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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 08.02.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190202085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19020208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19020208
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-02
- Tag 1902-02-08
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Monat
1902-02
-
Jahr
1902
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Schutzmann in Eivil die Arretur angckündigl würdig widersetzten sic sich gemeinschaftlich und schlugen den Schutzmann inil ihren Stromerknütteln dermaßen, daß derselbe Verletzungen an Kopf und Händen davonlrug. Durch hinzueilcnde Bewohner und den herbeigerusencn Wachtmeister und einen zweiten Schutzmann ge lang cs endlich die Burschen zu bewältigen , sie wurden gcsessel« dem König!. Amtsgericht zugeführt, 100 ihnen hoffentlich eine ganz exemplarische Bestrafung bevorsteht. — Dippoldiswalde, 4. Februar. Wie schwer mit Recht anonyme B r i e f s ch r e i b c r bestraft werden, zeigt folgender Fall: Bor dem hiesige» Schöffengericht wurde die Ehe srau de« Bürgerschullehrers B. hier als Verfasserin eine« ano nymen Brieses entlarvt und zu drei Monate» Gesängniß verur- theilt! Außerdem Hal die Vcr»rtheiltc noch die GcrichtSkosien, sowie die Kosten für zwei Rechtsanwälte und für zwei Grapho logen (Schristcnverglcicher) zu tragen. Au dem Briefe war die unwahre Behauptung ausgestellt worden, daß die Ehefrau eines angesehenen Bürgers von Dippoldiswalde mit einem Schüler „Beziehungen" pflege. (Eingesandt.» Wie wir aus dem Inserakentheile ersehen, giebt der Gesang verein „Liederkranz" seil längerer Zeit wieder ein Eonccrl im Deutschen Hause. Derselbe hat sich stet« bestrebt, nur Gute« und Reue« zu bieten, und wir können schon jetzt mit Bestimmt heit sage», daß das Programm allen hiesigen Anforderungen entsprechen wird, denn es werden frische und tiefempfundene Männerchöre mit herrlichen Solis abwechfcln. "Rach dem Bor trage ernster deutscher L jeder wird man auch Gelegenheit haben, sich an diesem Abend durch heitere Gesänge zu belustigen. Äußer einem Duck für Sopran und Bariton von L. Kron und einem humoristische» Gesammtspicle kommt noch die Originalpossc mit Gesang „Unter Polizeiaufsicht" zum Vortrag, letztgenannte Vor- iragsstückc sind dazu geeignet, die LachmuSkcln in Bewegung zu setzen und da« Publikum zu erheitern. Wir wünschen dem streb samen Verein „Liederkranz" zu diesem genußreichen Abend ein volles Haus und laden hiermit alle Gesangsliebhaber und Musik verständige freundlichst ein. 2. Ziehung 2. Masse l4l. Äöuigl. Sachs. «Landes-Lotterie gezogen ani 4. Februar >902. ttt »00 Mark aus Nr. 27843. 10 00» Mark aus Nr. ESI. L0»0 Mark aus Nr. 62I6I. »ovo Mark auf Nr. 1787» 18040 20046 20886 t»00 Mar« aus Nr. II64I I4IS2 14762 20260 26478 32076 47004 62880 62808 72688. .