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-V? 54 1869. Sonnabend, den 10. Juli en Pt. Pf. rte len rz- eut )lr. für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend« Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamtes und -es Sta-trathes zu Kischofswer-a. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« und Sonnabend«, und koket vierteljährlich 12'j, Star. Inserate werden bi« Dienstag« und Freitags früh 8 Uhr angenommen. Sachsen. Bischofswerda, 6. 'Juli. Die Rechnung des hie sigen Zweigvereins der Gustav-Adolph-Stiftung ergab im vor. Jahre eine Einnahme von 253 Thlr. 1 Ngr. 6 Pf. und eine Ausgabe von 193 Thlr. 2 Ngr. 5 Pf. Beiträge gingen 187 Thlr. 16 Ngr. 4 Pf. von 19 Gemeinden ein und an den Hauptverein Dresden wurden 175 Thlr. 15 Ngr., incl. für Schriften rc., eingesendet. Möge auch in diesem Jahre die Samm lung für diesen so segensreich wirkenden Verein überall recht erfreulichen Anklang finden und ein Jeder gern bereit sein, die Noth unserer armen evangelischen Brüder durch eine kleine Gabe zu lindern suchen. Mehr als 800 arme Gemeinden bitten um Hilfe. Die diesjährige Jahresversammlung des Dresdner Hauptvereins der Gustav-Adolph-Stiftung soll am 3. und 4. August d. I. in Pirna abgehalten werden. K Dresden, den 8. Juli. Allgemein ist die Liebe und Theilnahme bekannt, welche unsere hoch verehrte königliche Familie jederzeit den Nothleidenden und Hilfsbedürftigen zu Theil werden läßt. Mit der größten und innigsten Theilnahme erschienen oft ganz unerwartet die hohen Glieder des Königshauses . da, wo die Noth eingezogen ist. Auch unsere verehrte Kronprinzessin, bekannt von jeher als ein rettender Engel in.der Noth, hat in unserer Residenz abermals durch ihre Liebe und Freundlichkeit die Herzen ge wonnen. In einem hohen Kämmerchen allhier liegt eine arme brave Mutter, unterstützt vom Albertverein, krank darnieder. Bald naht ihr Sterbestündlein. Da erscheint, 4 Treppen hoch, begleitet von einer Hof dame, unsere verehrte Kronprinzessin, um zu sehen, wie es der Kranken ergeht. Zur hohen Freude der schwer Erkrankten sitzt sie lange Zeit an ihrem Krankenlager und sucht sie mit ihrer gewohnten Leutseligkeit und Herzlichkeit zu trösten. Doch auch erfreuen will sie dieselbe und daher bringt sie der tiefgebeugten Frau außer anderen Gaben ein Rosen sträußchen mit, das sie aufrichten soll in ihrem schwe ren Leid. Gott segne sie und unser ganzes Königshaus! Die General-Direktion der sächsischen StaatS- Eisenbahnen hat dem Vernehmen nach der rühmlichst bekannten Maschinenfabrik von R. Hartmann in Bimmdzwanzigskr Jahrgang. Chemnitz den ansehnlichen Auftrag auf 30 Loco- motiven zum Gesammtpreise von circa 450,000 Thlr. ertheilt. Die Prüfungen zur Erlangung der Berechtigung zum einjährig freiwilligen Militärdienste werden in Dresden in der Zeit vom 5. bis 18. September d. I. abgehalten werden. Aus Bautzen melden die „B. N." unterm 5. Juli: Von den auch heute zur nachträglichen Ab haltung des willkürlichen Landtages „Walpurgis" einberufenen Ständen des königlichen sächsischen Markgrafenthums Oberlausitz ist soeben zum Landes ältesten mit 120 Stimmen gegen 9 Stimmen Herr Landesbestallter Regierungsrath Hempel auf Ohorn gewählt worden. Ein Stimmzettel war unbe schrieben. Dem sächsischen Generalstabs-Berichte über den Feldzug 1866 entnehmen wir folgende Notizen: Die Kriegsstärke des sächsischen Armee-Corps betrug am 25. Juni 1866 26,265 Mann, incl. 540 Nicht streftende, Spannbauern, Marketender und 7560 Pferde; die Besatzung der Festung Königstein zählte 6 Offiziere, 315 Mann, die Depots überdies 4961 Mann, 968 Pferde. — Der Gesammtverlust unserer Armee während des Feldzugs beziffert sich auf 89 Offiziere, 2132 Mann, 227 Pferde; hiervon 38 Offiziere, 582 Mann todt, 47 Offiziere, 1345 Mann verwundet, 4 Offiziere, 205 Mann gefangen. Durch Eröffnung der Eisenbahnlinie Dresden- Chemnitz hat sich nicht nur ein bedeutender Personen verkehr von der bisherigen Tour Dresden-Riesa- Chemnitz abgewandt, sondern auch der Frachtverkehr geht jetzt meist auf der näheren Eisenstraße, der, alten Reichsstraße nach dem Südwesten. Auf der Leipziger Bahn hat sich naturgemäß die Frequenz ansehnlich gemindert, was schon daraus ersichtlich, daß dort eine nicht unansehnliche Zahl von Expedienten als überflüssig verabschiedet worden und meistens in die Bureaux der östlichen StaatS-Bahnen über getreten sind. Deutlich zeigt dies der letzte Ausweis der Leipzig-Dresdner Eisenbahn, der eine Minder einnahme von über 120,000 Thlr. für die ersten 5 Monate l. I. nachweist, was für'S ganze Jahr bei gleichen Verhältnissen - ein Minus von nahezu