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vermischte Nachrichten. — Beschleunigung vc« V e r sa n v t « englischer Postpackete. Unsere Postpackete nach England hatten sei« etwa Ist, Jahren, auf ihrer Reise an die holländische Grenze mancherlei Verzögerungen zu erleiden, war eine verspätete Ab lieferung derselben in England und darum mancherlei Aerger und Beschwerden zur Folge hatte. Die Versender dieser englische» Postpacketsendungen werden mit Freude hören, daß c« neuerding» gelungen ist, diese Störungen zu beseitigen, so daß z. B. heute Abend aufgclicserte Postpackete schon übermorgen Mittag in Kaldenkirchen eintreffen, dann mit dem Rachtschnelldampser über den Kanal gehen und am nächsten Vormittag in London bestellt werden. Oie Packete gehen ab Hannover in dem regelmäßigen Päckereibeiwagen t'cipzig—Hannover-Köln l I,-» Rächt« mit dem Personenzug 206 und treffen am nächsten Tage Mittag« l 2,,» in Kaldenkirchen ein. — Durch da« dankenrwerthe Entgegenkommen der Kaiserlichen Postverwaltung und der betreffenden Bahnbehördc ist e« nun möglich, wieder auf eine prompte Beförderung eng lischer Postpackete in 2'/, Togen bi« London zu rechnen. Die Packete müssen den Vermerk »über Kaldenkirchen—Vlissingen" tragen. - Stet«, wenn in der »rauhen Jahreszeit" ein paar leidlich wanne Tage kommen, kann man in den Zeitungen lesen, daß ein zeitiger Frühling zu erwarten sei, denn es seien schon Staare zurückgekehrt und gesehen worden. Daß im Win ter Staare gesehen werden, ist wahr; aber daß sie aus dem Süden zurückgekehrt seien, ist eine verkehrte Annahme. Die Staare, die sich im Winter zeigen, sind arme Schächer, die im Herbste wegen Schwäche oder irgend eine« Gebrechen» den Flug übers Wasser nicht mitmachcn konnten. Sic müssen nun sich durch den deut schen Winter schlagen, so gut e« eben geht. Zumeist halten sic sich in dichten Nadelwäldern auf, wo sic gegen Kälte und Wind einigermaßen geschützt sind und auck der Boden zum Theil schneefrei bleibt. Kommt aber eine Reihe warmer Tage, so wagen sie sich au« dem Dickicht hervor, und alsbald werden sic in den Zeitungen al« Vorboten de« Frühlings gefeiert. Da« sind sie aber keineswegs. Kommt Schnee und Sturm, so verschwinden sie schleunigst wieder in den Wäldern und ahnen nicht, wieviel falsche Hoffnungen und falsche Prophc- zcihungen sie veranlaßt haben. Die Staare «heilen das Schick sal mir den Maikäfern. Auch diese braunen Gesellen sieh« man als Vorboten de« Frühlings an, sobald man beim Graben in der Erde auf einen derselben stößt, weil man nicht weiß, daß die Mai käfer schon längst fix und fertig entwickel« in der Erde dem Mai entgegenharrcn. — Pom Generalfeldmarfchall Grafen Blumen thal erzähl« ein Mitarbeiter de« „Militär-WochcnblatteS" u. A.: Bon Gestalt klein und unscheinbar, wurde Blumenthal durch die hehre Erscheinung de« Kronprinzen ganz in den Schatten gestellt. Da« wußte er sehr wohl, maß aber Aeußerlichkciten dieser und anderer Art keine Bedeutung bei, wie er denn auch wenig sorg sam in seiner Haltung und Kleidung war. Sich eigentlich gern selbst ironisircnd, erzählte er einmal, er sei einmal im Civilanzug reisend, vom Schaffner des zur Abfahrt bereit stehenden Zuge« befragt worden: „Dritte Klasse?" Er habe die« verneint, aber ohne weitere Auskunft abzuwarteu, habe ihm der Schaffner zu gerufen: »Vierte Klasse dahinten!" — Wurst wieder Wurst. Ein Bauer in der Nähe Kölns hatte einem Kölner Bäcker lange Zeit die nöthige Back butter