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BuUelin besagt: Die Operation de« König» wurde erfolgreich au«gesührt. «Jin großer Absceß Hal sich entlcerl. Der König überstand die Operation gut, sein Befinden ist befriedigend. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Dem „Erzgeb. Volk«freund" wird unter« 20. Juni von hier geschrieben: Für un» Gebirgler ist'« immer ein Reiz, zweierlei Tuch zu Gesicht zu bekommen, ein seltene» Ercigniß bedeutet », eine größere Mannschaft in buntem Waffen kleide zu jchen. 122 Zöglinge der I. Kompagnie der Marien berger Unteroffizier-Vorschule und 10 Unteroffiziere, geführt von Hrn. Hauptmann v. Schrocter und den Herren Leutnant« Grimm, Grahl und Imhof, unternahmen einen 2'/,-tägigen Ausflug in unser schöne» Bcrgland, «heil» zu Fuß, thcil« die Bahn be nutzend. Am Donnerstag kamen die Wanderer über Wolkenstein, Scheibenberg und Fürstcnbrunnen nach Schwarzenberg. Der heutige Tag führte sic von Station Blauenthal nach Eibenstock, Wildenthal und über den Aucr»berg nach Steinbach und Erla brunn, woselbst die Bahn nach Schwarzenberg zurück benutzt wurde. Dem ErzgebirgS-Zweigvercine Eibenstock war e» infolge freiwill iger Gaben feiten« de« Königl. Stichs. Militärverein» und der hiesigen Herren Offiziere möglich, die werthen Gäste in Eiben stock und auf dem AuerSberge mit einem einfachen Imbiß und Bier zu bewirthen. Die goldene Morgcnsonne und da» kühlende Lüftchen wirkten sichtlich bezaubernd auf alle Gcmüther und werden die Wanderung durch die wundervolle Gebirgslandschaft, durch die lieblichen Thäler, den rauschenden Wald, über die lenzgeschmück ten Höhen Allen unvergeßlich gemacht haben. Nur ein Schatten trübte den frohen Tag: Da« Ableben unsere» theuercn König» dämpfte die aufquellende Freude. 3m Walde zwischen Blauen thal und Eibenstock begrüßt von Herrn Otto Findcisen und Herrn Postpraktikanten Moeller, später von Herrn Zustizrath Landrock, von Mitgliedern de» Militärvcrein» und den Herren Oberförster Lehmann, Amtsrichter vi. Kloß und Forstassessorcn Schönfclder und Pöpel, bewundert von der Jugend beiderlei Geschlecht», durch zogen die Wanderer unseren Ort bi» zum GesellschaftShause der Union, wo sie mit einem labenden Trünke bewillkommnet wurden. Nach kurzer Rast brach man nach Wildenthal auf, die herrliche Landstraße benutzend, die schon Tausende von Touristen entzückt hat. Da» Geleit bi« Wildenthal bcz. bi« auf den Berg gaben die meisten der obengenannten Herren, sowie Mitglieder de« Militär- und de» ErzgcbirgSverein«. Endlich waren Wildenthal und nach '/.stündigem Ausstiege der AucrSbergthurm erreicht. Hier hatten sich noch die Herren Oberförster Schneider «Wilden thal) und Forstassessor Schneider (Marienberg) zur Begrüßung cingefunden. Der Platz vor dem Thurme bot jetzt einen inter essanten Anblick. Wer auf den Bänken der Ruhe nicht pflegen konnte, lagerte im weichen Moose de« nahen Walde« oder aus dem kühlen Rasen. Die acht Schock Würstchen fanden reißende Abnahme, und vier Faß de» goldgelben Gerstensäfte« waren in kurzer Zeit geleert. Nun ging es an« Postkartcnschreiben. Auch der Thurm wurde bestiegen. Der Blick von demselben aus da« schöne Sachscnland war ein ganz leidlicher trotz de« Nebel« in der Ferne, immerhin aber hochinteressant sür Alle. Die kurze Rast eilte leider zu schnell ihrem Ende entgegen, nur zu bald hieß c«: „Scheiden!" Ein kurze« Abschiedswort feiten« der Führer und ein herzlicher Dank durch Herrn Hauptmann von Schroeter — abwärt« zog die Kolonne, bi« sie sich an der näch sten Waldeckc unseren Blicken entzog. War c« un« eine ange nehme Pflicht, die lieben Gäste zu führen und zu begleiten, so beobachteten wir auch mit stiller Freude das schöne Verhältniß zwischen Lehrenden und Lernenden. Mit väterlicher Sorgfalt wachte der Herr Compagnicchef über seine Zöglinge. Ueberall, wo sich irgend eine Gelegenheit bot, wurden sic auf alle« WissenS- werthc und Neue aufmerksam gemacht. Nicht