->00 Mark auf Rr. 676 8888 «408 «427 «488 6804 717« 8078 84«« I4I44 24011 27428 882«« 31800 34277 38121 36288 3726« 38781 44481 44680 4«848 «1443 «2276 «3230 68818 71488 74184 74373 81278 86620 86«84 8«873. I>ie verlorene Tochter. Noinan von C. Wrld. (13. Fortsetzung.! Beerbrouck sah seine Tochter erstaunt an. Er begriff nicht recht ihr Interesse für den jungen Künstler. Dann plötzlich durch zuckte cs ihn wie ein Blitzstrahl. Wenn Selma den jungen Mann liebte? Hübsch war er ja, auch besaß er liebenswürdige Maniren, warum sollte sie nicht ihr Herz an ihn verloren haben? Eine rasende Eifersucht packte de» Mann — die liebe seines Kinde« hatte er bisher als sein ausschließliches Eigenthum be trachtet. Sein bestes Empfinden, seine edelsten Regungen hatten jederzeit nur seiner Tochter gehört. Rio hatte er daran gedacht, daß Selma für Jemand Anderen al« für ihren Vater ein wär meres Gefühl hegen könnte. Es hatte ihm geschmeichelt, sie be wundert zu sehen, ein ernster Freier wär nie ausgetreten. In liebeSsacben besaß Beerbrouck keinen Scharfblick. Die Episode mit Baron Bohlen in Ostende Ivar ihm gänzlich entgangen. Der junge Mann war ihm übrigens so gleichgültig gewesen, daß er sich seiner nicht mehr erinnerte. Und nun kam so ein junger lasse daher und wollte ihn seines schönen Kinde« berauben? Daß er nicht früher eine solche Möglichkeit vorauSgeschen! Jetzt war e« zu spät, wenn Selma den Menschen wirklich liebte. Mit rasender Schnelligkeit fuhren ihm alle diese Gedanken durch den Kopf, während er das liebliche Antlitz seiner Tochter betrachtete. „Mit ernstem Streben weit bringen," antwortete er langsam; „wohl möglich — obwohl ich das Künstlerthum im allgemeinen für ein undankbares Geschäft halte. Du weißt, Kind, ich bin ein sehr realistischer Mensch und gehe immer nur auf« Praktttchc aus. Indessen, ich kann mich ja auch irren," setzte er beruhigend hinzu, al« er den Zug von Enttäuschung bemerkte, der über Selma« Gesicht glitt. „Wie sehr sic ihn lieben muß!" dachte er bei sich. „Jedenfalls soll e« an mir nicht fehlen, ihn vorwärts zu bringen," fügte er bei, „ich will sehen, was sich für ihn Ihun läßt — seine Tante soll nicht den Triumph erleben, daß er reuig als ein Bittender zu ihr zurückkehrt." Das Letztere sprach er mehr für sich. Mil einem fast weh- müthigcn Lächeln nahm er Selma« Dank entgegen — für ihn war es zur unumstößlichen Gewißheit geworden, daß sic Walter von Carsten liebte. Nachdem seine Tochter ihn verlassen hatte, ging van Beerbrouck noch lange sinnend auf und ab. Er mußte sich an die Vorstellungen gewöhnen, nicht mehr der erste in SclmaS Herzen zu sein. Wenn e« nun einmal schon so sein sollte, warum nicht Walter lieber als ein Anderer ? Und dann — welch" ein Schlag für die stolze Frau, wenn ihr Neffe Selmas Gatte würde! Beerbrouck sah sich durch diese Heirath genug an ihr gerächt. Noch war ein Umstand da, der sür Selma« Vater diese Ver bindung doppelt günstig machte: er brauchte seine Tochter nicht von sich zu geben. Sie würde für immer bei ihm bleiben. Mit einer selbstständigen Stellung eilte es nicht so sehr und Walter« Schulden — nun — die bezahlte er als künftiger Schwiegervater ganz gern, dann aber wollte er den jungen Mann vor leichtsinnigen Streichen ebenso sorgsam behüten als er ihn früher vorsätzlich hineingctrieben hatte. Beerbrouck war ein Mann von schnellen Entschlüssen: nach dem er sich einmal mit den Thatfachen abgcfundcn, wollte er Alles sofort in« Reine bringen. Ein Zweifel, ob Walter Scl maS Neigung erwidere, kam ihm gar nicht. Zum Kuckuck auch — ein armer verschuldeter Schlucker, der nicht einmal eine Exi stenz besaß, mußte doch mit beiden Händen zugreifen, wenn sich ihm eine so glänzende Aussicht bot. Glücklich, überglücklich mußte er sich preisen, daß er ein so schönes, anmuthigcs Geschöpf znr Frau erhielt! Während