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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 27.02.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190202276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19020227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19020227
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1902
-
Monat
1902-02
- Tag 1902-02-27
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Monat
1902-02
-
Jahr
1902
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B e! a n u t m a ch u n q. In dein Konkursverfahren Uber das Vermögen des Äaterialwaarenhändlers und Gasthauspächter« in Eibenstock soll mit Genehmigung des Konkursgerichts die Schlußvertheilung erfolgen. Dazu sind, nachdem die mit Borrecht festgestellten Forderungen bereits bezahlt sind, 327 Mk. 54 Ps. verfügbar, wozu noch die Zparkassenzinsen kommen, ivährend andererseits die Kosten des Bersahrens in Abzug zu bringen sind. Bei der Schlußvertheilung sind nachdem aus der Gerichtsschreiberei des König!. Amtgerichts niedergelegten Verzeichnisse 9014 Mk. 14 Ps. nicht bevorrechtigte Forderungen zu berücksichtigen. Eibenstock, am 25. Februar 1902. Der Rechtsanwalt von Einsiedel als Konkursverwalter. Arinz Keinrich in Amerika. Bon schwerem Unwetter ausgehalten, ist, wie bereit« be richtet, Prinz Heinrich zwar mit 24stündiger Verspätung in New- Jork gelandet; der Feststimmung Hal da« aber keinen Abbruch gethan. Da« amerikanische Volk empfing den Prinzen mit Hände klatschen. Am Montag srüh Iras der Prinz in Baltimore ein, wo ihm neben den osfizicllcn Begrüßungen auch eine deutsche Serenade do» 201) Sängern dargebracht wurde. Um 10 Uhr Vormittags fand die Ankunft de« Prinzen in Washington statt. Der Empfang war großartig. Im Weißen Hause em pfing Präsident Roosevelt den Prinzen im historischen blauen Zimmer. Beide schüttelten sich die Hände. Roosevelt sprach seine Freude au«, den Prinzen zu sehen. Der Prinz er widerte die Begrüßung, indem er auch nach der Gesundheit de« Sohnes Roosevelt« sragie. Rach kurzer Unterhaltung übermittelte der Prinz die Botschaft de« Kaiser«. Dann schritten Beide nach dem grünen Salon, wo Mrs. Roosevelt und Miß Alice und die Minister mit ihren Damen vorgestcllt wurden. Der Prinz ließ die kaiserlichen Geschenke überreichen. Dann trat er die Fahrt nach der Botschaft unter Kanonensalut an. Mittag» fuhr der Präsident beim Hotel der Botschaft vor. Bei dem Festmahle im Weißen Hause zu Ehren des Prinzen Heinrich brachte Präsident Roosevelt einen Trink spruch auf Se. Majestät dcu deutschen Kaiser und da« deutsche Volk au«; er sagte darin- .Wir bewundern Deutschlands große Vergangenheit und seine gegenwärtige Größe und wünschen ihm jeden möglichen Erfolg für die Zukunft, mögen die Bande der Freundschaft zwischen dem deutschen und amerikanischen Volke immer stärker werden!" Prinz Heinrich erwiderte in einen, Toast aus den Präsidenten und das Volk der Bereinigten Staaten und gab der Hoffnung aus die beständige Fortdauer der freundschaft lichen Beziehungen zwischen beiden Rationen Ausdruck. Präsident Roosevelt brachte dann einen Trinkspruch auf den Prinzen Hein rich au«, indem er sagte: „Im Rainen des amerikanischen Bolkcs begrüße ich Sic und biete Ihnen unseren wärmsten Willkomm und die Versicherung unserer herzlichsten Zuneigung dar." Um Mitternacht trat Prinz Heinricb die Rückreise nach Rew-Hork an. Am Dienstag Bormittag erfolgte der Stapcllauf der neuen Kaiser») acht „Meteor". Auf Shooler« Island angekommcn, geleitete Prinz Heinrich Fräulein Alice Roosevelt