)0001 Korrespondenzblatt des Vereins für siebenbürgische Landeskunde 8.Jg. (1885) S.96f. (J.Haltrich) Kinderkochen. Wenn Kinder binnen Jahresfrist nicht wachsen, so werden sie, wie man sagt, gekocht und zwar auf fol gende Weise: Das Kind, angekleidet wie es ist, wird in einen leeren Kessel gesetzt und es wird kein Wasser ein gegossen. Drei Frauen, welche alle Anna heissen müssen, haben das Geschäft zu verrichten. Die eine setzt das Kind in den ^ssel und macht dann mit den Spänen von drei Spindeln ein Feuerchen darunter Die beiden andern laufen von der ^austhüre aus in entgegengesetzter Richtung um das~Haus; sie dürfen aber"Tc§Th’' WörT'~wS"der mit 'einander sprechen, noch wenn jemand sie sehen und anreden sollte; sie müs sen gleichzeitig wieder an der hausthüre eintreffen dann stampfen sie mit dem Fusse auf die Thürschwel- v le und rufen hinein: Onne hoi! wat kocht er? Die drinnen antwortet: Bn alden, dier jang sal würden". . o.-u. Der Lauf um das Haus und Zuruf und Antwort wird noch zweimal wlederho 11. Darauf wird das Kind in dem Kessel zum Düngerhau- , y -v fen getragen und auf diesen aus geleert. Die Mutter holt sich nun von dort das Kind im Kehrichttroge ins Haus. Von da an muss es zusehends wachsen. (Zuckmantel.)