Sclma mit ihrem Vater plauderte, war Frieda, die sich schon nach ihrem Zimmer begeben hatte, noch einmal in den Salon zurückgekchrt, um ein dort vergessenes Buch zu holen. Als sie die Thür öffnete, stand sie Walter plötzlich gegen über. Der junge Mann erschrak sichtlich, Frieda lächelte trübe. „Ich bin dem Zufall dankbar," sagte sie leise, „daß er uns noch heute zusammenführt. Du scheinst es weniger zu sein — ach, Walter, hast Du denn gar kein Vertrauen mehr zu mir?" 9 „Frieda, Du zürnst?" „Nein, Walter, ich bin nur tief betrübt, daß cs so gekommen ist, wie ich vorauSzuscheu glaubte. Du liebst mich nicht mehr, unsere heimliche Verlobung ist Dir zur drückenden Last geworden." Al« er sic so traurig, so entsagungsvoll sprechen hörte, er wachte die alte fast erstorbene Zärtlichkeit wieder in ihm. Er nahm ihre beiden Hände in die seinen und sah sie bittend an. „Frieda, da« denke nicht von mir! Wenn Du Alle« wüßtest!" „Ich weiß vielleicht mehr al« Du glaubst," versetzte sic, sich ianft von ihm loSmackend. „Komm, laß uns offen miteinander reden. Wir werden uns besser verstehen, wenn wir uns gegen seitig ausgesprocken haben." Sie ging zu einem kleinem Eckdivan unv nahm dort Platz. Walter setze sich an ihre Seite. „Mir ist e« kein Gchcimniß geblieben," begann Frieda, „daß Du in leichtfertige Gesellschaft gcrathen und ein Spieler geworden bist. Ich gebe c« ja zu, die Versuchung war groß für Dich, und da« sorglose Leben bei Deiner Tante war nicht geeignet. Dich diesen Versuchungen scrn zu halten. Wärst Du arm ge blieben, Walter, so hättest Du mehr Freude zur Arbeit gehabt, und bei Deinem Talent. . . ." sie brach ab und fuhr nach einer Weile schmerzlich bewegt fort: „Deine ersten Erfolge waren so schön, so vielversprechend — sie halten mich so glücklich gemacht — ich war ehrgeizig für Dich, ich war so stolz auf Dich! Wie Seifenblasen sind alle meine Wünsche und Hojsnungcn zerstoben! Daß Dn Dick von Deiner Tante getrennt hast, halte ich sür kein so großes Unglück, wohl aber, daß Dn hierher gekommen bist, unter Herrn van Beerbrouck« Protektion zu leben. Du hättest den Muth haben sollen, Dich aus Deine eigene Kraft zu verlassen — dieser Muth fehlt Dir, Walter! Liebtest Du mich noch, ich würde Dir sagen: Ich habe Muth für uns Beide, wir wollen vereint gegen da« Schicksal kämpfen, unsere Liebe soll uns die Bitternisse des Kampfe« versüßen und schließlich werden wir doch zum Ziel gelangen. Jo würde ich sprechen, Waller, wenn Dein Herz »och mir gehörte — aber Deine Liebe ist unter gegangen — sic war nicht stark genug, nm Dir über alle Wirr nisse hinweg zu helfen, nicht stark genug, um die aufcrlcgtc Probe auszuhalten. So sei es denn - ich gebe Dich frei! Denke nicht mehr an mich, vergiß mich — jede Gemeinschaft zwischen un« Hal ausgehört!" Sic hatte ruhig und fest gesprochen, sie wollte ihm nicht zeigen, wie sehr sic litt. Aber als sic geendet, da konnte sie sich nicht mehr halten, sie neigte den Kopf, und ihr Gesicht in Len Händen bergend, brach sie in ein leise«, schmerzliches Weinen aus. Ihre Thräncn siegten. Als Walter Frieda so schmerzdurch- bcbt neben sich sah, quoll eine leidenschaftliche Zärtlichkeit sür sic in ihm empor. Er dachte wieder an die gemeinsam verlebte Jugendzeit, an die Treue, die sic ihm immer bewiesen, an ihre stets bereite Opserwilligkeil — nein, sie dursten nicht auSeinander- gehcn, sic