zu der Plattform, auf welcher dann auch Präsident Roosevelt uud die Gattin des Mayors von Rew-Iork, Frau Low, und der Bot schafter von Hollcbcn Platz nahmen. Der Prinz plauderte mit Fräulein Roosevelt, bis diese um 10 Uhr 40 Minuten die Eham- pagncrflasche mit einem Schlag zerschlug und dann sagte: „Im Rainen des deutschen Kaisers laufe ich dich „Meteor". Musik und lauter Jubel ertönten sodann. Prinz Heinrich überreichte Miß Roosevelt einen Blumenstrauß. Miß Roosevelt zertrennte sodann mit einem silbernen Beil die Seile, welche die Jacht hielten. Diese erzitterte, glitt vorwärts und erreichte glatt die Mitte des Stromes. Prinz Heinrich überreichte sodann Miß Roosevelt ein Hutband mit dem Rainen „Meteor" und knüpfte ihr dasselbe um den Arm. Trotz des schlechten Wetters verlief der ganze Hergang in vorzüglicher Weise. Prinz Heinrich kabelte Sr. Majestät den, Kaiser sofort einen Bericht über den Bcrlauf der Tauffeier. Lor dem Beginn de« Festmahles auf der „Hohcn- zollcru" überreichte Prinz Heinrich Miß Roosevelt als Geschenk de« Kaiser« ein goldenes Armband mit dem Bildniß des Kaiser« von Diamanten umgeben. Im raufe des Rachmittags begab sich Prinz Heinrich von der „Hohenzollern" nach dem Rathhau«. Die Fahrt ging den reich beflaggten Broadwav hinaus. Im Rathhaus überreichte der Mayor dem Prinzen das Ehr en bürgerrecht der Stadt. Die betreffenden Urkunden ruhten in einem vergoldeten Etui. * * * lieber die Geschenke, die Prinz Heinrich im Weißen Hause zu Washington überreichte, wird berichtet: Die vom Prinzen Heinrich der Familie des Präsidenten mitgebrachtcn Präsente über raschen sowohl durch ihre große Zahl wie durch ihre künstlerische Gestaltung und ihren hohen Werth. Zwei Gegenstände ragen durch künstlerische Ausführung und Kostbarkeit besonders hervor. ES ist dies ersten« ein im Empirestil gearbeiteter massiv goldener Rahmen mit dem Emailporträt de« Prinzen. Der Rahmen ist mit Brillanten übersäet, die in den verschiedensten Farben sprühen. Das andere Hauptstück ist eine au« Nephrit geschliffene Dose mit goldener Mvntirung und ebenfalls mit Brillanten besetzt. Den Deckel ziert ein von einer Krone überragtes bl. Chiffre und Krone sind ebenfalls aus Diamanten gebildet. Nephrit ist ein sehr schwer zu bearbeitender Stein von außergewöhnlicher Härte. Unter der reichen Collection goldener Cigarrettcn-EtuiS befinden sich mehrere Exemplare, die in Brillanten den facsimilirten 'Namens zug „Heinrich, Prinz von Preußen" und die Jahreszahl 1902 tragen. Außer diesen Etuis hat der Prinz mehrere goldene Dosen mitgenommen. Äucb diese zeigen, in Brillanten ausgeführt, da von der Krone überragte II. Allein das für Miß Roosevelt be stimmte Geschenk trägt da« Bildniß de« Kaiser«. Wenn alle übrigen Gaben de« Prinzen mit dem Porträt de« Geschenkgebers geziert sind, so hat Vie« seinen Grund in dem amerikanischen Gesetz, da« dem Präsidenten und sämmtlicken Staatsbeamten verbietet, Geschenke von gekrönten Häuptern anzunehmcn. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Berhandlungen mit der englischen Re gierung betreffs der beabsichtigten Sendungen des Burenhilss- komitee« an die Konzentration »lag er in Südafrika sind zwar noch nicht abgeschlossen, jedoch ist alsbald zugestanden worden, daß die Bcrtheilung der Gaben im Einverständniß mit den in den Lagern wirkenden burischen Pastoren zu erfolgen habe, womit die Bürgschaft gegeben ist, daß die Gaben in die Hände der wirklich dürftigen Familien gelangen. — Zu den K a i ser m a n ö v e r n der letzten Jahre ist in steigendem Umfange