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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 26.06.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190206269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19020626
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19020626
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1902
-
Monat
1902-06
- Tag 1902-06-26
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Monat
1902-06
-
Jahr
1902
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Empfehlenswerth sind folgende Reinigungsarten: ». Häufiges nach dem >ede-maligen Entleeren eines Bierfasses vorzunehmendes und chunlichft kräftiges Spülen mit kaltem Wasser, d. Spülen mit heißem Wasser, e. Spülen mit heißer Lösung krpstallisirtcn kohlensauren Natrons in dem Verhältniß von 1 Kilogramm auf 50 Liter Wasser und nachfolgendes Spülen mit kaltem Wasser, ck. Behandeln mit gespannten Wasserdämpfen und nachfolgendes Spülen mit kaltem Waffer. Die Spülung erfolgt dergestalt, daß der Stechhahn in ein Faß, welches mir dem Spül mittel gefüllt ist, eingeschraubt, hierauf die Lösung durch die Rohrleitung mittels der Luft pumpe getrieben und schließlich auf dieselbe Weise die Nachspielung mittels kaltem Waffer bewirkt wird. Werden die Bierrohrleitungen regelmäßig, nachdem ein Bierfaß leer geworden, energisch und sorgfältta mit Waffer gespult, so brauchen nur selten die kräftiger wirkenden Mittel einer beißen Sodalösung oder gespannter Wafferdämpfe in Anwendung zu kommen. Andererseits genügt nach den gemachten Erfahrungen die Anwendung eines einzigen der üblichen Reinigungsmittel oft nicht, um eine vollständige Reinigung zu erzielen, 8 38. Der Windkessel (8 83) wird durch Ausscheuern und durch Ausspülen mit Waffer gereinigt. 8 39. Die Luftpumpe wird in der Weste gereinigt, daß sie auseinander genommen und von etwa ranzig gewordenem Schmieröl, eingedrungenen Staub rc„ befreit wird. 8 40. Wo Baumwollenfiltcr in Anwendung komme», um die in den Windkessel einzudringenve Luft von Staub und dergleichen zu befreien, ist von Zeit zu Zeit eine Erneuerung der filtrirenden Baumwollenschicht erforderlich. 8 4l. Die Wirthe haben über die vorgenommene Reinigung der Leitungen und der übrigen Theile bex Apparate ein Buch zu führen und jedesmal den Tag der Reinigung in dasselbe einzutragen. Dieses Buch ist dem Revisor bei seinem Eintreffen vorzulegen. 8 42. llm die Kontrolle der zinnernen Bierrohrleitungen zu erleichtern, sind in letzteren gläserne Einsätze in der 'Nähe der Schankhähne anzubringcn. Die lichte Weite der eingesetzten Glasröhren darf nicht geringer sein, als diejenige der damit verbundenen zinnernen Rohrleitungen. Die eingesetzten Glasrohrleitungen werden mit den Zinnrohrleitungen auf Kosten der Besitzer feiten der vom Stadtrathe hierzu beauftragten Revisoren durch Anlegung von Plompen dergestalt verbunden, daß sie ohne Verletzung der letzteren nicht herausgenommen werden können. «evists» »er «pperete. 8 43. Mit der Prüfung der aufgestellten pneumatischen Druckapparate auf vorschriftsmäßige Konstruktion, Aufstellung, Handhabung und Reinhaltung werden von den, Stadtrathe bis auf Weiteres Rathsbeamte beauftragt. 8 44 Die Revisoren sind aus gewissenhafte Ausführung des ihnen zu übertragenden Revisions vermerkes und zu wahrheitsgetreuer Anzeige über Vie Revisionsergebniffc zu verpflichten. . . . 8 45. Jeder Apparat wird jährlich mindestens 3 Rial der ordentlichen Revision unterzogen. 