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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 11.12.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190012114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19001211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19001211
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-12
- Tag 1900-12-11
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Monat
1900-12
-
Jahr
1900
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Versteigerung. Dienstag, den II. Dezember 19 v 0, Rachmittag- S Uhr soll im vlriahold'sch«« Safthof zu Huudshübel ein daselbst eingestelltes Piaaiao an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Der Gericht-Vollzieher beim Sgl. Amtsgerichte Eibenstock. Akt. Kirsch. Tagesgeschichte. — Deutschland. DieRückkebr des Grafen Walder- sec wird au» Wien angekündigt. In Wiener »gut unterrichteten Kreisen' hält man e» nach den „Münch. Reuest. Nachr." nicht für unwahrscheinlich, daß Gras Waldcrsee noch vor Abschluß de» Frieden» China verlassen werde. (?) — Die Frage der Einwanderung von Buren nach Südwestafrika beginnt sich zu klären. Anstatt die angekün digten großen Trck» von angeblich 15,000 Köpfen, sind schon eine Anzahl von Burensamilien letzte» Jahr cingewandert, andere Zugänge in Höhe von 50 Familien u. s. s. sind noch zu erwar ten. Diese Einwanderer werden in dem deutschen Schutzgebiete gute Ausnahme und auch von Seiten der Behörde möglichst Ent gegenkommen finden. E« sinv bereit« Buren in Stärke von mehreren hundert Köpfen au« der Kapkolonie nach Großnama- land eingewandert, wie verlautet, wollen ihnen noch weitere fol gen. Ebenso bestätigt e» sich, daß von Amsterdam au« sich Buren wegen ihrer Niederlassung in Südwest-Asrika nach Berlin gewendet u. eine günstige Antwort von amtlicher Stelle erhalten haben. Vielleicht kommt auch noch ein Zug kleinerer Art durch die Kalahariwüste. Diese Einwanderer müssen al» ein großer Gewinn für da» Schutz gebiet betrachtet werden. Einen großen Trek von vielen Tausen den Buren hätten wir dort gar nicht unterbringen können; e» fehlt nicht nur an einem so großen brauchbaren Gebiete, sondern vor Allem an genügenden Wasserstellen. — Köln, 8. Dezember. Die „Kölnische Zeitung" meldet au» D i f s e r d in g e n: „Aus dem hiesigen Hüttenwerke stürzte eine 7 Meter hohe E i s e n b a hn br ü cke, al« ein Zug sic pasfiric, ein. Der Maschinist und der Heizer sprangen rechtzeitig ab. 3 Personen wurden sosort getödtet und von den Trümmern verschüttet; 10 Personen wurden verwundet, von diesen sind zwei gestorben. — Rußland. Wie ein Petersburger Privattelegramm meldet, hat der Großsürst-Thronfolger ein Telegramm der Kaiserin Alexandra Feodorowna erhallen de« Inhalt«, er möge nicht erst nach Livadia kommen, da da« Befinden de« Kaiser« so günstig sei, daß er hoffe, bereit« am I5./28. Dezember nach Petersburg reisen zu können, jedenfalls hoffe da« Kaiserpaar bestimmt, Weih nachten in Petersburg feiern zu können. Auch hätten die Acrzlc von einem längeren Auscnthalte in Livadia abgerathen. — England. Dem englischen Parlament ist die ange- kündigle NachtragSforderung für den Krieg in Südafrika und die Expedition nach China zugegangen. Danach verlangt die Regierung zur Deckung der Ausgaben für die in Südafrika und China stehenden Truppen >6 Millionen Pfund Sterling. Die Kosten des südafrikanischen Krieger haben somit bereits die Höhe von 1'/, Milliarden Mark überschritten. — Die Annexion von Transvaal und dem Oranje freistaat ist von der britischen Regierung, einer am Freitag vom UnterstaatSsekretär des Auswärtigen im Unterhause abge gebenen