Kavallerie herangczogen worden, und man weiß, daß der Kaiser den Evolutionen dieser Truppe be sondere Beachtung zuwendet und in kritischen Momenten per sönlich die Führung der Reitcrmassen übernimmt Auch bei den diesjährigen Kaisermanövern zwischen dem brandenburgischen und dem posenschen Armeekorps werden wieder gewaltige Kavallerie massen — bi« jetzt sind zwölf Regimenter in Aussicht genommen — Verwendung finken. Die Annahme erscheint wohl nicht un begründet, daß durch diese kavalleristischen Exercitien großen Stil ermittelt werden soll, ob die jedem Armeekorps gegenwärtig an gegliederte Kavallerie im Kriegsfälle ausreicht. Der Reuforderung für diese Truppe stand der Reichstag bei der letzten Erhöhung der Friedenspräsenzstärke in der Hauptsache ablehnend gegenüber, sodaß vom Standpunkt der Heeresverwaltung au« die Kavallerie im Berhältniß zur Artillerie und Infanterie im Bezug auf Zahl im Rückstände sich befindet. Da die Einbringung der Vorlage über die weitere Erhöhung der Fricdenspräsenz für das Etatjahr 1903 zu erwarten stehl, so bürste das Ergcbniß der diesjährigen Kaisermanöver namentlich in Bezug auf Rcusordcrungen für die Kavallerie von Belang sein. — Italien. Infolge des theilweisen Ausstande« der E i s en b a h u b e a m t c n in Turin hat die Regierung ver fügt, daß das Eisenbahnpersonal in ganz Italien unter militär ischen Befehl gestellt und, soweit nöthig, durch Militär ersetzt werde. Da der gegenwärtige Esscktivbestand der Armee ein ge ringer ist, ist eine Jahrcsklasse zu den Waffen cinberufen worden. - Rom, 24. Februar. Rach den hier cintrcffendcn Mel dungen aus der Provinz erfolgt die Ersetzung des Eisen bahn p ei so »als durch Militär in normaler Weise. Die Eisenbahnen fahren überall ganz regelmäßig. Durch die Bekannt machungen de- hiesigen Landwehrbezirks - Kommandos werden sämmtlicbc Urlauber der Infanterie, der Grenadier-Regimenter, der Bersaglicri und der Alpentruppen des Jahrganges 1878, desgleichen sämmllicbe militärpflichtige Eisenbahn-Angestellte der großen und kleinen Eisenbahnlinien unter die Waffen gerufen. — Spanien. Der Streik in Katalonien läßt nach. In den Straßen von Barcelona ist der Verkehr wieder aus genommen. Seit den Rädelsführern der Anarchisten da« Hand werk etwa« gelegt ist, herrscht auch in Valencia, Tarragona, Balladolid und Sevilla Ruhe. — Amerika. Trotz seiner verspäteten Ankunft in Rew- Iork hat der „ K r o u p r i n z W i l h c l m" in dem Wettrennen mit dem englische» und dem amerikanischen Schnelldampfer den Sieg davongetragc». Wie ein „Dail») Mail"-Tele gramm aus Rew-Iork meldet, erreichte das Prinzcnschiff die Rckordstation, Quarantaine-Jsland, bereit« um 9 Uhr 57 Min. Vormittag«, die „Campania" der englischen Cunardlinie dagegen erst uni 12 Uhr 18 Minuten und der amerikanische Schnell dampfer „St. Louis", der von Southampton gar uni 24 Stunden früher abgefahren war, nicht vor 2 Uhr Nachmittags desselben Tages. — Südafrika. Lord Kitchener hat dem letzten Wochenbericht über die Verluste der Bure», die 24 Getödtcte und 12 Verwundete betragen, die Meldung bcigesügt, daß der Verlust der britische» Truppen sich auf 46 Tadle, 99 Verwundete, 21 Gefangene und 126 an Krankheiten Verstorbene belaufe. Dieser Bericht ist der beste Beweis dafür, daß der Erfolg bei den kriegerische» Zusammenstößen mehr aus der Seite der Buren al« auf der der Engländer gewesen ist. Man kann danach wohl glauben, daß die Mittheilungen eines neuerdings in Europa au« Südafrika eingctrofsenen l)r. Albrecht, der zwei Töchter des burischen Oberbefehlshabers Louis