikante« darin, aber sie ist durchaus wahr, so wie ich sie erzähle, und ich nehme mir vor, sie gar nicht auSzuschmückcn. 'Noch weniger will ich die Moral vorausschicken, oder hinten anhängen. Die wirb sich Jeder, der sie liest, selbst sagen können. Nur da« sage ich, wa« der Schub macher that und wa« der General that, war brav nnd edel ; aber ich sage nicht, daß eS außerordentlich war. Denn da« hieße be haupten, wir wären viel schlechter, als wir sind. Solcher Züge von Großmuth und Rechtlichkeit kommen noch viele unter uns vor, sic werden nur nicht alle bekannt; denn der wahre Wohl- thätcr, wie unser preußischer General gethan, will nicht, daß man davon spricht, und der brave Mann, wie unser Schuhmacher, wird sein Wort halten, da« er gegeben, und schweigen. Der Zufall machte un« damit bekannt, und wer sie auf diese Weise erfährt, hat keine Verpflichtung zu schweigen, im Gegentheil, er hat die Pflicht zu sprechen. Ein gute« Beispiel wirkt so gut als da» böse Beispiel. Der General St.**** war al« Gouverneur in die Stadt g versetzt. Er war ein vortrefflicher Mann und von strengen Grundsätzen; die militärische Ordnung liebte er in allen Lebensverhältnissen und auch in seinem Hause einzuführen. Die Verdienste seiner Wirksamkeit sind anerkannt. Aber obgleich ein Gouverneur ein vornehmer und mächtiger Mann ist, so hat dock» auch der Mächtigste etwa«, wa« ihn drückt, wie denn schon da» Sprichwort sagt: Niemand weiß, wo dem Andern der Schuh drückt. Und da« traf hier buchstäblich ein. Eine« Tage«, al ber Obrist G . . . , der schon länger hier am Platz war, und de« General« Vertrauen« gewonnen, ihn fragte, wie e« Sr. Excel- lenz hier behage, antwortete dieser zwar: „Besser al« ich wünschte," dem Obrist schien aber doch eine Falte de« Mißvergnügen« auf de« General« Stirn zu schweben, und er wagte sich darnach zu erkundigen. Der Gouverneur lächelte: „Lieber Herr Obrist, Sie haben c« getroffen. E« ist nur eine fatale Kleinigkeit, die mich drückt, aber Sie wissen ja, daß Kleinigkeiten un« ost mehr asficiren al« große Unglücksfällc. Da sehen Sic — er zeigte aus seinen Fuß — e« ist Alle« in dieser Stadt zu haben, nur kein guter Schuhmacher. Ein Soldat muß vor Allem dafür sorgen, daß er gut aus den Füßen ist; wenn der Schuh drückt, ist der gute Muth dahin." D de« Or »Er bi konnte D Ruf st schüttelt (affen, : .2 verficht, und die Leute 1 sein, er Arbeite: probire, diese Le im Sa Wenn aber ni Kopf, u spräche,: nichh^n Unten» dem Ki ein gen D und Ne zu emp ein bes den ich bin mi würde dürfte, man si einem e meinen „ Haben Aber n Geschäft ist nicht mich n so crspr „A antwort selbst zp „V soll sein hoffe ni ich Verb „B überzeug »L bewähre finde, a! De schlichter Aber se Sache g auf, wl machte. »2 Meister, " »S „L De zu Mon wenn S wissen, und ncn nicht frü schlag b, »SI „A Sie miö Waare i Sind S hör' ich Sie hab De: spektvoll „Der D De: der Schi Stiefeln, nach den zum ers scheint e meisten > gnügteste jedem S dem Me weiß mc ihn von die Stad Brandsch alle Und Laune st: Hal«. 7 die Schu „Si Bä sucht zu, tem Loh, Expedit» Ein n Kir mit bcsti rädern is erfahren
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