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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 01.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190108018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19010801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19010801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-08
- Tag 1901-08-01
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Monat
1901-08
-
Jahr
1901
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Novell« von Wilibert Sahlmann. llv. Fortsetzung.) ,Sir,' erwiderte sie, .ich bin Ihnen zu so großem Danke verpflichtet, daß Ihre Frage eine Beantwortung kaum benöthigt, wie sollte ich nicht offen und ehrlich gegen meinen Wohlthäker sein, hat mich doch mein guter Vater stet« gelehrt, daß Wahrheit da« schönste Kleinod de« Menschen sei.' — .Miß Edith', fügte da« schöne Mädchen weich und fast melancholisch hinzu, — .ich weiß nicht, daß ich ihr je Veranlassung gab, mir zu zürnen, aber ich befürchte fast, daß sie irgend etwa» gegen mich hat, und da schmerzt mich um so mehr, da ich hier eine Fremde bin, der Sie Aufnahme gewährten, die sich selber in Ihren und ihre» Vater- Willen fügen muß.' Der Squire ließ wie erschöpft den Kops auf die Brust finken, dabei betrachtete er mit fast liebevollem Blick die vor ihm Sitzende. Dann sagte er: „Sie sind ein gute» Kind, und Edith wird Ihnen doch noch die Hand reichen, und ich hoffe, daß alle- gut wird. — Fragen wollte ich Sie aber, und diese Frage betrifft Mr. Jame- Elifford.' Bei dem Namen Elifford flog über Henny- schöne» Antlitz ein leiser Schatten, sic schlug die Augen voll und groß gegen den Squire empor. Ob der Squire die plötzliche Bewegung, welche seine Frage auf Henny hervsrgebracht hatte, bemerkte? Er fuhr ruhig sort: .Jame» hat mit Ihnen an dem letzten Abend seiner Anwesenheit allein gesprochen. — Sagen Sie mir, hat Mr. Elifford sich über Edith — meine Tochter geäußert?" — Henny blickte dem Squire voll und offen in die Augen, dann sagte sie: „Nein, Sir, von Miß Edith war zwischen uns nicht die Rede." „Gut, mein Kind," tagte nach einer Pause der Squire, .weiter wollte ich nicht» wissen" — und mit einem Seufzer erhob er sich und schritt langsam einige Mal im Zimmer auf und ab. In demselben Augenblick hörte man die Hau»thür sich öffnen, schwere Männerschrilte waren vernehmbar, der Mann, der gekommen, mußte aber fast am Eingang stehen geblieben lein. Wer konnte noch so spät am Abend Avonshire einen Besuch abstatten? S» dauerte einige Minuten — der Angekommene hatte sich bereit» wieder entfernt — dann trat ein Diener in» Zimmer. Der Postbote war e» gewesen, er hatte die eingelaufenen Briefe und Zeitungen gebracht. — Gewöhnlich kam er am Nach mittag, die Post halte einen Unfall erlitten, daher die Verspätung um mehrere Stunden. Der Squire unterhielt keinen großen Brieswechsel, für ge wöhnlich trafen nur die Zeitungen ein. — Heule lagen neben den Zeitungen ausnahmsweise zwei Briefe auf dem silbernen Teller, den der Diener hingestellt hatte. Der alte Herr griff zuerst nach den Briefen, beide waren von derselben Hand adressirt, aber an zwei verschiedene Adressen. Der Squire von Avonshire schien sichtlich überrascht, er be trachtete dann mit seinem ernsten Gesicht die Aufschriften und überreichte einen der Briefe Henny. „Ein Brief an Sie, Miß Henny