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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 12.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190111120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19011112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19011112
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-11
- Tag 1901-11-12
-
Monat
1901-11
-
Jahr
1901
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Im andern Falle tragt der Max eben so schwer an dem Mißgeschick, wie seine Geliebte." „Ach, jehn Sie mich doch mit die Mannsleute, det sind die richtigen, „au« die Augen, ans den Sinn", heest et bei den." (Line Erwiderung aus dieses Urtheil über die Treue der Manner wurde dem „schönen HanS" durch Beginn der Musik von drüben abgeschnitten. Bello accompagnirte selbstverständlich und als eben Molch mit Bild Nr. 3 in der Oessnung der Wand erschien, va glaubte er den Urheber der Hundenerven marternden Musik endlich erblickt zu haben. Da Bello, als „Soldatcnhund", iibcrdem nickt gut auf die „Civillisten" zu sprechen Ivar, so war das Schlimmste zu befürchten. Trotz schnellen Einschreiten« der Nächststehenden, war c« Bello nämlich gelungen, aus den Tisch, der unlcr der bekannten Oessnung stand, zu springen, wo er wüthend Jedem die Zähne zeigte, der ihn an den Kampf mit dem verhaßten nmsizirenden Eivilisten zn hindern suchte, eben wollte Bello, nachdem er eine Weile wüthend gebellt halte, dem rubig dastehenden Molch an den Kragen springen, da streckte dieser ihm die Hand mit einem Stück Wurst entgegen. Mit solchem Leckerbisscnspendcr konnte Bello natürlich den Kamps nicht auf nehmen, da« wäre gegen die Regeln de« Hundcanftande« gewesen, Bello schnappte nach dem Stück Wurst, wedelte mit dem Schwanz und zog sich wieder unter de» Tisch zurück. Da« „Publikum" kritisirte indeß über da« von Molch Bor getragene. Die meisten Schüler waren bislang unbefriedigt davon geblieben. „Das kann man in jedem Roman lesen," meinte der Eine. „Alberne Geschichte!" meinte der Andere. „Die Bilder waren noch das Beste." versicherte ein Dritter. „Der Molch hat wirklich Talent zum Malen, der Offizier hatte täuschende Aehnlichkeit mit unserm Max. Na wer weiß, warf wieder Einer ein. — „Za die Herrens wollen immer nur wat zum Nicken sehen, so wat gefühlvolles, so recht wat Erireifende«, wie Romelus und Julia wollen sc nicht sehen. Der kleine Racker hätte Dichter werden sollen, da« Zeug hat er dazu," lautete der Nrtheilsspruch Mutter Knuske«. „Es mutz Sie doch fürchterlich hart sein, wenn mcr glaubt, ä Härze kcfunden zu hab'», de« Eenen so recht Lreu liebt, und hernacken« würd'« cingespärrt; wo plcibt da de Boesie von« Läbcn? Nee des arme flcene Luderchen kann mer dauern," sagte unser für „Boesie bekeistertcr Sackse." Da« dritte Bild zeigte ein Schiss aus hoher See: deutlich ertaiinte man in einem sich über die Brüstung desselben beugenden jungen Manne unfern Lcidenshelden Max. Da« Schiss, die See, die Stellung des jungen Mannes sprachen für sich, einer Erklär ung Molchs hätte es nicht erst bedurft. Die scheußliche Musik drüben verstummte und Molch schritt zur Erklärung. „Meine Herrschaften! Ich wollte, daß ick mit den Worten de« großen Briten schließen könnte: Kein liebend Paar trat je das Unglück so, Als Julia und ihren Romeo, den Beiten war wenigstens noch vergönnt, im Tode vereint