Erklärung zufolge, keiner fremden Macht angezcigt worden. Die nähere Untersuchung von Präzedenzfällen habe ergeben, daß eine solche Notifizirung nicht nothwenvig sei und daß die Aner kennung einer Annexion seitens einer fremden Macht von keiner formellen Anzeige abhänge. — China. Obwohl noch keine amtliche Bestätigung vor liegt, scheint sestzustehen, daß die Mächte in der Frage der Be strafung der Schuldigen der chinesischen Regierung große Zugeständnisse machen. In der von den Gesandten zu überreichen den Note soll die ausdrückliche Forderung der Todesstrafe unter bleiben und statt dessen die strengste Strafe, die den begangenen Verbrechen angemessen sei, verlangt werden. Er liegt auf der Hand, daß damit die Ahndung der Verbrechen, soweit die Haupt- rädelSsührer in Frage stehen, gänzlich illusorisch würde. Bei der Haltung verschiedener Mächte wäre jedoch kaum ein entschlossene» Vorgehen zu erreichen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 10. Dezbr. Laut Bekanntmachung de» Bunderraths vom 8. November 1900 gelten vom 1. Januar 1901 ab die in Oesterreich bi» zum Schluffe de» Jahre« 1867 ge prägten Vereinschaler und Vereinsdoppelthaler nicht mehr al- gesetzliche» Zahlungsmittel. Außer den mit der Einlösung be auftragten Kassen ist vom obigen Zeitpunkte ab Niemand ver pflichtet, diese Münzen in Zahlung zu nehmen. Von den Reichs und Landeskassen werden die Thaler bi» zum 31. März 1901 zu dem Werthsverhältniffe von 3 Mark in Zahlung genommen. Die Verpflichtung zur Annahme und zum Umtausche findet auf durchlöcherte und ander« al» durch den gewöhnlichen Umlauf im Gewichte verringerte sowie auf verfälschte Münzstücke keine An wendung. — Eibenstock, 10. Dezember. Auch der 2. Vortragsabend im Kaufmännischen Verein bewies, daß der Vorstand desselben eine glückliche Hand in der Wahl der Vortragenden hat; Herrn Itr. Tille« Vortrag: „Deutsch-englischer Wettbewerb auf dem Weltmarkt" hat reichen und unstreitig wohlverdienten Beifall gesunden. Bei dem hohen Interesse, da« da» Thema für unsere von England merkantil in hohem Grade abhängige Stadt hat, lohnt e» sich, die Hauptgedanken zu rekapituliren: Bi« zum Jahre 1891 führte England weit mehr in unserem Vateilandc ein al« au». Mit jedem weiteren Jahre hat sich alsdann da» Berhält- niß de» Import« zum Export verschoben, und jetzt hallen sich englische Ein- und Ausfuhr gerade die Wage. Die gleiche Be obachtung machen wir aus dem Weltmärkte: ein ungeheurer Fort schritt auf der deutschen, eine allmähliche Annäherung zum Still stände aus der englischen Seite; selbst in den britischen Kolonien sehen wir da« Monopol England» ernstlich gesährdet. Da« eng lische Volk bleibt dieser unumstößlichen ThaNache gegenüber noch immer gleichgültig, die Regierung aber hat ihre Konsuln vor Iah- ren schon beauftragt, den Ursachen diese» Rückgänge» nachzufor schen. Die im Jahre 1897 eingegangenen KonsulatSberichte lasten sonderbarer Wette die wichtigsten Fragen außer dem Spiele; sie schirben den Grund lediglich auf die Art de« deutschen Ab sätze»: größere» Geschick im Handel, höhere Energie im Vertriebe. Die wahren Gründe find 1. die vorsündfluthlichen Maaße und Gewichte der Engländer, 2. ihre eigenthümliche Geringschätzung der Zoll- und Frachtverhältniste und 3. die ungeheuer mangel hafte englische Gesetzgebung und die außerordentlich hohen Pro- zeßkosten. Da« war e» auch, wa« die deutschen Getreide- und Bauuttvollgroßhändter veranlaßte, sich von London loszumachen, und so entstanden wiederum deutsche Frachtwege nach allen Thei- len unsere« Erdbälle«. — Für un« handelt e« sich bet der englischen Konkurrenz nicht um Handel«- und technische