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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 15.11.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190011157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19001115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19001115
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1900
-
Monat
1900-11
- Tag 1900-11-15
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Monat
1900-11
-
Jahr
1900
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nach Stube voran. c Aust', von- inkulplat sich Shrigen einen — aber keiner .Wa« nützt d mögen die a« Aufrollen n schon halb ng de« Bor- ilerotfizier. t —' >ll einer dem abgeschnallt, -ntnimmt ihr wirkt. Nach m in maler- «. Er weiß inter kommt. !" Da« fallt e« ist schon ioncn recht«' ;nüre, Herr antel haben, iger. Denn Ihnen auch rzen«, denn E« ist gut, i wenigstens ne Schnüre ,bcr e« war — viermal jfuß — ohne den Jahren len — ohne e Sage au» idigungStage zwei Sanr- l saßen der dienst beim ergefaßt und en Bäumen > biegenden offenen Bor- ii bequemen ruhen ließ, bend al« die eifrig und nterkrochen, st der Herr n!' wandte 'N und fuhr, r gleich ein tige Jugend Wer! Jh. on Spitzen iulein schon Siuhl hin. ist an mir, llen Neuig Ne von der >e hatte ich Rheustein« ' mit leiser ' erwiderte I Alleinsein gewinnende cklichen Zu ilten Dame die Truhn» id für Ulla >er mit ihr trinzeß Sie ter ist eine d Sie sind man, wird iS der Re- erwiderie tlichen Le- ' so schlecht «r sie hielt zu eilen', ar ihr eine idchen, eine >» gehören! ! nach dem i Anspruch tg todt bin. !bei freund frischt mich revanchire ei Berichte Er küßte ihr die Hand, empfahl sich Fräulein Margot und ging in« Schloß. Winzcek rief ihm ganz überrascht entgegen: .Zu Fuß? Und jetzt erst? Mein Wagen muß seit mehr al« zwei Stunden in der Stadt sein!' Zuerst galt e« also, sich der Fürbitte für den Lutscher und der betreffenden Angelegenheit zu entledigen. Winzcek wallte auf: .Pferde schlecht behandeln ist unverzeih lich!' verzieh aber dann doch, al« Tratmann von der jungen Lutschersrau aus der Wiese erzählte, und schickte sofort ein Pferd in die Stadt. Dann erst kamen sie zu einem eigentlichen Gespräch. Zu nächst sragte der Schloßherr mit sichtlicher Spannung nach dem Erfolg, den Trautmann bei dem Leutnant gehabt habe. »Ich wußte e«!' sagte er dann. »Vielleicht dächte ich selbst wie er — aber wie soll man ihm helfen? Und ich habe keine Ruhe vor dem Gedanken!' »Vielleicht ist e« da« Beste für Sie, zu warten!' rieth der Assessor. „Sprachen Sic mit — Fräulein von Truhn? Ehrlich, wenn auch jo schonend wie möglich, berichtete Traut mann, daß gerade Ulla, im Gegensatz zu dem Bruder, der sich diel zugänglicher zeige, von Anfang an eine gewisse Feindseligkeit gegen Winzcek an den Taz legte, ohne sich über die Motive au«, zusprcchen. „ES ist natürlich der Kunstreiter," sagte dieser bitter. »Da« glaube ich nicht so bestimmt, obwohl sie zuerst die Thalsache durch ein alte« Programm de» Zirku« Renz entdeckt hat!" meinte Trauimann. Winzcek war überrascht. „Sie haßt mich? Oder ist e« nur hochmüthige Ablehnung?" sragte er. „Ich fürchte, e« liegt da noch ein anderer persönlicher Grund vor. „Ich wollte, sie haßte mich! Haß läßt sich besiegen!" mur melte Winzcek düster. Erst zuletzt kamen sie aus die Gräfin Rheustein. „Auch bei ihr bin ich in Ungnade gefallen!' lachte der Schloßherr gezwungen. Trautmann fand bei ihm dieselbe gewinnende Liebenswürdig keit wie sonst, aber in Len früher so hcllblickenden Augen lag ein