besorgt, immer achtpfündigc „Klütten". Al« der Bäcker aber die Butter einmal nachwog, sand er, daß die Stücke um ein Psund zu leicht waren. Er ließ sie deshalb stehen, bi« der Landmann wieder zu ihm kam. Dieser überzeugte sich alsdann willig, daß die Butler nur sieben Pfund wog und erklärte einfach: „Das stimmt, aber daran bin ich nicht schuld; zu Hause habe ich kein Gewicht, ich lege auf die eine Waagschale die Butter und aus die andere da« „acht"-pfündige Brod, da« ich — von Euch immer mitnehme!" — „Großmutter hat Hochzeit." Ein heitere« Vor- kommniß ereignete sich vor einigen Tagen in einer Klasse der Volksschule in Sterkrade. Eine Schülerin fragte ihren Lehrer ob sie am folgenden Tage zu Hause bleiben könne. Aus die Frage de« Lehrer«, „was denn eigentlich lo« sei?" antwortete da« Mädchen: „Großmutter hat Hochzeit!" Und so war e«auch. Anderen Tag» hatte die neugierige Welt Gelegenheit, zu beobach ten, wie eine 78 jährige Braut und ein 40 jähriger Bräutigam vor dem Altar au»schen. — Fein herauSgcholfen. Städterin: „Ach, welch schöner Salat!" — Bäuerin: „Nee, Madame, da« sind ja Kar toffeln." — Städterin: „Ah so! Ich meinte eben Kartoffelsalat!" Kirchliche Nachrichten ans der Jarochie Killen stock vom IS. bi- 25. Januar 1S0L. Aufgeboten: 5) Friedrich Ludwig Lenk, Former hier, ehel. S. des Friedrich August Lenk, Hüttenarbeiters in Schönheide und Frieda Minna Flemming hier, ehel. T. deS Karl Gottlob Flemming ans. BS. und Schuh machermeifterS hier. 5» Adalbert GrabelSki, Herrschaft!. Gärtner in WolfS- grün, S. des weil Joseph GrabelSki, OrganistenS in GraboSzewo in Posen und Auguste Clara Uhlig in Zwickau, T. des Karl Gottlob Uhlig, Pens. Bahnwärters daselbst. Getraut: k) Richard Emil Hüttner, geprüfter Hufschmied in Carls assistent in Leipzig mit Clara geb. Dörffel hier. 8) Max Paul Benkert, Monteur hier mit Minna Elise geb. Lippoldt hier. S) Paul Max Kober, Bildhauer, z.Zt. hier, mit Ella Wilma geb. Kehrer hier. IO) Paul Eduard Unger, Bäcker hier mit Ida Helene geb. Unger hier. Getauft: 14) Paul Hermann Schröter. 15) Rudolf Otto Lenk. 1b) Erich Protz. 17) Franz Ehrhard Pfaff in Muldenhammer. 18) Gertrud Paula Krantz. 19) Elsa Martha Morgner. Begraben: 7) Karl Heinrich Hegemann, Rathswachtmeister hier, ein Ehemann, 60 I. 29 T. 8) Ungetauft verstorb. ehel. T. des Paul Victor Meichßner, Prokuristen hier, 2 T. Am Sonntage Septuagesimä. Bonn. Predigttext: 1. Cor. 9, 24—27, Herr Pfarrer Ge bauer. Die Beichtrede hält Herr Pastor Rudolph. Nachmittag I Uhr: KindcrgotteSdienst mit den Knaben im Alter von 12 bis 14 Jahren, Herr Pastor Rudolph. 3—5 Uhr. IünglingS- verein. Aircheunachrichtnr aus Schönheide. Dow. Leptuaßesjmri. (Sonntag, den 26. Januar 1902.) Borm. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt, Herr Pfarrer Hartenstein. Nach dem Gottesdienst Beichte und heil. Abend mahl, Herr Pastor Wolf. Nachm. 2 Uhr: MissionSgotteSdienst, Herr Pastor Wolf. DaS Wochenamt führt Herr Pfarrer Hartenstein. Chemnitzer Marktpreise am 22. Januar 1902. Wetzen, fremde Sorten, a Mk. — Pf. bi« 8 RI. St, Pf. pro öv Kilo - sächsischer, 8 « 70 . . 8 » S5 » « » e Roggen, nieder!, sächs., 7 , 35 . . 7 . 55 , . - preußischer, 7 , 35 - . 7 . 55 . . . hiesiger, 7 . 10 . . 7 , 25 , , n , » fremder, 7 , 35 . . 7 . 50 . s Braugerste, fremde, 8 » — , , 6 . 50 , . - sächsische, 7 - 50 . , 7 » 75 « - Futtergerste 8 , 50 - . 7 Hafer 7 . 75 , . 