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bewilligten, t«eM ausgenommen. Auch die Metall arbeiter ; »ackenmch tmS Thüringen, veranstalteten eineVetsapimstrng, welche nach einem längeren Vdr- tragdes Reichstags-Abgeordneten Fritzsche den Bei tritt zur Schweitzer'schen Genossenschaft erklärte. Der Dorsitzende der Versammlung, Herr Leinweber, bezeichnete die Herren Bebel und Liebknecht als von den Fabrikanten bezahlte „Lügner und Verräther". Lawi wfficiöser Erkl^rwg bericht die Angabe: das Kriegsministerium zu Dresden wolle die im Pionnier- Bataillon dienenden Zimmerleute während der Dauer der Leipziger Sinke beurlauben, auf einer müßigen Erfindung. Am 15. Juni Nachmittags verheerte ein heftiges Gewitter mit Schloßenwetter die Fluren zwischen Königstein und Schandau. In Wurzen hat sich wieder ein Soldat, der 22jährige Adam Barthel, mit seinem Dienstgewehr erschossen und zwar, wie man sich erzählt, aus Auf regung darüber, daß er eines Eigenthumsvergehens bezüchtigt worden sei. Am 7. Juni, Nachmittags, befanden sich drei Knaben auf dem Wege nach Döltzschen bei Dres den. Die an der Straße stehenden Kirschbäume schienen mächtige Lockspeise zu bieten, denn die Kleinen begannen bald, von der verbotenen Frucht zu an- nertiren. Der Pächter des Obstes war nun ganz anderer Meinung und verjagte Vie unberufenen Gourmands. Letztere, dadurch in Angst versetzt, er griffen eiligst die Flucht, jagten aber einem gräßlichen Ziele zu, an das sie gewiß nicht gedacht. Während des Laufens achteten sie nicht auf einen etwa 5 Etagen hohen Abgrund, den sogenannten „Jungfern sprung", in welchen sie alle Drei hinabstürzten. Der Eine scheint noch ziemlich ohne größeren Schaden weggekommen zu sein, während die beiden Anderen schwerere Verletzungen davongetragen, indem der eine davon beide Beine gebrochen. Die Knaben gehören nach Neu-Eoschütz. Sie wurden alsbald in's Haus ihrer Aeltern gebracht, die gewiß nicht wenig er schrocken gewesen sein müssen. (Dr. N.) Am 11. Juni wurden in Nieder-Röderau bei Radeburg 7 Bauergüter und 2 Häuslernahrungen eingeäschert. — Am 13. Juni wurde in Ober- Langenau bei Freiberg das Haus des Bergzimmer lings und Großgärtners Beegt durch Feuer zerstört. An demselben Tage ertrank in Marienberg der 10 Jahr alte Schulknabe Kühnhold in einem Teiche. — Am 14. wurde der Wächter Garbe am Bahnhöfe Wüstenbrand bei Hohenstein von der Ma schine des Güterzuges erfaA, überfahren und ge- tödtet. Preußen. In der Sitzung des Zoll-Parlaments am 16. d. wurde die Special-Berathung des Zoll-Tarifs fort gesetzt. Ein Antrag des Abgeordneten Heinrichsen (Hamburg) auf Besteuerung des gebrannten Kaffees mit 7 Thlr. pro Centner sowie ein Antrag des Abge ordneten V. d. Heydt, wonach der Reis zur Reis stärke-Fabrikation zollfrei ist, wurde angenommen. Die Petroleumsteuer wurde nach langer Debatte, trotz M SMrtMMg des, PräsA«« drück mit ISS Men 93 «Mmmen ^kIehetznch " - König Wilhelm hat seine Ttägige Meise nach Hannover, Bremen, Oldenburg, an mL Jahde, Ost friesland und Osnabrück angetreten. In Heppens wird der Jahde-Hafen besichtigt. Dieser wurde unter unsäglichen Mühen gebaut, die Baumeister lagen iu ewigem Kampfe mit dem-WtH,. yelches piAmM in einer Roecht zersKrtd, tzwräit PröNate-üntz tzebaut worden war. Dazu kam die schwierige Gewinnung frischen Trinkwassers; der große Brunnen, der ge graben wurde, hat viele Tausende gekostet. Am 17. fand die Einweihung dieses Kriegshafens in Gegen wart des Königs von Preußen, sowie der Großherzöge von Oldenburg und Mecklenburg-Schwerin statt. Der König von Preußen ist am 15. d. M. iu Bremen eingetroffen. Er wurde am Bahnhof von vier Mitgliedern des Senats unter begeisternden Zurufen Seitens der Bevölkerung empfangen. ES erfolgte balv darauf die Abfahrt nach Bremerhafeu, welches in festlichem Flaggenschmuck prangte; dann Fahrt nach dem Hafen, wo der König unter Kanonen donner den Llohddampser „Deutschland" bestieg, eben so begab sich derselbe zu den beiden Schiffen der Nordpol-Expedition. Die Rückfahrt nach Breme» fand um 4 Uhr Nachmittags statt. In Bremer» folgte Diner im Rathhaus, Abendfest im Börsensaal, Illumination rc. Auf den vom Bürgermeister Duck-- Witz beim Diner ausgebrachten Toast erwiderte der König etwa wie folgt: „Ich danke Ihnen für Ihre ergreifenden Worte, welche mich eitel machen könnten/ wenn sie nicht in dem Gefühle ihrer wahren Be deutung ausgenommen würden. Wenn die Führung der Vorsehung durch mich ein großes , ungeahntes; Werk zu Stande kommen ließ, so habe ich dasselbe nicht allein vollbracht, sondern ich hatte Mitstreiter und Bundesgenoffen. Es ist noch nicht Alles erfüll^ was die Sehnsucht der jetzigen Generation wünscht, aber eine spätere wird die Frucht ernten und den Ausbau des Hauses sehen, wozu wir den Grund gelegt haben." Darauf dankte dir König der freien Hansestadt Bremen für die ihm gewordene Aufnahme und brachte derselben ein Hoch aus. Die „Kreuz-Ztg." bemerkt: Als in einem Pariser Telegramm die Notiz enthalten war, mau habe bei den dort verhafteten Ruhestörern auch „Geld ge funden", bemerkte Jemand, der sich zuweilen das um schädliche Vergnügen politischer Prophezeihungen er laubt: „In den nächsten Tagen find die Francs ge wiß zu preußischem Gelde geworden und natürlich hat Graf Bismark in einer seiner Mußestunden die Eravalle angestiftet." Den neuen Bestimmungen zufolge brauchen sich diejenigen jungen Männer, welche sich zu dem mr jährig freiwilligen Militärdienste melden und gleich-, zeitig Zeugnisse über ihre wissenschaftliche Befähigung einreichen, der Prüfung« - Ersatz - Commission nicht persönlich zu stellen, vielmehr erhalten sie den Be rechtigungsschein zugesandt, so daß die körperliche - Untersuchung erst bei dem Truppentheile erfoW/ bei welchem der Freiwillige einzutreteu beabsichtigt/ Daffelbe Manch für diejenigen uorweutschen Bundes« «»gehörigen, welche bei preußischen Musterung«-