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- Md MMckktt für den Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. einfchliehl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Neichspostanstalten. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - 50. Jahrgang. "" ' ' - - . Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag ». Sonn abend. Jnsertionsprris: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. LS Donnerstag, den 12. Februar Die in Gemäßheit von 8 9 Absatz 1 Ziffer 3 des Reichsgesetzes Uber die Natural leistungen für die bewaffnete Riacht im Frieden in der Fassung vom 24. Mai 1898 — Reichs gesetzblatt Seite 361 slgde. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Haupt- marktortes Zwickau im Monat Januar dss. Js. festgesetzte und um Fünf vom Hundert er höhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Ouartierwirten innerhalb der unter zeichneten Königlichen Amtshauptmannschast im Monat Februar dieses Jahres an Militär pferde zur Verabreichung gelangende Marschsourage beträgt: für je 50 kg Hafer 8 Mk. 40 Pf. .... Heu 6 „ 04 „ .... Stroh 3 . 68 . Schwarzenberg, am 9. Februar 1903. Königliche Amtshauptmannschast. Demmering. B. Die konfessionelle Erziehung der Kinder aus gemischten Ehen betreffend. Im Hinblick auf die bevorstehende Ausnahme schulpflichtiger Kinder in die Schule wird darauf hingcwieien, daß nach dem Gesetze vom 1. November 1836, die Ehe zwischen Personen evangelischen und katholischen Glaubens betr., die aus gemischten Ehen stammenden Kinder an sich in der Konfession des Vaters zu erziehen sind, daß es aber den Eltern ge stattet ist, durch freies Uebereinkommen vor Gericht etwas anderes für diejenigen Kinder festzusctzen, die das 6. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Wollen also Eltern ihr Kmd nicht in der Konfession des Vaters erziehen, so haben sie dies nicht erst bei dessen Eintritt in die Schule, sondern bereits vor Zurücklegung des 6. Lebensjahres des Kindes in Form eines gerichtlichen Uebereinkommens zu bestimmen. Schwarzenberg, am 3. Februar 1903. Königliche Bczirlsschulinspcktion. Demmering. »r. Förster. Leschr. Holzversteigerung aus Sosaer Staatssorstrevier. Im „Ratskeller" in Aue sollen Dienstag, de« 17. Februar 1903, von vorm. '/,9 Uhr an 3718 weiche Stämme, 11—19 cm Mittenstärke, , 7207 - Mh-r. ^15 Oberstärke, 1359 - Deröllangcn, 8—15 - Unterstärke, die Htämme von vorm. /,t1 Ahr an und im Gasthos „zur Donne" in Dosa Mittwoch, den 18. Februar 1903, von vorm ,10 Uhr an 9,s rm weiche Arennfcheite, i 243,» rm weiche Aelle, s in obigen Abt. u. auf den Stock- 118 - - Vrennknüppel, 1 880 - - Stockes schlügen in 20, 21, 32 u. 33 gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung erteilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Sosa und Eibenstock, am 9. Februar 1903. Kgl. Forstrevier»,»Wallung. Kgl. Aorftrentamt. Kühne. Herlach. Gewerbliche Geschmacks- und Stillehrc in der Handelsschule. Freitag, den 13. Februar, abends '/,9 Uhr Begin« der Borträge über Farbenlehre. l 1 § 6 U. Kiautschou. Dem Reichstage ist, wie bereits kurz erwähnt, vor einigen Tagen eine neue Denkschrift über die Entwicklung des Kiaulschou- Gebiete« zugegangen. Sic bezieht sich aus das fünfte Jahr seit Erwerbung des Gebietes und umfaßt die Zeit vom Oktober I90t bis Oktober 1902. Das Berichtsjahr