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Regierung :in Maria ne der gc- ie russische nister Le« erhalten, Lamsdorff, bet: Lord zetrcten. Ministcr- nc Uebcr- ncn halte, icht Über stand kein nd langer lirklichkcit r behält, er gegcn- der Er- Führer» er in den her man -reinigten artement, ! in der Kweilin uterschcu chwör- ütglicdcr, verbannt, ehe» als t. Man Diktatur «nd auche J°h- stköst- I»». mg otterie, » Pfg. ng. on Aue kehrende möahn. >rf. ,m. Abd. 9,00 9,45 10,25 10,35 10,50 10,59 11,13 11,21 11,25 11,33 11,40 11,50 11,55 12,00 ltz- m. Abd. 6,42 6,56 7,33 7,52 8,07 8,21 8,27 8,33 8,45 8,54 9,03 9,08 9,16 9,29 9,52 10,14 10,30 11,01 11,40 rh. 9,26 9,36 9,46 9,52 10,02 10,16 astalt: aitz. ntz. ntz. -itz. Igrün. Amts- Mil Anzmckatt für den Abonnement vierlclj. 1 M. 2V Ps. einschlirbl de» .Illustr. Unterhaltungsbl." o. der Humor. Beilage »Seiserr- blasen" in der Expedition, bei onsern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Skjirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Hlrngebung. «rschein« wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Ps. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 30 Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. — ' - —------- 48. Jahrgang. — 8A. Donnerstag, vcn 17. Juli LAOS Beschluß. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma in Wtitersglashütt« bei Carlsseld wird hierdurch ausgehoben, nachdem der im Vcrgleichstermine vom 28. April 1902 angenommene Zwangsoerglcich durch rechtskräftigen Beschluß vom 28. April 1902 bestätigt und Schluß termin abgehalten worden ist. Eibenstock, den 10. Juli 1902. Königliches Amtsgericht. Die Winklerstraße ist bis auf Weiteres für den Fährverkehr gesperrt. Stadtrath Eibenstock, den 16. Juli 1902. I. V.: Justizrath Landrock. Müller. Als Vizeortsrichter sind verpflichtet worden: Herr Llax krüxner, Buchhalter in Wuldenhammer, für die Ortschaft Mnlvenhammer. Herr krikärieü Vosel, Hchmiedemeiker in Wildenthal, für die Ortschaft Wildenthal. Eibenstock, am 11. Juli 1902. Königliches Amtsgericht. Nachdem die Zuschlagszcttel zur diesjährigen Einkommensteuer den Beitragspflichtigen zugestcllt worden sind, werden in Gemäßheit der Bestimmungen in 8 46 Absatz 3 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 alle Personen, welche hier ihre Steuerpslicht zu erfüllen haben, denen aber ein Zuschlagszettel nicht hat behändigt werden können, aufge- forderl, wegen Mittheilung des Zuschlags sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahme anzumelden. Schönheide, am 12. Juli 1902. Der Gemcindevorstand. R. I)er Wremierminilterwechset in England. Man war lange darauf vorbereitet und doch traf sic nun einigermaßen überraschend ein: die Meldung vom Rücktritt Salis burys. Schon an der Bahre der Königin Viktoria soll Lord Salisbury den König Eduard gebeten haben, ihm die Bürde von den greisen Schultern zu nehmen. Der König konnte und mochte jedoch gerade in jenem ernsten Moment den bewährten Rathgcber nicht entbehren; er wollte auch aus leicht begreiflichen Gründen die Kontinuität in der Führung der Staatsgeschäste gerade damals aufrecht erhalten wissen, und er bat deshalb den Minister, zum mindesten bis nach Beendigung des südafrikanischen Krieges auszuharren. Nachdem nun in Pretoria Friede ge schlossen worden ist und da die Kränklichkeit Lord Salisburys ihm die Leitung der Geschäfte immer mehr erschwerte, lag cs nahe, ihm die ersehnte Ruhe zu gönnen. Balsour, der Neffe und Amtsnachfolger de« scheidende» Premiers, ist dessen Schüler gewesen und man hofft von ihm, daß er die Zügel, die der schwach gewordenen Hand seine« greisen Meister« entglitten waren, aufnchmen und mit männlicher Kraft führen wird. Unsere Zeit vergißt im allgemeinen sehr rasch, und so er innert man