zu sci». Unser Held guittirtc den Dienst, da» Leben hatte für ihn jeden Wcrtb verloren. Monatelang irrte Max im fernen Ungarn lande, in Rumänien, Serbien, kurz überall umher, um eine Spur von Therese zn entdecken, allein vergeben«. Da man ihni ver schwiegen, in welche« Kloster Therese gebracht worden war, so sorsckie er vergeblich. Da beschloß er, des Suchen« müde und au» Verzweiflung über sein Mißgeschick dem Vatcrlande den Rücken zu kehren ; im fernen Afrika wollte er der Wissenschaft dienen, rovicsmuthig sich den Speeren der Wilden aussetzcn und so dem ersehnten Tod mit Freuden entgegen gehen. — Auf diesem Schiffe, meine Herrschaften, sehen Sie bereit« den Helden de» Stücke«, wie er mit sinnendem Blick in die Wogen schaut. ES ist ihm al« winkten ihm zwei dunkle Augensterne zu „komm' herunter, hier ist Frieden, hier ist Ruhe!" Anfang« zaudert er nock, die Lust zum Leben steht hinter ihni, der Trieb der Sclbsterhaltung bäumt sich noch dagegen auf, aber mächtiger als beide zieht cs ihn hinab. Vergessen sind die Vorsätze, mit denen er sich beim Einschiffen trug: wozu braucht er auch erst nach Afrika zu fliehe«, um den Tob zu suchen, hier im rauschenden kühlen Meeresgründe ruht« sich schöner, al« im brennenden Sande der Sahara. Immer mächtiger zieht ihn die glitzernde See hinab, dazu kommt das unbehagliche Gefühl, da« Jeder empfindet, nachdem er die Planken eine« Schisses betreten hat - die Seekrankheit, welche allein schon eine selbstmörderische Stimmung zu erwecken im Stande ist. — Noch einmal schweift der umflorte Blick nach dem fernen Gestade der lieben Heimalh, noch einmal steht da« Bild de« Wesens, da« er so unendlich geliebt, vor seinem geistigen Auge aus — dann, ein letzter Entschluß — und da« Meer hat sein Opfer. E« zischt und braust dem Unglücklichen in den Ohren, während er hinabsiickt auf den stummen Meeresgrund, der schon manches freiwillige und unfreiwillige Opfer ausgenommen hat. — „Ich sehe die „Damen" tief bewegt," hob Molch nach einer Weile, während welcher ein schadenfrohe« Lächeln seinen Mund umspielte, al» er seine» alten, gutgläubigen Freund Mar neben Mutter Knufke ebenfalls „tiefbewegt" dasitze» sah. Da war sonach der Traum, kalkulirie ich; meine Kameraden sahen mit gemischten Empfindungen auf Molchs Antlitz. Was soll all dieser Unsinn? mochten sie denken, und sic hatten Recht; denn wer den verschlagenen Molch kannte, traute ihm, weiß Gott, nicht zu, daß er mit „Rührsccncn" Jemand würde unterhalten wollen, daß lag garnicht in seinem lebhaften, harleguinartigkn Wesen, und die feierlichen, pathetischen Worte au« dem Munde diese« Erz schelmen nabmcn sich wie Hohn aus. Natürlich wurde geklatscht, 88708 _ - . 17181 17137 18888 2088» 21078 28188 28284 81413 88833 88808 88888 88012 48848 8I48I 88218 8II4O «2878 «4283 «8028 «8081 7180« 78188 73844 8033« 82288 88807 87248 87288 looo Mark aus Rr. 2743 7800 12888 288II 28131 27883 80481 8122« 8181« 8874« 47418 48888 47340 48418 43113 81878 81848 «8837 «3378 70007 70888 71108 74«7O 74384 88748 88878 81888 81828 88888 38888. 800 Mark auf Rr.2081 2488 8887 8282 18481 28044 44104 «8081 88818 LOO «ar« auf Rr. 1884 8082 8783 «Ul 810« 1088« I388I 1888» 1888« »OSSI 20487 »soso 28333 »7«ol S107» 32170 SS73S S4382 S8I00 S8SS0 4I48I 4I71S 41887 48483 4830« 47147 828S7 «0202 «1373 «S002 «8177 «7721 «8202 7N8O 72414 78334 7«287 73881 SI8I7 84314 88728 88732 30I8I 82873 83204 84888. 