fremder Ausdruck von Unruhe mid c« war fast, al« ob jeder Tag die Linien in dem männlich vornehmen Antlitz tiefer grabe. Ja! Winzcek war ein Anderer geworden. Er sagte nicht« dar über, aber er klagte, daß er schlecht schlafe, sich zum ersten Mal im Leben ncrvö» sühle. »Reisen Sie doch! Gehen sie ins Gebirge oder an die See!' rieih Trautmann. »Damit die« Volk hier sagt, ich schäme mich?' erwiderte Winzcek mit großer Schärfe. Und dann setzte er hinzu: „Es ist ein interessante« Studium der Menschen, aber kein erfreuliche», mit dem ich mich beschäftige!" Als Trautmann Abends zurückkam — Winzcek begleitete ihn ein gute« Stück und wartete, bis er ihm 'Nachricht au» der Villa brachte — sah es da drinnen schlecht au». Die Aerzte waren am Belt des Verwundeten, Ulla und eine barmherzige Schwester im Vorzimmer; man erwariete den Tod. Mit dieser Nachricht kam Trautmann nach Hau». Die Prinzeß hatte nach ihm geschickt; er fühlte sich aber so müde, daß er sich sofort nicderlegtc. Und dann konnte er doch nicht schlafen vor allen Gedanken an Ulla — an Fides! Sie waren immer vor seiner Phantasie, jede in ihrer Eigenart und dann verwirrten sich die Bilder. Ein wirrer Traum voll Unruhe quälte ihn, er liebte die Eine, aber er wußte nicht, welche, denn er vermochte nie, sie zu unterscheiden, und al» er meinte, die Rechte an sein Herz zu ziehen, war sie es doch nicht. Mehrere Wochen vergingen. Der Geheimrath lebte noch, sein Dasein aber war nur eine verlängerte Qual. Ein herzog licher Finanzrath war gekommen und hatte alle Rechnungsbücher Truhn» mit sich fortgenommen; es wurden ein Oberbaurath und ein Domänenrath geschickt; sie inspizirlen und waren dann wieder abgereist. Die Prinzeß hatte Oskar von Truhn gerathen, sich trotz de» Urlaub» bei seinem Regiment wieder zu stellen. Dieser Ra'.h basirtc auf dem direkten Befehl de« Herzog», der jeden Eklat ver mieden sehen wollte und für den jungen Offizier eine durchaus wohlwollende Gesinnung an den Tag legte. Trautmann hatte sich dem Leutnant gegenüber jeder Frage enthalten, unmittelbar vor seiner Abreise suchte derselbe ihn aber in seiner Wohnung auf, nahm ihn mit hinau» zu einem Spa ziergange und sprach sich mit Offenheit au«. .Der Herzog," berichtete er, .hat mich versichern lassen, die Rechnungen meine» Vater« seien in Ordnung. E« finde sich sogar, daß derselbe noch einen Vorschuß einzusorder» habe. Wie diese Sachen liegen, werde ich nie erfahren; Sie haben meine» Vater« letzten Brief in jener Schrccken-nachi gelesen! Se. Ho heit, Luhken und alle diese Herren reden nur noch von momen taner Geistesstörung — Goll weiß e»! Ich soll zum Regiment zurück, man werde mir au« der herzoglichen Lasse einen Zuschuß aus da« Konto meine» Vater» schicken. Sic verstehen, Traut mann, da» ist nicht« weiter al« zartstnnig gebotene Wohllhat. Und daß dieselbe wie eine Last auf mir liegen, mich erdrücken würde, sagen Sie sich selbst! Ich habe also an den Herzog ge schrieben und ihn um eine Zivilstclle gebeten, sei sic auch noch so klein für den Anfang, der Gehalt nur eben zureichend zu mei ner und Ulla« Existenz!" »Sie werben dann auch eher im Stande jein, eine Familie zu gründen", sagte Trautmann. Der Leutnant stand still und blickte in da« Gesicht seine« Begleiter«. Seine sorgenvollen Mienen erhellten sich einen Augenblick, doch sogleich kam er auf seine eigenen Gedanken und Sorgen zurück. „Wie könnte ich daran denken!" sagte er. .Zu der trost losen Vernichtung meiner frohen Lebensaussichten kommen nun auch noch Schulden, die ich gemacht