bedeutet für die Kolonie einen besonders wichtigen Abschnitt, indem die von Tsingtau ausgehende deutsche Eisenbahn bi« zu dem ersten Kohlenrevier der Hinterlandes fort geschritten und der erste Kohlenschacht im Gebiete von Wehhsien scrtiggcstellt ist. Der erste Kohlenzug ist kurz nach Schluß de« Berichtsjahre« in Tsingtau eingetroffen, lieber die Qualität der Kohle läßt sich zur Zeit noch kein abschließende» Urteil fällen, doch ist bereit« mit Sicherheit festzustellen, daß die Kohle einen größern Heizwert al« die japanische besitzt und daß sie der letz ter» insbesondere durch geringe Rauch Entwicklung überlegen ist. Aber auch außer der Kohlengewinnung zeigt sich eine selbständige, rasch ansteigende Entwicklung de« gewerblichen und kaufmännischen Lebens. Bon neuen Unternehmungen größern Stil« au» dem letzten Jahre sind zu erwähnen die Niederlassung einer Seiden- industric-Gcselljchast, die mit dem Bau einer im großen Maß stabe geplanten Spinnerei bereit» begonnen hat, und die Schaffung eine« Hochseefischerei-Unternehmen«. In Tsingtau selbst konnte im Berichtsjahre zum ersten Male ein Dampfboot vom Stapel laufen, das in allen Teilen in der Kolonie hergestellt ist. Was die Handels-Entwicklung anbetrifft, so ist allerdings die Ein- und Ausfuhr chinesischer Waren im Berichtsjahre durch die an der ganzen Küste und auch im Innern SchantungS ausgetretene Eholera beeinträchtigt worden, dafür aber zeigt sich ein lebhafter Aufschwung in der Einfuhr von Waren nicht chinesischen Ursprungs. Die gesundheitlichen Verhältnisse haben sich erfreulich ge staltet und weisen eine beträcktliche Besserung gegen die Vorjahre auf. Insbesondre ist bemerkenswert, daß die früher hauptsächlich gefürchtete Krankheit, Darmtyphu», mit Ausnahme der nachweis bar aus Einschleppung von außerhalb zurückzuführcnden Er krankungen im letzten Jahre in Tsingtau selbst in keinem Falle entstanden ist. Die Denkschrift erwähnt, daß im Sommer des Berichtsjahre« Tsingtau bereit« von einer Reihe von Badegästen ausgesucht wurde, und hebt hervor, daß der deutsche Hasenplatz zweifellos von allen Küstenorlen Mittel- und Nordchina« die günstigsten sanitären Verhältnisse aufweist. Zur Förderung der Gesundheit werden sicherlich in hohem Maße auch die mit regem Eifer angelegten und gepflegten Forstkulturcn und Obstplantagen beitragen, die eine überraschend schnelle Entwicklung zeigen. Die Bautätigkeit war im Berichtsjahre sowohl auf dem Ge biete de« Hasen- und Straßenbaues wie auch aus dem de« Hoch baue« rege. Die umfangreiche Mole de« großen neuen Hafen«, die in Zukunft der Kohlen-Verladung dienen soll, wird voraus sichtlich im nächsten Sommer so weit ferliggestellt sein, daß als dann der erste Schiffsliegeplatz für die großen Ozean-Dampfer vorhanden sein wird. Ein Schwimmdock ist bereit« in Deutsch land in Bestellung gegeben. Endlich sind auch im Erziehungs und Unterrichtswesen wieder mancherlei Fortschritte zu verzeichnen. Für die deutsche Bevölkerung ist nunmehr eine höhere Knaben schule staatlicherscit« eingerichtet, der erste deutsche Oberlehrer ist in Tsingtau eingetroffen, und die Einricktung eine« Alumnat«, in dem auch Kinder au« andern Orten Ostasien« ausgenommen werden sollen, Ist In Vorbereitung. Für die chinesische Bevöl kerung wirken die Missions-Schulen und praktische Lehrlings- Schulen; eine solche