Gilbert, von Lord Elifford" — sagte er hierbei mit tonloser Stimme. Mit zitternder Hand empfing Henny da» Schreiben, — mit zitternder Hand, obwohl Jame» Versprechen, ihr schreiben zu wollen, keinen Augenblick au» ihrem Gedächtniß gekommen war. „Entfalten und lesen Sie, auch an mich hat Lord Elifford geschrieben, — vielleicht —" aber der Squire sprach nicht au«, was er dachte, sondern setzte sich dem Kamin gegenüber in einen Sessel und öffnete La» Schreiben. Henny stand abseit» an einem Tisch, — auch sie erbrach ihren Brief, und ihre Augen ruhten bald forschend auf dem Inhalt. Mechanisch glitt da» junge Mädchen aus einen neben ihr stehenden Stuhl, — noch immer starrte sie auf die zierliche Schrift, aus die tobten Buchslabenreihen, die vor ihren Augen all mählich Leben anzunehmen und wirr durcheinander zu tanzen schienen, — ja e« war ihr, al» ob ein neuer Traum sie umfänge, al» wenn ihre Sinne selbst sich verwirrten, al» ob Alle» Trug und Gaukelei sei. Der Squire ließ, nachdem er den an ihn gerichteten Bries gelesen hatte, die Hand, welche da» Papier hielt, sinken, sein Blick, der zuerst noch dem Papier folgte, erhob sich und sein Auge hatte sich jetzt aus da» Seebild gerichtet, da« über dem Samin hing, und La» von der hellstrahlenden Kronlampe in vollem Lichte hervortrat. Auf diese« Bild starrte unverwandt der Squire, während da» Fischermädchen wie eine schöne Statue dasaß, in den herab gesunkenen, leis' zitternden Händen den Bries haltend, — Todtcn- stille herrschte in dem Salon, von den beiden einzigen Menschen, welche in dem Raum waren, vernahm man kaum da» Athmen. Wie lange die Beiden, der Squire von Avonshire und die arme Fischer»tochter so lautlo« dasaßen, sic wußten c» selber nicht. Henny hörte plötzlich ihren Namen genannt. Sie erwachte au« ihrem Traum, au» dem lethargischen Zustand, sie sah den alten Herrn vor sich stehen. .Henny," Hörle sie ihn sagen, und seine Stimme klang so weich, so freundlich, — .Jame» begehrt Dich zum Weibe, ich weiß, auch auf dem Papier, da» aus Deinem Schooß ruht, steht dasselbe, antworte mir: liebst Du den Lord?" „Sir!" — stammelte da» Mädchen. .Nein," fuhr rascher der Squire fort, „nein, wie kam ich nur dazu, so schnell dies« Frage an Dich zu richten. Ich ver lange heut Abend keine Antwort von Dir, mein Kind. — Aber wechseln wir die Briefe, — hier nimm den meinigen und über lasse mir bi« morgen den Deinigen. Morgen, ja morgen wollen wir über all da« Andere, über Deine Zukunft weiter sprechen." Er reichte Henny seinen Brief, — willenlo« gab sie ihm den ihrigen. Der Squire ergriff de« Mädchen« Hand, er hob Henny zu sich empor, er umschlang da« schöne Kind mit dem linken Arm, während er seine rechte Hand auf ihr Haupt legte. .Sott segne Dich, mein liebe« Kind," tönte e« von seinen Lippen, — „er hält die Geschick« der Sterblichen in seiner Hand, er führt sie oft seltsam, aber stet« zum guten Ziel, und die er am meisten liebt, die nimmt er zu sich — früh, al« ahnungrlose Sinder, oder mitten im Glück, oder aber — er erlöst sie, wenn sie leiden. Gute Nacht!" Henny fühlte in dem .Sute Nacht' einen Hauch und einen sanften Suß auf ihre Stirn gedrückt. Der Squire von Avonshire schritt langsam au» dem Zimmer. 