5. Ziehung, gezogen am 8. November l90l. »00.000 «art aus Rr. 27118. sooo Mark auf Rr. 8138» 3718« 88340. 2000 Mark aus Nr. 280« 2341 8088 1SS03 17083 «7808 «8883 «8833 82«08 840083788». 18820 I88S7 I8SI7 38420 38881 44830 «0»27 «1003 «8401 77780 78087 87848 e« gab eben Viele unter den Schülern, die Alle«, wa« „Molch" gesagt haben würde, beklatscht hätten. .'« iS ä Mordskerl, der kleine Molch, wenn ich so'nc boetischc Ader hält', wceß Knepchcn, ich würde ä Boet" . . . „Un een jute« Herz muß er ooch haben," meinte Mutter Knuffe mir feuchten Augen. „Wer so wa« dichten und sagen kann, hat Jefiehl, Jemüth, i« überhaupt en juter Mensch. — Na wat sagen Sie denn nu?" wandte sie sich an den hinzutrctenden schönen „Hans" mit triumphirendem Blick. „Leider, die Frauen haben immer Recht," antwortete der Angeredete mit ironischem Lächeln. „Det sah ick jlcich an dem Stück, det sie sich nicht kriegen. Dracködie hecht ja: sic kriegen sich nicht," sagte MutterKnuske in dem Bewußtsein, mit ihren Kenntnissen zu imponiren. „Jawohl," meinte der „schöne Han«", „weil meist immer ein böser Drache eine Vereinigung zu verhindern strebt." „Au!" erscholl e« hinter un«. „'Na, beeßr den da der Bello," sagte Mutter Knuske, sich umsehend und da« Komische der Unterhaltung nicht begreifend. „ Jbrigen«, diesmal iS ct aber doch keene Frau nicht, sondern der Major oder wie nennt man in Ungarn den Iras?" „Bazar, meinen Sie," fiel ein Gefreiter wichtig ciu. „Au!" erscholl e« wieder hinter un«. „Sic besitzen eine schöne Eigenschaft, Mutter Knuske," wandte sich „HanS" mit galanter Verbeugung an sie. „Woso?" „Nun, das sreimüthigc Eiugeständniß, daß Drachen nur unter den Frauen zu suchen sind, ist eine solche; da wundert « mich, daß Herr Knuske, wenn sie ihm dasselbe Eiugeständniß früher gemacht haben, nicht kopsscheu geworden ist." „Ra bin ick denn en Drache?" fragte Mutter Knufke im beleidigten Tone. „Bewahre, Niemand behauptet da«, selbst Ihr Mann nickt!" „Na der sollte det ooch mal probiren." „Haben Sic keine Angst, dazu ist er viel zu gutmüthig und auch zu gut erzogen." „Ach da jeht det olle Jewimmere schon wieder lo«," rief Frau Knuske, sich die Ohren zuhaltend. „Aber dies reizende, so gcmüthvolle Volkslied mögen Sie nicht hören?" frug der „schöne HanS" seine, die versteckten bos haften Redensarten ihres Gesellschafters merkende Gönnerin. „Ja, wenn Sic ct un« noch mal vorspieltcn aus die Gittarre; meine Pauline hört so jern Jcsang und Musik," meinte Mutter Knufke in dem bekannten liebenswürdigen Tone, nut welchem Mütter ihre Schwiegersöhne zu suchen pflegen. 'Natürlich war der „schöne HanS", der sonst gegen alle Damen io sehr galante Mann, diesmal so ungalant und hattc nichts ge hört, da« Gespräch uahm eine gefährliche Wendung, und da hieß es: „Leine ziehen," wie der Berliner sagt. Unter irgend einem Vorwande verzog sich Han« und trat zu einer anderen Gruppe; ich folgte ihm. „Donnerwetter! da wär ich ja auch bald auf die Liste der Heirathskandidatcn gesetzt," meinte er lachend. „Danke schön, für die Beschcerung." „Du, des wer so ibel nich, die Bauline soll zehntausend Thaler erhalten, und des schöne Hau«, wecste mit 'nen Bavillon, wa« der Alte sich baut, i« auch nicht von Bappc," meinte der Sachse. „Und dann der stupide Alte und diese liebenswürdige Schwiegermutter, dazu diese „lange Achte" — brr! Ne des sein 'ne „fürchterlich unkeiuicthliche AescUsckaft," entgegnete der „schöne HanS." Wir lachten über Hansen» Abneigung gegen die, im Grunde genommen, biederen KantincnwirthSlente, welche es sick im Leben hatten sauer werben lassen. Im Herbst gedachten sie sich zur Ruhe zu setzen; man sagte, sic hätten sich ein bedeutende» Ver mögen erworben, wa» wahr sein mußte, denn sie hatten ihr einziges Kind, die „lauge Achte," aus der höheren Töchterschule unterrichte» lassen. Endlich schwieg der „Wimmerkasten" drüben, nachdem er unzählige Male da» Lied: „Du, du liegst mir im Herzen" u. s. w. gespielt hatte. Die Stelle „im Herzen" wurde nebenbei durch einen langgezogencu Pustton niarkirt, da die betreffende Klappe im Instrument fehlte. Nun, das will nicht« sagen, aus einige Töne mehr oder weniger kam es ja nicht an. Die Hauptsache ist bock immer, baß man nicrkt, welches Lieb gemeint ist. Jetzt entstaub eine Bewegung unter ben Zuschauern. Da Molch sich zurückgezogen, meinte man, da« Stück sci aus, auch „Mutter Knuske" erhob sich um zu gehen, aber da erscholl ro» drüben wieder da« Getöse der Blechsckauscl und in demselben Augenblicke erschien Molck wieder in der Oessnung in der Wand. Alles lachte über die Metamorphose, die „Molch" während der Zeit mit sich vorgenommen; um c« kurz zu sagen: „Molch" hattc sich in einen Eircusclown verwandelt. In der einen Hand halte er einen Feuerhaken, in der anderen ein Bild auf welchem ein halbwüchsiger dickwangiger Bengel auf einem Esel reitend, zu sehen war. Der Esel war in eine Göpel gespannt, wie man sie ans größeren Bauernhöfen zur Bereitung der Butter hin und wieder findet. Ein Knecht schlug mit einem Knüttel ans Esel und Rester lo«. Meine Blicke suchten sofort den Helden de« Bilde«. Max entfärbte sich. Das war nämlich seine Geschichte, die er un» einmal zum Besten gegeben. — Als vierzehnjähriger Jüngling hatte er den Augenblick benutzt, wo der Knecht vom Nachbarhofe sich von seinem Esel entfernte, worauf Max über den Zaun sprang, sich auf den Esel, der noch nie Jemand ge tragen und kitzlich war, schwang, uni im Galopp in der Runde zu reiten, so daß die ganze Butter im Faß vollständig verdarb. „Famo«, „Molch!" riesen Mehrere, welche um den Dummen jungenstreich Marens wußten. „ Sehr schön getroffen, Mar kann sich bei Dir bedanken." Max knurrte etwa« llnverständlicke« in den Bart, ließ sich aber nicht« merken. „Det i« so wat vor Männer, da jicb« wat zu lachen," meinte Mutter Knufke, und dringende Geschäfte vor schützend, verließ sie da« Zimnicr. „Det iS nur nicht jcsühlvoll jenug," mockte sie denken. Nun begann Molch mit der Beschreibung de« Bilde». „Wie Sic wissen, war da«, was ich Ihnen vorhin zeigte und erklärte, nur ein Traum, wie könnte ich sonst sagen, al« Max in« Wasser gesprungen, hätte es ihm in den Ohren gezischt und gebraust? Ein Traum hat mit der Wirklichkeit, mit dem wa« im Leben verkommt, selten etwa« gemein. Auch dieser wohlgenährte Bauern junge stammt au» demjenigen Stamme, in wclckem den Individuen blaue« Blut in den Adern fließt. Diesem Jüngling aus dem Eset sehen Sie, meine Herrschasten, e« nicht mehr an, baß seine Vorfahren adligen Geblüt« waren, die dicken rothen Backen sind schon echt plebcfiscken Ursprung«. Nicht« destoweniger träumte dieser so begabte Jüngling ben Traum, den ich bie Ehre hatte, Ihnen zn erzählen. Sehen