8 46. Die Revisoren habe» dem Stadtrathe sofort Aiizeige zu machen, wenn sie bei der Revision auf irgendwelchen Widerstand feiten der betreffenden Wirthe stoßen sollten. 8 47. Die Revisoren haben dem Stadtrathe anzuzeigen, welche Apparate sie revidirt und welche Vorschriftswidrigkeiten beziehentlich Mängel >>e an den einzelnen Apparaten etwa fest gestellt haben. 8 48. Zn Fällen, in welchen an den revidirren Apparaten Vorschriftswivrigkeiten oder erheb liche Mängel festzustellen gewesen sind, sind die betreffenden Apparate zu einer durch den Stadtrath zu bestimmenden Zeit nachzurevidircn. Das Ergebniß dieser Nachreoision ist dem Stadtrathe anzuzeigen. 8 49. Die Kosten der Revision und Nachreoision sind den Apparatbesitzern von dem Stadt rathe nach festen Sägen zu berechnen. 8 5«. Strafe«. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften in H8 -8 bis 42 dieses Regulativs werden mit Geldstrafe bis zu 450 Mark oder entsprechender Haft bestraft. Eibenstock, den 5. Febniar 1901. Der Rath der Stadt. Die Stadtverordneten. 71 Li ^dokf Aeffe, . ch. Dierslh, ' - Bürgermeister. ' Stadtverordnete»-Vorsteher. König Heorg. Da» »Dresdner Journal" schreibt: Waren die vergangenen Tage naturgemäß ausschließlich den Gefühlen der Trauer und de« Schmerze« um den Heimgang de« vielgeliebten König» Albert gewidmet, so richten sich nun, nach dem Seine irdischen Ueberresie zur Ruhe bestattet worden sind, die Blicke aller treuen Sachsen auf den erlauchten Nachfolger des Dahingeschicdenen, Se. Majestät unseren Allergnädigsten König und Herrn Georg. Da« Gelübde der Treue und Liebe, da« wir dem erlauchten Herrn heute in Ehrfurcht zu Füßen legen, der Wunsch, daß der gnadenreiche Gott Ihm eine lange und gesegnete Regierung vergönnen möchte, der allerorten im Sachsenlande au» der Tiefe der Herzen zum Himmelszelte em porsteigt — sie entspringen nicht nur dem ernsten, von schuldiger Ehrfurcht erfüllten Pflichtgefühle de« monarchisch gesinnten Manne«, sie sind vielmehr das tiefe, ehrliche Bekenntniß unsere» Gcmüth«, sie sind der freiwillig dargebotene Zoll der Liebe und Dankbarkeit unserer Herzen. Unser Allergnädigsler König sind un« vertraut in Seiner Höchgesürsteten Gesinnung, in Seiner edlen Einfach heit, in Seinem strengen Gerechtigkeitsgefühl und in Seiner unverrückbaren Pflichttreue seit einem Menschenalter; wir er kannten Ihn, lange ehe die König-krone Sein Erbe ward, al- führenden, weitblickenden, zu jedem Opfer der Arbeit und der Thal bereite» Bannerträger im großen Staat«- und Bölkerstrebcn. Sein Hoher Sinn hat Sich in den bewegten Zeiten der letzten Jahrzehnte stet« unbeirrbar und untrüglich im Urtheil erwiesen, Sein klare« Auge sah sicher und fest, wo Verbesserungen im Haushalte de« Lande« noththaten. Er war, wie Sein erlauchter Vorgänger auf dem Throne, der Kunst und Wissenschaft allezeit ein erleuchteter Pfleger und Beschützer, Er förderte mit unermüd lichem Eifer Handel und Gewerbe. So ist Sein Leben an der Seite de« erlauchten, nunmehr in Gott ruhenden Bruders, bi« jetzt dahingegangen al« ein echte«, vorbildliche» Fürstenleben, al« ein Leben, da« immerdar dem Wohle und Ruhme de« Vaterlandes gewidmet war. Wie unser König und Herr unauslöschlich ver knüpft ist mit der Heldengeschichte de« deutschen Volke«, mit der großen Zeit von 1870/71, mit den Tagen von St. Privat, Nouart, Beaumont, Sedan und Villiers, so ragt Er auch schon heute al« eine Persönlichkeit von markantem Gepräge au« der Geschichte de« Sachsenvolkes heraus. Da wußte Niemand besser und Keiner erkannte