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k. batzn. Abd 9/0 9,45 10/25 IN, 35 IO, 50 10,59 11,13 11,21 11,25 UM 11,40 11,50 11,55 12M Abd. 6,43 6,57 7,36 7,55 8,07 8,21 8,27 8,3S 8,45 8,54 9,0Z 9,08 9,16 9,29 9,52 10,14 10,30 11,01 11,40 l Aue hrende >. 9,26 9,36 9,46 9,52 10,02 10,16 talt: rün. Amts- rniii AiWMdlatt für den Abonnement oiertelj. 1 M 20 Pf. einschließl. des „Jllustr. Unlcrhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Bolen sowie bei allen Reichsposlanstallen. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die llcinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 30 Pf. Donnerstag, vcu 31. Oktober FZ. LS« LS«L Verantwonlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. - - 48, Ha-rgaag. > > Feuerlöschwesen. Die Königliche Amlshauptmannschast hält die öftere Vornahme von Revisionen der Pflichtfeuerwehren, der Spritzenmannschasten und der Feuerlöschgeräthe für erforderlich. Es ist deshalb angeordnet worden, 1) daß in allen Orten jährlich mindestens zwei Revisionen zu bewirken sind, 2) daß in denjenigen Ortschaften, in welchen freiwillige und Pflichtseuerwehren be stehen, die Pflichtfeuerwehren sich außerdem zu den Inspektionen der freiwilligen Feuerwehren mit aufzustellen haben. 3) daß als Sachverständige der Königlichen Amlshauptmannschast bei den Revisio nen der Kreisvertreter oder die Mitglieder des Ausschusses des Bezirksfeuer- wehrocrbandes thätig werden, und deshalb 4) von jeder bevorstehenden Revision die Königliche Amlshauptmannschast recht zeitig zu benachrichtigen ist. Schwarzenberg, am 28. Oktober 1901. Königliche Amtshauptmannschast. I A: von Loeben. Holz-Lcrstcigcrung aus Eibenstocker Staatssorstrevier. In Hendel s Hotel zu Schönheiderhammer sollen Dienstag, de« L. November 1901, von Nachm. I Uhr an 8504 Stück weiche Klober. 7—15 em Obcrstärke, 2900 . . „ 16—22 „ „ l 1191 „ „ 23—61 „ „ 'in den Abthcilungen 1—35, 37 72 rin weiche Arcnnscheite. / bis 46, 48—56, 61—63 u. 76, 1 rm harte, 176,; „ „ Arcuukuüppel, i 4 . „ 324 „ „ Sette gegen sofortig« Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung ertheilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Eibenstock, am 29. Oktober 1901. «önigl. storstrevierverwaltung. ttönigl. Korstrentamt. Aach. Äerkach. Aeformaliousfeil. Am ReformationSfestc geziemt cs sich für uns, mir dankbarer Freude dessen zu gedenken, was Luther uns gebracht Hai. Sehr vieles verdankt unser ganzes Volk diesem gewaltigen Gottesstrciter, dessen mächtige Persönlichkeit uns so lieb und werth ist, wie keine andere Gestalt unserer deutschen Geschichte. Dreierlei hat Anher persönlich unserem Volke und unserer Kirche gegeben: die Bibel, das Gesangbuch und den Katechismus. Was wir an der Bibel und am Gesangbuch haben, da« sollte jeder evangelische Christ aus eigener Erfahrung wissen. Und von vuthers Kleinem Katechismus hat einmal der berühmte Geschichtsforscher Leopold von Raule gesagt: „Glückselig, wer seine Seele damit nährt, wer daran fest hält. Er besitzt eine» unvergänglichen Trost in jeder Zeit und hinter einer leichten Schale den Kern der Wahrheit, der den Weitesten der Weisen genug lhut." Die Bewegung, deren geistiger Führer Luther gewesen ist, Hai aber nicht nur auf religiösem Gebiete reformatorisch gewirkt, wildern auch auf den Gebieten der Wissenschaft, der Kunst, des bürgerlichen und staatlichen Lebens die Kräfte entfesselt, deren wir uns heute freuen. Wo das Evangelium von der frcimacheudeu Gnade Gottes in Ehristo Jesu fehlt, wo die sittliche Persönlich keil nicht allein aus Gott und ihr Gewissen gestellt wird, sondern an den Machtspruch eine göttliche Autorität für sich