Fragen, sondern lediglich um Produktion»fragen. Billigere Produklion«kosten hat England nur aus dem Gebiete der Baumwollspinnerei und de« Schiffbaue«, wenn auch die deutsche Technik im Schiffsbau die englische weit übeislügelt hat. Dagegen ist unsere chemische, elek- lro-chemische und elektro-dhnamische Industrie der englischen der art voraus, daß ein Vergleich kaum zu ziehen ist. Grund hier für ist die bessere technische Ausbildung de» Deutschen und die Nationalbegabung. Den Engländern fehlen die theoretisch und im Laboratorium ausgebildeten Chemiker. Nicht zu übersehen ist seiner, daß sich britische» Kapital zu sehr im Auslande engagirt und dadurch der heimischen Industrie entzogen hat. Der Haupt grund aber, daß sich der britische Export dem Stillstand nähert, ist sozialer Natur. Verlockt durch die immer steigenden Löhne wurden bi» 1873 auch die intelligentesten Arbeiter hinein in die Fabriken gezogen. Jetzt aber ist die Industrie lediglich angewie sen, auf die Vermehrung der Bevölkerung, diese aber ist so un bedeutend, daß der Arbeiterstrom, der im Stande ist, komplizirte Maschinen zu bedienen, fast versagt. Gerade der Umstand, daß eine höhere soziale Schicht in den englischen Fabriken arbeitete, verhalf England zur Ucbermacht auf industriellem Gebiete; da nun erfreulicherweise auch bei un» die soziale Lage der Arbeiter sich von Jahr zu Jahr bessert, dürfen wir hoffen, daß die indu strielle Glanzepoche, die für England nun der Vergangenheit an gehört, dem deutschen H<mbel jn nächster Zukunst bevorstcht. Da» wird um so sicherer der Full werden, wenn wir vom Eng länder lernen, einen Theil unserer Volkskraft in politische Krasl zu verwandeln, wenn wir un» eine Kriegsflotte schaffen, die sich unserem unvergleichlichen Heere würdig zur Seite stellen kann. — Reicher Dank lohnte den trefflichen Redner, der in liebens würdigster Weise noch verschiedene an ihn gerichtete Fragen be antwortete und schließlich, einer Anregung folgend, auch über die Vorgänge berichtete, die ihn zur 'Niederlegung seine» Dozenten amtes an der Glasgower Universität veranlaßt haben. — Manch flotte« Liedchen wurde noch gesungen und erst in später Stunde dachten die zahlreich erschienenen Mitglieder de« Verein» an den Heimweg. Der Abend war wohlgelungen in jeder Beziehung. — Eibenstock. Jn dem Saale der I. Etage de« Slick- maschinengebäudc« von A. L. Unger Söhne findet von jetzt ab versuchsweise Seilen der Gasanstalt gemeinschaftlich mit der Firma A. Wedell eine ständige Ausstellung von den verschieden sten BcleuchtungSgegenständen, GaSösen, GaSplätten, Gaskochern, Lampenschirmen (der Firma A. Wedell) u. s. w. statt. Daselbst liegen auch Kataloge au«. Bei geschlossener Thür wende man sich in da« 2 Treppen daselbst gelegene Comptoir der Firma A. Wedell. E» wird gehofft, einem vorhandenen Bedürfnisse nach Auswahl in den obengenannten Gegenständen hierdurch zu begegnen. — Eibenstock. (Eingesandt.) Er sollte e» eigentlich nicht nöthig haben, der Verein gegen Armennolh und Hausbettelei. E« giebt doch kaum eine näherliegende Wohlthäthigkeit, al« die an den Armen der eigenen Stadt. Hier tritt uns Noth und Kummer am schärfsten vor die Seele. Hier springt auch der Segen am klarsten in die Augen. Drum sollte e« solcher Ver ein eigentlich nicht nöthig haben, eine Abendunterhaltung zu veranstalten. Aber er hat e» nöthig. Zwar kann er schon mit recht stattlichen Zahlen und Erfolgen paradiren. Gegründet im Jahre 1892 beliefen sich seine Einnahmen bi« 1900 auf 7541 M. 92 Pf., seine Ausgaben, d. h. also seine Geschenke an Arme und Kranke unserer Stadt, auf 6748 M. 69 Pf., so daß die Kasse gegenwärtig einen