Botha der Mutter in Ant werpen zugeführt Hai, in einigen Einzelheiten richtig, in anderen vielleicht zu Gunsten der Buren etwa« übertrieben sein mögen. So zweitel» wir zum Beispiel nicht an der Nichtigkeit der Be hauptung de« I)r. Albrecht, daß die Blockhäuser geradezu ver derblich für die bewegungslos eingesperrlen Truppen und durch aus nicht hinderlich für die Buren seien. Auch glauben wir wohl daran, daß die Demoralisation der englischen Soldaten mit in Folge der BIsckhauScinrichlung sehr groß ist und sie am lieb sten jede Berührung mit den Buren vermeiden. Als Ucbertreib- ung wird cs aber anzusehen sein, daß die Buren 20000 Mann im Felde stehen hätten, daß sie den Kampf noch 10 Jahre aus halten könnten und es ihnen niemals, selbst zu Anfang de« Krie ges um Weihnachten 1899 so glänzend gegangen sei, wie jetzt. Die zuversichtlichen englischen Berichte über den Krieg können aber trotz der bestimmten Zahlenangabcn über die vielen wöchentlich eingebrachten Gcsangcnen ebensowenig für unbedingt zuverlässig ge halten werden. Bei den Gefangenen sind wahrscheinlich friedliche Landarbeiter, Greise und Kinder mitgezählt, auch mögen viele von den Gefangenen mehrmals mit berechnet sein. Einen erfreu lichen Fortgang hat der weitere Verlauf des Krieges jedenfalls für England nicht genommen. Lord Kitchener wird sicherlich mit den Ergebnissen der letzten Monate selbst nicht zufrieden und nicht davon überzeugt sein, daß der Krieg in absehbarer Zeit wird zu Ende gebracht werden können. Die schlimmste Erfahrung für die britische Heeresleitung war in diesem Monat der große Miß erfolg gegen Christian Dewe! im nordöstlichen Oranje- Staat. Lord Kitchener brennt darauf, das wieder gut zu machen. Er meldet, daß neue Operationen zur Vernichtung oder Ge fangennahme des verschlagenen Buren-Generals eingcleite« seien. — China. Peking, 24. Februar. Der russische Ge sandte von Leffar hat den übrigen Gesandten die Mittheilung gemacht, daß ras englisch japanische Abkommen keinerlei Unter schied in der von Rußland in China verfolgten Politik be wirken werde. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. (Eingesandt.) Mit Ostern v. I. schließt die hiesige Zweigablhcilung der Königlichen Industrieschule Plauen ihren ersten, dreijährigen CursuS ab. Um nun Allen, sowohl dem Interessenten, als auch dem Laien, ein vollständiges Bild zu zeigen, wa« während de« abgelaufenen Zeiträume», in welchem die Zweigabtheilung öffentlich nicht hervorgetreten, an stiller, aber ernster Arbeit geleistet worden ist, beabsichtigt die Direction der Königs. Industrieschule, am Schluß de» Schuljahre«, und zwar vom Palmsonntag bi« mit Gründonnerstag, im Zeichensaale de» Jndusttcieschulgebäude« eine Ausstellung der gefertigten Schüler arbeiten zu veranstalten. Selbstverständlich soll diese Ausstellung in erster Linie den Herren Chef« der jetzigen Schüler Zeugniß ablcgcn von dem, wa» die von Letzteren der Schule anvertrauten Lehrlinge während de« verflossenen Zeiträume« gelernt und ge arbeitet haben. Ferner soll die Ausstellung aber denjenigen El tern, welche die Absicht haben, ihren Sohn den schwierigen Beruf eines Musterzeichner» ergreifen zu lassen, die Art und Weise vor Augen führen, auf welcher Grundlage sich dieser Berus aufzubauen hat und welch verschiedenartige Aufgaben und Studien zu be wältigen sind, wenn der Lehrling dereinst ein nützliche« Glied de« Zeichncrberuse« zu werden gedenkt; eine« Berufe«, der wohl in erster Linie mit schaffen bilft. um unsere so schöne, und zum großen Theil aus künstlerischer Grundlage