habe, fast ohne daran zu denken; sie sind zu einer Summe angewachsen, die, an sich nicht groß, für mich jetzt fast unerschwinglich scheint. E» sind Schnei der, Handschuhl'eserant, Parfüm», tausenderlei Dinge, und ich muß sic bezahlen" .Aber ich bitte Sie inständig, Truhn, verfügen Sie über mich", sagte Trautmann lebhaft. »Ich danke Ihnen, da« ginge gegen mein innerste« Wesen. Ein aller Bekannter, ein kleiner Bankier, hat eingewilligt, mir die Summe auf Abzahlung vorzustrecken, ich bringe e« fertig, die Termine cinzuhalten, die er mir zugestanden hat; aber Sie sehen wohl, Ulla und ich werden un« aus da« Aeußerfte beschrän ken müssen." Sic gingen schweigend Weiler. Traulmann wußte nicht, wie er, ohne Truhn zu verletzen, noch einmal Anerbietungen machen sollte. Dieser gab ihm beim Abschiede mit festem Druck die Hand: »E« ist mir eine Wohlthat, Sie so freundschaftlich gesinnt zu finden." * , * Trautmann hatte Ulla nicht wiedergesehcn, denn sic ging ganz auf in der Pflege ihre« Vater». Aber unaufhörlich dachte er an sie, hörte ihre Stimme, sah ihre klagenden Blicke und träumte von ihr, wie er kurz vorher von Fide« geträumt hatte. Welche war nun die Rechte? Zuweilen glaubte er, die Sternen augen der schönen Fide« au» Ulla» Antlitz ihm entgegenleuchten zu sehen, dann wieder war ihm, al» solle er zu Oberförster« gehen und dort werde er Ulla finden, nicht Fide». Dieser innere Zwiespalt war äußerst qualvoll für ihn und so mied er Beide. Der Oberförster ging fast alle Abende auf den Anstand und nahm Trautmann öfter mit; al» dieser endlich doch einmal in da« Hau« der Tante mußte, sah er, daß da« junge Mädchen auch litt. Da« sah die Oberförsterin ebenfall« an ihrem unsteten und gereizten Wesen oder an den Thränen, die manchmal hinter den dunklen Wimpern hingen. Al« eine» Tage« Trautmann Gelegenheit genommen halte, Oskar von Truhn» Lage zu besprechen, hatte Fide« in geradezu herzloser Weise über den Gedanken sich lustig gemacht, ein so junger Offizier könne an Liebe und Heirath denken wollen. .Anbetcn und Kourmachen ist doch da« Höchste, wa» ein Sekondleutnant sich selbst zugestehen darf," höhnte sie. .Leutnant von Truhn sagt sich da« auch ; um so mehr, al» er den Dienst quilliren und sich mit jeder Civilstelle begnügen will, die e» ihm möglich macht, seinen Lebensunterhalt zu fristen." .Er ist eben ein braver Charakter!" halte Trautmann ge antwortet. »Da» ist wahr!" hörte er sie neben sich leise sagen, und al« er sich schnell nach ihr umwandte, ganz überrascht von ihrem Tone, war sie schon aufgestanden und ging hinau«, um hernach, als man sie zum Thee rief, blaß und herabgeslimmt wieder zu erscheinen. Trautmann glaubte zu sehen, daß sie geweint halte. Diese wechselnden Stimmungen hielten an; — »c« sei gar nicht mehr so hübsch, wie im Anfang," sagte die Frau Ober försterin. So verging die Zeit. Tagelang schon erwartete man jeden Augenblick die Todes nachricht aus der Villa, endlich kam sic. E« war, al» brächte sie Allen eine Erleichterung, nur die Tochter Le« unseligen Man ne« wurde davon, wie wenn sic im Herzen nie daran geglaubt hätte, völlig zu Boden geschmettert. Sic lieble ihn trotz Allem mit der ganzen Liebe eine« Kinde« und einer fürsorglichen, auf opfernden Pflegerin. So berichtete die barmherzige Schwester an Trautmann, der bis zu O-kar« Ankunft die so peinlichen ersten Anordnungen übernahm, bei welchen Ulla unsichtbar blieb. Der Arzt hatte sic ein Beruhigungsmittel nehmen lassen, sic schlief in äußerster Erschöpfung ihrer Kräfte. »Einfach, aber mit allen