8 » 25 o , » neuer, 7 » 25 , , 7 , 75 , . « e » « verregnet, 7 » 25 - , 7 « 75 « , Kocherbsen IO , — « , 11 » 50 » » Mahl u. Futtererbsen 8 , 25 - , 8 « 7^ A « Heu 3 , 80 . . 4 , 50 . , Stroh, Flegeldrusch, 3 - 50 - , 4 , , , » Maschinendrusch, 2 , 60 - . 3 « , , Kartoffeln I , 60 . , 2 » 15 « » > , Butter 2 , 20 ' , 2 . 80 , « 1 - Neueste Nachrichten. (Wolff'« Telegraphische« Bureau.) — Leipzig, 24. Januar. Der au« Chemnitz gebürtige Postdircktor Knoblauch, Vorsteher de« hiesigen Postamt» 10, ist gestern Abend wegen bedeutender Unterschlagungen verhaftet worden. — Leipzig, 24. Jan. Im benachbarten Probslhaida versuchte gestern Abend eine 24 jährige FleischerSehcstau ihren Mann zu erschießen. Der Schuß ging fehl. Die von dem Manne getrennt lebende, in Reudnitz wohnende Frau wurde ver haftet. — Hamburg, 24. Januar. Au« der Hamburger Irren anstalt FriedrichSberg sind gestern Abend 2 schwere Ver brecher entsprungen und zwar der Schlosser Schoo und der Uhrmacher Schmidt. Aus ihre Ergreifung sind je 200 Mk. Belohnung ausgesetzt. — Bückeburg, 23. Januar. Bei der heutigen Reich« tagsErsatzwahl erhielten, soweit bisher festgestclll ist, Graf Reventlow i deutschste. > 3004, Demmig (frs. Vp.) 2878 und Reichenbach (socd.) 1603 Stimmen. Aus 2 Bezirken fehlen die Resultate noch, e« steht aber schon jetzt fest, baß eine Stichwahl zwischen Graf Reventlow und Demmig erfolgen wird. — Ehdt kühnen, 24. Januar. Nachdem seit einiger Zeit in der nahe gelegenen russischen Ortschaft Kibarty verschiedene Erkrankungen an Pocken vorgekommcn waren, ist jetzt auck in einer hiesigen Arbeiterfamilie der Ausbruch der Pocken festgcstellt worden. Die betreffende Familie ist in« Krankenhaus gebracht worden. Die Polizei traf die erforderlichen Vorsichtsmaßregeln. — München, 23. Januar. Au« Frankenthal wird gemeldet: An zwei aus Bergzabern hier angekommencn, au« der Pfalz gebürtigen Männern, die lange in Amerika geweilt haben, wurden bei ihrer Einlieferung in die Frankenthaler Kreiskranken anstalt Lcprabazillen seftgestellt. — Brüx, 23. Januar. Bei den Arbeiten im Jupiter- schacht wurde heute die Wahrnehmung gemacht, daß mehrere Abtheilungen in Folge des durch die WaftcreinbruchS-Katastrophe hervorgcrusenen Luftdrucks eingerisscn wurden und somit die Arbeiten gefährlich sind. Dieselben wurden daher eingestellt, die Belegschaften zurückgezogen, und der Schacht an drei Tag- Mündungen luftdicht abgesperrl. Die Absperrung bleibt so lange aufrecht, bis die umliegenden obertägigcn Pingen entwässert und verstützl sein werden, was 14 Tage in Anspruch nehmen dürste. — Neapel, 23. Januar. Margui« Ito hat sich heute an Bord de« Dampfers „Kiautschau" zur Rückreise nack Japan eingcschifft. — Gibraltar, 23. Januar. Die Kaiserpacht „Hohen zollern ist heute hier eingetroffcn. Der Kommandant Gras Baudissin begab sich unter dem Salut der Landbatterie an Land und stattete dein Gouverneur einen Besuch ab. Die „Hohen- zollern" setzte alsdann die Reife nach Ncw-Aork fort. — Petersburg, 23. Januar. „Birchewhja Wjcdomofti" meldet au« Biclgorod, Gouvernement Kursk: Als Truppen am Wasscrweihfestc am 19. d. M. mit Musik von der Parade kamen, wurden die Pferde eine« Wagens durch einen unerwartet abgegebenen Gewehrschuß, wie solche an« Wasserweihfest üblich sind, erschreckt und stürmten in die Truppen-Abthcilung hinein. Dabei wurden k> Mann mehr oder weniger schwer verletzt. — Washington, 23. Januar. Im Senat tadelte Se nator Teller die Hinrichtung des Bnrenkonimandanten Sckcc- pccrs und tagte, dieselbe bedeute eine Verletzung der