e« rückhaltloser an al« de« dahingcschiedencn Helden könig» Majestät selbst. So dürfen wir denn au« der Trauer und Wehmuth dieser Tage uns zu dem beglückenden Bewußtsein aufraffen, daß unser Loo« in guter Hand liegt, so dürfen wir denn hoffen, daß auch in Zukunft eine starke, aber auch milde und gütige Hand über uns walte. Und darin liegt ein tiefer Trost für da« Leid, da« Ihm und uns in diesen Tagen widerfahren ist, aber auch der Segen, der seit alterSher Fürst und Volk in Sachsen verbunden hat. Es ist der Segen des Vertrauens, dieses wunderbaren Gutes, da» in der großen Wechselwirkung von Regieren und Regiertwerden zu den edelsten Früchten un« geleitet und den Geist de« Frieden« und der Freudigkeit in aller Herzen gießt. In diesem Vertrauen nimmer zu erlahmen, täglich stärker und hingcbender zu werden in der Treue für den König, in der Mit arbeit an der Weiterentwickelung de« Vaterlandes, auf daß es zunehme an allen Gütern der Kultur und der Gesittung und ein angesehene« Glied bleibe im Kranze der Staaten de« Deut schen Reiche« — da« sei da« Bekenntniß de« heutigen Tage«, da« sei da« feierliche Gelübde, da« wir dem Herrscher in dieser Stunde zu Füßen legen mit dem alten, hehren Sachsenrufe: Den König segne Gott! Trauerfeierlichkeiten für König Albert in Eibenstock. Ueber die in der letzten Nr. VS. Bl. bereit- berichtete Ge- dächtnißtrauerfeier der städtischen Collegien sei noch erwähnt, daß im Sitzung-saale inmitten eine- dem Ernst der Feier entsprechenden Arrangement- von Blattpflanzen aus einem schwarz drapirten Postament die umflorte Büste de- verewigten König- Aufstellung gefunden hatte. Die von Herrn Bürger meister Hesse dem theuren Dahingeschiedenen gewidmeten Worte hatten folgenden Wortlaut: Meine verehrten Herren! Halbmast gefesselt hängen die Fahnen, dumpfe- Trauer-Geläute durch hallt da- Land und trauriger Herzen tiefe- Empfinden gilt unserm guten König Albert. Nicht mehr waltet Er mUde auf dem Sachsenthron. Zur Ewigkeit ist Er eingegangen! Wir aber wahren unserm Könige auch nach seiner Verewigung die Treue, indem wir Seiner in Trauer und Erhebung gedenken. In Trauer erkennen wir die Majestät de- Tode- an! Die Majestät de- Tode-, sie thront jetzt über der Majestät unsere- König-! Nur der starre Leiv ist un- geblieben, der Erde zu Erd« und Asche zu Asche wird. Die Seele ist in jene ewigen Gefilde entflogen, von denen aus keine Wiederkehr ist. Der Later seine- Vaterlandes, der Stolz seine- Vol ke-, der Berather der Reichseinheit, ein ganzes Stück ruhmvoller Geschichte sinkt in ihm verkörpert ins Grab. Ein Mensch war Er wie wir mit mensch lichen Schwächen, aber ein guter und ein großer Mensch. Er war seinem Volke nicht bloS der König. Seine schlichte und doch königliche Persönlichkeit entsprach dem Empfinden und der Auffassung deS sächsischen Volkes. Er stand seinem Volke thatsächlich herzlich nahe, er war ihm ein Freund. Um einen geliebten Tobten trauert unser Herz ausrichtig und darum bewegen uns heute Trauergefühle tief und innig! Aber über seinem Grabe wird ewiger Ruhmesglanz leuchten zwischen Lorbeer und Palmen. Er bleibt der Stolz seines Volkes, dessen Trauer in Erhebung aufgehen muß, daß eS diesen König und einen solchen Hel den besaß und besitzt, so lange die Geschichte von Helden kündet. An der Wende einer neuen Zeit geboren, wuchs Er im Verständniß für deren Wirkungen auf. Aus Kampf und GeschützeSdonner schrieb Er mit 2l Jahren vom hohen Norden her: „Das Zusammenwirken der deutschen Stämme zu einem Ziele ist