Bestand von 793 M. 23 Pf. zeigt. Zwar hat -r einen gar tüchtigen, rührigen Vorsitzenden und Aassirer, einen gar treuen Stamm von zahlenden Mitgliedern und eine gar eifrige Schar von Obmännern und Pflegern, die, vertheilt über da» ganze Gebiet der Stadt, die Bitten der Nothleibenden sammeln nnd die Gaben ihnen bringen. Aber e» fehlt seit Jah ren an Quellen, die sich plötzlich austhun und überschüssige Was sermassen m sein Flußbett leiten. E« fehlt dem Vereine, kurz gesagt, an großen Mitteln zur Linderung großer Noth. Und die Noth ist wahrlich oft groß, erschrecklich groß! Weil die große Noth und die Barmherzigkeit gleicherweise drängen, veranstaltet der Verein nächsten Freitag Abend» 8 Uhr im Saale de« hiesigen Feldschlößchen« eine Abendunterhaltung. Ein Vortrag au» dem Gebiete der Armenpflege und musikalische und gesangliche Dar bietungen werden den Abend ausfüllen. Wir verweisen dabei auf die diesbezügliche Annonce. Wenn nun auch der Verein bei der Opferwilligkcit und Spendesreudigkeit unserer Mitbürger ganz gewiß nicht vergeblich auf einen sehr vollen Saal und sehr volle Teller hofft, so möchte er doch seine Einladung für diesen Abend auch au» dem Grunde recht herzlich und dringlich machen, weil er Gelegenheit bieten wird, die Art und Thätigkeit de« Verein« kennen zu lernen. Freunde u. Mitglieder de« Verein« sind Freunde der Armen. Gott gebe den Armen viel Freude! — Eibenstock. Wie wir in Erfahrung gebracht haben, ist der Kassirer de« Sparverein« in Aue, Schmidt, nach Unterschlagung von ca. 60,000 Mark flüchtig geworden. Wie e« Weiler heißt, soll sich derselbe bereit« der Staat-anwalt- schast Zwickau gestellt haben. — Schönheide, 8 Dezember. Nachdem die Zählerlisten mit den beim Gemeindeamte vorhandenen Unterlagen verglichen und die hierbei Vorgefundenen Differenzen durch Erörterungen aufgeklärt worden sind, hat sich ergeben, daß die Einwohnerschaft von Schönheide am 1. Dezbr. sich au»: a) 7449 ort-anwesenden Personen (3557 männlich, 3892 weiblich) und b) I l ortSabicesenden Händlern (10 männlich, 1 weiblich) 7460 8a., zusammensetzte. 1895 hatte Schönheide 6779 Einwobner. — Im Nachfolgenden verzeichnen wir noch da« Ergebniß der Volkszählung in den nächstliegenden Städten, sowie einiger Großstädte: Berlin 1.884.Ä5 (4- 207,041), München 498,503 (4- 93,000), Leipzig 455,089 (4- 55,120), Dre-den 395,349 (4- 41,064), Chemnitz 206,584 (4- 45H66), Plauen 73,908 (4- 18,717), Zwickau 55K72 (4- 5181), Aue 15,228 (4- 6765), Falkenstein 9549 (4-1544), Auerbach 9546 (4- 1410), Schneeberg 8742 (4- 458), Neustädtel 4715 (4- 399), Johann georgenstadt 5939 (4- 624), Schwarzenberg 4145 (4- 407), «nnaberg 15,954 (4- 900), Bu-tholz 8391 (4- 405), Kirchberg 7931 (4- 8), Markneukirchen 7844 (4- 574), Lößnitz 6415 (4- 370) — Zwickau. Für die Regulirung der Zwickauer Mulde durch Thalsperren zeigt sich ein ernste» Interesse, denn die Amt»hauptmannschast Schwarzenberg hat aus den 14. d. M. eine Versammlung der Interessenten nach Aue einberusen. In zwischen hat die Königin Marienhütte die Frage ftudirt und ist nach dem „Z. W-" zu dem vorläufigen Ergebniß gelang«, daß sich die Erbauung von 10 bi» 14 Thalsperren im Muldengebiet em pfehlen dürft». Durch dieselben würden die Wasserkräfte de« Muldengebiet« wesentlich verstärkt, indem beiipiel«weise da« Min destwasserquantum bei Zwickau auch in trockenen Sommern auf 7 bi» 8 Kubikmeter in der Sekunde gebracht werden kann, wäh rend e« diese» Jahr Monate lang nur 5 Kubikmeter betrug, e« würde die Wirkung der Hochwasser sehr gemildert werden, e» würden einige neue werlhvolle Wasserkräfte gewonnen und end lich würde bei Nicderwasser die