mußten vereint bleiben! Er warf sich ihr zu Füßen und umsaßtc ihre Knie. „Frieda, laß mich nicht," bat er weich, „bleibe mir, halte bei mir aus — ich will ein neue«, bessere« Leben beginnen! Wenn Du mir zur Seite stehst, werde ich Geduld und Ausdauer besitzen, um Alles zu ertragen — werde mein Weib, vereint wollen wir gegen da« Schicksal kämpfen." Lange widerstand sic seinen Bitten, denn sie kannte seinen Wankclmuth und wie leicht er äußeren Einflüssen zugänglich war. Aber sie liebte ihn und wußte, daß er 'Niemand besaß, der treuer und aufrichtiger zu ihm hielt als gerade sie. Doch sah Frieda auch ein, baß, wenn sie Walter aufrecht erhallen wollte im Kampf durch« Leben, sie ihm zur Seite stehen mußte nicht bloß al« Freundin und Beratherin, sondern auch al« Gefährtin, al« Gattin — nur im innigsten Verbände mit ihm war e« ihr möglich, ihn vor bösen Berührungen zu schützen. Sic hatte dw unklare Empfindung, daß Bcerbroucks Einfluß kein günstiger für Waller gewesen — je eher er dieses Hau« verließ, desto besser mochte c« für ihn sein. Um van Beerbrouck ganz zu durchblicken, besaß Frieda zu wenig Weltkennrniß, aber so manche« gefiel ihr an dem Mann nicht. Wäre sic -einer Tochter nicht so zugethan gewesen, längst schon würbe sie ihre Stellung aufgczebcn haben. Nie hatte sie da« Gefühl überwölben, daß in van Bcerbroucks Hause noch ein großes Unheil sic ereilen würbe, und das hatte ihr die Annehm lichkeiten, die sie sonst genoß, verbittert. „Gut, Walter," sagte sie entschlossen, „ich will Deine Frau werden. Dein erste« Bestreben muß jedoch sein, von hier fort zukommen. Wa« Deine Verbindlichkeiten betrifft, so werden sic sich regeln lassen. Nimm aber nichts mehr von Herrn van Beerbrouck an. Dn kommst dadurch nur immer tiefer in seine Schuld hinein und versperrst Dir jeden Ausweg auf Rettung. Vielleicht auch läßt sich Deine Tante herbei. Deine Angelegen heiten zu ordnen — es ist wohl ein schwerer Schritt für Dich, aber jedenfalls ist eS besser, Du nimmst von ihr eine Wvhlthat an, als von Herrn van Beerbrouck. Hast Du Dich denn übrigen« noch nie gefragt, welches Interesse er daran haben kann. Dir ein Entgegenkommen zu beweisen, da« sonst gar nicht in seiner Art liegt?" Walter verneinte gedrückt: in seinem Leichtsinn batte er sich jede« Nachdenken über solche Dinge erspart. „ES ist am besten, wir verlassen Hamburg und wenden un« nach Berlin," fuhr Frieda fort, „in Berlin wird es Dir am ehesten gelingen, eine Deinen Fähigkeiten angemessene Stellung zu erringen. Ich habe einige kleine Ersparnisse, die werden un« schon über die erste Zeit hinweghelfcn. Sei guten MutheS, Walter, Dein Talent wird sich Bahn brechen und dann ist sür un« Alle« gewonnen." (Fortsetzung solgt.» Vermischte Nachrichten. — Aus z'jokohama wird über da« Erfrieren ja panischer Truppen Folgendes gemeldet: „Hier ist ein authentischer Bericht eingegangcn über eine Katastrophe, welche sich im nördlitbcn Theil der Hauptinscl von Japan ereignet hat. Eine Jnsanterie-Abthcilung in der Stärke von 200 Mann ver ließ am 23. Januar die Stadt Awomori (etwa auf dem 41. Brcitegrad gelegen-, um unter dem Kommando eine« Major« Marschübungen im Schnee zu machen. Die Truppe verlor ihren Weg. Die Kälte war so groß, daß am Abend de« 2ö. Januar alle Mannschaften bi« aus 7> Mann erfroren waren, trotzdem die Leute ihre Tornister und da« Holz der Gewehre verbrannt hatten, um