der Weg zu ihrer Einigung! Die Fürsten müssen dann vorangehen ohne Rücksicht des eigenen LebenS!" Die militärischen Auf gaben beschäftigten Seinen regen Geist. Am 27. Mai 1864 betonte Er in der I. Kammer, die Unentbehrlichkeit eines tüchtigen OffiziercorpS. Ein Mahner Seines Volkes begründete Er die Forderungen für die Armee damit, daß Zeiten kommen könnten, in denen nicht nach Erfolgen von Industrie, Ackerbau und Gelehrtenanstalten gefragt werde, sondern danach: „Wie haben sich unsere Sachsen geschlagen?" Wie bestätigte sich Seine scharfe Beobachtungsgabe auch hinsichtlich der Schwächen der sächsischen Armee im Jahre 1866. Er selbst freilich erwies in jenem Rückzüge der sächsischen Truppen seine militärische Veranlagung, ein Rückzug, den Moltke in ehrlicher Anerkennung „Sieg" nannte. Seine Größe leuchtete jedoch im vollsten Glanze im 70er Kriege, wo Albert als erfahrener Führer in die Geschicke der Schlachten eingriff. St. Privat, Beaumont, Le Bourget, Villiers und Brie sur Marne wurden zu Stätten unvergänglichen RuhmeS für Ihn; als kühner und glücklicher Feldherr von anerkanntem Genie kehrte er zurück. Ein Lenker der Schlachten war Er und blieb Er auch im Frieden. Nur auf unblutigen Feldern ! Er hatte mit Recht zur Kaiserkrönung im Versailler Königsschloß in erster Linie auf der Estrade für die Paladine um den neuen alten Kaiser gestanden. Und am 7. September 1889 sprach zu ihm der junge Kaiser: „Es ist eine große Schuld, die Ich abzutragen habe. Viele Jahre haben Eure Majestät für Mich gesorgt und Sich um Mich gekümmert. Wie Eurer Ma jestät wohl bekannt ist, hat dereinst Mein verstorbener Herr Vater Mich Eure Majestät besonders ans Herz gelegt mit der Bitte, Sie möchten für Mich sorgen, wenn Ihn einnial etwas Menschliches träfe. Eure Majestät haben diese Bitte in hochherziger Weile erfüllt und Ich habe schon Jahre lang Meines Lebens einen innigen Freund und väterlichen Berather in Eurer Majestät gefunden." Unser sächsisches Volk und mit ihm viele einsichtsvolle Deutsche haben dankbar gefühlt, wie wahr der Kaiser da sprach und daß der feine, taktvolle, unaufdringliche Rath unseres Königs das jugendliche Ungestüm des Kaisers an gefährdeten Punkten unmerklich zu dämpfen und zu leiten verstand. Damit hat der greise Paladin eben unblutige Siege für Sein Vaterland er kochten. Die Wohlfahrt seines Volkes interessirte Ihn nunmehr ebenso wie Politik und Militär. Er freute Sich der Früchte industrieller und kauf männischer Intelligenz und Regsamkeit, dennoch aber sprach Er tzum Rektor der Fürsten - Schule Grimma unumwunden aus: „Gott erhalte uns die humanistische Bildung, Ich werde für sie kämpfen bis an Mein Ende!" Er schätzte auch den pflichtbewußten Beamtenstand als den Felsen in der Brandung der durcheinander und gegeneinander wogenden Interessen. Als Katholik gehörte Er nach der Weisung Seines weisen Vater- ohne Wider willen gegen fremde ConfessionSverwandte SeinerComession an, mit frommem Eifer, aber ohne Intoleranz. So hat Sein Volk ohne jede innere Beunruhigung nur Segen von Ihm erfahren, konnte seine Kräfte entfalten, konnte wachsen und stark werden, vielleicht nicht immer ganz und voll sich bewußt, daß die Milde und Weisheit seines Herrschers es jeden Tag reich beschenkte. Freilich die 800 jährige Wettinfeier, der 50 jährige Gedächtnißtag seines Eintritts in die Armee, der 70. Geburtstag zeigten unserm Könige die Anerkennung und Liebe seines Volkes. Nun liegt der 74. Geburtstag hinter Ihm und das goldene Ehejubiläum dicht vor Ihm, da hat sein reiches Leben versagt. 