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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 12.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190111120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19011112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19011112
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1901
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Monat
1901-11
- Tag 1901-11-12
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Monat
1901-11
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Jahr
1901
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Stadt Vit» Kirchenvorsteher sür die Stadl, die der eingepfarrten Landgemeinden aber eine« Kirchenvorsteher für sich zu wählen haben. Die von den Wählern der Stadt gemeinde abzugcbenden Stimmzettel sind also nur giltig, wenn sie lediglich die Namen von vier der Stadtgemeinde zugehörenden, wählbaren Herren enthalten. Wählbar sind alle stimmberechtigten Gemeindrglieder, die da« 30. Lebensjahr voll endet haben Die Wähler haben ihr Augenmerk aus Männer von gutem Nufe, bewährtem christlichen Sinn, kirchlicher Einsicht und Erfahrung zu richten. Die zu Wählenden sind auf den Stimmzetteln so bestimmt zu bezeichnen, daß über ihre Person ein Zweifel nicht möglich ist. S» wird nochmals darauf hingewiesen, daß nur der an der Wahl theilnehmen kann, der sich schriftlich oder mündlich zur Eintragung in die Wählerlisten angemeldel hat. Um zahlreiche Betheiligung an der Wahl wird gebeten. Eibenstock, den 12. November 1901. Dkl Kirch cnvo ist and. »eba««r, Pfarrer, Borsitzender. Englands Dolkswirlyschafl leidet umer dem Kriege in geradezu ruinirender Weise. Al« in den ersten Wochen de« wahres >900 die Kaufleute, Industriellen und Reeder ihre Bilanzen aufslclllen, da glaubte man sich zu den kühnsten Hoffnungen berechtigt. Die über Erwarten großen Rüstungen und die RiefcnlranSporle hatten naturgemäß eine» belebenden Einfluß namentlich auf die größten Wirtschaftsgebiete auSgcübl: e« kam Geld unter die Leute, die Geschäfte blühten und die Zistern wuchsen. Länger al« anderthalb Jahre hat seid- dcm der Krieg gcwüthci : und nun kommt die Kehrseite der Me daille zum Vorschein. Jetzt bietet die englische VolkSwirthschaft folgendes Bild: Baid nach Beendigung der KriegSvorbereitungcn trat ein allgemeiner geschäftlicher Stillstand ein. Im ersten Halbjahr 1901 erfolgte darüber hinaus eine schwere Erschütterung der wirthschaftlichen Machtstellung England«. Aast alle Eisenbahnlinien England« verzeichnen ein Sinken ihrer Einnahmen gegen iklOO. Selbst die Reeder sind in großer Besorgniß. Ein soeben verösfcntlichtes ..Blaubuch" kündigt eilte Verminderung der englischen Handelsflotte für das Jahre 1901 an, man baut nur 1171 Jahr,zeuge 17311,906 Tonnen« gegen 1945 >749,414 Tonnen «. Ein Fallen der Löhne bei den meisten Industrien, besonder« in der Meiallbranche und der Kohlen förderung ist zu verzeichne«. Der Verhältnißsatz der Arbeitslosen ist überall gestiegen. Die Führer wichtiger Arbeitergruppcn ver hehlen nicht ihre Furcht vor der Annäherung de« Winters IllOl 1909. Die HandelSstatistik giebt ihrer Besorgniß recht: Sowohl hinsichtlich der Produktion«- wie der Konkurrenzstärkc scheint der englische Handel das ganze 1899 eroberte Terrain verloren zu haben. Zunächst hat der Borralh an Rohstoffen zu wachsen aufgehört. Alle Manusakturgegenständc sind im Rück gänge begriffen. So haben sich während diese« Halbjahre« im Vergleich zu dem von 1900 die Ausfuhren an Baumwollgarn im Werthe von 9,s Prozent und in der Menge nm 