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ganz her ¬ bereit« be fest, daß lereinigten ibien« ga- cht zurück, tun oder i Staaten Gegenteil, ekuug der en gesteht ;en diese» pachtweise kolumbicn e» Gebiet en erklärt m »anal ahrc nach euterschen f an die Regierung lin traf »rragende Amts- M Aizchedlktt für de« Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. einschlietzl. des .Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. I» Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Einil Hannebohn in Eibenstock. ——-— üt). Jahrgang. ' Donnerstag, den 29. Jannar Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. ISO» Bekanntmachung. Anschlüsse an die Stadt-Fernsprecheinrichtuna in Eibenstock sind für den I. Bauabschnitt bis zum 1. März bei dem Postamt daselbst anzumeldcn. Chemnitz, 20. Januar 1903. Kaiserliche Obcr-Postdirektion. Richter. Versteigerung. Donnerstag, den 2S. dsü. Mts., vormittags 11 Uhr sollen in der Restauration „Zur Garküche" hier folgende daselbst eingestellte Sachen, näm lich: l Fatz Weißwein (ca. 60 Liters, l Teschi«, 1 Pistol, 27 Beile und «exte, 5 Sägen und !t Hackmesser an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert iverden. Eibenstock, am 27. Januar 1903. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Anmeldung der Kleinen für die I. Bürgerschule Montag, den 2. shebruar 181)3, für die II- Bürgerschule Dienstag, d. 3. Aebruar 191)3, nachmittag» 2—4 Uhr m der Expedition der neuen Schule. Vorzulegen sind Impfschein, für auswärts geborene Kinder außerdem Geburts- und Taufschein, und zwar durch Erwachsene. Bürgerschule Eilienstock. Kandier. Versteigerung. Sonnabend, den 31. Januar 1803, nachmittag« 4 Uhr soll im Gasthaus „Zum Kngkischen Kof" hier ein daselbst eingestelltes Grammaphon mit 12 Platten an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 28. Januar 1903. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. i» tut rosigen ld Haut- urch den jseisc. Drog. Mag. »Lahn. :s- n. Abd. 9,00 9,45 10,25 10,35 10,50 10,50 11,18 11,21 11,25 1I,SS 11,40 11,50 11,55 12,00 u Abd. 6,42 6,56 7,33 7,52 8,07 8,21 8,27 8,83 8,45 8,54 S,08 S,08 S,I6 9,29 9,52 10,14 10,80 11,01 11,40 4 Aue hrende sl.9,26 9M 9,46 9^»2 10,02 10,16 statt: tz- Die Htede des Hrafen posadowsky. In der Reichstag»-Sitzung vom 23. Januar hat der Abg. llr. Oertel scharfe Angriffe gegen die Regierung gerichtet, weil sie beabsichtigt, die Wahlhandlung in der Weise zu ändern, daß eine größere Sicherung de» Wahlgeheimnisse« gewährleistet wird. Diese Angriffe sind ganz unbegreiflich, wenn man sich erinnert, daß eben diese Forderung nicht weniger al« viermal von der großen Mehrheit de« Reichstages gestellt worden ist. Der Staatssekretär deS Innern, Graf von Posadowsky, hielt dem Ab geordneten l)r. Oertel mit vollem Recht cntgegegen, daß derjenige, der erklärt, er sei kein Gegner des allgemeinen geheimen Wahl recht« — und das Halle t>i. Oertel erklärt — auch der Regierung keinen Vorwurf daraus machen könne, wen» sic sich bemühe, die Wahlhandlung zu einer wirklich geheimen zu gestalten. Es schien wirklich so, als gehöre der Abg. Or. Oertel und seine Freunde zu den Leuten, denen mau es nie recht machen kann. Es ist aber nicht Sache der Regierung, sich durch solche ewig Unzufriedene von dem al« richtig anerkannten Weg abdrängen zu lassen; in diesem Falle führt die Regierung, wie Gras Posa- dowsky nachdrücklich erklärte, nur Sinn und Geist des verfassungs mäßigen geheimen Wahlrechts aus, und sie kann sicher sein, daß sie damit auch dem Wunsche der großen Mehrheit des Reichs tages entsprechend handelt trotz Di. Oertel und derjenigen seiner Freunde, die zwar die notwendigen