wurde im letzten Jahre auch seilen« der Gouvernements-Werkstatt mit guten, Erfolge geschaffen. So zeigt sich fast in jeder Hinsicht ein kräftiges Empor blühen und AufwärtSstrcben, und angesichts ter kurzen Frist, die der deutschen Verwaltung bisher beichteten war, darf man mit dem Erreichten vollkommen zufrieden sein und daraus die besten Hoffnungen für die Zukunft entnehmen. Tirgesgeschichte. — Deutschland. Ueber den Schluß der Reichstags tagung brachten einige Blätter kürzlich die Nachricht, dieser sei schon vor Ostern, d. h. also, da am ö. April die Eharwoche anhebt, bis Anfang April zu erwarten. Demgegenüber besteht, wie eine parlamen tarische Korrespondenz schreibt, in ausschlaggebenden Parteien die feste Zuversicht, daß der Reichstag sein natürliches Ende erst Anfang oder Mitte Mai finden werte — am 2l.Mai ist Himmel- fahrtStag — also etwa zum Freitag, den >5. Mai. Die Kranken- kassen-Novelle werde, so meint man, sich ebenso wenig kurzer Hand erledigen lassen, wie der Entwurf über die kaufmännischen Schieds gerichte sicher auf den Widerstand der Vertreter der Interessenten stoßen würde. Zudem sind die Anträge auf Verbesserung der Geschäftsordnung, wie sie insbesondere in ZcntrumSkreisen ge wünscht und wohl auch vorbereitet werden, zur Zeit noch nicht einmal eingebracht, geschweige denn, daß ihre rasche Erledigung in Aussicht stünde. Al« Anträge zur Geschäftsordnung würden sic nach dem geschaffenen Präzedenz wieder eine VorzugSbehand- lnng vor den anderen Initiativanträgen an einem NichtschwcrinS- tage beanspruchen. Der Wortlaut der Anträge dürfte noch nicht feststehen, doch dürsten sic sich auf die Feststellung der Beschluß fähigkeit, die namentlichen Abstimmungen und überhaupt auf die 8tz 49 (Amendements, Anträge auf motivierte Tagesordnung) und 53 (Antrag auf Vertagung, auf Schluß, Antrag auf ein fache Tagesordnung) u. s. w beziehen. E» scheint auch, al« ob man die Beschränkung der Rcdedauer zur Geschäftsordnung auf 5 Minuten mildern oder doch mit Maßnahmen umgeben will, die u. a. eine längere Dauer zulassen. Vor Abschluß der Etats beratung dürfte dieser letzte Versuch schwerlich gemacht werden. — Frankreich. Paris, IO. Februar. Die Spring flut, welche die französischen Freundschafts-Inseln heim gesucht hat, soll zehntausend Menschenleben, darunter auch einige europäische, vernichtet haben. Sic wird mit der Katastrophe ver glichen, die 1889 im Hasen von Apia u. a. zwei deutsche Kriegs schiffe zerstört hat. Der Gouverneur von Tahiti verlangt dringend Geld und Nahrungsmittel für die Ncberlebcnden der heinigesuchten Inseln. — Schweiz. Der Zustand der Prinzessin Luise wird Genfer Depeschen zufolge von den Aerzlen al» nicht unbedenklich bezeichnet. Sie leidet an einem hysterischen Seelenleiden (?«>eiiopäti>i» stmtvricu). Or. Martin wünscht, daß jemand von den weiblichen Verwandten der Prinzessin demnächst sich in die Anstalt La Mctairie begebe. Alle von Giro» cingetroffenen Depeschen und Briese wurden beschlagnahmt. Die Unterhandlungen mit den Höfen von Dresden und Wien führt Lachcnal weiter, da die Prinzessin mit all diesen Dingen nichts mehr zu tun haben soll. Die Großherzogin von ToScana wollte sich zu ihrer Tochter begeben, doch unterblieb die« auf Wunsch ihre« Gatten. — Belgien. Brüssel, 10. Februar. Bor dem Schwur gericht fand heute vormittag die