7,«! Prozent, die von Wollgarn im Werthe nm 27,? Prozent und in der Menge um 99 Prozent, diejenigen von Stahl und Eisen um 47,» Proz. im Werthe und 35 Prozent in der Menge, die von Eemcnt um 14,.: bezw. 19 Prozent vermindert. ileberall macht sich der Rückgang bemerkbar: in Europa, wo der Handel mit Frankreich, Deutschland, Schweden und Ruß land im Niedergänge ist, wie in den Kolonien, wo die Eng länder au« nationaler Eigenliebe und politischen Interessen sehr darauf halten, den ersten Rang zu behaupten. Die Geschäfte in Südafrika nehmen zwar noch zu: denn gewiß ist der Krieg, von der einen Seite gesehen, ein riesiges GcschäftSobjekk für In dustrie und Handel. Aber in den anderen englischen Besitzungen, und zivar in den wichtigsten, ist da« wiedergewonnene Terrain verloren gegangen. Von 97 nach Australien auSgeführten Ar tikeln zeigen 15 eine steigende, 12 eine fallende Tendenz; von 91 nach Kanada zur Versendung gelangenden Artikeln weisen 16 eine Verminderung auf. Während vier Monate im Jahre 1900 waren die Sendungen englischer Erzeugnisse in die Kolonien von 61,510,000 Pfund auf 94,760,000 gestiegen: in derselben Periode im Jahre 1901 — und die ersten Monate sind die am wenigsten schleckten gewesen — fielen sic auf 92,790,000 Pfund. Und während dieser Zeit hielt sich die deutsche Ausfuhr in denselben Besitzungen auf der Höhe, diejenige Frankreichs stieg von 52,790,000 Pfund auf 54,540/«00 Pfund 14 Monate 1901) und die der Per. Staaten von 215,941,000 Psd, aus 233,430,000 Pfund (9 Monate 1900—1901). Daß Vie durch den Krieg zur Zeit noch bedingte Ausfuhr nach Südafrika schließlich doch eine künstliche ist, werden sich übrigens die Engländer nicht verhehlen; und daß die ungeheure Zerstörung wirthschaftlichcr Werthe gerade durch den Krieg in Südafrika, selbst im Kalle eine« Siege«, zumal bei all' dem Haß, Len der Kampf gesäet, nach seinem Aufhören einen schweren Zu sammensturz diese« KartengebändcS von GesckästSauftrieb nach sich ziehen wird, kann man jetzt auch nicht mehr übersehen. Der Goldscgen, der die Krieg«au«gabcn hundertfältig verzinsen sollte, wird auch im günstigsten Falle die „Greuel der Verwüstung", die der Krieg über das Land gebracht hat, von den Farmen um Lhdenburg bi« unter die Mauern von Kapstadt, für lange Jahre entfernt nicht anfwiegcn. Dazu kommt noch, baß der englische Handel schon seit etwa acht Jahren sich immer mehr auf ge sickerte Gebiete zurückgezogen hatte und im Erobern von neuen ganz unverhältnißmäßig namentlich hinter dem deutschen und amerikanischen zurückgeblieben war: wenn nun infolge der Krise, die der Krieg im englischen Geschäftsleben erzeugt hat, die Frei» den in den eigensten Gebieten des englischen Handels sich stärker sestsetzen konnten, so trifft ihn da« in« Mark. Mag man einen Theil de» gegenwärtigen Rückgänge« auch auf die allge- m e ine Krise zurückführen, ein guter und voraussichtlich der bei weitem größere Theil ist die unerwünschte Frucht von dem gleißenden Goldbaum Südafrika«. Tagesjleschichte. Deut ich land. An den Biertischen, wo häufig genug der blühende Parteiblödsinn als tiefgründige Weisheit verzapft und wo Leidenschaftlichkeit meisten« die bessere Kenntniß der Dinge vertreten muß, ist jetzt durchaus keine Roth an Gesprächs stoffen. Die innere Politik mit ihren Tarif- und Desizitfragen, der wirthschastliche Niedergang, die Proteste gegen Ehamberlain« freche Acnßerungen: da« sind Themata, wie gemacht sür da« Politifiren, bei dem man sich einmal so richtig ausärgern kann. Die scheinbar lokalen Affären, die in Berlin zwischen Schloß und