sich heute angesichts de« nicht gerade glänzenden Abschlusses der Lausbahn Salisburys kaum mehr der Hetzen Ver dienste, die er sich auf dem Gebiete der auswärtigen Politik um England erworben Hal. Mehr al« einmal ist er in die Lage gekommen, schwerwiegende Fehler seines berühmten Rivalen Glad stone wieder gut zu machen. Bekanntlich hatte ja der für den Frieden schwärmende Vertreter des englischen Liberalismus durch sein ost recht unzeitgemäßes Eintreten für »Freiheit" und „christ liche Kultur" immer wieder das Unglück, sein Vaterland in ärgerliche Händel zu verwickeln, dessen Gegnern in die Hände zu arbeiten und England in jene „glänzende Vereinsamung" zu versetzen, die in Wirklichkeit einer Lahmlegung des großen Insel reiches glcichkam. Immer wieder mit Erfolg griff Salisbury hier ein, stellte England« Einfluß im Orient, der durch das Eingreifen Gladstones in der armenischen Frage arg kompromittirt war, wieder her, löste die unheilvolle Verquickung der englischen init den sog. christlichen Interessen nicht nur in Europa, sondern, was viel wichtiger war, auch in Afrika und Asien, und fand eine Annäherung an den Dreibund, speziell Italien. Zu seiner Hauptaufgabe halte er auch die Ordnung der südafrikanischen Verhältnisse gemacht, die durch die schwankende Haltung Glad stone« in arge Verwirrung gcrathen waren. Man muß Salisburys Stellungnahme freilich aus seiner Uebcrzeugung von der Vortrcfflichkeit und Ucbcrlegcnhcit der englischen Kultur über alle andern und dem Berufe Englands, die Welt zu erziehen und zu leiten, erklären. Ihm, dem Re präsentanten dieser echt englischen Anschauung, mußte e« völlig unverständlich sein, wie sich ein auf so niedriger Kulturstufe sichende» Bauernvolk, wie die Buren, gegen die Beglückungs bestrebungen Englands sträuben konnte. Daneben leitete ihn natürlich auch da« wohlverstandene britische Interesse, der Ge danke an ein großes südafrikanische« Kolonialreich. Ob er in den Jahren jugendlicher Kraft nicht doch andere Wege einge schlagen, ob er sich von der ungestümen und rücksichtslosen Draus- gängerpolitik Chamberlain« so weit hätte sortrcißc» lassen, al« die« thatsächlich der Fall war, ist allerdings eine andere Frage. Der weitblickende Staatsmann auf der Höhe seine« Können« hätte wahrscheinlich über da« augenblickliche Ziel hinweg die mit der Festlegung in Südafrika verknüpften Folgen übersehen und vielleicht durch weise« Maßhalten bessere Resultate erzielt. Salisbury scheidet jetzt mit einem äußeren Erfolge, aber dessen Tragweite wird sich erst später abschätzen lassen. Soviel steht schon heute fest, daß da« Ansehen England», namentlich in Asien, gesunken ist im gleichen Maße, wie da« Rußland« gc wachsen ist. England steht heute wieder so isolirt, wie zu den schlimmsten Zeiten Gladstone«, selbst Italien hat sich von ihm losgesagt, und das Bündniß mit Japan kann dafür ebensowenig Ersatz bieten, wie die etwa« zweifelhafte Hoffnung auf die Aus richtung eine« Größer-Britannicn« durch engen Zusammenschluß England« mit seinen Kolonien. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Kaiser hat früher, als cs ursprünglich beabsichtigt war, Bergen wieder verlassen und ist nach Molde in See gegangen. — Der Reichskanzler Graf v. Bülow ist am Sonntag zu längerem Kurgebrauch in Norderney eingetrosfen. — Rußland. Zu Ehren des Königs von Italien fand am Dienstag auf dem großen Paradefelde von Kraßnoje- Sselo eine Heerschau unter dem Kommando de» Großfürsten Wladimir statt. In der Front standen 38 800 Mann, und zwar 89 Halb-Bataillone, 43 Eskadron«, 14 Ssotnien Kqsaken und 52 Batterien. Die Abreise des König« erfolgt am Donnerstag Nachmittag 3 Uhr. — Frankreich. Die Feier des französischen National feste« ist am Montag programmmäßig ohne politische Zwischen