Ehren zu bestatten!" lautete die telegraphische herzogliche Ordre. Wo ein Murren unter der ärmeren Bevölkerung der Stadt darüber laut wurde — denn de« Verstorbenen Unbeliebtheit bei diese» Leuten war eine nur zu begründete — da hieß es von anderer Seite beruhigend: ,Wa» geht e« uns und gar den Her zog an, daß er sein eigene» Geld verthan hat? Ist weiter etwa» zu beweisen ? Und sind nicht der Sohn und die Tochter genug zu beklagen?" Mit tiefster Pein erfuhr Trautmann jetzt von der Dienerin, daß die Acrmste heimlich alle» Werthvollc verkauft hatte! (Fons-dun, folgt.) Vermischte Nachrichten. — Die Postvermcrke .Vorsicht" und „Eigen händig" werden sowohl im geschäftlichen al« privaten Verkehr bei Postsendungen vielfach angewendel, ohne daß — in den meisten Fällen wenigsten» — damit die erstrebte Wirkung erzielt wird. Der Vermerk „Vorsicht" bei gewöhnlichen Palleten ist nach den postalischen Bestimmungen wirkungslos, da solchen Sendungen keinerlei besondere vorsichtige Behandlung zutheil wird. Bei der Unmasse der zu besördernden Packete ist die« ja auch kaum dmch führbar. Der gewünschte Effekt läßt sich jedoch indirekt erreichen, wenn Packetsendungen unter „Einschreiben" oder unter »Werth angabc" aufgeliescrt werden. Solche Packele erfahren an sich eine vorzugsweise Behandlung, weil jede» einzelne ausbewahrt wirb. Der Vermerk „Eigenhändig" auf gewöhnlichen Briefen verpflichtet die Post zu Nicht« und c« ist in da» Belieben de« Briefträger« gestellt, solche persönlich an den Adressaten abzugeben. Will man sicher sein, daß ein Brief direkt in die Hände gelangt, so befördere man den Bries unter .Einschreiben" mit dem Zusatz .Eigenhändig". Solchenfalls wird und muß dem Willen de« Aufgebers entsprochen werden. — Da« Freimaurerzeichen am Eisenbahnschalter. Au» dem Leben de« dieser Tage verstorbenen ungarischen ReichS- lagSabgeordncten Algernon Beöthh, der ein gutaufgelegtcr Herr gewesen jein muß, theilt der „Pcster Llohd" folgende« Geschicht- chen mit, da» ein wenig an den.Runbrcijehut" der .Fliegenden Blätter" erinnert: Ein reicher Großwardeincr Gcizhalz bemerkte einmal, er würde sich gern die Herrlichkeiten der Hauptstadt anschen; e« sei ihm jedoch um die Reisespesen leid. »Wer wird aber auch eine Eisenbahnkarte zahlen," erwiderte Beöthh. .Wir Freimaurer fahren gratis. Wir geben dem StationSkaffirer da« Freimaurcrzcichcn und er folgt un« unentgeltlich ein Billet aus." Aus endlose« Flehen und Bitten de« Sparmeister« verrielh ihm Beöthh da« Gehcimniß. .Du gehst zum Schalter und klopfst drei Mal mit dem Zeigefinger auf die rechte Seite der 'Nase.' Eine halbe Stunde vor Abgang de« Zuge« stand der Getzhalz beim Schalter und gab da» verabredete Zeichen. Der Eisenbahn- kassircr, dem Beöthh die Kosten einer Fahrkarte erster Klasse bereit« entrichtet und den er entsprechend informirt hatte, folgte wortlos da» Billet au«, und hochbeglückt bestieg der Sparmeister den Budapester Zug. Bei der Rückfahrt wollte die Sache na türlich nicht klappen. Der Budapester Eisenbahnkassircr sah mit Erstaunen einen Herrn am Schalter, der eine Fahrkarte l. Klasse nach Großwarvein verlangte, sich verzweifelt auf die Nase tippte, jedoch keine Miene machte, die Fahrtaxe zu bezahlen. Die nach- drängende Menge murrte, der Kasstrer fluchte, der beim Schalter wachhallende Konstabler intervenirtc, und mit Ach und Weh mußte sich der Großwardeiner dazu bequemen, sein Billet zu bezahlen. Zu Hause angelangt, machte er Beöthh die heftigsten Vorwürfe über den „Aufsitzer". „Aufsitzer?" erwiderte Beöthh