Rathhau« schweben, bieten manche« Pikante für solche Leute, die gern verblümt schimpfen. Da« kaiserliche Hoslagcr wird in diesem Winter nickt nach Berlin verlegt. Dem Kaiser geht in Berlin so manche« wider den Strich; e« würde verständlich sein, wenn er eimnal Zusehen wollte, was aus Berlin ohne den kaiser lichen Hof würde. Die Stadthäuptcr sind darüber in schwerer Sorge. Stellen sie sich dem Monarchen gegenüber auf ren bloßen RechtSstandpunkt, dann steht der ganze Stadtkarren still. Beugen sic sich aber den Verhältnissen, wie sie nun einmal historisch geworden sind und thatsächlich bestehen, dann haben sie die schärfste Kritik der Opposition zu fürchten Die Stadtver- ordnelcnwahlcn der dritten Abtheilung vom Dienstag babcn da« wieder gezeigt. In 18 Kommunalwahlkreisen von den 16, in denen Neuwahlen staltzufinken hatten, siegle die Sozialdemokratie. So steht die arme Stadtverwaltung zwischen Baum und Borke. Große Erregung macht sich allerorten gegen die bekannte Eham- berlainsche Anspielung in Dublin geltend. Die Greifswalder Universität trat mit einem entrüsteten Protest zuerst auf den Kampfplatz; die Professoren und Studenten der Berliner Uni versität folgten. Auch für Göttingen, Jena und Leipzig waren Proteste geplant und die alten Krieger, al« die direkt Beschimpften, regen sich mächtig. In Darmstadt, Stralsund, Goslar, Kolbcrg und anderen Orten sind bereits Resolutionen gefaßt worden und ebenso haben andere Vereinigungen ihrem bedrängten Herzen Luft gemacht. Herrn Joe Ehamberlain lassen solche UnwillenSäußcr- ungcn gewiß kalt; er ist darüber so hoch erhaben wie der Laternen pfähl, an den er gehängt werden müßte, wenn auf Erden Ge rechtigkeit herrschte. — Berlin, 9. Novbr. Der „Lok.-Anz." schreibt: Gegen über vielfach verbreiteten pcssimistiscken Gerüchten über da« Be finden des Grafen Waldersee könne» wir aus Grund durch aus zuverlässiger Mitthcilungen erklären, daß es mit der Gesund heit des Gcneralfeldmarschall«, wenn auch langsam, so dock stetig zum Besseren geht. Er fährt täglich spazieren und muß fick nur »ock im Gehen einige Äejckränknng auferlegcn. Er selbst hofft, wie er sich in einem Privatbrief anSgcdrückt hat, Ende vieles Monats „wieder gefcchtSfähig" zu sein. — Für die Ausgabe der deutschen Einheits brief m a r k e, wie sie von der RcichS-Postverwaltung mit der Königlich würtiembergischen Postverwaltung vereinbart worden ist, sind von der ReichS-Postverwaltung bereits alle Vorbereit ungen getroffen. Für den Druck der Marken sind bereit« alle Platten hergeslellr, so daß jeden Augenblick niit dcr Anfertigung der Werihzeichcn begonnen werden kann. Es sind etwa 800 bi« 900 Millionen Werlhzcichen in 25 verschiedenen Sorten, al« Briefmarken, Kartenbricfe, Postanwcisungsformularc, Rohrpost briefumschläge und Postkarten der verschiedenen Arten fertig;» stellen, ehe mit der Ausgabe dcr Wcrthzcichcn begonnen werden kann. Da darf mit dem Beginn der Drucklegung nicht mehr allzu lange gewartet werden, wenn zur Vertheilung an die Ober- Postkassen, die Postkassen dcr größeren Aemter :c. und die württem- bcrgischc Postverwaltung im März der erforderliche Vorrath bereit stehen soll. Die vorhandenen Bestände an den jetzigen Werth zeichen der Reichepost sollen nach Möglichkeit ausgcbraucht werden. Die künftigen deutschen EinheitSmarkcn entsprechen im Allgemeinen den Germania-Marken dcr Ausgabe von >900 und unterscheiden sick von diesen nur dadurch, daß an Stelle des Worte« „Reichs post" der im ersten Absatz de» llebercinkoinmen« vorgesehene Vordruck „Deutsches Reich" tritt. Die Buchstaben des neuen