fälle und Bedeutung verlausen. Die große Hitze hat jedoch da« militärische Schauspiel sehr beeinträchtigt und böse Folgen ge habt: Außer dem Militärgouverneur von Pari« erlitt auch General Perzin, der KabinetSchef des Kriegsministers, bei der Parade einen Sonnenstich. Die Zahl der in Folge der furcht baren Hitze erkrankten Soldaten wird auf 200 angegeben. Ein Sergant des Pompier« Korps starb am Abend im Hospital. Von den Kürassieren, die den Wagen de« Präsidenten Loubet ge leiteten, stürzten 18 in der Avenue Marigny und 2 im Hose des Elysee vom Pferde! Präsident Loubet sprach sein Bedauern darüber au«, daß man sie und ihre Pferde so angestrengt habe. Auch mehrere hundert Zuschauer erkrankten infolge der Hitze und mußten in Krankenwagen sortgcbracht werden. Der sozialistische Deputirte Gerault Richard kündete danach bereits dem Kriegs minister mit einem Schreiben an, daß er beim Wiederzusammen tritt der Kammer über die Nothwendigkeil der Abschaffung der Parade vom 14. Juli intcrpelliren werde. Große Aufregung rief es hervor, al« der Gouverneur von Pari« Faurc-Biguet in Folge eine« Anfalle« von Hitzschlag vom Pferde fiel. Da« geschah gerade in dem Augenblick, al« er dem Präsidenten Loubet vor der Präsidentcntribüne die vorgeschricbenen Honneur« erweisen sollte. Wenige Sekunden später wurde der dänische Militär attache abgeworfcn. — Bereit« Sonnabend und Sonntag war da« Nationalfest zu Pari« in üblicher Weise auf den öffentlichen Plätzen mit Tanz und Volksbelustigungen inaugurirt worden.' Montag Abend wurden die öffentlichen Gebäude, die Fahnenschmuck trugen, illuminirt und an verschiedenen Stellen ward Feuerwerk abgebrannt. — Belgien. Die Königin liegt in Spaa an Wasser sucht schwer krank danieder. Als eine Folge ihre« Herzübeis traten Anschwellung der Füße und hestige Erstickungsanfällc ein. Die Königin kann weder liegen noch gehen und muß fortwährend im Fauteuil sitzen. — England. London, lö.Iuli. Um König Eduar d, der in der Nähe der Insel Wight weitere Genesung suchen wird, vom Buckingham-Palast nach dem Bahnhose zu verbringen, er schienen heute Nachmittag eine Abtheilung Seeleute von der Königlichen '.Yacht im Schloß. Unter Aussicht der Leibärzte brachten sie das Sopha, auf welchem der König ruhte, nach der Vorhalle und von da nach dem am günstigsten gelegenen AuS- gangsthore, wo der König in einem Krankenwagen, der zur Ver meidung jeglicher Stöße für diesen Zweck besonder« gebaut war, untcrgebracht wurde. Dem Wagen folgten drei Landauer, in denen die Prinzessin Victoria, Prinz und Prinzessin Karl von Dänemark, sowie die nächste Umgebung de« König« Platz ge nommen hatten. Bei der Ankunft in den Bahnhof wurde der König von den nämlichen Marinemannschasten in den Königlichen Wagen gehoben. Am Wagen war ein Windschirm ausgestellt, sodaß selbst die wenigen bevorzugten Persönlichkeiten, die auf dem Bahnsteig zugegen waren, den König nicht erblicken konnten. In dem Krankenwagen befand sich auch die Königin. Die Maje stäten trafen kurz vor 2 Uhr in Portsmouth ein. Matrosen trugen den König zur jyacht. Als der König sich cinschifftc, wurde der Königssalut acfcuert. Aus allen Schiffen im Hafen waren die Mannschaften in Parade aufgestellt. — London, 15. Juli. Der König Überstand die Reise nach CoweS, ohne Ermüdung zu zeigen. Er hat bereit« selbst seine große Zufriedenheit über die Veränderung ausgesprochen. Das Wetter ist sehr günstig für die Genesung de« Königs. — Der Rücktritt Salisburys wird übrigen« weitere Per- sonalveränderungen in den höchsten RcgierungSämtern nach sich ziehen. Zunächst ist es der Schatzkanzlcr Hicks Beach, der dem neuen Premierminister nicht zur Verfügung bleiben, sondern demnächst au« dem Kabinei auSschciden will. Man ist aber in London allgemein überzeugt, daß