sich warm zu halten. Die Uebcrlebenden theilten sich in kleine Trupp« und versuchten irgend einen sicheren Punkt zu erreichen. Bi« jetzt sind nur vier Offiziere und sieben Mann gerettet worden. Man befürchtet, daß alle Anderen im Schnee umkamen. Die Erzählung der Ueberlcbendcn hat tiefe« Mitgefühl erregt und die Fremden - Kolonie hat eine Subskription eröffnet zum Besten der Hinterbliebenen der unglücklichen Leute. In der Gegend, in welcher sick> der Unfall ereignete, liegt der Sckmee Llt Fuß tief. — Ohrfeigen in „bringender Gefahr". Der Leut nant z. S. von Löwenscld vom Linienschiff „Sachsen" führte am Tage de« Untergange« der „Wacht" ein Rettungsboot und näherte sich dem versinkenden Schiff bi« auf drei Bootslängen. Der Kommandant der „Wacht", Korvetten - Kapitän von Cotz- hauscn, stand noch an Bord. Da ertönte ein furchtbarer Krack', ein Schott brach, der Bug neigte sich stärker und verschwand. Kapitän von Cotzhausen sprang über Bord. Zahlreiche Rettungs boote eilten auf den untcrgehenden Kreuzer zu, laute Kommando« ertönten von allen Seiten. Leutnant v. L. kommandirtc: Ruder an! Seine Kultcrgäste beachteten den Befehl nicht. Der grau sige Anblick de« sinkenden Schiffe» wirkte lähmend auf sie. Sie holten nicht au», sondern saßen wie erstarrt da. Da sprang der Offizier zwischen die Leute und versetzte ihnen recht« und links Ohrfeigen, daß sie aus ihrer Betäubung erwachten. Leutnant v. 8. und der BootSstcurer befürchteten, in den Strudel des ver sinkenden Schiffes gezogen ;n werden. Da die „Wacht" langsam sank, entstand kein Strudel, doch war die« nicht voran» zu sehen. Der Offizier zog sich eine Anklage wegen Mißhandlung Unter gebencr zu, unv der Vertreter der Anklage beantragte acht Tage Stubenarrest. Das Kriegsgericht sprach den Angeklagten jedoch frei. Nach tj 124 de« Marinc-Straf-GesetzeS ist eine der artige Handlung nicht strafbar, wenn sie in der dringendsten Gefahr und äußersten Noth erfolgt. Die« treffe hier zu. Der Offizier habe das RettungSboo» vor der Gefahr retten wollen und zu dem kräftigsten Mittel gegriffen, um die Mannschaft au» ihrer Erstarrung zu bringen. Diese« Vorgehen sei durchaus richtig gewesen. Kirchliche Nachrichten aus »er Narochie Eibenstock vom 2. bis 8. Februar 1902. Aufgeboten: 7) Karl Adolf Ramm, HauSmann hier, ehel. S. be wert. Karl Gustav Ramm, Zimmermanns in Wolkenstein und Lina Anna Wagner hier, ebel. T. des Emil Friedrich Wagner, Zimmermanns hier. 8) Johann Baplist Trapp, Maurer hier, ehel. S. des Karl Trapp, Schaf meisters in Lippen bei Pilsen und Auguste Wilhelmine Weigel hier, ehel. T. des Heinrich Gottlieb Weigel Handarbeiters hier. 9) Friedrich Georg Edmund Metzner, Schutzmann hier, ehel. S. des Karl Friedrich Metzner, Lagerist in Gersdorf und Anna Marie Förster in Groptitz, ehel. T. des Karl Ernst Förster, ans. Maurers daselbst. Getauft: 28) Karl Ernst Ott. 29) Irma Ella Flach. 30) Kurt Hans Schönfelder. 31) Irma Konstanze Köhler. 32) Walther Strobelt, unehel. 33) Ilona Constanze Müller. Schieferdeckermeisters hier, 3 I. 1 M. 2 T. Am Sonntage Estomihi. Vorm. Prcdigttext: I. Cor. 13, Herr Pastor Rudolph. Die Beichtrcdc hält Herr Pfarrer Gebauer. Nachm. l Uhr: Kinder- gotteSdienst für die Mädchen im Alter von 10—14 Jahren, Herr Pfarrer Gebauer. Mittwoch Abends 8 Uhr: Iünglingsvcrein. Kircheimachrichte» aus Schönheide. Nom. l-i'-knmiki. (Sonntag, den 9. Februar 1902.) Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt, Herr Pfarrer Hartenstein. Nach dem Gottesdienst Beichte und heil. Abend mahl, Herr Pastor Wolf. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienst sür innere Mission, Herr Pastor Wolf. Da« Wochenamt führt Herr Pfarrer Hartenstein. Ehemnitzer Marktpreis« am 5. Februar 1902. Weizen, sremde Sorten, 8 M. 86 Pf. bi« 8 Mk 26 Pk. pro 60 Kilo - sächsischer. 8 . 70 . . 8 . 9K ... . IM Roggen nieder! sächs. 7 . 35 . - 7 . KK . - - . . preußischer, 7 - 35 , . 7 - kk . . . . < hiMer. 7 , 10 . . 7 . 2K ... - Z.? - . fremder, 7 . 4k . . 7 . 70 ... , Braugerste, fremde 8 . —- « , 9 . SO ... - « sächsische. 7 r 50 - , 7 e 7K ... . Flittergerste 8 , 50 - . 7 e 6 « , . —-r Hafer 7 , 75 , . 8 . 2K ... . 'SZU » , verregnet, 7 « 2K - . 7 . 7K ... . Kocherbsen !0 - — - . 11 - 50 ... , Mahl- u. Futtererbscn 8 » 2K - . 8 . 7K .... i Heu 3 . 80 - e 4 » 50 ... » Stroh, Flegeldrusch, 3 - KO . - 4 . — , , » . . Maschinendrusch, - . 60 - . 3 . 30 ... . Kartoffeln 1 , 90 - . 2 . 1k ... . Butler 2 , 20 - , 2 . 60 . . 1 - Neueste Nachrichten. (Wolff'S Telegraphische« Bureau.) — Dresden, 7. Februar. Sämmtlich« Mi «ifter reichten soeben ihr« Entlassung «in. Te. Mas. der «Snig behielt sich seine Entscheidung noch vor und beauftragt« di« Minister mit der einst weiligen Wetterführung der iSefchSste. — Berlin, 7. Februar. Der Verband deutscher Archi tekten und Ingenieur-Vereine richtete eine Eingabe an den Reichs tag um Einstellung ständiger Mittel in den Etat zwecks Erhaltung de« Straßburger Münster. — Hamburg, 6. Februar. In der heutigen Sitzung de« AufsichtSrathS der Deutsche» Ostafrika-Linie wurde die Dividende für I90l auf 2 Proz. festgesetzt. Für das Vorjahr gelangten 8 Proz. zur Bertheilung. — Wien, 6. Februar. Die Abgeordneten Schreiter und KaSpar sind au« der Alldeutschen Vereinigung auSgctreten. — Wien, 7. Februar. Erzherzog Leopold Salvator, der gestern Vormittag h,9 Uhr mir seiner Gemahlin in dem von ihm selbst gelenkten Ballon „Mctegp" aufstieg, landete Nachmittags 2 Uhr glatt bei BrcLlau. — Rom, 6. Fcbr. Durch heute im Amtsblatt veröffent lichtes Königliches Decret ist die Session de» Parlament geschlossen. Gleichzeitig werden Senat und Kammer auf den 20. Februar einbcrufen. — Arra«, 6. Februar. In der vergangenen Nacht wurde in Mazingarbe gegen da» Hau» eine« bei den Gruben von Bethune« angcstellten Ingenieur« ein Dhnamitanschlag ver übt. Sämmtlichc Fensterscheiben de« Hause» wurden zertrümmert. Verletzt ist Niemand. Man glaubt, daß c» sich um einen Rache akt handelt. — London, 6. Februar. Wie da« „Reutersche Bureau" meldet, wird der Unterftaatssekrctär im Kolonialamt, Earl Ons low, am Montag im Oberhause eine Erklärung bezüglich Weihaiwei'« abgebcn. — London, 6. Februar. Dem „Reuterschen Bureau" ist bezüglich der Gerüchte über Unruhen in Afghanistan dic Mittheilung zugcgangcn, daß ähnliche Gerüchte an da« Indische Amt gelangt seien. ES wird hcrvorgehoben, daß bei Annäherung de« Frühlings solche Gerüchte möglicherweise noch in größerem Umfange zu erwarten seien, bezüglich der GlaubwürdHeit der gegenwärtigen Gerüchte sei keine Nachricht cingcgangen. — Konstantinopel, 6. Februar. Seit gestern ist die Gegend bei Adrianopel durch starke Ucberschwemmungen betroffen. Der Bahnverkehr ist unterbrochen.
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