4. Nach einer langen Regennacht dämmerte endlich der Morgen herauf. Die ersten Lichtstrahlen, welche da« Dunkel verscheuchten, finden im Schlöffe Avonshire zwei Personen wach - — die» waren der Squire und die Tochter John Gilbert». Wohl mochten Beide den erquickenden Schlaf gesucht haben, aber er war ihnen geflohen. Der Herr von Avonshire schien in dieser einzigen Nacht um Jahre älter geworden zu sein, — sein Gesicht trug, al« er noch in den Schlafrock gehüllt, gedankenvoll in seinem Zimmer aus und ab ging, den Stempel de» tiefsten Ernste«, — aber der Blick seiner sonst so kalten, stolzen Augen hatte etwa« unbeschreiblich sanfte« angenommen, e« dämmerte au« demselben etwa« wie Hoffen, Friede, Freude empor, — aber man hätte mit diesem Manne sühlen können, daß sein Innere« noch einem Ehao« glich, in welchem e« erst „Licht' werden mußte. Einige Stunden später standen zwei Personen in Avonshire einander gegenüber, e« waren der Squire und seine Tochter Miß Edith. Wer die Beiden betrachtete, dem mußte die große Aehnlich- keit der bleichen, ernsten Gesichter auffallen. Der Squire hatte seine Tochter ausgesucht, er war eingctreten, nachdem dieselbe kaum ihre Morgentoilette beendet hatte. Da« Kommen de« Vater« in ihr Zimmer, da« so ganz gegen seine Gewohnheit verstieß, mußte Edith schon auffallen. — Er staunt zwar, aber dennoch ruhig erwiderte sie seinen Morgengruß und erwartete den Ausschluß über den Besuch de« Vater«. „Meine liebe Edith" — begann er, und die aufmerksame Tochter bemerkte da» leise Zittern, mit dem er, trotz seiner Ruhe, doch sprach; „mein liebe« Kind, ich komme al« Bringer einer Nachricht, welche Dich ebenso überraschen, wie gewiß tief betrüben wird. Du weißt, e« ist von jeher meine Art gewesen, Gute« oder Böse«, wie e« eben kam, offen mitzutheilen. War man er fahren muß, — nun e» ist besser, man weiß e« ungeschminkt und ohne weiteren Rückhalt. Wa» ich Dir mitzutheilen habe, betrifft Lord Jame« Elifford." „Jame«," hauchte Edith, sie sprach leise, ohne jede Betonung, ohne jede sichtbare Erregung. Der Squire betrachtete prüfend die GesichtSzüge Ediths. Dann antwortete er: „Ja, der Lord hat einen Bries an mich gerichtet, dieser zerstört eine Hoffnung, die ich hegte, und deren Verwirklichung ich mich bereit« für überzeugt hielt." Der alte Herr schwieg. „Siehst Du, Papa," nahm Edith da« Wort, „so sind wir Menschen, Du wagst Deiner Tochter die Nachricht doch nicht so rundweg mitzutheilen. Ich werde Dich der Dir schwer fallen den Mittheilungen entheben — Lord Jame« Elifford zeigt Dir wohl seine Verlobung mit irgend einer jungen Dame an." Der Squire mußte seine Tochter groß ansehen — wie war ihm denn, und doch, plötzlich begriff er den Jdeengang seine« Kinde«, e» war seine ihm an Eharakter so ähnliche, stolze Tochter. „Daß Jame« nicht echt und recht zu lieben vermöge," sagte jetzt Edith mit eisiger Kälte," da« habe ich gewußt, seit er —" und ihr Wort wurde hier schneidend hart, ihre Stimme vibrirte im tiefsten Gefühl — „seit er mit dem Fischermädchen liebäugelte, da« durch Deine Güte Aufnahme in Avonshire fand." An Edith war e« jetzt zu schweigen, von ihrem Vater eine Antwort zu erwarten. .Arme« Kind," seufzte er, „jetzt erst sehe ich, daß Du selber Jame« liebst. Aber Du irrst Dich in seinem Charakter, wenn Du von liebäugeln sprichst, er hält bei mir um die Hand von Henny Gilbert an, er will da» Mädchen zu seiner Frau machen." Da mußte Edith doch laut auflachen, und in diesem Lachen lag der sich ausbäumende Stolz ihrer