wir wa« davon wahr geworden ist. Wenn ich meine Kenntnisse in der Aehnlickkeiirlchre, welche wie Sie wissen bedeutend zu nenne» sine, zur Hülfe nehnic, so finde ick, daß diese« Bild ein Pendant zn Bild Nr. I ist. Auch hier ist der jugcndlicke Reiter, nur mit dem Unterschiede, daß jener junge Mann von einem wirklichen Reitlehrer in der Kunst de« Reiten» unterrichtet ward, während dieser einen Ochsenknecht ge ¬ funden hat, der die reiterlichen Gefühle seine» Eleven nickt ver steht und anstatt den störrischen Esel zu züchtigen, seinen Ziemer zur Bestrafung be« Reiter« mißbraucht. Da« ist Traum und Wirklichkeit. Wir wollen nun sehen, wie sick da« weitere im Traum geschaute Leben unsere« Helden gestaltet." (Fortsttzung solgt.i Vermischte Nachrichten. — Eine Ueberlästige. Vor 30 Jahren wünschte eine Passagierdampfergesellschafl in Liverpool ihre Baulichkeiten zu erweitern, und beschloß, zu diesem Zwecke auch ein kleine» Stück Land zu erwerben, welche« einer unverheiratheten Dame von ungewissem Alter gehörte. Die alte Jungfrau verkaufte die erforderliche Parzelle zu sehr niedrigem Preise, stellte aber als Gegenforderung auf, daß in den Vertrag eine Elausel aus genommen werden solle, durch welcher ihr und ihrer Begleiterin auf Lebenszeit das Recht freier Fahrt auf den Dampseru der Gesellschaft eiugeräumt würde. Am Tage nach der Unterzeichnung de« Vertrage« verkaufte sic ihre Möbel, vermielhetc ihr Hau« und ging an Bord de« ersten abgehenden Dampfer«, der der Gesellschaft gehörte, ohne sich im Uebrigcn um da« Ziel seiner Fahrt zu bekümmern. Bi« zu ihrem Tode lebte sie dauernd auf dem einen oder dem anderen Schiffe der Gesellschaft, stet« in Begleitung irgend einer Dame, welche sie durch Zeitungs annoncen gesunden hatte und deren Reisegeld sic einsteckte. Man hat ausgerechnet, da« sie durch ben Verkauf ihrer paar Geviert ellen Laube« auf diese Weise mehr al« 40,0ttU Mark gewonnen hat. Die Gesellschaft hat ihr mehrmals hohe Summen für die Aufgabe ihres Privileg« geboten, wurde von der geschäftskundigen Dame aber stet« abgewiesen. Jetzt ist da« alte Fräulein gestorben, nachdem sic für die Steampacket Eompanp 30 Jahre lang der Gegenstand tiefen Kummers gewesen und zum Ziel mancker mehr oder minder seichter Scherze über ihre Vertragsfreudigkeit gemacht worden war. — Wie Städte werden, da« kann man nirgends so gut beobackten, wie in den Bereinigten Staaten von Amerika. Bor einigen Jahren kaufte sich ein italieniscker Auswanderer inner halb der Bannmeile von San FranziSco ein Stück Land, da er aber kein Geld besaß, um sich ein Hau» zu bauen, erstand er zwei alte Pfertcbahnwagen und richtete dieselben als Wohnung ein. Die Idee fand Anklang, und bald bildeten die beiden Wagen den Mittelpunkt einer großen Wagenstadt, bewohnt von lauter armen Leuten, deren Mittel zum Bau von ricktigen Wohn häusern nicht ausreichten. Der Ort trägt den Namen Eartown und Besucher schildern ihn nicht nur al« originell, sondern auch als malerisch. Einzelne Wagen sind fast gar nicht verändert worden, sondern ruhen aus ihren alten Gestellen; andere haben eine Balkenuntcrlage: dann wieder sind mehrere mit einander verbunden vurch Korridore mit Bretterwänden. Auch Etagen häuser finden sich, indem ein Wagen aus dem andern steht. Die Perron» bilden vielfach blumengeschmückte Balkons, «clckc dazu beitragen, das Bild de« eigenartigen