beruhende Industrie zu immer größerer Blüthc zu entfalten. Um nun möglichst allen Zcichncrlchrlingen den Besuch der Anstalt zu ermöglichen, ist da« Schulgeld äußerst niedrig, M. 15 pro Jahr, bemessen worden. Die zum Besuch des Unterrichts nöthige Zeit werden jedenfalls die bett'. Herren Ches« genau so gern wie bisher ihren Lehrlingen frei geben. Wird doch von Seilen der Schule au« soviel al« möglich mitgearbeitet, das Gesichtsfeld und die Leistungsfähigkeit de« Schüler« in seinem gewählten Beruf zu erweitern, und wird doch in der Schule außerdem so manche« geboten, wa« die Atelierarbeit, mit ihrem Drang nach Erwerb, beim besten Willen nicht zu bieten vermag. — Dresden, 24. Februar. Heute Mittag ist im Grund stück Wettiners» aßc 8 ein Verbrechen verübt worden, dessen be absichtigte Folgen zum Glück noch rechtzeitig abgcwcndet werden konnten. Im Keller de« dortigen linken Seitengebäudes befindet sich eine Handlung von Abfällen, Lumpen u. s. w. Die In haberin ist nach ihrer Aussage von einen, ihr unbekannten Manne überfallen und an Händen nnd Füßen geknebelt worden. Dieser Mensch hat auch Feuer angelegt, da« mächtigen Rauch ent wickelte und ;n dessen Löschung die rasch erschienene Feuerwehr zwei Schlauchleitungen vom Straßcnhydramen anwcnden mußte. Die Frau hat keine körperlichen Schäden erlitten, da sie von den Fcucrwehrmannschaften rechtzeitig gefunden und befreit wurde. Wenige Minuten später würde die Frau allerdings erstickt sein. — Meißen, 25. Februar. AIS in Klein-Zadel am Mon tag Abend sich eine Anzahl Kinder aus dem Elbuscrei« tummelte, brach das Eis und mehrere Kinder stürzten in das Wasser. Vier Knaben im Alter von ll bi« 14 Jahren ertranken. — Chemnitz. Ein äußerst raffinirler Diebstahl ist im Lause voriger Woche aus dem in der Vorstadt Altendorf gelegenen Schützenplatze ausgeführt worden. Dort sah man jeden Tag einen Arbeiter, der damit beschäftigt war, die Drähte der elek trische» Lichtleitung hcrabzunehmen. Die Anwohner des Platzes glaubten allgemein, daß der Mann damit beauftragt sei und schöpften nicht dcu geringsten Verdacht. Am Sonnabend Vor mittag wandte sich ein dortiger Anwohner an die Installations firma, bei welcher der „Herr Monteur" angeblich angcstellt war, mit der Frage, weshalb eigentlich die Drähte entfernt würden, und erhielt hier die verblüffende Antwort, daß man davon über haupt nichts wisse. Mit Hilfe der Polizei gelang eS, den fleißigen Arbeiter bei seiner „Beschäftigung" zu ertappen und festzunehmen. Rian erkannte in ihm einen stellungslosen Monteur, der früher bei obiger JnstallationSsirnia angcstellt war. Er hatte sich gegen 1000 Meter Draht im Werthe von ca. 800 Mk. ungeeignet und bei einem Ältwaarenhändlcr verkauft. — OlSnitz, 24. Februar. Da« schon oft gerügte leicht sinnige Umgehen mit Schußwaffen hat am Sonnabend Abend ein junges Mädchen, die I4jährigc Tochter des Latcrncnwärtcr« Franz Gropp hier zeitlebens unglücklich gemacht. Die Kugel eines TcschinS, mit welchem der Sohn Gropps spielte, drang dem Kinde ins rechte Auge und zerstörte daffelbe völlig. — Zur Finanzlage Sachsens vor 50 Jahren. Die nachfolgende Zeitungsnotiz vom 24. Februar 1852 dürfte nicht ohne Bedeutung sein für unsere gegenwärtigen Finanz verhältnisse: „Gestern, also am 23. Februar, gab der Herr Finanzminisler Behr in der 2. Kammer eine weitläufige Er klärung über ein zwischen der sächsischen Regierung und dem Hause Rothschild abgeschlossenes Geschäft ab, eine Erklärung, welche über die Verwaltung der sächsischen Finanzen wiederum die Bewohner des Landes zur Freude stimmen