mit der unschuldigsten Miene von der Welt. .Der Teufel hat Dich aussitzen taffen, nicht ich. Wie host Du denn die Fahrkarte ver langt?" .Ganz einfach," war die Antwort, »ich tippte dreimal, wa» sage ich, dreimal dreißigmal dreimal, aus die rechte Nasen seite . . .' .Jetzt, Schasskopf, seh« ich klar,' bemerkte Beöthh ernst, .Du weißt ja, aus der Hinreise ist die recht« Rasenseite zu tippen. Auf der Rückreise hättest Du linke Seite der Nase berühren müssen . . .' — Reibt ermuthigend. Vegetarier (den Fremde in ein „Fleisch-Restaurant" verschleppt haben, vor einen Schwcine- Kotelel): »Ach, ich kann c» wirklich nicht über» Herz bringen, etwa« von dem armen Thier zu genießen, da» man auf so ge waltsame Weise getödtct hat!" — Wirth: .Esten Sie nur, da« Thier ist freiwillig gestorben!" — Uebcrflüssige Gelehrsamkeit. A.: .E« ist merk würdig, wie unpraktisch manche gelehrte Leute sind!" — B.: .Wieso?" — A.: „Da ist z. B. der Professor Lange. Der Mann hat sein Leben damit zugebrach«, um neun bi» zehn Sprachen zu lernen, und schließlich heirathet er eine Frau, die ihn nie zu Worte kommen läßt!" Landwirthschaftliche«. — Da» AuSputzen der Obstbäume. Dem Au»putzen der älteren Obstbäume wirb noch immer nicht die genügende Aufmerksamkeit gewidmet. Und doch ist diese Arbeit ungeheuer wichtig. Da» AuSputzen fordert zwar etwa« Fertigkeit und Ver- ständniß; e« dürfte aber wohl Keinem schwer fallen, wenn er einige Kennlniß von den Bedürfnissen der Pflanze hat, die Aestc und Zweige in der Krone aufzufindcn, welche zu sehr unter drückt sind und deshalb freigestcllt werden müssen, um die Ein wirkung von Licht und Lust in da« Innere der Baumkrone zu ermöglichen. Man kann da« AuSputzen zu verschiedenen Zeiten vornehmen. Die geeignetste Zeit ist indessen der Herbst, bald nach dem Laubsall. In Jahren, wo die Bäume nich, tragen, empfiehlt e« sich, da« AuSputzen schon im August vorzunehmen, weil man bei belaubten Bäumen leichter beurtheilcn kann, welche Aeste zu dicht stehen und welche man entfernen muß. Man beseitigt dann gleichzeitig alle trockenen, sowie zu dicht stehenden und zur Verwirrung Anlaß gebenden Aeste und Zweige; jedoch schneidet man diese stet« direkt am Stamm oder am Hauptast ab und läßt keine Stummel stehen, die dem Baume nur ein schlechte» Aussehen verleihen und nicht den geringsten Nutzen haben. Die Schnittwunden werden zunächst glatt geschnitten und dann die kleineren mit Baumwachs, alle über 2 cm im Durchmesser aber mit heißem Thcer verstrichen, weil da« Wach« schon nach k> Monaten absällt, in dieser Zeit aber solche Wunden nicht vernarben. Die bloßtiegenden Holzpartien würden anfaulen und dadurch eine gründliche Heilung vereitelt werden. Da« erste Ma! — besonders bei Bäumen, die noch nie zuvor au« geputzt worden sind — mag da« AuSputzen eine etwa» beschwer liche Arbeit sein. Später - - namentlich, wenn man jährlich seine Bäume durchsieht — wird c« eine Leichtigkeit sein, dieselben immer in einem guten Zustande zu erhallen. Durch reichliche« Tragen und durch die Lieferung schöner und vollkommener Früchte wird diese Arbeit doppelt gelohnt werden. Mit rem Ausputzen sollte man gleichzeitig auch ein gründliche« Reinigen de« Slam me« vornekmen und denselben, sowie auch die stärkeren Aeste mit einem Kalkanstrich versehen. Löscht man den Kalk statt mit Masse mit Blut ab, so dient der Anstrich gleichzeitig gegen Hasenfraß, durch den die Bäume in uneingezäunten Garten im Winter ost sehr zu leiden haben. — Daß ein Rind, um bei voller Gesundheit und voller