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Amts- NS Mmckatt für den Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. einschlietzl. des„Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage.Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. GeM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theilc die gespaltene Zeile 30 Pf. ISO Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 1-—— 47. Zahrgaug. ' Sonnabend, den 22. Dezember ISO« Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen. Am 2l. Dezember dieses Jahres tritt die Verordnung zur Ausführung des Reichs gesetzes vom 1. Mai 1894 vom 30. Oktober 1900 (Gesetz- und Verordnungsblatt S. 930) in Kraft. Es wird insbesondere darauf hingcwiesen, daß nach 8 15 der Verordnung alle von Unternehmern zum Zwecke des Verkaufes oder der Vermittelung des Kaufs auf Be stellung zusammcngebrachlen Rindvieh- und Schweinebestände der Beaufsichtigung durch den Bezirksthierarzt unterliegen und der Verkauf oder die Abgabe von Thieren untersagt ist, solange nicht das Nichtvorhandensein von Seuchen amtlich festgestellt ist. Werden Rindvieh oder Schweine eingestellt, so haben sowohl der betreffende Unter nehmer als auch die Besitzer von Gasthofs- und Privatställen der Ortspolizeibchörde unter Angabe der Stückzahl Anzeige von der Aufstellung sowie von Beränder- ungem der Bestände durch Zugang neuer Thiere binnen 12 Stunden zu erstatten. Die Ortspolizeibehörde hat die Richtigkeit der Anzeige zu prüfen und sodann die Zuziehung des Bezirksthierarztes zu veranlassen. Alle zur vorübergehenden Ausnahme von Rindern und Schweinen benutzten Stall ungen der Gast- und Schänkwirthe, sowie anderer Personen, welche die Aufnahme der artiger Thiere gewerbsmäßig betreiben, und der Viehhändler müssen derartig hergestcllt sein, daß die sich leicht und sicher reinigen und desinfiziren lassen. Zu diesem Zwecke muß bis spätestens den 1. Juki 1901 der Antzbode» derselben fest und undurchlässig aus Asphalt oder Cement- strich oder aus Klinker- oder Steinpflaster, dessen Fugen mit Cement fest verstrichen sind, hergestellt und die Wände, sofern sie nicht massiv sind, bis zur Höhe der Thiere mit einem haltbaren undurchlässigen Abputz versehen werden. Die Ställe müssen nach jeder Benutzung spätestens binnen 2 Tagen, bei fortlaufen dem Gebrauche mindestens einmal in der Woche gründlich gereinigt werden. Allen Viehhändlern und Fleischern, sowie deren Bediensteten und Gehülsen ist das Betreten fremder Stallungen, sowie das Einbringen von fremden Vieh in derartige Stall ungen ohne vorher eingeholte besondere Erlaubnis des Besitzers der Stallungen verboten. Das Treiben von Schweinen auf öffentlichen Wegen ist verboten; ausgenommen ist nur das Treiben von Gehöft zu Gehöft im Orte des Besitzers. Die zum Schweinelrans- port benutzten Wagen müssen mit dichtem Boden und Seitenwänden derart versehen sein, daß ein Hinabfallen von Kothmassen und Slreumatcrial ausgeschlossen ist. Das gewerbs mäßig zur Beförderung von Schweinen benützte Fuhrwerk ist nach jeder Benutzung gründ lich zu reinigen. Schwarzenberg, am 18. Dezember 1900. Königliche Amtshauplmannschasl. Krug v. Nidva. Konkursverfahren. lieber den Nachlaß des Klempnermeisters I »nl» »i-uuckuei- in Eibenstock wird heute am 19. Dezember 1900, Mittags 12 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Ortsrichter Meichsner hier wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkurssorderungen sind bis zum 28. Januar 1801 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendcn Falles über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 17. Januar 1901, Vormittags 11 Mr und zur Prüfung der angemeldcten Forderungen auf dm 28. Sevruar 1901, Vormittags 11 Mr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldncr zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auscrlegl, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 