gekränkten, ihrer vernichteten Liebe. — „Will denn der elegante Lord mit seiner Dorsschönen auf den Fischfang ausziehen?" rief sie. — „Ich hätte Lord Elifford nie für so plebejisch gehalten I" Dann aber brach bei der schönen, stolzen Tochter de» Herrn von Avonshire der ganze Zorn de« verletzten Gefühl», der geheimen Eifersucht hervor und heftig fuhr sie sort: „Aber lieber Papa, we-halb kommst Du denn eigentlich, mich von diesen Dummheiten de» jedenfalls etwa« zum Spleen neigenden Lord« zu unterhalten? — Ich habe doch mit solchen Narrheiten rein garnicht« zu thun. Mag er sie heirathen, lieber heut al« morgen, liegt dem Mädchen speziell an Deinem Segen, Papa, gicb ihn ihr und gieb ihr eine gute Aussteuer dazu, damit sie nicht al» eine Art nackte Meerfrau dem glücklichen Bräutigam in« Hau« kommt. Aber ich bitte Dich, Papa, inkommodire mich mit dieser Angelegenheit nicht weiter." — Der Squire hatte sich aus einen Sessel niedergesetzt, er hielt da» gedankenschwere Haupt gesenkt, während seine grauen Augen voll Theilnahme aus seiner Tochter ruhten. „Ich mußte Dir die« doch mistheilen," sagte der Squire tonlos — „mußte Dir die« zuerst mittheilen. Wa« ich Dir seiner zu sagen habe, mein liebe« Sind, betrifft nicht Jame«; — da« betrifft Avonshire." Edith erwiderte kein Wort mehr, sie trat an da» Fenster. — Da stand die schlanke Gestalt, — unbeweglich — den schönen Sopf, von welchem die goldblonden Ringellocken herabfielen, etwa» nach vorn gebeugt; so stand sie da, hinaurblickend in die trübe, feuchte Herbstlandschaft. „Ich werde Dir eine Geschichte erzählen, eine kurze Ge schichte von einem Erben von Avonshire," begann der Squire noch einer Pause wieder, „willst Du mir für kurze Zeit Deine Aufmerksamkeit schenken?" „Erzähle nur, ich höre," entgegnete die Tochter de« Squire. „E- gab einmal," begann der Squire mit leiser, bewegter Stimme, „eine Zeit, wo e« um die Herrschaft Avonshire sehr schlecht stand. Der einzige Erbe und Träger de« alten Namen«, leichtsinnig erzogen unter oder vielmehr nicht unter den Augen eine« vielleicht noch leichtsinnigeren Vater«. Die Erziehung, welche er genossen, war die denkbar schlechteste, — der junge Mann besaß alle Anlagen zum Guten, aber auch alle zum Schlechten, Lehrer und Erzieher hatten in ihm nur den Sohn de« Herrn von Avonshire gesehen und seinen Launen voll die Zügel schießen lassen. Sein Wunder, — diese gemietheten und bezahlten Dressur meister wurden ja niemal» von dem Vater de« jungen Manne« zur Rechenschaft gezogen, ob und wie sie ihre Pflicht erfüllten. Die verschiedenen zur Avonshireschen Herrschaft gehörenden Güter befanden sich in Händen von Pächtern oder Verwaltern, ein Verwalter, der scheinbar treu an den Fußstapfen seine« plötz lich verstorbenen Herrn gehangen, befahl hier im Schlöffe, al« der junge Erbe die Herrschaft antrat. Dem neuen Squire konnte selbstverständlich die Einsamkeit in dem alten Schlosse wenig zusagen, da« ungebundene, lockere Leben gewöhn«, stürmte er vorerst in« Leben, in die Welt hinau«. Sr begab sich auf Reifen — er kannte die wahren Ver hältnisse nicht, in welchem sein Vater ihn zurückgelaffen, er glaubte sich in einem unermeßlichen Reichtbum schwelgend — und stand Loch nahe vor dem Ruin. Der mit allen möglichen Vollmachten schon zu Lebzeiten de« alten Herrn betraute Verwalter behielt seine Stellung, ja, der