Konsequenzen des bestehenden Wahlrecht« nicht ziehen wollen, dennoch aber niemals verabsäu men, sich al« Freunde diese« Wahlrecht« offen zu bekennen. Ein zweiter Angriff wurde von demselben Abgeordneten gegen die von der Regierung geübte MiltclslandSpolitik gerichtet. Auch diesen Angriff konnte der Graf Posadowsky erfolgreich zu rückweisen. Wer nur einigermaßen mit unserer sozialpolitischen Gesetzgebung vertraut ist, der muß die Entgegnung de« Staats sekretär« al« vollkommen zutreffend anerkennen. Die große Reihe von Maßregeln, die ergriffen worden sind, namentlich auf dem Gebiete der Gewerbepolizei, sind der beste Beweis dafür, daß die Regierung gewillt ist, den Mittelstand zu erhallen. Man erinnere sich nur, um ein Beispiel au« neuester Zeit zu nehmen, an den Erlaß de« Handel-Minister« vom Juli >902 über die Handwerker-Genossenschaften oder ganz besonder« an da« Hand werker-Gesetz vom 27. Juli 1897, da« den Handwerkern und kleinen Gewerbetreibenden eine Organisation gegeben hat, die ihnen gerade die Selbständigkeit verleiht, die der Abg. l)r. Oertel so sehr für sie wünscht. Hier haben wir doch einen großen und gesunden selbständigen Mittelstand, wa« verlangen l>r. Oertel und seine Freunde denn noch mehr? Der Befähigung-nachwci«, der wohl gefordert wird, läßt sich mit der Gesammlgestaltung unser» wirtschaftlichen und gewerblichen Leben» nach den Worten de» Staatssekretär« nicht vereinbaren. Allerding« kann die Regier ung, wie Gras Posadow«ky sehr nachdrücklich betonte, nicht den Mittelstand künstlich erhalten mit gesetzlichen Maßregeln, die mit den Grundsätzen de« modernen Staat« vollkommen unver einbar sind. Wohl ist c« die Aufgabe de« Staate«, die wirt schaftlich Schwachen zu schützen, aber die wirtschaftlich Toten wieder beleben zu wollen, wäre nicht nur verfehlt, sondern im Interesse de- Mittelstände« selbst geradezu ein schwere« Unrecht. Wir haben alle Ursache, dem Grafen Posadow«kh zu danken, daß er diese Art ungesunder Mittelstand-Politik nachdrücklich zurückweist. Daß Zolltarif und Handelsverträge von den EtaiSrcdnern vielfach berührt wurden, ist bei der Wichtigkeit dieser Themata selbstverständlich Leider scheint man aus der rechten Seite de» Hause« da« unter größten Anstrengungen gegenüber der Obstruk tion zustande gekommene Tarifwerk hinterdrein nicht mehr al« eine wertvolle Errungenschaft zum verstärkten Schutze der heim ischen Landwirtschaft anerkennen zu wollen. Da» ist ein sehr kurzsichtiger Standpunkt, umso mehr, al» die verbündeten Regier ungen bei den bevorstehenden Verhandlungen mit den au«wärligen Staaten über den Abschluß neuer Handel»-Verträge de« starken Rückhalt« an der deutschen Volksvertretung bedürfen. An dem Zustandekommen der Handel« Verträge hat die Landwirtschaft ein dringende« Interesse; diese» Ziel kann aber nur erreicht werden, wenn auch ein auf die veränderte» Verhältnisse zngc- messcncr Zolltarif zur Verfügung steht. Es wäre also in jeder Hinsicht unzweckmäßig, da« für die Vertrags-Verhandlungen un entbehrliche Tarif-Instrument preiszugeben. Diese Gefahr besteht im Grunde auch garnicht. Für die Handels-Verträge ist nach menschlicher Voraussicht eine Mehrheit unter allen Umständen gesichert, und daß dieser Mehrheit auch Mitglieder der Rechten sich zugesellen werden, ist nicht zu bezweifeln. Alle Wünsche der Landwirtschaft konnten weder in dem Zolltarif erfüllt werden, noch werden sic e« in den künftigen Beitragssätzen sein. Aber große Vorteile bringt der neue Tarif speziell der Landwirtschaft; und dieser Vorteile kann da« landwirtschaftliche Gewerbe tatsächlich nur nach An nahme der Handels-Verträge teilhaftig werden. Der Wunsch eine« Teiles der Rechten, einen verfrühten Inkraftsetzungs-Termin für den Zolltarif unter gänzlicher Außerachtlassung de« Stande« der Tarif-Verhandlungen mit den ausländischen Staaten sest- zustellen, hätte nicht nur der Würde der verbündeten Negierungen widersprochen, sondern auch die Erlangung wirklich günstiger Handels-Verträge erschwert. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Kaiser beabsichtigt, am 18. Februar diese« Jahre« an Bord de« Depeschenboote« „Sleipner" mit kleinem Gefolge eine Helgolandfahrt zu unternehmen. Au« diesem Anlässe hat S. M. „Sleipner" Befehl erhalten, in der ersten Hälfte de« Februar seebereit zu sein und am 16. Februar von Kiel nach Kuxhavcn in See zu gehen, um dort die Ankunft des Monarchen zu erwarten. — Da» Marineverordnungsblatt veröffentlicht eine Kaiser liche Ordre vom Montag, die lautet: „Ich will Meinem Kanonen boot „Iltis" zur bleibenden Erinnerung nnd zur Ehrung de« hervorragenden Verhalten« seiner Besatzung im Kampfe mit den Takufort« am 17. Juni 1900 eine besondere Auszeichnung zuteil werden lassen und bestimme: Der „Jlti»" hat auf der Back über den Vordersteven aufgesetzt den Orden ?oui I« märitn und auf dem Flaggenstock einen Flaggenknopf nach dem Mir vorgelcgten Muster zu tragen." — Eine gleichzeitige Verfügung de« Staats sekretär« v. Tirpitz besagt, daß der Flaggcnknopf den Orden ?our le märite, umgeben von einem Lorbccrkranzc zeigt, der die In schrift trägt: „S. M. S. „Iltis" 17. Juni 1900." — Ueber die Obstruktion im österreichischen Abge- ordnctenhause urteilt ein im „Vorwärts" al« Leitartikel ab gedruckter Wiener Brief höchst abfällig, ohne daß der Redaktion de« „Vorwärts" dabei zum Bewußtsein gekommen ist, wie diese Beurteilung auch gegen die eigene Obstruktion der Sozial demokraten im deutschen Reichstage zurückschlägt. So lesen wir in dem Wiener Briese, daß die Obstruktion im Nu da» bewerkstelligte, wa« zwei Jahre vergeben« versucht wurde, die Frontstellung fast de» ganzen Hause« gegen die Obstruktion. Die Obstruklionisten hätten einen wahren Kamps gegen die unbe siegbare Wucht der Zeit zu bestehen gehabt. Die Sitzung dauert 30 Stunden, und in dieser Tonart habe e» weilcrgehen sollen, bi« die Helden lobebaren dahinsinken im männermordendcn Streit. Die Majorität habe einen regelmäßigen Schichtwechsel organisiert und könne diese eine Sitzung auch bi» Sonntag führen. Schließlich heißt e«: „Daß die Obstruktion niedergezwungen werden muß, ist freilich unzweifelhaft." — England. Seit Wochen hat die englische Presse die gehässigsten Verdächtigungen gegen Deutschland aurzustrcuen ge sucht und hat immer u. immer wieder behauptet, daß die deutsche Regierung da« britische auswärtige Amt zu gemeinsamer Aktion „verlockt" habe, um England mit den Vereinigten Staaten zu verfeinden. Es ist daher notwendig, endlich klarzustellen, daß nicht Deutschland, sondern England mit Bezug aus die Anregung einer gemeinsamen Aktion gegen Venezuela die Initia tive ergriffen hat. Man erinnert sich, daß die britische Regie rung im Dezember vorigen Jahre« ein die venezolanische Frage betreffende« Blaubuch veröffentlichte. Die erste darin angeführte, vom 23. Juli vorigen Jahre« datierte Depesche teilt in sehr un klar gehaltener Fassung mit, der deutsche Botschafter habe mit dem britischen Minister de« Auswärtigen über eine beabsichtigte gemeinsame Aktion gegen Venezuela eine Unterredung gehabt, und der letztere habe erklärt, „Großbritannien sei bereit, sich an zuschließen". Hierdurch wurde der Eindruck erzeugt, daß die An regung zu gemeinsamer Aktion von Deutschland ausgegangen sei. Die Sache verhält sich aber ander«. Im Februar vorigen Jah re« sandte