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ande l86S. Mittwoch, den 2S. August t und utzkau, !g.Pk. , den cenden e und lbert arrter Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mai, Mittwoch- und Sonnabend-, und koket vierteljährlich 12'1, dkgr Inserate werden bi« Dienstag« und Freitags früh 8 Uhr angenommen. Frau Gemahlin, Prinz Georg und Frau Gemahlin UUNdschttU. schon früher auf dem Festplatz angelangt waren. Se. Majestät, sehr wohl aussehend und sichtlich er- Die Liebe rastet nimmer; sie wird im Wohlthuu freut durch die große Theilnahme des Publikums am Fest, lustwandelte mitten im Menschengewirr umher, eine Rose im Knopfloch seines UeberzieherS tragend. Die Dresdner Knaben - Kapelle hatte die Ehre, vor dem königlichen Zelte zu concertiren. — Der Glanzpunkt des Festes begann Abends 8 Uhr mit der Illumination des Gartens und vornehmlich des Teiches. Unzählige Lampen und Transparents warfen ihr Licht nach der Wasserfläche, in der es sich wunderbar schön wiederspiegelte. An der Schloß seite des Teiches war eine Fähre aufgestellt — vis s vis ragte ein 40 bis 50 Fuß hoher künstlicher Felsen am Ufer empor, dessen Plateau den Sängern als Podium diente. Nachdem die Fähre in ihrem Lichtschmuck prangte und das kronprinzliche Paar (Se. Majestät der König und Gemahlin, sowie Prinz Georg und Gemahlin verließen gegen 48 Uhr den Festplatz) nebst mehreren höheren Offizieren, u. A. auch Mitglieder des preußischen Generalstabes, Platz darauf genommen, wurde diese Strahlenmafse (die vier hohen Säulen derselben waren mit bunten Lampen umwunden und oben aus den Säulen stiegen mächtige Opferflammen empor, während am Ein gänge die Königskrone strahlte und ebenso auch die ringsum gezogenen Barrieren wie Feuerlinien sich darstellten) von mächtig großen, künstlich hergestellten illuminirten Schwänen nach der Mitte des Teiches vor den Felsen geleitet. Herr Hofschauspieler Winger sprach hierauf mit weittönender Stimme vom Plateau des Felsens herab den Prolog, nach welchem die Dresdner Liedertafel die „Lorelei" anstimmte. Da schob sich die Vorderfront des Felsens aus einander und die „Lorelei", wie sie mit goldenem Kamme ihr goldenes Haar kämmt, stand als lebende« Bild wie hingezaubert vor den Blicken der über raschten Menge. Ein nie endenwollendes Bravo erkämpfte sich die Wiederholung der vortrefflichen Scene. Und so ging es weiter, Bild reihte sich an Bild! Da sah man die Samariterin, den in der Brust verwundeten Krieger mit. dem matten Haupt auf ihrem Schooß ruhend, die Wunde untersuchend nie müde — das bewies wiederum das schöne Fest, welches vergangenen Sonnabend der Alberts-Verein im großen Garten der Residenz veranstaltete. Das edle Streben des Vereins, Samariterwerke im Frieden und Krieg zu üben, ist den Lesern ebenso bekannt, wie die unermüdete Thätigkeit, womit Ihre königliche Hoheit die Frau Kronprinzessin Carola dieses Werk ächter und wahrer Menschenliebe so wesentlich stützt und fördert. Gewiß, wer Liebe säet, muß Liebe ernten, und in welch' hohem Grade sich diese Liebe kund gab, davon zeugten die Tausende und Abertausende, welche gekommen waren, Theil zu nehmen an dem edlen Beruf, der leidenden Mensch heit Linderung zu gewähren. Es ist sehr schwer, nur annähernd die Massen zu schätzen, welche sich von Nachmittag 3 bis Abends 10 Uhr in dem großen Garten bewegten; man sprach von 25,000 bis 30,000 Personen, falls diese Ziffern ausreichen sollten. Wie beim vorjährigen ersten Gartenfeste des AlbertS - Vereins hatten auch diesmal Damm aus dm vornehmsten Familien der Residenz es über nommen, in eigens dazu aus Guirlanden und Laub gewinden errichteten kleinen Zelten verschiedene Dinge zum Berkaus anzubieten; und wahrlich, an Zuspruch fehlte es ihnen nicht. Im Gegentheil hatte man Noth, sich heranzudrängen, um, wie es ein Herr neben uns that, ein Blumen-Bouquet für 10 Thaler zu lösen, welches er mit graciöser Verbeugung der schönen Verkäuferin zum Geschenk überreichte. „Herr Rittmeister, kaufen Sie eine Cigarre, Stück fist Stück 1 Neugroschen, für den heut 1 Thaler entrichtet wird" — rief eine andere blondlockige Schönheit, und natürlich zog der artige Cavalier sei» Portemonnai, den gewünschten Preis zu ver doppeln. Doch wer könnte diese Scenen alle schildern! Acht Musikchöre und mehrere Gesangvereine durch flochten den großen Garten, wohin man auch trat, mit Harmonien. Gegm H5 Uhr erschien Se. Majestät der König nebst Ihrer Majestät der Königin, während Ihre königliche Hoheiten der Kronprinz und 7 - Limmdzwaazigfter Jahrgang. W o Kentz liltt '"Ä -. für . Bischofswerda, Stolpen und UmgegÄM Amtsblatt des Königlichen Gerichtoamteo und -es Stadtrathes zu Kifchofswer-a.