der Wechsel in der Leitung des Ministeriums noch andere Verschiebungen im Gefolge haben wird. — Italien. Venedig, 1b. Juli. Der Glocken thurm von San Marco ist, wie bereits telegraphisch gemeldet, gestern früh 9Y? Uhr eingestürzt. Auch die ihm vorgebaute Logctta de San Sovino und die anstoßende Ecke des Königlichen Palastes sind zerstört. Ein etwa 30 Pieter hoher Trümmerhaufen bedeckt die Stätte, wo bisher der herrliche Bau sich erhoben Hai. Der MarkuSplatz und die ganze Umgebung sind mit Steinen und Staub bedeckt. Wie weiter gemeldet wird, riß der Thurm beim Zusammensturz nicht nur die Logetta de San Sovino, son dern auch einen Bogen der neuen Prokurazicn und den Biblio theksaal de« Königlichen Palastes mit sich. Da man ras Un glück seit vorgestern voraussah, war der Platz geräumt worden. Infolgedessen sind Menschen von den Trümmer nicht getroffen worden. Einige Personen erlitten jedoch leichte Verletzungen. — Der Campanile di San Marco hat seit vielen, vielen Jahr hunderten aus die Stadl Venedig hcrabgcschen. Er war Zeuge der Entwickelung von Venedig« Macht, Zeuge de» Glanzes der Dogenherrschafl, als die Lagunenstadt die Meere beherrschte, Zeuge ihres Verfall«. Er Hal die rauschendsten Feste mitcrlebt und niedergeschaut auf furchtbare Gräuel, auf die unglücklichen Opfer, die den düsteren Gefängnissen de« Dogcnpalastc« zugeführt wurden, um sie nicht mehr zu verlassen. Dann überdauerte er die Herrschaft der Oesterreicher in Venedig, und sechsunddreißig lange Jahre stand er unter italienischer KönigSherrschast auf seinem Platz, bis er gestern zusammcnstürzte. Der Campanile war ein gewaltiger Recke. Fast 100 Meter hoch ragte er in die Luft, viereckig und trotzig, in der schlichten gelblichen Farbe des Alter«. Sein Geburtstag war da« Jahr 888. Später wurde an ihm mehrfach gebaut; so werden RestaurirungSarbeitcn au« dem Jahre 1329 gemeldet, und im 16. Jahrhundert erweiterte ihn San Sovino durch die Logetta, den östlichen Vorbau. Letzterer wurde ursprünglich von den 'Nobili Venedig« benutzt. Daraus dienten die Räume al« Sitz der staatlichen Hauptwachc, wenn die vene zianische Regierung drüben im Dogenpalast im Saale de« Großen Rath ihre weltbewegenden Sitzungen abhielt. In der 'Neuzeit war oben aus dem Thurme das Quartier eine« Feuerwächter«. Aber der freundliche Mann dort oben führte kein einsame« Da sein, Er bekam gar viel Besuch von Touristen au« aller Herren Länder, die den Weg 98 Mir. in die Höhe auf Schncckcnwindungen sich nicht hatten verdrießen lassen. Die Anstrengung wurde jedoch voll belohnt durch die herrliche Aussicht. Weit schweifte bas Auge über die Stadt Venedig hinaus dis zu den schneebedeckten Zügen der Alpen, hinaus über die Lagunen zum Adriatischen Meere, und tief unter sich sah man da« Gewimmel der Menschen aus dem MarkuSplatz al« durcheinander huschende dunkle Punkte die Kuppeln der Markuskirche und den Dogenpalast. Und die Tauben von San Marco umschwirrten den Thurm, der festgefügt sür die Ewigkeit erschien und nun geborsten am Boden liegt. Locale und sächsische Nachrichten. — Dresden, 15. Juli. Der Rath hat definitiv be schlossen, auf dem Gebiete de« städtischen Rittergutes Klingenberg und zwar in dem vormaligen Kästnerschcn Gute eine Trinker- heilanstalt für zunächst 15 Pfleglinge al» Zweiganstalt de« städtischen Irren- und SiechenhauscS zu errichten. — Leipzig, II. Juli. Die heute Mittag im Ziehungs saale der König!. LandeSlottcric abgchaltenc Versammlung von Kollekteuren der königlich sächsischen LandcSlottcrie, der al« Vertreter de« König!. Finanzministerium« Herr Geh. Finanz rath Hayman» au« Dresden beiwohnte, wurde vom Vorstand der LandeSlottcric Herrn Obcrfinanzrath Schilling geleitet. Wie verlautet, sprach sich die Versammlung für die Wiedereinführung