junge, unerfahrene Mann vertraute ihm so blind, saß er ihn schalten und walten ließ, wie er wollte; der Name Avonshire genügte dem jungen Squire, dieser Name gehörte seil Jahr hunderten zu den stolzesten Altengland«, und wenn er nur immer seine Sasse gefüllt sah, so ließ ihn da« Thun und Treiben 'eine« Stellvertreter« daheim ganz gleichgültig, lind für Füllung der Kasse de« jungen Squire« sorgte der schurkische Verwalter treff- lich, denn noch liehen vorsichtige Geldleute auf Avonshire Gelder hin, wenn ihnen dafür bündige Schuldverschreibungen auf die Herrschaft selber wurden." «Fortsetzung folgt.) Vermischte Vachrichten. — Für Landwehrleutc. Au« Mainz wird der „Franks. Zig." berichtet: Eine größere Anzahl von älteren Landwehrleuken, die demnächst zum Landsturm zehen, haben fämmtlich vom hie sigen BezirkSkommando eine eintägige Mittelarreststrafe zudictirt erstatten, weil sie die ihnen zugegangenen Vorschriften über die Kricg-beorderungen nicht in ihren Paß eingeklebt hatten. Die älteren Leute, die meistens während ihrer Militärdienstzeii nie eine Strafe erlitten und darunter sind sogar einige, die Feldwebel chargen bekleidet haben, müssen jetzt wezen eine» kleinen formellen Verstoße« in« Gefängniß wandern. — Die große Brücke zwischen Brooklyn und Manhattan ist schwer beschädigt. Es wird hierüber gemeldet: New-Aork, 25. Juli. Da mehrere vertikale Kabel der großen Hängebrücke zwischen Brooklyn und Manhattan au» den Lagern geralhen find, ist der gesammte Verkehr über die Brücke mit Ausnahme de« Fußgängerverkehrs gesperrt worden. Hierzu bringt die „Frks. Z." noch folgende Privatmeldungen: Die Haupturlache de« Unfall« ist zweifellos die gewaltige Belastung neuerding« durch die Trambahnwazen, welche nicht die vorgeschriebenen Di stanzen von einander einhielten. — Auf der Brooklvner Brücke rissen am Donnerstag von 10 Uhr Morgen« bi« 6 Uhr Abens« 12 Hängeseile, welche an den eigentlichen Brückenkabeln befestigt sind und die nördliche Fahrbahn halten. Der Bruch eriolgte gerade in der Mitte der Brücke, welche sich infolgedessen 6 Zoll senkte. Niemand wußte um den Unfall, bi« um halb sieben Uhr die Polizei die Brücke sperrte und 70,000 Menschen an dem New-r>)orler Ende auf die Fähren verwies, die jedoch bei Weuem nicht den Verkehr bewältigen konnten. Zweihundert Polizisten sind an dem Brückenende aufgestellt. Um Mitternacht wurde aus der südlichen Fahrbahn der Verkehr in sehr beschränktem Um fange ausgenommen. Fachmänner erklären die kürzliche große Hitze als Ursache de« Unfalls. — Ampel zur Abkühlung der Luit in warmen Zimmern. Eine einfache Einrichtung, die Luft in warmen Zimmern abzukühlen und zu verbessern, besteht darin, ein Gefäß mit Ei» ziemlich dicht unter den Zimmerdecken auszuhängen. Man nimmt dazu eine Blumenampet au» Thon, wie man sie beim Töpfer käuflich erhält, hängt sie an hübscher starker Kordel, inmitten de» Zimmer» auf und füllt sie mit Eisslücken. Die Lust, welche die Ampel umgiebt, wird daran abgckübli, dadurch schwerer und sinkt, während eine andere Luftschicht an ihre Stelle tritt, um dieselbe Wandlung zu erfahren, und dieser Vor gang wiederholt sich so lange, bi» da» Eiswaffel eine Küblung nicht mehr abgeben kann, wa» geraume Zeit in Anspruch nimmt, je nach der herrschenden Temperatur ein bi» zwei Taz«. Um der Thonampel, welche, der ungehinderten Verdunstunz de« Wassers