49 glückliche Ehejahre hat Er an der Seite jener Edlen Frau verlebt, die Ihre Pflichten als Gattin und Landes mutter so treulich erfüllt hat. Sie und alle Kreise, die dem Könige nahe standen, empfanden wie Jeder aus dem Volke, der Ihn kennen lernte, die bescheidene, maßvolle, redliche, wohlwollende, aber auch zielbewußte und würdevolle Persönlichkeit der ehrwürdigen Herrschergestalt König AlbertS und die wohlthuende Klarheit, die sein ganzes Thun und Lassen auSstrahlte. Alt dies reiche Leben und ehrliche Streben eines hochbegnadeten Mannes an der Spitze eines Ihm herzlich ergebenen Volke- senkt sich jetzt zur Gruft! Wir flehen Gott um Gnade für seine Seele, geloben ihm ein dankbares Gedächtniß und unwandelbare Treue gegen sein Haus und seinen Thron. Möchte Gott Ihn belohnen! Auf die an Ihre Majestät die Königin Carola gerichtete BeileidSadressc ist bei dem Stadtrath nachstehende- Telegramm der Stadt für treue Theilnahme herzlich danken. Oberhofmeifter von Malortie. Wie schon in voriger Nummer diese- Blatte- kurz erwähnt worden ist, ehrte der hiesige König l. Sächs. Militär- Verein da- Andenken an Se. Majestät unseren Hochseligen König Albert am 23. d. MtS. Abend- durch Niederlegung eine- Lorbeerkranze- am hiesigen Kriegerdenkmal. Zu diesem Zwecke begaben sich die Mitglieder de- Direktorium- und Ausschusses de- genannten Verein- unter Führung ihre- Vorsteher- Herrn Kauf mann Hermann Wagner und unter Vortritt einiger Fackelträger Abend- 2 Uhr an da- genannte Denkmal, woselbst sich auch mehrere der Herren Offiziere, sowie Herr Bürgermeister Hesse als Vertreter hiesiger Stadt eingefunden hatten. An dieser ehren den, schlichten Feier nahm außerdem noch die hiesige Bevölkerung in großer Zahl theil. Punkt 9 Uhr setzte Glockengeläute ein und mahnte ernst an die in unserer Landeshauptstadt nun stattfindende eingeäangen: Ihre Majestät lassen Beisetzung des über Alle- geliebten Hohen Entschlafenen. Herr Vorsteher Wagner richtete an die Anwesenden folgende tiefem pfundene Worte: In dieser Stunde wird in seiner Königl. Haupt und Residenzstadt die sterbliche Hülle Sr. Maj. unseres allgeliebten und verehrten Heldenkönig- Albert feierlichst zu Grabe getragen. Tiefbewegt stehen wir hier an dieseni ehrwürdigen Denkmale au- Deutschlands großer Zeit, welches Allerhöchst sein Bildnis, trägt und späteren Geschlechtern noch von seinen herrlichen Waffenthaten und glorreichen Siegen für Deutschlands Einigkeit und Größe Kunde geben wird. Mit Wehmut und tiefer Trauer im Herzen beklagen wir den Heim gang unseres Königlichen Kriegsherrn und Landesvaters und den schmerzlichen Verlust, den wir dadurch erlitten haben, denn nicht mit Worten können wir es ausdrücken, mit welch' großer Begeisterung und unbegrenzter Verehrung, Liebe, Vertrauen und Anhänglichkeit wir zu Sr. Majestät allezeit gestanden und emporgebtickt haben. Im Namen unserer Kameraden, Veteranen, die in Sr. Majestät ihren ruhmerprobten Königl. Feldherrn verlieren, im Namen unserer hilfsbedürftigen Kameraden, Wittwen und Waisen, denen Se. Majestät der König allezeit ein väterlicher Freund und Fürsorger gewesen ist, im Namen untere- Ge- sammt-Vereins rufe ich Sr. Majestät unserem verehrten, nun selig entschla fenen König Albert, als unserem unvergeßlichen Allerhöchsten Protektor für die vielfachen Beweise Königl. Huld und Gnade und für sein väterliche- Wohlwollen ein herzliches „Habe Dank" in die Ewigkeit und ein „Ruhe sanft" in seine stille