sordernden Menschen, des Papstes, und seiner Untergebenen gebunden ist oder werden soll, da ist die Thatkraft der Völker gelähmt, ihr Fortschritt gehindert. Ein warnendes Beispiel in Spanien, dieses erzkatholische Vand. Wir aber, die wir das lebenspendende, willen stärkende Evangelium haben, wollen uns vom Reformationsfest mahnen lassen, daß wir unsere Kraft auch recht gebrauchen zum Kampf wider die Mächte der Finsterniß in unserem Volke und zur Erneuerung de« frommen Sinnes der Väter in uns und anderen. Der Boykott der Hafenarbeiter gegen England. Ein gewiß sehr charakteristischer und zunächst weithin mit Beifall aufgenomincncr Protest gegen die Art der Kriegführung Englands in Südafrika liegt in dem "schon erwähnten Plan, durch Bohkottirung der englischen Schisse, Verweigerung der Arbeit bei deren Ein- und Ausladung :c. einen Druck auf England zur Beendigung des Krieges auszuübcn. .indes; ist heutzutage noch weniger als früher die Politik und das Wirthschaftsleben Ge fühlssache, nnd deshalb muß man bei kühler lleberzeugung zu dem Resultate kommen, daß der von Amsterdam ausgegangeuc Plan der Schaffung einer Art neuer Kontinentalsperre gegen England, wie vor fast IG) Jahren Napoleon I eine solche ins Werk setzte, nicht durchführbar ist. Da« Amsterdamer Komitee will die Hafen arbeiter aller festländischen Häfen dafür gewinnen, daß von einem festgesetzten Tage ab überall das Höschen und Vaden englischer Schiffe verweigert werde. Wie da» „Hamb. Echo" berichtet, waren in den letzten Tagen die holländischen Sozialisten Vliegcn und Westra in Hamburg, um al« Dclegirtc des Komitees mit den dortigen Hafenarbeitern zu verhandeln. Sämmtlichc Ham burger Thcilnehmer an dieser Unterredung sollen ihre Sympathie mit dem beabsichtigten Boykott erklärt haben. Es wurde auch ein Komitee eingesetzt, da« in Verbindung mit dem Amsterdamer die Vorarbeiten besorgen und sich sodann an die Masse der Hafen arbeiter wenden wird. Abgesehen von den Bedenken, welche durch die Einleitung der Bewegung in da« sozialistische Fahrwasser er regt werden, liegen überreichlich andere Gründe für da« Scheitern der Sache vor. So wird au« Genua gemeldet, daß die dort eingelrofscncn Dclcgirten de« holländischen Arbeitcrbundc« wenig Gehör finden dürsten, da die Genueser Hafenarbeiter meist durch Befrachtung englischer Schiffe ihr Brod verdienen. Achnlich liegen die Dinge in anderen Häfen. Während die englische Handelsflotte au« 35,000 Schiffen < worunter 13,000 Dampfer) besteht, umfassen sämmtlichc übrigen HandclSflottcn dcrcn nur 85,000, woruntcr nur 15,000 Dampfer sind. Fast die Hälfte de« Weltverkehr« würde durch diesen Boykott also, falls er all gemein würde, plötzlich unterbunden. Ernstlich ist dicfc Eden tualität mit ihren unabsehbar wcitcn und kritischen Folgen gar nicht in Aussicht zu nehmen. Uebrigens wird in Holland selbst trotz der tiefsten Burenfreunolichkeit dcm phantastischen Plan cnt- gcgengcirclcn. Nachdem bereit« sowohl iämmtlichc Rheder und hader wie die Führer der Dockarbeitcr Rotterdams erklärt halten, die Bewegung sei absolut aussichtslos und bedeute den Ruin Rotterdams, das mit seinen etwa 6000 Dockarbeircrn hauptsäch lich von der englischen Schifffahrt besteht, hat selbst eine Ver sammlung von Rotterdamer Hafenarbeitern den Boykott durch aus verurtheilk. TageSgeschiätte. — Deutschland. Mit dem neuen Jufanterie- gewe h r sollen in diesem Herbst außer dem 3. « brandenburgischen) Armeekorps zunächst auch das 8. Armeekorps im Rheinland aus gerüstet werden. Ferner ist die demnächstigc 'Ausgabe der neuen Gewehre noch an zwei weitere Armeekorps in Aussicht genommen. — In Rietz fand am Montag die feierliche