31. Januar 1801 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber Krped. Vorn». Auf dem neuangelegten Blatte 242 des Handelsregisters für den hiesigen Landbezirk ist heute die Firma <!. in Wildenthal und als deren Inhaber der Fabrik- und Hammergutsbesitzer Herr <I>rI»l1»»> d'rlrckrlok ».eauliarck« daselbst eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Holzstofffabrikation. Eibenstock, am 19. Dezember 1900. Königliches Amtsgericht. Ehrig. Hg. Auf dem neuangelcgten Blatte 250 des Handelsregisters für den hiesigen Stadtbezirk ist heute die Firma « Linker in Eibenstock und als deren Inhaber der Fabri kant Herr n»>» daselbst eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Spundfabrikation und Bürstcnhölzerschnciderci. Eibenstock, am 19. Dezember 1900. Königliches Amtsgericht. Ehrig. Hg. Auf dem Blatte 249 des Handelsregisters für den hiesigen Stadtbezirk ist heute ein getragen worden, daß die Firma 441»«» ,jnu. in Eibenstock erloschen ist. Eibenstock, am 19. Dezember 1900. Königliches Amtsgericht. Ehrig. Hg. Auf Blatt 184 des Handelsregisters für den hiesigen Landbezirk ist heute eingetragen worden, daß die Firma Ott» «««H,»»>- in Schönheide erloschen ist. Eibenstock, am 19. Dezember 1900. Königliches Amtsgericht. Ehrig. Hg. Versteigerung. Sonnabend, den 2V. Dezember 1909, von Bormittags 11 Uhr an sollen im Gasthaus „Stadt Dresden" hier die zum Betriebe einer Gastwirthschaft gehörigen Gegenstände, als: Tische, Stühle, Sophas, Bänke, Spiegel» Bilder, Waschtische» Betten, 1 Büffet, 1 Bierapparat, 1 Pianino, 1 Musikautomat, 1 Billard mit Zubehör, 1 «üchenschrank, Äiergläser, Küchengeschirr und vieles Andere mehr an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher beim Kal. Amtsgerichte Eibenstock. Akt. Lirsch. Die Wendung in Südafrika. Der „siegreiche" Feldherr Roberts, der auf dem Papier die beiden südafrikanischen Burenrepublikcn annekiirt hak, ist offen bar za früh nach Hause gefahren und seine Angabe, daß es sich -m Süden Afrika- nur noch um polizeiliche AusräumungSarbeiken handle, ist durch die Thaisachen arg Lügen gestraft worden. Denn in Wirklichkeit haben die Buren in jüngster Zeil w namhafte militärische Erfolge, besonder« in strategischer Hinsicht errungen, daß alle biShengen Vorlheilc der Engländer völlig la Frage ge stellt sind. Daß sich diese Wendung nicht von gestern aas heute hat vollziehen können, wenn sie auch in einem großen Burensieg am 13. d. deutlich in die Erscheinung getreten ist, wird ohne Wei tere« klar sein. Besonder» seitdem da« schleppenträgerischc Por tugal sich vollständig zu England« Verfügung gestellt hat, sind wir hinsichtlich der Nachrichten au« Transvaal ausschließlich auf englische Quellen angewiesen, die natürlich für England möglichst günstig lauten. Daher kommt e« auch, daß man von der Wend ung der Dinge immer nur andeulung«- und tropfenweise Kunde erhalten hat. Lo«geschält von allen Redensarten und schönfärberischcn Be richte» stellt sich die wirkliche Sachlage folgendermaßen dar: E« ist nichts mit dem bevorstehenden Ende de» Kriege», e« ist nicht» damit, daß nur noch Polizei-Arbeit zu verrichten sei, e« ist nicht« mit der Einrichtung einer Livtiserwaltung. Alle Gewaltmaß. regeln haben ihren Zweck verfehlt und nur da» eine Ziel erreicht, den KampfeSmuth der Buren aus da« Höchste zu steigern. Er ann kein Zweifei darüber herrschen: ein Sturm de« Jubel» und der Begeisterung wird die Folge diese» Siege« in Südafrika sein, und was er Alle« aufwirbeln und mitreißen wird, läßt sich noch nicht ermeßen. Mit Schrecken und Sorge sehen die Engländer diesen Folgen entgegen und sie haben triftigen Grund dazu. Den Buren und den Kapholländrrn hat der 13. Dezember den Beweis geliefert, daß die Engländer auch jetzt noch keineswegs unbesiegbar sind und er hat den Beweis geliefert, daß die Buren endlich gelernt haben, auch in größeren Abtheilungen anzugretsen. Damit