Städtchen« buntfarbig zu gestalten. — Ein Ricscuherz. In der Stadt Malling in Kent starb dieser Tage der Fabrikant Andrew King eines plötzlichen Tobe«, indem er, während ein Freund einen Witz erzählte, inmitten lauten Lachens plötzlich vom Schlage getroffen zu sammcnbrach und sofort rodt war. Da die Todesursache in ihrer Feststellung Schwierigkeiten machte, so fand eine Zezirung der Leiche statt, die ein ganz verblüffende« Resultat ergab. King besaß ein Herz, da» sünfmal so groß war wie ein normales und fast doppelt so groß wie dasjenige eine« Ochsen. Nack Ansicht der ärztlichen Autoritäten ist es das größte Herz, da» jemals iu einem menschlichen Körper vorgefunbcn worden ist. — Ehelicher Zwist. Mann: „Ich finde, in Deinem Hausstand sicht es aus wie eine Wüste." — Fran: „Das kann nur ein Kameel finden, wie Du eins bist." Standesamtliche Nachrichten von Schönheide vom 3. bis mit 9. November !9vl. Geburtsfälle: 362) Dem Fabrikschlosser Paul Alban Hein; hier l T. Aufgebote: Bacal. Eheschließungen: Vaeat Lterbefälle: 198) Fritz Bernhard, S. des Eisengießers r:ouis Bern- iers Johann Nepomuk Eisenkolb hier, 6 M. 200) Todtgeb. S. des Büriten fabrikarbeiters Friedrich Bruno Vogel hier. 201) Der Kaufmann Carl Bruno Grund hier, ein Ehemann, 38 I. Vftcmnttzer Marktpreis« am ll. November ILO!. Weizen, fremde Sorten, 8 Mk. 4 » Pf. bis 8 Mk. 85 Pf. pro 50 Kilo - sächsischer. 8 , 30 - » 8 » 45 » » Roggen, nieder! sächs. 7 » 50 » « 7 § 65 » » « preußischer. 7 »5t,». » 65 » « » hiesiger. » l5 « « » 35 » » » fremder. 7 « 20 . ' 7 » 35 , » Braugerste, fremde, 8 » » 2 U , 50 . » sächsische, 7 » 50 » » 7 « 76 « » » , ' » Futtergerste 8 , 50 - » » — » » Hafer « 20 » ' 7 , 60 ' c » neuer, 6 » 60 r » , 10 » , » » verregnet, 6 » kiO 2 » 7 » ro « » Kocherbsen 9 » 50 . , U » — » » Mahl u. Futrnerbsen 8 , !l» » » 8 . 75 , « Heu 8 » 80 « » 4 » 26 » » Stroh, Flegeldrusch, 3 - 50 » « 3 » 60 » » » , » Maschii'.endrusch, 2 » 60 » » 3 « — » 3 Kartoffeln 2 » — » » 2 » 25 » i Butter 2 , 50 . » 2 » 70 » . 1 . Neueste Machrichten. (Wolff'S Telegraphisches Bureau.) — Dresden, lO. November. König Albert besuchte heule < Sonnragi den Gottesdienst in der Kapelle zu Schloß Sibyllcnort, während die Königin, Prinz Georg und Prinzessin Mathilde den Gottesdienst zu Langenwiese besuchten. Nach mittags trafen der Erbprinz uud die Erbprinzessin von Sachsen- Meiningen zum Bcsuck der Majestäten in Sibyllens« ein. — Dresden, 10. November. Unter sehr zahlreicher Be- thciligung von nah und fern seierke heute der Bezirk Sscuer- wehrverband von Dresden und Umgegend sein 25 jährige« Bestehen. Es waren 54 Wehren vertreten. Nachmittag« 3 Uhr wohnte Prinz Friedrich August der von der Dre«dncr Feuer wehr ans dem Theaterplatz an: Opernhaule veranstalteten lieb ung bei. — Leipzig, ll. November. In einer unter dem Vorsitz de« OberreickSanwalt« i»r. Olshausen gestern im Zoologischen Garten abgchalrenen Versammlung wurde eine Resolution angenommen, in welcher „gegen 200U Männer, Iheilnehmcr un» zugleich Zeugen der Thatcn und Leiden de« großen Kriege», schon einen Vergleick der englischen Krieg»führung von heute mit der deutschen von >870 al« eine Herabwürdigung der letzteren an sehen und den in den Worten de» Herrn Ehambcrlain ent haltenen Vorwurf dcr barbarischen Kricg-iühnmg, der sich nicht
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