Gruft nach. Wir werden das Andenken an Se. Majestät König Albert allezeit hoch und in Ehren halten. Kameraden, geloben wir auch in dieser feierlichen Stunde, daß wir Alle die Liebe und Treue, die wir unserem Hochseligen Könige bi- übers Grab hinaus bewahren werden, auch auf das ganze Kgl. Haus und insbesondere auf Se. Majestät unseren erhabenen Protektor König Georg übertragen wollen und bitten wir Gott, daß er Se. Majestät unseren allergnädigsten König Georg schützen, segnen und behüten möge. In diesem Sinne, verehrte Kameraden, lassen Sie uns diesen Kranz alS Zeichen unsere- Gelöbnisses und als äußeres Zeichen unserer Trauer und Dankbarkeit zum ehrenden Gedächtnisse an unferen Hochseligen König niedrrlegen. Hierauf erfolgte nach Verrichtung eine- stille- Gebete- die Niederlegung des Kranze-, der die Widmung trägt: „Seinem unvergeßlichen Allerhöchsten Protektor König Albert in Verehrung und Dankbarkeit gewidmet vom Königl. Sächs. Militär-Verein Eibenstock-. Still und ernst verließen hiernach die Betheiligten die Stätte treuen Angedenkens. Der vorgenannte Verein, sowie der Bruderverein Wolfs- grün werden sich auch an der nächsten Sonntag in hiesiger Kirche stattfindenden Gedächtnißfeier betheiligen. Auf die vom hiesigen Militär-Verein an Ihre Majestät die Königin Carola und an Se. Majestät den König Georg ab gesandten Beileids- und ErgebenheitS-Depeschen gingen folgende Antworten ein: Ihre Majestät danken dem K. S. Militär-Verein bestens für treue Theilnahme. Oberhofmeister von Malortie. Seine Majestät der König lassen für die ausgesprochene Antheilnahme herzlich danken. Kämmerer von Schimpfs. Schließlich sei noch erwähnt, daß auch der Evangelische Arbeiterverein mit seinem VereinSabende am Montag eine König Albert-Gedächtniß-Trauerfeier verband. Tagesgeschichte. — Deutschland. Da« Abschiedsgesuch de» prcuß. Eisenbahnminister« v. Thielcn ist, wie bereit« in letzter Nummer telezr. berichtet, vom Kaiser bewilligt worden. Zum Nachfolger wurde Generalmajor a. D. Budde (zuletzt Direktor der deutschen Waffen- und Munitionsfabrik in Berlin) ernannt; derselbe war früher im Generalstabe Chef der Eisenbahnabtheilung. Minister v. Thielen wurde der Schwarze Adlerordcn verliehen. — Unsere Kriegsmarine bat abermals einen herben Verlust zu beklagen: Da« Torpedoboot .842" ist bei Elbfeuer- schifs 4 durch einen englischen Dampfer überrannt worden. Da« Torpedoboot ist gesunken. Der Kommandant Kapitänlcutant Rosenstock von Rhöneck, Obcrmaschinistenmaat Mürz, Maschinistenmaat Keilwagen und Matrose Reimer« werden »ermißt. — Wie da« »Hamburger Fremdenblatt" au« Kuxhaven meldet, ist da« Schiff, welche« da« T o r p e d o b o o t »8 42" überrannt hat, der englische Dampfer »Fir-by". Vier zehn Mann de« gesunkenen Boote« wurden von der „Fir«by", 9 Personen, darunter Geheimrath Bu«ley und 4 Engländer, welche sich au« Anlaß der Regatta Dover-Helgoland an Bord de» Torpedoboote« befanden, wurden in dem Rettung«boot eine« Leichter» gerettet. Der Zusammenstoß erfolgte 12'/, Uhr Nacht» vor Kuxhaven. Da» Torpedoboot sank sofort. — England. Gestern (Dienstag) Abend haben wir durch Extrablatt eine alarmircnde Nachricht über eine Operation König Eduard« und die Aufschiebung de« Krön« ung« feste« auf unbestimmte Zeit veröffentlicht. Dieselbe lautete: .London, 24. Juni. König Eduard ist an Blind darmentzündung erkrankt und heute operirt worden. Da« Krön ung-fest ist verschoben worden." — Ein später au«gcgebene«
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