Leistungsfähigkeit zu verbleiben an seinem Körper ebenso rein gehalten werden muß, wie ein Pserd, scheint man in vielen Wirlhschaslen nicht zu wissen. Denn wenn e» ander« wäre, würde man in solchen Wirthschaften da« Rindvieh dock wohl nicht ungeputzt lassen, oder auch da« Putzen auf ein nachlässige« Abrciben beschränken, während man die Pferde regelmäßig strie gelt, bürstet u. s. w. Eine derartige Vernachlässigung der Haut pflege wirkt sehr nachtheilig auf da» Rindvieh, zu welchem Zweck man cS auch halten mag. — Allzu mastiges Futter vor dem Kalben und junger Klee alsbald nach dem Kalben besördern die Gefahr de» Ausbruch« de» Milchfiebers in hohem Grade. Man Halle die Kuh kurz vor und kurz nach dem Kalben recht knapp und trocken im Futter und reicke ihr nach dem Kalben nebst nahrhaftem guten Heu ein Getränk, bestehend au« lauwarmem Wasser, in welche« leichte« Schrot, etwa« Oelkuchenmehi und Salz ein- gciührt ist. Die Schweizer geben unter da« Getränk etwas von der Kuh ausgemolkencn Vornülch, die Niederländer nehmen Buttermilch hierzu. Diese Kost gebe man der Kuh noch etwa 4 bi« Ü Tage nach der Geburt. Dies ist besonder« dann zu be achten, wenn die Nachgeburt nicht gleich abgegangen ist. „leistet mir vorzügliche Dienste, die Haut bleibt trotz der vielen Waschungen, denen wir die Hände unterziehen müssen, glatt und geschmeidig, sodaß ein Einreiben mit Glycerin, Baselin rc. überflüssig ist und werde ich dieselbe empfehlen." Aehnliche Schreiben vieler hervorragender Mediciner liegen vor. Neberall, auch in den Apotheken, erhältlich. Mittheikungcu des Königs. Htaudesamts Eibenstock vom 7. bis mit 13. November 1900. Aufgebote: u. hiesige: 78) Der Maschinensticker Ernst Hermann Stemmler hier mit der Friederike Wilhelmine verw. Häcker geb. Uhlmann hier. 79) Der Fleischer Martin Müller in Oberstützengrün mit der Elsa Anna Tittel hier. d. auswärtige: Bacat. Eheschließungen. 08) Der Kaufmann Emil Scheiter hier mit der Marie Johanne Mehnerr hier. Geburtsfälle: 278) Max, S. des Musikers Friedrich August Alexander ^-irchöld"Pritsch"hlkn MO) Martha Marl-, T. d-S ^«aulmaniä" EmU Scheiter hier. 281) Fritz Rudolf, S. des Oekonomiegehilfen Ernst Heinrich Vogel hier. 282) Fritz Erich, S. des Stickmaschinenbes. Ernst Emil Uhlmann hier. 283) Hermann Gustav, S. des Stickmaschinenbe'itzers Gustav Wilhelm Unger hier. 284) Hans Walther, S. des Waldarbeiters Ernst Albert Meichß- ^Sterbefälle: 214) Oswald Rudolf, S. des Werkführers Franz Os wald Freitag in Blauenthal, 5 T. 2 IS) Marie Ella, T. des Maurers Richard Paul Stemmler hier, 10 M. 6 T. 216) Johanne Margarethe, T. deS Maurer- Anton Köhler hier, 2 M. 26 T. Neueste Nachrichten. (Wolff'» telegraphisches Bureau.) — Berit«, 14. Novbr. Di« heutig« Thron rede anläßlich »eS Wiederinsammen- trttts de» Reichstages gedenkt znnächft der Grenelthaten in Oft-Asten und eonftattrt Befriedigung über den Zusammenschluß aller Ra tionen, um die Schuldigen »« bestrasen und die Ordnung wieder herzuftelleu. Se. Maj. der «aiser hätte gern alSbald »en Reichstag einberufen, und der Reichstag hätte gewiß mit patriotischer Ent schlossenheit de« Ikofteuaufwand bewilligt, aber eine vorherig« Schätzung war bei den schwankenden Grundlagen «nmäglich. Die verbündete« Regier ungen erhoffen daher di« nachträgliche Bewilligung »er «oft««. Di« Thronrede gedenkt ferner weh- müthig der Ermordung «Snig Humbert«, kündigt die Vorlagen betreffend die SremannSordnnng, das Privat-Berstcherung-wef««, »aS Urheberrecht, die
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