Schluß-Verhandlung gegen Germaro Rubino statt, welcher sr. Zt. das Attentat auf den König von Belgien versucht halte. Rubino wurde zu lebens länglichem Zuchthaus verurteilt. — England. Wie die Londoner „Daily Mail" mitteilt, enthält das neue britische Marine-Programm u. a. als Hauptpunkt den Bau von drei Schlachtschiffen, die an Größe und Mächtigkeit alle existierenden Schlachtschiffc^übertreffen sollen. Jede« der drei Schiffe wird angeblich 18000 Tonnen Deplacement haben, vier I2zöllige, acht 9,-zöllige Geschütze und zwölf 6zöüige Schnellfeuerkanonen, also allein zwölf schwere panzerzerslörendc Geschütze führen. Ferner sei der Bau von sechs Kreuzern vor gesehen, deren jeder l3000 Tonnen Deplacement haben, 22 Knoten in der Stunde laufen und sechs 9,-zöllige, zehn 6zöllige, sowie eine Anzahl kleinerer Geschütze führen soll. — Spanien. In Barcelona ist zwar der versuchte G e n e r a l st r i k e vorerst gescheitert; aber eine gefährliche Gähr ung dauert dort wie in anderen Gegenden Spanien« an, wo die wirtschaftlichen Kämpfe der Arbeiter vielfach mit politisch revo lutionären Bewegungen verquickt werden. In Barcelona feuerte eine Anzahl von Ausständigen, welche Slraßenkarren aushalten wollte, auf einen Polizeisergeanten und einen Wagenführer. Beide wurden verletzt. Einer der Angreifer wurde fcstgenommen. Ein Telegramm au« Cadix, wo erst vor kurzem Ausstände mit starken Exzessen stattgesunben haben, besagt: Die Arscnalarbeiter und die Bäcker traten in den Ausstand. Die Eisenbahnarbciter werden sich anschließen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, II. Februar. Der Gabelsberger Stenographen-Vcrein beging gestern im Schützenhau« die Feier de« Geburtstags GabelSbcrgcrS durch einen Untcr- haltungSabend mit darauffolgendem Tänzchen. Nach dem Vor trag zweier Musikstücke begrüßte der Vorsitzende, Herr Sparkassen kassierer Kirchner, die Erschienenen und wie« dann in einer kurzen, markigen Ansprache ans die eminente Bedeutung der Stenographie überhaupt, die heutzutage ja kaum mehr bestritten wird, und aus die Vorzüge de» GabelSbergerschen System» hin. Man könne am Geburtstag und zu Ehren de» Altmeister» ruhig über die Stenographie im allgemeinen sprechen, wozu man aber keinen Anlaß habe, wenn man die nach ihm gekommenen Steno graphie-Erfinder feiern wolle; denn GabclSbcrgcr hat die moderne Stenographie überhaupt erfunden, während alle übrigen nur ein Stenographiksystem erfunden haben. Nachdem Redner noch die Bedeutung der Stcnographen-Vercine hcrvorgehoben hatte, schloß er mit der Aufforderung an die Anwesenden, dem Meister Gabels berger stet« treu zu sein und zu bleiben. Die Bühne, mit der Büste Gabelsberger«, einem Transparent, Kerzen- und Tannen- reiscrschmuck würdig dekoriert, lenkte die Aufmerksamkeit aller auf sich. Nach Vorlrag weiterer Musikpicccn und Aufführung zweier flott gespielter Theaterstücke, deren eine» eine eigenartige Anwend ung der Redczcichenkunst in launiger Weise behandelte, gaben sich die zahlreichen Festteilnchmer dem Tanze hin, der erst spät sein Ende erreichte. — Eibenstock, II. Febr. Die Maler- u. Lackierer- Innung zu Frankcnbcrg mit einbczirklen Ortschaften de» Königreich« Sachsen hält ihre diesjährige Gcneralversamm- lung am morgigen Donnerstag in unserer Stadt ab. Die Innung, welche ca. >60 Mitglieder zählt, ist eine freie und ihre