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«so . , Ä)ie Frequenz in TepUtz ist dies Jahr so -roß, daß angekommene, Fremde nach Außig zurück- Mußten, qm dort so lange zu verweile«, bis ' Wohnungen in dem überfüllten Badeorte leer sind. Für, dey. Churfürst von Hessen, welcher am 23. Juli dort eintraf, /ließ der Gemetnderath im Schönauer Gemeindehause mehrere Zimmer Herrichten. Die Badeliste hat fast die Zahl 20,000 erreicht, und kommen Falle vor, in welchen für eine Dachkammer . Wöchentlich 18 Gulden gezahlt werden. Die Arbeitseinstellung der Maurer in Berlin ist seit Montag von Neuem in größerem Maßstabe eingetreten und es wird auch bei denjenigen Meistern, die bereits die Forderungen bewilligt hatten, gefeiert. — Nachdem am 25. Mai ifl 'Groß-Gerau die letzte Erderschütterung bemerkt worden war, fand am 27. Juli Morgens 11 Uhr 52 Minuten ein dumpfer Knall mit leisem Schlittern der Wände und Fenster und folgendem Nachrollen statt. Um 1 Uhr 45 Minuten wiederholte sich dieselbe Er scheinung etwas schwächer, jedoch mit deutlicherem, sich sprungweise fortsetzenden Rollen. Der Character der beiden Erscheinungen war der Art, daß sie dem dortigen Centrum anzugehören scheinen und nicht dem in der Nähe von Auerbach, das sich seit dem 10. Februar d. I. aufthat. Im vorigen Jahre hatte sich im Juni gleichfalls eine Pause gezeigt, der am 5. Juli eine Reihe von Erschütterungen folgte, um im letzten Drittel dieses Monats wieder voll ständig zu ruhen, bis mit dem August wieder die Wintrrperivde begann. — Am Rheinfall von Schaffhausen hat am 21. Juli ein Unfall stattgefunden. Eine russische Dame, die eine sehr geübte und kühne Schwimmerin sein soll, beging die Tollkühnheit, oberhalb des Falles aus dem Bereich der sicheren Badehäuser hinaus zu schwimmen. Sie wurde von dem reißenden , Str«n fortgerissen und verschwand in dem brausende Gischt des Falles. Sie wurde als Leiche heraus- gezogen.- — Berichte aus Persien schildern die dortigen Zustände als entsetzlich. Cholera, Typhus und -Hunger decimiren die Bevölkerung. Es ist unmög lich, Brod zu beschaffen. Die Noth soll eine solche Höhe erreicht haben, daß die Behörden sich genöthigt sahen, die Begräbnißplätze mit Wachen zu umgeben, um die unglücklichen Landbewohner zu verhindern, die kürzlich begrabenen Leichen auszugraben und zu verzehren. Die englische Gesandtschaft ist in das Gebirge geflüchtet. — Wir erwähnten neulich schon eines Riesen baumes in Italien. In neuer Zeit hat ihm ein anderer den Rang streitig gemacht, von dem einzelne Theile in ein Londoner Museum gebracht worden sind, die aus der Grafschaft CalaveroS in Californien stammen. Fünf Männer waren 25 Tage lang mit dem Fällen dieses Baumes beschäftigt. Seine Höhe betrug 302, sein größter Durchmesser 32 Fuß. Die zur Schau bestimmten Stücke, von denen eines auch für ei« deutsches Museum bestimmt ist, waren in einer Entfernung von 20 Fuß vorn Boden ab- geschvksien. Der Stmypf ides Bamne« dimt sitzt als/TatHboden. Er ist grdß genug , um 32 Her» sonen zu einem Doppelcotillon, einem Orchester mW einer angemessenen Zuschauermenge zu gleicher Zelt Raum zu gewähren. Nach den Jahresringen zu urtheilen, hatte dieser Baum ein Alter von mehr als 2500 Jahren. — Aus Straßburg wird berichtet: Wie weit her Haß gegen den abgesetzten Kaiser Napoleon Hl. geht, kann man aus folgendem Vorfall ersehen, der' sich hier zutrug. ES wurde eine Versteigerung von Mo bilien abgehalten, unter welchen sich auch eine lebens große Büste Napoleon's befand. „Wer 10 Sous bietet", rief der öffentliche Versteigerer, „darf sie zu- sammenschlagen." „Ich, ich", schrie der Haufe, und bald lag die Büste, von den Händen des Auctionärs selbst zertrümmert, in Stücken auf dem Pflaster, die die aufgeregte Menge unter Geschrei noch vollends zu Staub zertrat. — (Unter dieser Menge befanden sich vielleicht Viele, die einst vor demselben Napoleon im Staube krochen.) Ueber den Werth der Mitrailleusen sagt ein Aufsatz im „Militär-Wochenblatt": „Ohne der Ar tillerie in ihrer Wirkung auch nur entfernt eben bürtig zu sein, beanspruchen sie doch eine ebenso umfangreiche und kostspielige Einrichtung und Aus rüstung, wie jene, und bieten auch dem feindlichen Feuer ein eben so großes Ziel dar. Auf großen Entfernungen können sie nichts Erkleckliches leisten, weil die Trefsfähigkeit zu gering, der bestrichene Raum zu klein und die Beobachtung fast unmöglich ist. Auf den kleinen Entfernungen werden ihnen die eingenisteten feindlichen Schützen eben so gefährlich, wie der Artillerie. Gegen Truppen hinter Deckungen sind sie unanwendbar, weil es ihren Geschossen an Durchschlagskraft und Sprengwirkung gebricht. Für die Offensive eignen sie sich überhaupt gar nicht und . in der Devensive vermögen sie die Infanterie nur mit Vortheil dann zu ersetzen, wenn es an dem er forderlichen Frontalraum mangelt, um eine genügende Anzahl von Gewehren in angemessener Aufstellung unterzubringen (z. B. bei der Vertheidigung schmaler Engwege und dergl. mehr.) Diese Gründe führen uns zu der unabweisbaren Ueberzeugung, dciß den Kartätschgeschützcn in den Kriegen der Zukunft nicht die große Rolle beschieden sein wird, welche man ihnen von manchen Seiten zuzuschreiben geneigt ist." — (Wovon Christus und die zwölf Apostel nichts wußten.) In Reymer'S Chro nologie finden wir die nachfolgende erbauliche Zu sammenstellung: Das Weihwasser kam im Jahre 120 in Gebrauch, die Pönitenz (Buße) wurde 157 eingeführt, die Mönche kamen 348 auf, die lateinische Messe 394, die letzte Oclung 550, das Fegfeuer 593, die Anrufung Maria's und der Heiligen 715, der Fußkuß des Papstes 809, die Kanonisation der Heiligen und Seligen 993, die Glockentaufe 1000, das Cölibat der Geistlichen 1015 (als Regel erst 50—60 Jahre später), die Ablässe 1119, die Dispen sationen 1200, die Erhebung der Hostie 1200, die Inquisition 1204, die Ohrenbeichte 1215 ,ynd — die Unfehlbarkeit 1870. 7 " '