Einsegnung und Einsetzung des neuen Bischofs Bcnzlcr statt. — Aus Loudon wird geschrieben: „Das ziclbewußte, be sonnene Vorgehen der d e u t s ch e n K o l o n i a l p o l i t ik sängt nachgerade auch in England immer mehr an, seine Wirkung zu äußern. Gehörte es hier früher zum guten Ton, auf die be scheidenen kolonialen Anfänge Deutschlands mit großer lleber- legenheit herabzuschen, so hört man jetzt in kaufmännischen Kreisen nicht selten Aeußcrungen rückhaltloser Anerkennung der sricdlichen Politik Deutschlands in seinen wcstasrikanischen Besitzungen, wo die Deutschen mit Erfolg bestrebt seien, durch Verwcrthung der Dienste der eingeborenen Häuptlinge Ordnung zu schaffen und das Land zu entwickeln. Vergleiche mir den häufigen kriegerischen Unternehmungen in den britisch-westafrikanischcn Kolonien fallen keineswegs zu Gunsten Englands aus, was bei der schädigenden Rückwirkung jener Unternehmungen auf den Handel ja auch nicht gerade zu verwundern ist. Daneben erkennt man gern die ge rechte und freundliche Behandlung an, die englischen Kaufleuten iin deutschen Westafrika zu Theil werde. Was Ostafrika betrifft, so ist ein kürzlich hier eingctroffener Artikel der „Times of Znbia" über den letzten Jahresbericht des Kommissars sür Britisch Ostafrika, Sir Eharlc« Eliot, nicht ohne Interesse. Hervorgchobcn wird darin das auf gründliche Erfahrungen sich stützende Vorgehen und der Unternehmungsgeist der deutschen Kaufleute, Eigenschaften, die den englischen Unternehmern fehlten. So sei c« den Deutschen gelungen, sich in jenem Theile der Welk eine kommerzielle Stell ung zu erobern. Auch sei die Hüttenstcuer, die anderwärts auf große Schwierigkeiten gestoßen sei, in Deutsch-Ostafrika mit sicht lichem Erfolge durchgeführr worden." — Da die Engländer in kolonialen Dingen bei uns immer als 'Muster hiugestellt zu werden pflegen, so werden solche aus britischen Kreisen stammende An erkennungen um so mehr Anspruch aus Beachtung haben. — Oesterreich-Ungarn. Die Thronrede zur Eröff nung des ungarischen Reichstag« betont, daß man in einem neuen Zolltarif jeden Zweig ter nationalen Produktion „gleichmäßig und harmonisch schützen" müsse. Sic kündigt ferner die Erstreb nng eine« neuen Ausgleich« zwischen den beiden Reichshälften, eine Verwaltung« und Steuerreform und den Abschluß der Währungsreform an. - Amerika. Auburn im Staate New-Vork, 29. Okt. EzolgoSz ist heule früh 7'/, Uhr mittelst Elektrizität hin ge richtet worden. — Südafrika. Für da« englische LchreckenSrcgiment kommt eine neue bezeichnende Meldung. Oberst Gorringe ließ einige Gefangene, die bei ihrer Gefangennahme Khaki-Uni formen trugen, durch ein Kriegsgericht summarisch aburthcilen und erschießen. — Pretoria, 28. Oktober. General Louis Botha ist der Gefangennahme durch Oberst Remington nur mit knapper Roth entgangen. Die Engländer überraschten sein Lager. Botha entkam mit nur wenigen hundert zhard« Vor sprung, er büßte seinen Hut, seinen Revolver und seine Papiere ein, welche in die Hände der Engländer fielen. Zehn Buren wurden gefangen genommen. Botha hat nur noch einen kleinen Rest der Truppen bei sich, die vor Kurzem 'Natal bedrohten. Die übrigen find zerstreut. — Ein Telegramm Lord Kitchcners aus Pretoria vom 29. d. 'Mts. besagt: Eine von Osten her auf dem Manche nach Zcerust befindliche englische Kolonne wurde am 24. Ok tober in der Nähe des großen MarikoflusseS von Buren unter dem Kommando von Delarcy und Kemp angegriffen, die mit einem heftigen Vorstoß durch den dichten Busch brachen, aber nach heißem Kampfe zurückgcworfen wurden. Die Buren halten 40 Todte, darunter den Kommandanten Onistcrhuyscn. Die Engländer hatten 2 Offiziere und 26 Mann todt, 5 Offiziere und 50 Mann verwundet. — lieber den Kampf am Marikos luß thcilt Lord Kit- chcncr noch init: Der Feind erbeutete 8 Wagen der Engländer. Alle englischen Truppen haben mit größter Tapferkeit gekämpft, fowohl diejenigen, welche direkt in den Kampf verwickelt waren wie auch die, welche als Bedeckung dienten. 