nämlich Lord LanSdowne einen Vertreter des britischen auswärtigen Amte« zum deutschen Botschafter und ließ ihn da rauf Hinweisen, daß die von Deutschland und Großbritannien gegen Venezuela erhobenen Beschwerden und Forderungen ganz ähnlicher Art seien und daß daher ein gemeinsame« Vorgehen der beiden Mächte al« angemessen erscheinen müsse, lieber diesen ganz definitiven Vorschlag berichtete der deutsche Botschafter an seine Regierung, die ihn dann im Juli, nachdem sich Venezuela fortgesetzt hartnäckig crwic«, beauftragte, der britischen Regierung mit Bezug auf die von ihr angeregte gemeinsame Aktion näher zu treten. Der Umstand, daß die Verhandlungen in dieser An gelegenheit im Februar au» der eigensten Initiative der britischen Regierung hcrvorgegangcn waren und daß der deutsche Botschafter im Juti nur dazu auf dem auswärtigen Amte erschien, um die Zustimmung seiner Regierung zu dem vom britischen Minister gemachten Vorschläge kundzugeben, verschweigt da« Blaubuch gän; lich. Offenbar hatte Lord LanSdowne im Hinblick auf den gegen da« gemeinsame Vorgehen in England auSgebrochencn Enl- rüstungSsturm nicht den Mut, sich zum Urheber de« mißliebigen „Bündnisse«" zu bekennen. Da indcß die englische Presse, von der durch das Blaubuch erweckten falschen Vorstellung aus gehend, die boshaftesten Verdächtigungen gegen Deutschland au« gestreut hat, so ist e« notwendig, den wahren Sachverhalt klar zulegcn. — Loudon, 27. Januar. Da« Todesurteil gegen llynch wurde in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgcwandelt. — Marokko. Au« Marokko kommen wieder einmal für da« bestehende Regiment recht ungünstige Nachrichten. Eine Depesche de« Madrider „Jmparcial" au« Tanger meldet, der Prätendent stehe ganz in der Nähe von Fez, da« Heer de« Sultans versuche ihn von der Flanke au« anzugreifen. — Tanger, 27. Januar. Nach den letzten Nachrichten au« Fez haben 4000 Mann Truppen de» Sultan« eine Stellung auf einem Hügel eingenommen, der zwischen der Stadt nnd dem Scbu-Flusse liegt und die über diesen führende Brücke beherrscht. Der Sultan selbst und seine Leibwache haben auf einem Hügel Stellung genommen, von dem die Stadt im Süden beherrscht wird. Diese beiden Stellungen sind befestigt worden, die Verschanzungen werden von weiteren 3000 Mann verteidigt. Eine andere Abteilung von 2000 Mann berittener Truppen lagert am rechten Ufer de« Scbu ungefähr 12 Kilometer östlich von der übe» den Fluß führenden Brücke. Ungefähr 9 Kilometer nördlich von der Stadt lagert ebenfalls eine größere Abteilung Truppen de« Sultan«. Im ganzen dürfte die Stärke der Sultan« truppen 12 000 Mann nicht überschreiten. - Tanger, 27. Januar. Aus den Gesandtschaften ein- getrosfene Nachrichten bestätigen die Meldung, daß sich der Prä tendent mit einer Armee von 70000 Mann bereit» an den Usern de» Flusse» Jnaguahar, drei Stunden von Fez entfernt, befinde. In Fez nimmt man an, daß dieser Vorstoß notwendig sei, weil die kaiserlichen Truppen unter dem Befehl Kaid Omar- Re Berge besetzt haben. Der Nachtrab der Rebellen bleibt in Riata im Lager. Der Plan de» kaiserlichen Truppenchef» ist, die Rebellen zwischen zwei Feuern zu fassen: da« eine die Truppen Kaid Omar«, da« andere die de» Krieg-Minister« am Flusse Sebu. — Venezuela. In der Venezuela-Angelegenheit hat Herr Bow-en, der amerikanische Gesandte in Caracas, seine VermittelungSIStigkeit in Washington mit dem charakteristischen Anträge begonnen, daß die Blockade der venezolanischen Hafen sofort aufzuheben sei. Offiziell ist zwar wiederholt von der Re gierung der Vereinigten Staaten betont worden, daß Bowen nur al« venezolanischer, nicht anch al» Vertreter der Union zu gelten