Vordrucks sind etwas schlanker und größer gehalten al« auf den jetzigen Marken. Da die zwei Worte mehr Raum als das bis herige „Reichspost" beanspruchen, so gehen sic über den ganzen unteren Rand der Briefmarke weg. Die Arabesken in den beiden unteren Ecken fallen deshalb weg. Dies ist die einzige Acndernng, welche die Werthzeichen bis zum Betrage von 80 Pf. erfahren. Auch die Marken der höheren Werthe zu 1, 2, 3 und 5 Mk. behalten die Zeicknung der jetzt geltenden Ausgabe. Nur der Vordruck wird auch bei ihnen entsprechend in die vertragsmäßigen Worte „Deutsches Reich" abgctindert. Für die Werihzeichcn der deutschen Schutzgebiete ist eine neue Ausgabe nickt ersorderlick, da sie den Namen des Schutzgebiete« tragen. Die besonderen Briefmarken für die dentschen Postanstaitcn im Ausland, in der Türkei, in Marokko nnv in China, erfahren insofern eine Aender- ung, als die neuen Werihzeichcn mit der Bezeichnung „Deutsches Reich" dafür verwendet werden. Da« Land, in eem sich die deutschen Posianstalten befinden, oder die fremde Währung wird den Marken bekanntlich durch einen schwarzen Anfdruck beigefügt. — Die vielfach gehegte Erwartung, raß das Verbrechen von Buffalo, welchem Präsident Mc Kinley zum Opfer fiel, einen neuerlichen Meinungsausrauck der Regierungen über die wirksamere Gestaltung der gemeinsamen Bekämpfung des A narckis in u S zur Folge haben werde, ist nach einer Londoner Meldung in keiner Weise erfüllt worden. Kein einziger Staat ergriff den Anlaß, nm, sei es auch nur in vertraulicher Weise, eine Auseinandersetzung über diesen Gegenstand anzuregcn, und so weit au« spärliche» Aeußerungen, die seitens mancher Diplo maten gesprächsweise gemacht wurden, Schlüsse gezogen werden konnten, fielen dieselben in dem Sinne au«, daß bezüglich der Möglichkeit, durch internationale Berathungcn irgendwelche neue Mittel zur Abwehr dcr anarchistischen Gefahr zu entdecken, die skeptische Auffassung überwiege. Ueber die Eventualität, daß der neue Präsident dcr Vereinigten Staaten, Roosevelt, in seiner an den Kongreß zu richtenden Botschaft da« Thema berühren und eine Initiative der Ilnionsregierung in dcr bezeichneten Richtung ankündigen würde, ist in London nichts bekannt. Nachdem die Erfahrung gelehrt hat, daß internationale Vcrcinbaiungen großen Stils auf diesem Gebiete nicht zu erreichen sind, wäre cs schon mit Befriedigung zu begrüßen, wenn die Polizciverwaltungcn dcr verschiedenen Staaten sich durch raschen Austausch von Nach richten über die Anarchisten wirksame Unterstützung leisten wollten. — Oesterreich-Ungarn. Am Frcstag fand im öster reichischen UnterricktSministerinni die abschließende Konferenz in dcr Angelegenheit der Ncuregulirung der deutschen Schul - orihographic statt. Unterrichlsminister Dr. von Härtel stellte fest, daß die seitens Oesterreich« geltend gemachten Anträge und Wünsckc in Berlin bei den gemeinsamen Berathungen der Dele- girten dcr verbündeten deutschen Regierungen und Oesterreichs volle Würdigung fanden, und daß die Beschlüsse dcr Berliner Konferenz mit den Forderungen dcr österreichischen Enquete in allen wescntlicken Punkten in Einklang gebracht wurden. Der Minister führte einige neue Schreibweisen an und theiltc mit, er habe auf da« aus diplomatischen! Wege crkolgte Ersuchen die Be schlüsse dcr Berliner Konferenz anerkannt. Ueber den Zeitpunkt und den Vorgang bei der Einführung der neuen Rechtschreibung habe er noch keine Entscheidung getroffen; er beabsichtige, zu die sem Zwecke einen besonderen Ausschuß einzusetzen. Die Ausgabe der österreichischen Regelbücher werde