vereinigte Mulde ein wesentlich bessere« Wasser haben, wa» in gesundheitlicher Hinsicht mit Freuden zu begrüßen wäre. — Schwarzenberg,'7. Dezember. Herr AmtShaupt- mann Krug von Nidda überreichte gestern dem Holzschleiferei- Werksührcr Jacob in der Papierfabrik von F. E. Weidenmüller in Antcn»ihal die Medaille für Treue in der Arbeit. Die Firma verehrte ihm eine golvene Uhr und gab ihm die Zusicher ung einer lebenslänglichen Pension. — Zu Weihnachten gelten im Bereiche der Sächsischen StaatSbahnvcrwaltung die am 18. Dezember d. I. und an den folgenden Tagen gelösten gewöhnlichen Rückfahrkarten von tarifmäßig kürzerer Dauer bi« zum 8. Januar k. I. einschließlich. Die Vergünstigung erstreckt sich sowohl auf die Rückfahrkarten und Rundreisekarien im sächsischen Binnenverkehre, al« auch auf die Rückfahrkarten im Verkehre mit Stationen der meisten außcr- iächsttchcn, insbesondere der preußischen Bahnen. Da« Nähere ist aus den Bekanntmachungen zu ersehen, die aus den Stationen angeschlagen sind. — Au« Böhmen wird bereit« ein Rückgang der Kohlenpreisc gemeldet. Es wird diesbezüglich au« Prag geschrieben: Die Voraussagungen Jener, welche erklärten, daß Heuer gerade zu der Zeit, wo sonst der größte Kohlenbedarf und mit der vermehrten Nachfrage auch eine Hinaussetzung der Koh lenpreisc einzulreten pflegt, eher deren Verbilligung zu erwarten sei, beginnen sich hierzulande bereit« zu eijüllen. Nicht nur, daß von einer Kohlennoth schon lange keine Rede sein kann, merkt man überall da« Vorhandensein reichlicher, ja überschüssiger Koh lenlager. Die Ursache dieser Veränderung liegt einerseits darin, daß die starken Abnehmer, die Industriellen, öffentliche Anstal ten ic-, insolge der srühcren Angstläufc mit Kohlenvorrath sörm- lich übersättigt sind und von dieser Seite jede Nachfrage aus gehört hat, auch die meisten Haushaltungen sind auf lange Zeit mit Kohle versorg«, andererseits hat das ungewöhnliche Andauern s.hr milden bi« warmen Wetter« die Abnahme der Hausbrand kohle auf da« Aeußerste eingeschränkt. Infolgedessen hat sich da» Angebot von Kohle aller Art bedeutend vermehrt, die Kohlen händler übcrfluihen die Abnehmer mit Anträgen zu den günstig sten Bedingungen, ja sie erbieten sich von freien Stücken zu ganz erheblichen Vorzugspreisen selbst bei Abnahme kleinerer Mengen, und auch die letzten Kleinhändler haben schon ihre Preise ermäßigt. Man kann also jetzt wohl schon statt von Kohlen mangel von einem Kohlenüberfluß sprechen. Bor H««d«r1 Jahren. 11. PezemSer. Eine ganz eigenthühmliche Erscheinung der Zeit vor hundert Jahren ist die Thatsache, daß die Bevölkerung nicht vom Lande nach der Stadt, sondern umgekehrt von der Stadt nach dem Lande fluktuirt. Eigen- thümlich, aber bei näherem Zusehen doch natürlich. Der Niedergang der Städte war um 1800 ein ganz gewaltiger und eS war die Folge davon, daß sehr viele Leute, die sich daselbst bislang schlecht und recht ernährt hat ten, nicht mehr ihr Auskommen fanden. Das tägliche Brot gab immer noch mit einiger Sicherheit und wenn es noch so kärglich war, die Erdscholle; also versuchten es Tausende mit dem Lande. Auch die Fabrikanlagen wa ren in ländlichen Bezirken, die oft besser die Wasserkraft lieferten, als die Stadt, häufig. Dagegen war der Zug der dienenden Klasse nach der Stadt gerade so stark, wie jetzt, obschon es keine Freizügigkeit gab und die An nahme eines Dienstes außerhalb des HeimathSortes keineswegs ohne Wei teres gestattet war. Wenn nicht der Schein trügt, werden wir mit der Zeit diesen Zug der Städter nach dem Lande gerade so zu erwarten haben, wie er vor 100 Jahren statlfand, wenn auch mcht wegen des Niederganges, so doch wegen Ueberfüllung der Städte. 