verändert sich der bisherige Charakter de» Kriege- völlig und droht für die Engländer außerordentlich gefährlich zu werden. Da» ist die moralische Bedeutung de» Tage». Unter den wenigen Punkten, die sich nach den bisher vorliegenden Meldungen beurtheilen lassen, fällt e» besonder» aus, daß sich vier englische Kompagnien regulärer Infanterie von nur 2500 Buren - glatt gefangen nehmen laßen, ein Umstand, der auf den moralischen Werth der Besiegten ein wenig günstige« Licht wirst. Aber nicht nur da» Kommando de Wel» hat Erfolge errun gen, sondern auch Boiha, der Hauptführer der Buren, ist zu einer unerwartet kühnen und energischen Offensive übcrgegangen. Während de Wet durch seinen anscheinend geplanten Einfall in die Kapkolonie den Kern de» englischen Besatzung»heerc» nach Süden lockte (am 13. ». hat er den kühnen Zug mitten durch La- ihm folgende englische Ersatzhecr hindurch vollendet) und, seitdem die Umgebung von Pretoria durch de Wel» schlauen Schachzug von englischen Truppen so ziemlich entblößt war, ist Botha von Nordosten Transvaal« her mit seinen auSgeruhten Truppen in der Richtung auf Pretoria vorgevrungcn, er hat die einzige Eisenbahn nach der Dclagoa-Bai auf weile Strecken hin zerstört und ist somit Herr de« ganzen Osten» von Transvaal. E» besteht begründete Aussicht, daß er dem von Süden heranrückenden Kommando de Wel« bald wird die Hand reichen können. Botha halte sich zu Beginn de» südafrikanischen Winter« in da» unzugängliche Gelände von Lydenburg, in die fernste Norv-Osteckc Tran»vaal» zurückgezogen. Seine Truppen, deren Zahl verschieden zwischen 3- und 8000 angegeben wird, sind aus gesuchte Kcrnlruppen. So kann e» al« wahrscheinlich bezeichnet werden, daß bei der Vereinigung beider Burenkommando« die Lage der Engländer ziemlich ernst werden wird. Tagesgeschichte. — Deutschland. Kaiser Wilhelm hat in einem Er laß an den Reichskanzler seiner tiefen Wehmuth über die Opfer de« Schiffsbruch« der „Gneisenau" Auldruck gegeben, gleichzeitig aber die Marine ermahnt, sich trotz der schweren Opfer in ihrem „stolzen Beruf de« Kampfe« und Au-Harren» nicht irre machen zu lassen." — Bon amtlicher Stelle wird berichtet: Die namentliche Lifte der Vermißten der „Gneisenau" ist zu ergänzen durch die Namen der Matrosen Speckmann und Schilchtmann (oder SchlieSmann). Die früher bekannt gegebene amtliche Liste ist dahin zu berichtigen, daß der Schiffsjunge Friedrich Möller (nicht Friedlich und Möller) und der Matrose Wilhelm Meyer (nicht Wilhelm und Meyer) vermißt werden. Die Liste der Vermißten ist hiermit abgeschlossen. Da« in Korfu befindliche Schulschiff „Charlotte" Hai am 17. telegraphisch Befehl erhalten, nach Malaga zu gehen. — Kapitänleutnant Werner meldet au« Malaga: „E« hat sich herauSgestcllt, daß außer den bisher al« vermißt Gemel deten noch die Schiffsjungen Pramschieser und Lude« vermißt werden. — Von dem Kapitän-Leutnant Werner ist nachträglich noch der Büchsenmachergast Ripperger von der „Gneisenau" al« vermißt gemeldet. In Summa 41 Vermißte. — Der Rumpf der „Gneisenau" ist infolge de« furchtbaren Wellenschläge« in Stücke geborsten und unmöglich zu bergen. Die Zvllwächtcr am Strande lasen über 200 ange- schwemmtc Gegenstände aus, darunter drei zertrümmerte Boote der „Gneisenau" und sieben Flaggen. Weitere Leichen außer der de« Kapitän« sind nicht angeschwemmt worden. — Da« Begräbniß de« Kommandanten Kretsch mann hat am Mittwoch in Malaga unter großen militärischen Ehren stattgcfundcn. — Südafrika. Au« dem Haag wird geschrieben: Ein Herr au« der nächsten Umgebung Krüger«, der Südafrika 4 Wochen später al« der PLsidcnt verlaßen hatte, gab einem Berichterstatter fol gende AuStunst: „Da« Geheimniß der augenblicklichen Stärke der Burenkorp» ist leider zugleich eine schwere Anklage gegen unsere Heere«leitung au« der Zeit de« Anfänge« de« Kriege«. S» ist leider eine Thatiache, daß wir in den ersten ! ! - - j i i !