gleichzeitig mit jener der betbciligten auSivärtigcn Regierungen erfolgen. Der Minister dankte schließlich den Mitgliedern der Konferenz für ihre kräftige Förderung. — Türkei. Die Beilegung de« türkischfran zösischen Konflikt« steht alsbald zu erwarten. Nachdem Admiral Eaillard die Zollämter der Insel LeSbe« besetzt hat, scheint der Sultan den Ernst der Lage erfaßt zu haben. Der Minister ces Äußeren, Tewfik Pascha, sandte eine Note an die französische Botschaft nebst einer Aiuahl monatlicher Wechsel ans die Zollverwaltung: dieselbe» sind auf die französische Botschaft ausgestellt und beginnen vom I. Dezember. Der Betrag jeder Anweisung ist 25,000 türkische Pfund und da» ganze entspricht den gesammtcn für Lorando geltend gemachten Forderungen. Ferner benachrichtigte Tewfik Pascha den Botschaftsrath Bapst, daß dcr kaiserliche Ferman, dcr den chaldäischen Patriarchen an- > erkennt, bereit« erlassen sei, und daß die Anerkennung der anderen ! französischen Forderungen auf gutem Wege sei. — Südafrika. Ueber die KriegSlagc in Südafrika wird der „Voss. Ztg." von einer Seite, „die au« den zuverlässigsten Transvaalgucllen zu schöpfen in der Lage war", berichtet: Seit Monaten verfolgen die Buren den Zweck, die einfachen Söidncr und kolonialen Soldaten zu schonen, dagegen die Offiziere und Unteroffiziere wegzuschicßen und gefangen zu nehmen. Da« gc schah z. B. bei Bethel so gründlich, daß den Engländern von drei Regimentern auch nicht ein einziger Ehargirter übrig blieb; von, Sergeanten aufwärts waren alle Konunandirenden todt oder schwer verwundet am Boden oder gefangen. Da dcr gemeine Soldat weiß, daß er nach drei Tagen frcigelassen und al« Ge fangener gut behandelt wird, so wirft er seine Patronen massen haft weg und hält im Moment der Gefahr die Hände hoch. Die Kolonialtruppen insbesondere waren derart des Krieges müde geworden und zeigten sich in solchem 'Maße widerspenstig, daß sic in alter Stille aus den Angriffslinien zurückgezogen, zum Etappendienst verwendet oder heimwärt« geschickt werden mußten. Zuerst verschwanden die Kanadier, dann die Australier. Localc und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Am 18. November d. I. finden die Ur wahlen Vormittag« 10—12 Uhr für die Handelskammer sowie Nachmittags 3-5 Uhr für Vic Gcwerbckammcr statt. Eibenstock hat da«, größte Interesse daran, daß ihm Sitz und Stimme in der Handelskammer erhalten bleibe und daß es Zitz und Stimme in der Gewerbekammcr wicdcrgewinnc. ES wird die regste Theilnahme aller Wahlberechtigten beider Kammern er forderlich sein, um diese Ziele zu erreichen, da die Nachbarorte alle Anstrengungen machen, zum gleichen Ziele zu gelangen. — Leipzig, 7. November. Die Protesterklärung dcr Militärvc reine des Leipziger Bezirks, über welche wir bereits kurz berichteten, hat folgenden Wortlaut: „Tic von dem englischen Kolonialminister Ehamberlain in seiner kürzlich gehaltenen Rede gethancn Aeußerungen über den Krieg von 1870/71 und die hierbei den deutschen Soldaten gemachten Vorwürfe der Gemein heil und Brutalität können die Militärvcreinc des Leipziger Be zirks mit ihren 14000 Kameraden — darunter circa 5000 Feld- zugstheilnehmer — nicht aufrcgen. Unsere Kameraden <daS gilt für alle deutschen Krieger, sind sick bewußt, brav ihre Pflicht gelhau und auch dem Feinde gegenüber — wie c-a« im deutschen Wesen liegt — Theilnahme und Humanität in allen Lagen der damaligen Verhältnisse geübt zu haben. Darüber können Bücher geschrieben werden. Da« ist eine unumstößliche Thatsache. Ebam berlain aber, ob er gleich einen hohen Posten in dcr