wegen, am besten unglasirt und unlakirt bleibt, ein hübschere» Aeußere zu geben, umschlingt man dieselbe mit üpheu- ranken oder Tannenzweigen; beide Pflanzensorten Hilten sich lange frisch. Von der rohen Thonmasse ist nun nicht« mehr zu sehen, nur eine durch ihr freundliche« Grün wohlthuend berühende Ampel erfreut da« Auge. Epheu wie Tannengrün bleiben durch die kühle, reine Lust und die fortwährende Verdunstung de« Wasser« wochenlang frisch. Wer einmal den Versuch mit einer solchen Ampel gemacht hat, wird den Aufenthalt in beständig gereinigter Lust al» ungemein erfrischend empfinden. — Im Zeichen de« Verkehr« darf nicht vergessen werden, daß in diesem Jahre die Eisenbahnen ihren 75 jährigen Geburtstag begehen können. Denn 1826 wurde die erste Loko- motiveisenbahn der Welt eröffnet. Z« war die Linie Manchester Liverpool. Die erste Eisenbahn in England, Slockton-Darlington, wurde von 1822—25 lediglich mit Pferden betrieben. Man schrieb die Lieferung einer Lokomotive unter der Bcdinzunz au«, daß der bewegende Wagen da« Dreifache seiner Last ziehen und 19 Kilometer in der Stunde zurücklegen könne. Der Sieger war Georg Stephenson. Seine Lokomotive vermochte bei einer Schnelligkeit von 32 Kilometer in der Stunde da« fünffache Eigengewicht zu ziehen. In Deutschland vergingen noch 9 Jahre, ehe die erste kleine Eisenbahn eröffnet werden konnte. E« war die etwa« über 6 Kilometer lange Strecke Nürnberg-Fürth. In jeder Stunde ging je ein Zug hin und her. Täglich fubren aber nur vier Züge mit Lokomotivbetrieb, die anderen gingen mit Pferden. Al« Lokomotivführer war ein Engländer mi: einem Gehalt von 1500 Gulden angestelll; der Direktor der Bahn be zog nur 1200 Gulden. Mitlhnknngm des Königs. Htnndesamts KitenfloL vom 24. bis mit 30. Juli 1901. Aufgebote: r». hiesige: Bacal. I». auswärtige: Bacal. Eheschließungen: 35) Der Musterzeichner Eurt Paul Brenner in Plauen i. V. mit der Hulda Llara Beger daselbst. 36) Der Fabrikarbeiter Paul Franz Schuster in Schönheide mit der Stickerin Mana Johanna Löffler hier. Gedurtssälle 206) Frieda Hedwig. T. des Fabrikarbeiters Mar Guido Bretschneider in Wildenthal. 207) Else Emilie, T. des Kaufmanns Richard Gustav Strobelt hier. 208) Kurt Mar. S. des Maschinenstickers Hermann Anton Diettrich hier. 209) Paul Hermann, S. des Fabrikarbeiter- Karl Hermann Klediysch hier. Lterdesälle: 135) Mar, S. des Musikers Friedrich August Alexander Zimmermann hier, 8 M. 20 T. 136) Klara Frieda, T. des Maschinensticker« Ernst Oswald Unger hier, l I. 29 T. 137) Anna Johanne, T. des Hand« arbeiterS Ernst Julius Punk hier, 4 M. 8 T. 13v) Friedrich LoulS. S. des Handarbeiters Emst Hermann Stemmler hier, 3 M. 7 D 139, Der Privatier Heinrich Edwin Höhl hier, ein Ehemann, 78 I. 2 M. 25 T. Hierüber: Rr. 134 Todtgeburt. Veuefte Vachrichte«. (Wolff« telegraphische« Bureau.) — Hamburg, 30. Juli. Seine Majestät ser Kaiser ließ anläßlich der Wiederkehr de« Sterbetage« ve« Fürsten Bitmarck einen Lorbeerkrauz mit weißer Schleife, aut weicher sich der kaiserliche Namenlzug nebst Krone befinden, in der Gruft kapelle in Friedrichlruh niederlegen. Bon Freunden und Ver ehrern de« verewigten Fürsten sind zahlreiche Kränze gesandt worden. — Wandsbek b. Hamburg, 30. Juli. Seit heute Nachmittag herricht hier ein zrvße« Feuer. Di« 50 kleine
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