12. Z>tzemver. Preisunterschiede 1800. Von welch' ungeheuerem Einfluß die in unserem 19. Jahrhundert erschlossenen Verkehrswege auf Handel und Wandel gewesen sind, geht am deutlichsten daraus hervor, wenn man die Gelreidepreise in verschiedenen deutschen Städten betrachtet; wobei zu beach ten, daß diese Orte nicht übermäßig weit von einander entfernt waren. Eine sächsische Zeitung giebt für den nämlichen Tag folgende Preise im Jahre 1800 an: Der Dresdner Scheffel Weizen gilt in Leipzig 5» Thaler 10 Gro schen, in Altenburg 6 Th. 12 Gr., in Magdeburg 4 Th. 4 Gr., in Reichen bach 7 Th. 6 Gr., in Zwickau 6 Th. 12 Gr., in Dresden, Nordhausen und Luckau 5 Th. Der Dresdner Scheffel Roggen kostet in Leipzig, Altenburg, Nordhausen 3 Th. 10 G-, in Magdeburg und Dresden 3 Th. 6 G., in Reichenbach 4 Th., in Torgau 2 Th. 22 Gr. und in Leisnig nur 2 Th. 8 Gr. Für Gerste zahlt man am wenigsten in Altenburg, nämlich 3,^ M., in Leisnig 6 M, in Nordhausen und Leipzig 6,„ M., in Magde burg und Dresden 8 M. 25 Pf. Bei dem Hafer variiren die Preise von 3 M. bis 6 M. Das sind Differenzen, wie man sie heute nicht mehr kennt. Standesamtliche Nachricht« voll Schönheide vom 2. bis mit 8. Dezember 1900. Gedurtsfälle: 369) Dem Bürstenfabrikarbeiter Friedrich Max Röder hier I S. 370, Dem Lokomotivführer Karl Paul Mehner in Aue 1 T. 371) Dem Bürstenfabrikarbeiter Victor Andreas Unger hier I S. 372) Dem Tischler Friedrich Wilhelm Lenk hier 1 T. Aufgebote: a) hiesige: 72) Der Bürstenfabrikarbeiter Friedrich Gustav Unger hier mit der Bürstenfabrikarbeiterin Minna Louise Weigel hier. b) auswärtige: 18) Der Tischler Paul Emil Schwotzer hier mit der WirthschaftSgehilfin Emilie Emma Päßler in O.-Stützengrün. Eheschließungen. Vacat. Sterbefälle: 257) Franz Alfred, S. deS Schuhmacher- Fran- Albin Leistner hier, 4 M. 258) Der Privatier Karl Gottlob Tuchscheerer hier, ein Ehemann, 65 I. Neueste Nachrichten. (Wolff'» telegraphische« Bureau.) — Dresden, 9. Dezember. Heule Nachmittag in der 5. Stunde wurden in Löbtau zwei Schulmädchen von der elektrischen Straßenbahn überfahren, da» eine wurde getödtet, da» andere verletzt. — Dre«den, 9. Dezember. Die heute Mittag im Ver ein-Hause au» Anlaß de« 25 jährigen Bestehen» de» Konser vativen Lande-Verein« veranstaltete, zahlreich besuchte Fest versammlung wurde mit einer Ansprache de» Vorsitzenden de« Landerverein», Geh. Hofrath« vr. Schober-Letpzig feierlich eröff net. U. A. sprachen die Herren Frhr. v. Manteuffel, v. Levetzow, v. Limburg-Stirum, Juftizralh Opitz und Or. Oertel-Freiberg. An die Versammlung schloß sich ein Festmahl. — Berlin, 10. Dezbr. Die Morgenblätter melden au« Gera: Der Arbeiter Pajcholl au» Marktpölitz wurde nach eine» Wortwechsel »an dem Einwohner Gläber in Limburg-Schwarz- burg durch Messerstiche ermord«. Der Thäter ist verhaftet. — Berlin, 10. Dezbr. Dem .Verl. Tagebl." wird au» Trier telegraphirt: Infolge Scheuwerden» der Pferd« gerielh der Wagen de« Arzte» l)r. Srevenmacher in die Mosel. De, Arzt und ertrank, i - S vom 6. d. ten chines Ernst der drohe, we, annimmt Edikt, dur lebhafte B durch die 1 witlheitten fluß hina: Der erwä sicn zum sogleich ers und der, v ung eine» Truppe b: sahr eine» - L im Arsena We lag, dei Gi "von 7 g nelen H zum Th« neten sta LLV im Ha neben« kreise für 58 em I-lt 67 cm l-st 90 cm l-st 110 cm l.ii 135 cm l-st 178 cm l-it 183 cm l„il 200 cm l-st 270 cm l-ir 316 cm l-st 360 cm cs- kreise kiir ü ^usl Oiattkarbig Oemustert tiranit >1. ! Durcksctmit in gitt climnnlt: »uster kram von Wlqu renommirte ff empfiehlt be
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