Genfer Convention seitens der Engländer. Haus-Perklmf. Tas zum Nachlaß der Fran Earolin« Wilhelmine verehel. Seidel gehörige, bei der LandcSansialt mit 3300 Mk. versicherte Wohnhaus Nr. 226 des Brandcataster« für Schönheide, im Oberdorst hier gelegen, soll erbtheilungshalber verkauft iverden. Kaufliebhabcr wollen sich zur Abgabe ihrer Gebote Montag, den 10. Februar 1902, Vormittaas 18 Uhr im hiesigen Rathssitzungssaale einfinden. Die Kaufsbedingungen können auch schon vorher bei dem Unterzeichneten in Erfahrung gebracht werden. Gem.-Vorstand Laupt, Ortsrichter. Nach fast 25jähriger Dienstzeit schied noch zu früh Herr Kathswlichtmeiüer Lari üeinriek durch Tod aus unserer Mitte. Wir betrauern in dem Heimgegangenen einen allezeit gefälligen, gewissenhaften, aufrichtigen Kollegen mit gutem Charakter und Gemüth, dem wir ein treues Gedenken bewahren ""den «r ruh« in Frieden. Eibeufisck, am 23. Januar 1902. vis RatlisdsanitsL. Freibank Eibenstock. Sonnabend, den 25. Januar 1902, von Vormittags 8 Uhr ab: Berkans nichtbankwürdige« Schweinefleisches in rohem A«. »and«, n Pfund 45 Pfg. OaMHuke, für Damen in weißem Slaes- leder, für Herren Lackftteselette« empfiehlt Lormann Lordaod. Die Niederlage der ächten Rennenpfennig'scheu Hüh- «eraugen-PflSflerche«, Preis pro Stück 10 Pfennige, befindet sich in Eibenstock bei 14. Sosort zwei gutgehende noch im Gang befindliche 3fach st, Stickmaschinen mit Aüdelmaschine zu verkaufen. «ün»l«-r, ^»rrdach i. Ü, Blumenstraße 29. Zwei elegant« Damen-Maskenanziige sind zu verleihen kSrgMtraimr I. Vasvlin gegen spröde u. rauhe Hände empfiehlt 8. lüOkmauQ, Drogenhandlung. Junger Wann, 22 Jahre alt, militärfrci, welcher seine Lehrzeit in einer Seidenfärberei genügte und gegenwärtig in einem größeren Bankhaus thätig ist, sucht Stellung per 1. April oder später, am liebsten in Seidenstickerei. Werthe Offerten erbeten unter II. ». an die Exped. ds. Bl. »l«rapl»»r»t«-d »krllt Leller L 60., Sonnabend treffe ich in Eibenstock auf dem Marktplatz mit einer großen Ladung feinster Messi»« - Ges»»»tzeits - Anfek- Kue», 5 Stck. 20 Pf., ein. Lochfeines Misch»»«, « Psd. 25 Pf. Oftrintian Tunst »n» Jwickau. hierdurch erkläre ich, daß Herr Gastwirth SSttucke-I in Re«» Heide im Bezug auf den dortigen Turnverein die Aeußerung: „Die Turner find Lumpenbande; wenn sie nicht hinaurkommcn, schmeiße ich sie hinaus" nicht gethan hat. L. ?LL5lsr, äkichrngrün. UettsteUen mit WUatratLvi», auch zerlegbare, Ott«- und sowie sämmtlichcs HvlLinovvI empfiehlt Likin überfein. WM" 8tüI»Iv für Wirttze zu Fabrikpreisen. Für die überaus zahlreichen Beweist der Liebe und Theil- nahme bei dem Hinscheiden unseres theueren, unvergeßlichen Heimgegangenen, sagen ivir hiermit unfern aufrichtigsten Dank. Der allmächtige Gott möge Alle vor so einem Schlag behüten! — Linm» verw LL«Kvin»i,»i im Ismen »er KmteröNeSeuen. Eibenstock, Leipzig, Dresden, Freiberg. Zahnatelier ° Künstliche Zähne u. Hevisse, Nlomöen, Zahnziehen etc. Geöffnet von 8 Uhr früh bis 6 Uhr Abends. Tüchtiger, bei der Kundschaft gut eingeführter zum Verlags von Gold- und Silber- Gespinnsten, Cordonnets rc. sofort gesucht. Offerten unt. It. kl. IO« an die Exped dss. Bl. zur Weiter beförderung erbeten. Junger Mann aus achtbarer Fa milie als ConditorMrling nach auswärts gesucht. Gesl. Aus kunft ertheilt Lmll Hsncks. Flotter Laufbursche wird zum sofortigen Antritt gesucht, ck. I». KSIink. Ewige Jugend! 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