37 Mann der als Bedeckung dienenden Northumberland-Füssticre wurden getödtct und verwundet. Seit dem 21. Oktober sind insgcsammr 74 Buren getödtct, 16 verwundet und 358 gefangen genommen worden, 45 haben sich ergeben. — Ein weiteres Telegramm Lore Kitchcners über den Zusammenstoß mit Botha besagt: Oberst Remington unternahm mit Oberst Rawcinson einen langen Marsch nach Schemmclhoek, östlich von Ermelo, wo Louis Botha mit 3oo 'Manu sich befinden sollte, aber eine Stunde vor der Ankunft der Engländer waren die Buren am frühen 'Morgen des 24. Oktober nach Norden geflohen. Oberst Remington er beutete mehrere Schriftstücke, darunter einige, weiche Loui« Botha selbst gehörten. — Ferner berichtet Lord Kitchencr: General Viljoen griff die im Bau befindliche Linie von Blockhäusern in der Nähe von Badsontcin am 24. Oktober an, wurde aber mir leichter Mühe zurückgelricben. Die Abthcilungen von Wil liams und ForkeSeues wurden in der 'Nähe von Dcwagendrist von den Buren angegriffen und warfen den Feind nach 'Nord osten zurück, wobei die Buren 6 Todte und 17 Gefangene ver loren, darunter einige Leute der Staatsartilleric mit dem Kapitän Koorn, der Dynamit zum Zerstören von Eisenbahnzügcn bei sich führte. — Asien. Gegen die neuerdings ausgcbrochcne Auf standsbewegung aus den Philippinen, die diesmal von der Insel Samar ihren Ausgang genommen hat, sind von den Behörden der Vcr. Staaten energische Maßregeln ergriffen worben. General Smith richtete an alle Präsidenten, Häuptlinge und Dorfschastcn die Aufforderung, weitere Ruhestörungen zu verhindern dadurch, baß sie alle Waffen ausliefcrn und vor bcni 6. November alle Thcilnehmer an dcni gegen das 9. Infanterie- Regiment gerichteten Angriff angcbcn. Andernfalls würden die Präsidenten nach Guam auf den Ladronen gesandt, ihre Dörfer zerstört und ihr Eigcuthum konfiSzirt werden. Zehn Kanonen boote überwachen die Küste von Samar. Die meisten Städte im Süden von Samar wurden zerstört. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 30. Oktober. Am Montag Abend fand im Saale des Fcldschtößchen eine zahlreich besuchte öffentliche Ver sammlung statt, in welcher der Reichstagsabgcordnctc unsere« Kreise«, Herr Ur. Esche au« Dresden, über das Thema sprach: „Was brachte der Reichstag und was wird er bringen." Der noch vor Beginn de« Vorträge« von gegnerischer Seite gemachte Versuch, die unter Leitung de« Herrn Kaufmann Richard Hertel stehende Versammlung zu stören, mißlang. Zn klarer, leichtver- ständlicher Weise berichtete der Herr Redner über seine bisherige Thätigkeit im Reichstage, woraus zu ersehen war, daß Herr 1>r. Esche ein fleißiger Besucher und 'Mitarbeiter ist, denn er war in einer ganzen Anzahl von Kommissionen thätig. Das Hauptinteresse aller Anwesenden nahm jedoch die in der kommen den Tagung zur Verhandlung gelangende Erhöhung der OKtreide zöllc und die Handelsverträge in Anspruch. Der Herr Abgeord nete erklärte sich nach längerer Begründung als Gegner einer Getrcidezoll Erhöhung, sowie al« Befürworter langfristiger Han delsverträge. Nur sür den Fall, daß sich dadurch günstigere Be dingungen bei Abschluß der neuen Handel«vcrträgc erzielen ließen, würde er für eine mäßige Erhöhung der Getreidezöllc stimmen. Auch der Antrag Hehl über die Heimarbeit, welcher besonder« für unsere Zn