muß. Um nämlich die in den letzten Jahren leider vorgekommenen Defekte ohne Anmuthung an die Steuerpflichtigen decken zu können, hat da« Finanzministerium von den stet« zur Disposition stehenden Geldern die Summe von einer Million Thalern dem Hause Rothschild gegen Sicherheit dergeslallt überlassen, daß dieser die Summe stet« bcrcithält, und sie dennoch mit 2 Proz. verzinst. Mit den Zinsen gedenkt da« Finanzministerium in der Zeit von 7 bis 8 Jahren die vorhandenen Defekte decken zu können. Die sächsische Million, ganz oder größtentheil» au« schönen neuen Thalern be stehend, war von Rothschild mit bei der preußischen Anleihe ver wendet worden, und daher kam es, daß sich die Berliner über die aus einmal im Umlaufe befindlichen schönen Sachsen freuen konnten". — Vielfach laufen jetzt falsche Zwanzigmarkscheine um. Ihre Hauptkennzeichen sind folgende: In dem Aufdruck „Zwanzig Mark" auf der Rückseite ragt da« Wort „Mark" etwas über den oberen Rand des Bandes hinaus; das kleine „n" steht schief; die Schraffirung in dem Geviert ist unsauber; die Fasern am linken Rand, auch aus der Rückseite, sind durch Pinsclhaar hcrgesteltt, worüber Scidenpapicr gepreßt ist. Die Falsifikate sind nur bei genauer Prüfung und Untersuchung von den echten Scheinen zu unterscheiden. Amtliche Mittheilungen aas der 1. öffentliche» Sitzung »es -tadlverordneten - Kollegiums am 16. Januar 1902 In der heutigen ersten Sitzung de« Stadtverordneten Collegium« gab der Bürgermeister eine Uebersichl über di« Entwickelung der städtischen Ver hältnisse. Unter Anderem: Im Jahre 1801 wurden nachstehend« Sitzungen der städtischen Körper schaften abgehalten: st gemeinschaftliche, 28 Rath«-, 12 Stadtverordneten, 17 BauauSfchuß-, 8 AbschätzungSauSfchuß-, 7 Sparkassenausschuß-, je 8 Schul- und Wasser-Ausschuß-, ö Feuer lösch und Beleuchtungs-Ausschuß-, 4 Jndustrieschulausschuß-, li Hauihaltplan- und Rechnungs-Ausschuß-, je 2 GtsundheitS- u. gewerbl, Zeichenschulausschuß- u, I «lrmenausschuß Sitzung. Im Etadtverordneten-Covegium haben 8 Herren jede der 12 Setzungen besucht. Bon 8l Versäumnissen sind 8 unentschuldigt geblieben. Der Sladtgemeindebezirk umfaßt >886 Parzellen mit 2847 l>a 74 n Flächeninhalt. Di« Stadt zählte bei der letzten Volkszählung 7488 Einwohner (SS6S männlich und 4116 weiblich» in 1708 Haushaltungen. Stimmberechtigte Bürger wurden SS4 gezählt, von denen 481 bei der letzten Stadtverordnetenwahl von ihrem Wahlrechte Gebrauch machten. Die Sesammteinnahme bei der Stadtkasse mit Anlaaeneinnahme stellte sieb im vergangenen Jahre auf 264 800 Mark, die Besammtausgabe aus 246 060 Mart. Einnahme und Ausgabe bei der Staatssteueretnnahme be trugen 48000 Mark. An Staat «unter stützungeu erhielt die Sladt: SOO Mari für die Fort bildungsschule, SOO M. für den Handsertigkeitsunterricht, SOS M. für die Kochfchule. 226 M. für die gewerblich« Zeichenschule, I6SS M. Grundsteuer Entschädigung, II 400 M. Beihilfen zu den Lehrergehältern. Beim Standesamte gelangten zur Anmeldung SS« Seburtsfälle, 214 Sterbefälle, 61 Eheschließungen, 71 Aufgkbotsverhandlungen. Die Zahl der erlheilten Standesregifter-Auszüg« betrug 262, die der Famstten-Stamm- dücher 68. Von 101 Militärpflicht rückgest-llt: 47, zuaewiesen der Sr sturm 8, aus,«mustert 6. Schüler: I. Bürgerschule 428, ll. DSU ISS», Allgem. Fortbildung« schul« löst, Industrieschule 16 Gewerbliche Zeichenschule 17, vandelsfchule 61, Lateinschule S6. igen wurden aktiv au-gehoben 3«, zu- fatzreferv« s, dem Bacherlatz I, dem Land-
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