unerwähnt bleibe, daß unter den Begleitern auch die hiesige hoffnungsvolle Jugend stark vertreten war. Nach und nach blieb einer nach dem Andern zurück. Die Kleinsten hielten natürlich am längsten au«. Ohne Mütze, barfuß, nur in Hose und Weste, schön bärtig im Gesichte, machten sie eilenden Laufe« die Wanderung bis aus den Auersberg mit, oben im schwellenden Grase allerlei Kunststücke probirend, an den Resten in den Gläsern sich labend und heimwärts noch manchen unnöthigcn Scitcnsprung verübend. Einer der Geisler zählte erst sechs Sommer. Sogar zur Hasenjagd sanden sie noch die Kräfte. Ein jugendlicher Lampe hockte gemüthlich im Straßenrand« und hüpfte langsam vor uns her. „Ei, dann krienge mr! Dann krienge mr!" Bergauf eilten die unermüdlichen Barfüßler, na türlich vergeblich, da« Gebüsch war zu dicht. „Du, iech hone bald gchatt!" prahlte der Kleinste. — Dresden, 23. Juni. Um 9 Uhr Abend« fand in der katholischen Hofkirche die feierliche Beisetzung der Leiche König Albert« statt. Zwischen den brennenden Kandelabern war der rothsammtene Sarg unter einem schwarzen Baldachin ausgebahrt. Um denselben hielten Offiziere und Hofwürdenträgcr die Leichcnwacht. Die Kirche war schwarz ausgeschlagen. 3m Schiff versammelten sich das hiesige diplomatische CorpS und die hier eingetroffcnen außerordentlichen Gesandtschaften, Mit glieder de» BundeSrathS mit dem Stellvertreter de« Reichs kanzler«, Graf Posadowsky, der Präsident de« Reichstage», Graf Ballestrcm, ferner die sächsischen Minister, hohen Staatsbeamten und Offiziere, die Mitglieder der sächsischen Kammern, sowie die hier eingetrofsenen fremden Offiziersdeputationen der Regimenter König Albert», sodann Vertreter der Stadt Dresden und der Dresdner Studentenschaft. Unter großem Vortritt nahten sich in langem Zuge die Fürstlichkeiten, der König, die Prinzen de« Kö niglichen Hause«, Kaiser Wilhelm, der Kaiser von Oesterreich, der Großhcrzog von Baden, und die hier eingetroffcnen Prinzen. Die Königin - Wittwe, die Kaiserin und die Prinzessinnen de« Königlichen Hause« nahmen in Logen innerhalb der Altarnische Platz. Gleichzeitig nahten von der anderen Seite in feierlicher Prozession die Geistlichkeit unter Orgelspiel. E« folgte der Ge sang de« ,Miserere" und „de prokundis". Hofprcdigcr Obcr- konsistorialrath Brendler gab in längerer Rede ein Lebensbild des verstorbenen König». Nach weiteren Feierlichkeiten senkte sich der Sarg langsam in die Gruft. Der Chor setzte mit den« „Salve regina." ein, während draußen die Kanonen donnerten und die Gewehrsalven den Ehrensalut gaben. Oberhosmarschall Graf Vitzthum von Eckstädt und die Kammerherren, welche die edlen Thcilc de« verstorbenen König» trugen, begaben sich mit dem Schloßpsarrer in die Gruft, wo der Oberhosmarschall dem letzteren den Schlüssel zum Sarg übergab. Nach Gesang und Orgelspiel verließen die Fürstlichkeiten die Kirche. An der Bei- setzungSfeier nahmen inSgcsammt 37 Fürsten und 17 Fürsten- Vertreter theil. — Dresden, 23. 3uni. Der Landtag wird im ersten Drittel de» 3uli zu einer kurzen außerordentlichen Tagung zu sammentreten, um die Apanagen de« König«, de« Kronprinzen und der Königin - Wittwe zu bewilligen. Außerdem wird die Ständevcrsammlung eine Urkunde entgegennehmen, welche die eides stattliche Versicherung Sr. Maj. de« König« aus die Ver fassung enthält. — Der für Sonntag, den 29. 3uni angeordnete Gcdächt- niß gölte «dienst ist von dem evangelisch-lutherischen LandeS- consistorium auf Nachmittag 6 Uhr angesetzt, und al« Text sür die Predigt 2. Corinth. 9, 6: „Wer da säet im Segen, der wird auch ernten im Sggen" vorgeschriebcn worden. — Dresden, 23. Juni. Heute Abend gegen 8 Uhr ver letzte die Ehefrau de« Seiler» Skiba, Bräucrgasse l, ihre beiden Kinder und sich durch Redolvcrschüssc schwer. Alle drei wurden nach dem Krankenhaus« übcrgesührt. An ihrem Auskommen wird gezweifelt. Als Beweggrund nimmt man Schwermuth an. Hleueste Nachrichten. (Wolfs« Telegraphische» Bureau.) — Wilhelmshaven, 24. 