Volltext Seite (XML)
wachseue Jugend sich am Nachufitckge M einem Spaziemavge nach dm» eine reizende und umfassende RuMcht bieckichm, ganz in der Nähe gelegeuen Biekboh (in dortiger Gegend im Volksmunde „der Kaöper" genannt) vereinigte, welcher freilich durch einfallendes Regenwetter einigermaßen beeinträchtigt und gestört wurde. (Einen Bericht der Heuer ein- gegangenen Jahresbeiträge behalten wir uns für die nächste Nummer unseres Blattes vor. D. R.) Nach dem „S. W." hat das Ministerium des Innern auf einen anderweiten Antrag des Stadtraths zu Leipzig um Sistirung der dortigen Communalgarde abermals abfällig beschleden, sodaß es mithin mit dem Fortbestehen der Communalgarde sein Verbleiben hat. Die sächsische Landwehr bekommt zunächst die hell blaue» Uniformen der Linie, und zwar das erste Regiment die weißen, das zweite die rothen, das dritte die gekbcn und das vierte die schwarzen Kragen und Aufschläge, die Regiments-Nummern im Käppi. Die Geschäftsverhältnisse in Dresden sind immer noch sehr gedrückt und an Wohnungen ist eher Ueberfluß al» Mangel. De» Klagen hierüber kann man nur mit dem Hinweis auf andere Stätte begegnen, nament lich auf Berlin. Wie schwer das vorige Kriegsjahr dort die ökonomischen Verhältnisse der Stadt und Einwohner afficirt hat, geht unter Anderem aus fol genden Zahlen hervor: Am 1. Januar 1866 standen m Berlin leer . 5007 Wohnungen im Werthe von SW,172 Thlr., am 1. Januar 1867 standen leer 8827 Wohnungen im Micthswerthe von 903,077 Thlr. und doch könnte man ein Siegesfest feiern. Auch aus Leipzig wird noch sehr über das Darniederliegen vieler Geschäfte geklagt, früher konnte man daselbst nur mit großer Mühe eine Wohnung erhalten, jetzt da- gmen ist an zu vermiethenden Logis Ueberfluß. Wohl dürfte noch längere Zeit vergehen, ehe die Wunden, welche der letzte Krieg schlug, zu heilen beginnen. - Prof. Reichenbach macht in den „Dr. N." die interessante Mittheilung, daß ein seltener Gast aus Brasilien mit einer Sendung Büffelhörner an ein Dresdner Handelshaus gelangt ist. Ein Markthelfer in dem betreffenden Geschäft sand nämlich in dem Keller, wo die Büffelhörner lagern, ein lebendes Exemplar der sehr großen sogenannten Bogelspioue tMerapIios» »vivuluria), welche auch Buschspinne Genannt wird. Dieses Thier hat die Größe eines mittelmäßigen Frosches und wird in Brasilien sehr gefürchtet, da der Biß derselben eine höchst schmerz- hastt Entzündung erregt. . In Blumenroda bei Borna ereignete sich am 13. d. M. der traurige Fall, daß das drittehalbjährige Kiud sckes Zieglers, da« mit einer ältern Schwester ck der Nähe der Ziegelei umherlief, in eine mit glühen der Äsche gefüllte Grube fiel. Das ältere Mädchen zog die Kleine zwar schnell wieder heraus, doch starb diese tvmige Sttmden später an den erlittenen Brand- wunden; auch da« andere Mädchen hat sich schwer dtÄvannt. Zu LLttewitz iu der Leismger Gegend bemerk ten neulich zwei al« Kirschpflückcr aus einer PlantM «gestellte Wärmer, daß sich ein ganzer Schwarm Staarr aus-ecken der Bäume utckergelassm hacke. Sofort nah» en Becke ihre mit Schrot geladenen Flinten zur Hand und rannten Nach dem Bmunt hin. Dabei hatte der Eine das Unglück, mit dem auf gezogenen Hahne anzustoßen, das Gewehr entlud sich und die volle Ladung drang in den Rücken seines vor ihm her laufenden Kameraden. Leider scheint der selbe lebensgefährlich verwundet zu sein, er ist 26 Jahr all und verheirathet. In einer Pulvermühle bei Forchheim explodir- ten am 17. d. M. einige Pulverfäßchen, wodurch drei Arbeiter weithin geschleudert wurden und ihre Kleider in Flammen geriethcn. Zwei stürzten sich sofort in einen nahen Bach und werden außer schmerzlichen Brandwunden keiner weiteren Gefahr ausgesetzt sein, der dritte hingegen ist dergestalt verbrannt, daß der Tod bereits erfolgt sein wird. Am 23. d. M. ist im Forstrevier Plaue bei Falkenau der wandernde Tischlergeselle Gustav Arnold Schulze aus Berlin ermordet aufgefunden worden. An vergangener Mittwoch früh ist in Großen hain die dortige Apotheke, ein Gebäude mit vielem Holzwerke abgebrannt. Preußen. Eine Besprechung der immer wieder von Neuem austauchenden Gerüchte, daß der politische Horizont umwölkt sei und daß die Spannung zwischen Deutsch land und Frankreich doch ihren Ausgang in einem Kriege nehmen werde, führt die ministerielle „N. A. A" zu dem Ausspruche, daß die Beziehungen zwischen Deutschland und unseren westlichen Nachbarn durch aus nicht dazu angethan sind, jene Beunruhigungen zu rechtfertigen, die ein Theil der Presse im Partei- Interesse ausströmt. Dagegen sei im Orient die Lage weniger hoffnungsvoll, obgleich die Pforte durch die augeordnete Ausarbeitung eines neum Civll-Ge- setzbuches einen weiteren Beweis gegeben» daß es ihr um Reformen Ernst ist. Ist es denn durchaus nöthig, daß die Minister v. d. Lippe und v. d. Heydt die verfassungslose Ueber- gangszeit benutzen, um in Kurhessen, Nassau rc. die besten Freunde Preußens heillos vor den Kopf zu stoßen? — Auch daheim scheint der Justizminister an alles Andere eher zu denken, als an Versöhnung. Weil das Kammergericht gegen den nationalliberalen Abgeordneten Twesten nur auf Verweis und Geld strafe, und nicht auf Entsetzung von seinem Richter amte erkannt hat, mußte der Oberstaatsanwalt Be rufung an das Ober-Tribunal einlegen. In der Stadt Posen ist zur allgemeinen Über raschung ein neues Nonnenkloster gegründet worden. Daß das Publikum darin einen zeitgemäßen Fort schritt erblickt, kann man nicht sagen ; wohl aber gewahrt man darin, daß die so gepriesene polnische Civikisation doch wesentlich verschieden ist von der Civilisation anderer Völler. Die ,^ö. B.-Z." sagt: Me aus Pari« von kun digen Personen nach Berlin gelangenden Nachrichten stimme» darin überein, daß dem Kaiser der Goden unter den Füßen bett, daß die Unzufriedenheit der Nation in fortwährend steigendem Maaße sich ans- breitet und a» Heftigkeit wächst, so daß eck gewalt samer Ausbruch ck naher Zeit fast mit Sicherheit