cngliscken Regierung bekleidet, ist al« ein ganz gemeiner Lügner bekannt. Weshalb sich über ihn aufregen? Wir erblicken in seinen Be schimpfungen der deutschen Krieger von 1870/71 nickt« weiter al« die Angst und die Verzweiflung darüber, daß soviel Scheuß lichkeiten und Gemeinheiten von Seiten der Engländer in Süd afrika init seiner Genehmigung verübt worden sind und täglich »och begangen werden und daß diese unerhörten Grausamkeiten gegen ein edles Volk allmählig beginnen, auch dem besseren Theile reS englischen Volke» zu wider zu werden. Also die Angst und die Verzweiflung EhamberlainS sind e«, die ihn beim nahen Zu sammenbruche seiner Thätigkeit zu solchen unwürdigen Manöver» bewogen haben. Sein alberne« Geschwätz gebührend zu wider legen, mag von berufener Seite geschehen. Wir deutschen Krieger sind un« unseres Werthe« und unseres guten -.Namens bewußt. Ueber einen Ehamberlain gehen nur mit gebührender Verachtung zur Tagesordnung über." - Zwickau, 8. November. Strafkammer lll. Ueber die bisher noch unbestrafte GastwirthSehefrau B. in Schönheide verhängte da« Königliche Schöffengericht zu Eibenstock wegen ge fährlicher Körperverletzung eine Geldstrafe von 40 Mark evcni. 4 Tagen Gefängniß. Hierbei verblieb cS, oa die von dcr Ange klagten gegen das llrtheil cingcwcndcte Berufung verworfen wurde. — Adorf, 9. November. In den letzten Tagen sand wiederum eine Versammlung de« Üisenbahnkomitec« Roßbach-Hof in Ticfenbrunn statt. Der Herr Vorsitzende, Pastor Bühring- Eichigt, theiltc hierbei mit, daß die Angelegenheit nicht ungünstig stehe, da das jetzige Eomitce erreicht habe, daß die Petition um Erbauung der Bahn vom Landtage der Staatsrcgierung zur Kenntnißnahmc überwiesen worden sei. Es sei deshalb Pflicht, den gewonnenen Boden nicht wieder zu verlassen, sondern energisch weiter zu arbeiten. In der nächsten Versammlung soll eine De putation gewählt werden, welche die Verhältnisse persönlich an maßgebender Stelle schildern und die Nolhwendigkeit de« Bahn baue« darthun soll. — Da« große Loos dcr sächsischen LandcSlotkerie ist schon am Freitag, am fünften ZiehungStage der fünfte» Klasse gezogen worden und auf die -Nummer 27 115 in die Kollektion von Hcyscr in Leipzig gefallen. Mit der Ziehung diese« höchsten Gewinne« nn Betrage von 600,000 Mark ist ein wesentlicher Magnet dcr Ausloosung verloren gegangen. Der 100,000 Bk. Gewinn ist auch schon am Mittwoch gezogen worden, so daß von den Hauptgewinnen nur noch die Prämie im Betrage von 4(0,000 Mark, ein 200,000 M.-Gewinn und ein 50,000 M. Gewinn ausstehen. Im Großen und Ganzen wird diese» Mal wieder lebhaft Klage geführt, daß die Loose nicht mehr den flotten Absatz finden wie früher. Verschiedene Kollekteure haben übrigens noch ganz namhafte Posten von »»gespielten Loosen in ihrem Besitz. 4. Iie-img 5. üstlssse 14«. Kiiiigk. Sichs. Hmds»-Lotterie gezogen am 7. November 1901. 8000 Mark aus Rr. «SS«. 200« Mark auf Rr. «74 2828 «347 4287 7227 10044 18342 18222 l«30» 20781 20284 28170 2«301 26388 28844 28780 22882 3>4I« »380« 3481« 34711 38122 38IS7 41084 428l8 4322« 43841 48282 82073 82820 «4337 «4211 »««7« 88724 70171 80824 81871 81227 82771 »742L 200«, 2882« 22420. 1000 Mar« aus Ar. 342« 8N7 7080 783« 2742 1314« 18882 23283 23732 24772 28338 28223 28888 22084 «0484 3472« 38431 38472 373«8 «7213 41««« 422«2 43138 48012 42832 82274 8437« 88242 8188« 83281 «4428 «8113 «8808 ««Ogi «7«2 «7202 87227 «««7« 7083« 71833 72277 740«7 8022« «1820 8313« 8«227 20423 227«! «»«32 »8702 28482 »«82« 28830 228«».
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