3uni. Die mit dem Tor pedoboot „8 42" Untergcgangenen sind sämmtlich von der hiesigen zweiten Torpcdo-Abtheilung. .8 106" ist soeben nach der Unsallstelle abgcgangen, um den Thatbestand sestzustellcn. — Da« gesunkene Torpedoboot hat eine Länge von 43, eine Breite von k> Meter und einen Tiefgang von I,ri —2^i Meter. Die Besatzung bestand au« einem Offizier al« Kommandant, acht Unteroffizieren und Gemeinen al» seemännische« Personal und sieben Unteroffizieren bezw. Gemeinen al« Maschinenpcrsonal. E« war al« Schulschiff in Wilhelmshaven stationirt und jetzt mit noch zwei anderen Booten zur Regatta bei Kuxhaven ab gegangen, wo sich bei dem Feuerschiff Elbe IV der vcrhängniß- volle Zusammenstoß zutrug. — Wien, 25. Juni. 3n der gestrigen Gemeinde- rathssitzung gedachte der Bürgermeister des verstorbenen König» von Sachsen, der in schwerer Zeit ein treuer Freund Oesterreich« gewesen sei. Die Versammlung hörte die Gedenkrede stehend an. — Pari«, 24. 3uni. Die au« Martinique zurück gekehrte amtliche Kommission erklärte einem Berichterstatter, daß der nördliche Thcil der Insel für Ackerbau und Industrie al« vollständig verloren anzusehen sei. — Madrid, 24. 3uni. In Pineiro (Provinz Oreux) schlug der Blitz in eine Kirche, in welcher eine Leichenfeier stattsand. 25 Personen wurden getödtet und ebcnjoviele schwer verletzt. — London, 24. 3uni. Trotz der Krankheit de« König« ist der auf heute angesetzte Empfang der fremden Abge sandten und Vertretungen im Palaste ununterbrochen von statten gegangen. Die Gesandten und die Abordnungen wurden von Mitgliedern der Königlichen Familie im Namen de« König» empfangen. — London, 24. 3uni. Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich wird morgen früh nach Oesterreich zurückreisen, wie verlautet, wird auch Prinz Leopold von Bayern morgen abreisen und die Abreise auch der übrigen fremden Vertreter unverwcilt vor sich gehen. — London, 24. Juni. Da» heute Abend 6 Uhr 40 Min. ausgegebene Bulletin lautet: Da« Befinden de« König« macht weiter befriedigende Fortschritte. Der König erfuhr durch die Operation eine große Erleichterung. — London, 24. Juni. Am Schluffe der Nachmittags sitzung de« Unterhauses Verla« Balfour das zuletzt auSgcgebcne Bulletin und bemerkte sodann, daß alle anläßlich der Krönung geplanten Festlichkeiten in London, ausgenommen die Ver anstaltungen wohlthätigen Charakters, verschoben werden. — Die Flottenschau findet nicht statt. — London, 25. Juni. Gestern Abend II Uhr wurde folgende« Bulletin ausgegeben: Der Zustand de« König« ist so gut, wie man nach einer so ernsten Operation erwarten konnte. Seine Kräfte erhalten sich. E» sind weniger Schmerzen vorhanden. Seine Majestät hat einige Nahrung genommen. E« werden noch einige Tage vergehen, ehe man sagen kann, ob der König außer Gefahr ist. Aircheunachrichteu aus Schönheide. Freitag, den 27. Juni 1902, Abend« '/,9 Uhr: Bibel stunde, Herr Pastor Wolf. Freitag, den 4. Juli rr. o., Vormittag 11 Uhr kommen sämmtl. Marktbuden mit Zubehör auf dem Reumarkt hier zur Versteigerung. Käufer ladet hierzu ein x>. LeibtztUL?. » L88L. Freitag: Clubfahrt. Einige peri. Seidensticker, einige Aufpaffer sucht D rleckrlol» HHon Donnerstag, 26. Juni ab wohne ich im schen II»»8v, IU«IIpl8tl »88V 4. IVr. Die Holzschlepperei auf dem Wege, und das Durchgehen unserer Grund stücke wird streng verboten. Die Eltern möchten ihre Kinder davor, warnen, sonst werden wir gericht liche Hilfe in Anspruch nehmen. Itarl Iteiitor. klelvln 8 lez; « I Wasserdichte Decken für Merde und Wage«, Sommer decke», Huf- u Lederfette liefert zu Fabrikpreisen ». «liillcr. Sattkermsir. am Windischweg. Augenkranke ! e e i-uepza-llnv Ä 'Z 8 In dem Buche Or. HVblts'» Iravxott Lkrkrrät in Oelze in Thüringen, welches schon seit 1822 in vielen Auflagen erschie. nen ist, findet fast jeder Augen» kranke etwas Paffendes. 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